Die 28. Woche ist geschaft und die Babys haben uns einen kurzen Schreck eingejagt.
Hallo Ihr Lieben,
eine weitere Woche und somit auch eine große Hürde für die Babys ist geschafft. Ich bin über 28+0 hinaus, ab diesem Zeitpunkt sind die Überlebenschancen der Kleinen noch mal deutlich höher und sie haben auch weitere wichtige Entwicklungsschritte gemacht.
Letzte Woche durfte ich nach den „gspässigen“ Flussmustern am Montag ja noch mal am Dienstag in den Ultraschall. Während der Messungen meinte Hr. Raio, dass man meinen Babys nicht von heute auf morgen trauen könne. Die ganzen Werte welche am Vortag komisch waren, waren am Dienstag wieder gut. Also weiterhin alles im Lot und weiter beobachten. Er hat die Beiden dann noch mal zur Sicherheit ausgemessen da sie schon wieder die Seiten gewechselt hatten und er sicher gehen wollte, dass wir richtig liegen. Gut bei dem Größenunterschied konnten die Werte ja fast nicht falsch sein. Aber auf alle Fälle sind jetzt die letzten Gewichtsschätzungen bei 747g und 541g. Diese Gewichtszunahme freute dann auch den Neonatologen am Mittwoch auf der Chefarztvisite. Die 500-Grammmarke ist halt schon noch so eine Grenze, die es in sich hat. Aber da sind wir ja jetzt auch drüber.
Am Donnerstagmorgen wurde dann noch der Zuckerbelastungstest gemacht. Na ja, danach war ich nicht so begeistert, der Wert nach 1h war etwas erhöht. Und wenn man ein Mal einen Wert auch nur wenig über der Grenze hat, muss man anfangen den Blutzucker zu messen. So ist das hier nun mal. Also messe ich seit Freitag schön brav sechs Mal am Tag meinen Blutzucker. Bis jetzt war noch nie einer der Werte zu hoch und ich denke auch nicht, dass sich das ändern wird. Ich schaue jetzt wieder etwas mehr auf meine Kohlenhydrate. Außerdem ist ja die größte Sorge der Ärzte bei schwangeren Frauen mit erhöhtem Blutzucker, dass Sie 4-5 kg Babys bekommen, ich wäre schon glücklich wenn meine Beiden 1 Kilo schwer sind…
Im Ultraschall am Freitag waren alle Werte weiterhin stabil. Manche höher, manche tiefer, aber alles im Rahmen, wie wir es bis jetzt hatten.
Sonst verlief meine Woche ruhig, wir haben weiterhin CTG’ s geschrieben, ich hatte ab und zu Besuch und hab sonst gebastelt, gelesen oder mit meiner Zimmernachbarin geredet. Urs arbeitet ja wieder und so ist er einfach abends nach der Arbeit zu mir gekommen.
Action gab’s dann wieder am Samstag. Auf die hätte ich aber gut verzichten können, das schon mal vorneweg. Gegen 17.10 Uhr kam die Hebamme um das abendliche CTG zu installieren, Urs war noch gerade unterwegs, der wollte noch was fürs Kinderzimmer kaufen. Ich bin relativ steil im Bett gelegen und wir hatten schon beide CTG-Knöpfe auf dem Bauch, als wir plötzlich bei einem gehört haben, wie die Herztöne immer langsamer werden. Normal sind Werte zwischen 110 und 160 und wir hörten und sahen Werte zwischen 55 und 90. Die Hebamme hat dann schnell reagiert. Sie hat gleich geläutet, dass einen Kollegin angerannt kommt und hat mir gesagt, ich solle mich zur Seite drehen und sie hat auch das Kopfteil vom Bett runter gelassen, dass ich flacher da liege. Ihrer Kollegin hat sie Anweisungen gegeben und mich hat sie vorgewarnt, dass jetzt gleich die Ärzte angerannt kommen und Sauerstoff gebracht wird. Alles ging sehr schnell und kurz bevor die Ärzte da standen, hat sich der Herzschlag wieder erholt gehabt. Erstmal Entwarnung also. Die Ärzte haben noch kurz mit mir gesprochen und der Sauerstoff wurde wieder mitgenommen. Wir haben über 30 Minuten lang ein CTG geschrieben, bei welchem alles gut aussah. Urs kam in dem Moment, als die Ärzte wieder weg waren und wieder alles ok war - er hat die ganze Aufregung gar nicht miterlebt. Mir wurde dann erklärt, dass solche Abfälle der Herztöne immer wieder passieren und das wir das meistens wohl nicht mal mitbekommen. Das passiert, wenn entweder die Nabelschnur abgedrückt/eingeklemmt wird oder wenn ein gewisses Gefäß beim Köpfchen eingeklemmt ist. Manchmal nehmen die Kinder auch die Nabelschnur in die Hand und drücken sie selber zu! Auf alle Fälle hätten sie mich erstmal umgelagert und mit Sauerstoff beatmet und wenn sich der Herzschlag gar nicht erholt hätte, wäre ein Notkaiserschnitt gemacht worden. Nach dem Nachtessen haben wir dann noch mal ein Tocogramm geschrieben, da ich mit der ganzen Aufregung ein paar Kontraktionen hatte und die Ärztin sicher gehen wollte, dass diese nicht regelmäßig sind. Waren Sie auch nicht. Wahrscheinlich war es das größere Baby, welches den Abfall der Herztöne hatte und wir denken, dass es einfach grad eingeklemmt war, mit meiner Haltung und dem Druck des CTG-Knopfes. Auf alle Fälle wissen wir jetzt, dass es im Notfall sehr schnell geht. Aber ich bin dafür, das nicht noch mal zu testen oder gar Gebrauch davon zu machen. Das hat mir schon sehr Angst gemacht, das Herzlein so langsam zu hören! Als ich später am Abend schlafen wollte haben die Beiden noch mal eine richtige Turnsession eingelegt und der Mami gezeigt, dass es ihnen gut geht. So war meine Nacht trotz der ganzen Aufregung relativ ruhig.
Sonntag verlief ruhig und ich hab das schöne Wetter genießen können. Mein Mann hat mich im Rollstuhl draußen rum gefahren und wir haben die gemeinsame Zeit genossen.
Am Montag war wieder ein Ultraschall angesagt. Die Beiden haben sich viel bewegt und so war es einmal mehr nicht einfach, die Werte zu bekommen. Im Grossen und Ganzen sieht es noch gut aus. Man sieht aber, dass die Belastung beider Babys erhöht ist, zurzeit muss das Größere wieder etwas mehr als bis anhin arbeiten. Was sich jetzt verändert hat, ist hauptsächlich das Alter der Babys, bis anhin waren die Werte interessant und man hätte im äußersten Notfall eingegriffen. Aber ab jetzt werden die Werte wirklich in die Waagschale gelegt und es wird jedes Mal ernsthaft abgewägt, ob es besser ist die Babys im Bauch zu lassen oder sie zu holen. Vorerst hab ich den nächsten Ultraschalltermin am Mittwoch. Jeder Tag zählt.
Nun noch zum Fruchtwasser, von dem verliere ich immer noch. Das ganze ist so Phasenweise. Am Wochenende hab ich fast nichts verloren, gestern wieder Bächleinweise. Die Babys haben aber beide genug, das Größere eher mehr als genug Fruchtwasser. Wir haben gestern im Ultraschall auch gesehen, dass recht viel Fruchtