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Zeckenbiss: Was tun gegen die Borreliose-Gefahr?

Vorsicht Zecken - Infektionsgefahr mit FSME und Borreliose - So kannst du dich schützen

In diesem Artikel:

Vorsicht vor Zecken! Das musst du über Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wissen

Erreger der Lyme-Borreliose ist das Bakterium Borrelia Burgdorferi. Einmal in die Blutbahn des Menschen eingedrungen, wandert es vom Zeckenstich ausgehend nach außen. Erste Reaktionen zeigen sich meist zwischen ein bis zwei Wochen danach: „Rund um den Einstich bildet sich eine ringförmige Hautrötung, die sogenannte Wanderröte, auch Erythema chronicum migrans genannt“, erklärt DAK-Ärztin Dr. Waltraud Pfarrer. „Später klagen Betroffene über Kopfschmerzen, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen und Lymphknotenschwellungen. In sehr seltenen Fällen kann im Frühstadium auch das Herz betroffen sein.“

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Wer nach einem Zeckenstich eine solche Hautrötung an sich entdeckt, sollte sofort zum Arzt gehen. Das Erythema migrans ist ein eindeutiges Zeichen für eine Borreliose. In der nächsten Phase kann es zu neurologischen Störungen kommen, beispielsweise zu einer Lähmung der Gesichtsmuskeln. In dieser späten Phase spielt sich die Borreliose hauptsächlich an den Gelenken ab. Es kann zu einer chronischen Gelenkentzündung kommen. Typisch für das Spätstadium ist außerdem eine besondere Hautentzündung. Bei dieser Hauterkrankung bildet sich die Haut vor allem an den Fingern, Händen, Zehen, der Nase und am Kinn sowie an Ellenbogen und Knie zurück. Sie wird dünn wie Zigarettenpapier und verfärbt sich violett. In sehr seltenen Fällen ist auch eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks möglich, die zu bleibenden Schäden wie beispielsweise Lähmungen führen kann.

Weitere Informationen

Ansprechpartner/in: Dr. Michaela Freund-Widder
E-Mail: michaela.freund-widder@dak.de
Telefon: 040/2396-2335

Welche Beschwerden treten auf?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) beginnt oftmals wie eine leichte Sommergrippe. „Erste Symptome bei der Frühsommer-Meningoenzephalitis sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Erbrechen und Schwindelgefühl“, erklärt die DAK-Expertin. „Nach einer beschwerdefreien Zeit von einigen Tagen oder sogar Wochen entzünden sich bei rund zehn Prozent der Infizierten die Hirnhäute und das Gehirn. Bleibende Schäden wie Lähmungen oder lang anhaltende Kopfschmerzen können nach einer durchmachten FSME auftreten.“ Je älter der Patient ist, desto schwerer verläuft in der Regel die Erkrankung. Rund ein Prozent der Betroffenen sterben an FSME.

Wie kann die Erkrankung behandelt werden?

Bei der FSME sind Antibiotika wirkungslos, da es sich um eine Viruserkrankung handelt. Der Arzt kann nur versuchen, die Symptome zu lindern. Während es gegen Borrelien bislang keinen Impfstoff gibt, kann man sich gegen FSME insbesondere in den Risikogebieten impfen lassen. „Möglich ist eine vorbeugende Aktiv-Immunisierung, die drei Jahre wirkt, oder eine passive Immunisierung.“, so Dr. Waltraud Pfarrer. „Diese bietet allerdings nur einen 70prozentigen Schutz.“ Die beste Zeit für eine Impfung liegt zwischen April und Oktober.

Die DAK-Ärztin rät allen Betroffenen beim ersten Anzeichen einer Borreliose sofort zum Arzt zu gehen: “Im Gegensatz zur Frühsommer-Meningoenzephalitis sollte die Borreliose sofort mit einem Antibiotikum behandelt werden. Je früher die Therapie beginnt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie ebenso früh wieder vollständig ausheilt.“ In der Schwangerschaft muss der Arzt eine Borreliose ebenfalls mit Antibiotika behandeln, denn eine unbehandelte Borreliose kann für das Kind gefährlich werden. Inzwischen gibt es eine Reihe von Antibiotika, die dem Kind nicht schaden.

© Dr. Michaela Freund-Widder, dak