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Stillberatung - Tipps zur Stillvorbereitung

Die beste, einfachste und kostengünstigste Möglichkeit ein Baby zu ernähren, ist das Stillen. Weil das alle wissen, sind die Erwartungen der Mütter hoch – alles soll auf Anhieb klappen. Und wenn nicht? Lass dich nicht entmutigen! Von verschiedenen Seiten gibt es Hilfe und Anleitung.

In diesem Artikel:

Stillen kann man lernen, sogar schon vor dem großen Tag

Dass ein Baby an der Brust trinkt, ist die natürlichste Sache der Welt. Allerdings haben viele Mütter nach der Geburt einen ganz anderen Eindruck: Alles ist fremd. Die Brüste produzieren Milch, ein hungriger Säugling wartet nur darauf – und Sie als Mutter haben die Aufgabe, beide zusammenzubringen! Wenn das Baby dann die Brustwarze nicht richtig zu packen kriegt, wenn es sich schon nach einer halben Stunde wieder meldet, wenn die Kinderkrankenschwester oder die Schwiegermutter erste Zweifel äußern, ob die Milchmenge ausreicht, dann sind viele Frauen der Verzweiflung nah. Kein Grund, dem Stillen abzuschwören! Anfangsschwierigkeiten sind völlig normal, denn eine Stillbeziehung muss sich erst entwickeln. Die Zauberformel heißt: Hol dir fachkundige Hilfe und Unterstützung von anderen Müttern.

Stillen will gelernt sein

Früher in der Großfamilie war das einfacher: Da sah schon die Tochter beim Stillen der jüngsten Geschwister zu, brachte der Tante das Baby zum Stillen und lernte von der Cousine, wie die mit einem Milchstau umging. Und so ist es nicht nur bei den Menschen – auch viele Säugetiere lernen den Umgang mit dem Nachwuchs erst nach und nach vom Abgucken bei den erfahrenen Weibchen. So werden Affen im Zoo im Zweifelsfalle vor ein Video mit stillenden Affenmüttern gesetzt, Wölfe in Gefangenschaft müssen mindestens drei Jahre im Rudel dabei sein, bevor sie selbst einen Wurf großziehen können.

Tipps und Stillorganisationen

kidsgo Tipps

  • Such dir schon in der Schwangerschaft
    eine Stillgruppe.
  • Frage im Geburtsvorbereitungskurs
    ausführlich nach dem Stillen oder
  • besuche einen Stillvorbereitungskurs.
  • Termine zu Treffen mit anderen Frauen und
  • Einzelunterstützung von ausgebildeten Stillberaterinnen
  • Die „World Alliance for Breastfeeding Action“ (WABA) macht zudem auf Facebook und Twitter ihre Termine und Aktionen
    publik.
  • Binde deinen Partner mit ein! Seine Einstellung zum Stillen wird den Erfolg maßgeblich beeinflussen.

Reden, twittern, posten

„Stillen – sprich darüber“ ist das Motto der Weltstillwoche 2011. Mütter sind eingeladen, dazu alle verfügbaren Kanäle zu nutzen. In sozialen Netzwerken und Internetforen wie auf kidsgo.de können sich schon werdende Mütter über das Stillen austauschen. Das ist sinnvoll, um Erfahrungen weiterzugeben, anderen beim Stillstart Mut zu machen oder um sich zu verabreden. „Praktische Anleitung kann das aber nicht ersetzen“, sagt Hebamme Karola Grüsgen. Sie leitet das Stillcafé „Lucky Lac“ im Krankenhaus der Augustinerinnen in Köln. Bereits Schwangere erfahren dort, wie sie sich vorbereiten können, Stillende bekommen Tipps, wie sie das Baby richtig anlegen, welche Stillposition bequem ist oder was gegen Beschwerden hilft. „Ich ermutige die Frauen vor allem, auf ihr Gefühl zu achten und sich nicht beirren zu lassen, zum Beispiel, wenn sich das Baby nicht an den oft beschworenen Vier-Stunden-Rhythmus hält“, sagt die ehemalige Stillbeauftragte des Hebammenlandesverbandes Nordrhein-Westfalen.

Gegen Tiefs gewappnet

Auch wenn das Thema Stillen während der Schwangerschaft nicht gerade präsent ist – es lohnt sich, schon vor der Entbindung Bescheid zu wissen und sich das Anlegen bei Stillenden „abzuschauen“. „In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft dreht sich in der Geburtsvorbereitung alles um die Geburt, aber im zweiten Trimester sind die Frauen offen für das Thema Stillen. Da sollte es seinen festen Platz haben“, so die Ärztin und Still- und Laktationsberaterin Gudrun von der Ohe. Dieses Wissen erleichtert Müttern den Stillstart. „Wer vor bereitet ist, weiß, dass auch das Tief dazugehört“, sagt sie.

Der Start zu zweit

Als Gutachterin für die Initiative „Babyfreundliches Krankenhaus“ weiß Gudrun von der Ohe, dass in manchen Kliniken oft zweifelhafte Infos über das Stillen kursieren und wie wichtig der gut angeleitete Start für die weitere Stillbeziehung ist. „Wenn Frauen wissen, wie sie die Brust massieren und den Milchfluss fördern können, dass Burstwarzen nicht zwangsläufig wund werden müssen oder dass Mama sich und dem Neugeborenen lieber weniger Besuch, dafür aber mehr Ruhe gönnen sollten, sind das sehr gute Voraussetzungen“, sagt sie. Zapfen Sie also zur Unterstützung verschiedene Quellen an! Und fragen Sie schon bei der Klinikbesichtigung auch nach der Stillförderung im Krankenhaus.

Warum nicht bei Stillproblemen auch eine Laktationsberaterin hinzuziehen? Vielleicht ist das – neben einer Portion Geduld und der nötigen Gelassenheit – der Schlüssel für eine unbeschwerte Stillzeit, wenn sie erst einmal Routine gewonnen haben.

Inzwischen gehören stillende Mütter auch wieder mehr zum Alltagsbild einer Stadt, denn Stillen kann man überall. Es wäre auch zu schade, wenn sich Mütter diesen unschlagbaren Vorteil vermiesen ließen. Nackte Haut braucht dabei niemand zu sehen: Chice Stillkleidung schützt vor neugierigen Blicken und lässt dem Baby genug Freiraum für seine Lieblingsbeschäftigung.

Stillorganisationen

Buchtipp

Gudrun von der Ohe, Ärztin und IBCLC Gutachterin für Babyfreundliche Krankenhäuser rät Schwangeren, bereits vor der Geburt ein gutes Buch zum Thema Stillen zu lesen. Sie empfiehlt: Stillen, GU Ratgeber Kinder von Márta Guóth-Gumberger und Elizabeth Hormann 
„Der Ratgeber ist gut bebildert, es gibt kurze Zusammenfassungen am Rand, mehr Text für Lesende, Poster dabei und es ist fachlich total korrekt.“

Gräfe und Unzer Verlag, Preis 12,99 €, ISBN-13: 978-3-8338-0405-2

BDL

Der BDL (Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e.V.) ist der Berufsverband der internationalen Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC in Deutschland. IBCLC steht für eine Zusatzqualifikation auf dem Gebiet Stillen und Laktation, zusätzlich zu einem medizinischen Grundberuf. IBCLC sind unabhängige Fachpersonen ohne Beeinflussung von kommerziellen Interessengruppen. Sie sind deutschlandweit vertreten und bieten verschiedene Betreuungsmöglichkeiten.

© Gudrun von der Ohe
Berufsverband Deutscher Laktationsberaterinnen IBCLC e.V.
sekretariat@bdl-stillen.de
www.bdl-stillen.de

AFS

In der Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen (AFS) haben sich Eltern, medizinisches Fachpersonal und allgemein an der Stillförderung Interessierte zusammengeschlossen. Ziel ist, dass jede Frau, die stillen will, selbstverständlich stillen kann. Grundlage unserer Arbeit ist die Selbsthilfe mit ehrenamtlicher Mutter-zu-Mutter-Beratung bei offenen Stilltreffen und bei telefonischer Beratung vor Ort sowie über eine bundesweite Hotline. Die AFS ist gemeinnützig und unabhängig.

© Utta Reich-Schottky
Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen e.V.
geschaeftsstelle@afs-stillen.de
www.afs-stillen.de

LLL

La Leche Liga Deutschland e.V. (LLL) ist Teil einer weltweiten, gemeinnützigen Organisation, die politisch und konfessionell unabhängig zu allen Fragen des Stillens berät.

Die Beratungsarbeit von LLL wird ausschließlich ehrenamtlich durch unsere erfahrenen Beraterinnen geleistet. Jede von ihnen hat selbst gestillt und ist dadurch besonders geeignet, anderen Müttern zu helfen. Sie wurden speziell für diese Aufgabe von La Leche Liga ausgebildet und halten sich auf dem neuesten Stand des Stillwissens.

© Christel Opitz-Lüders
La Leche Liga Deutschland e.V.
beratung@lalecheliga.de
www.lalecheliga.de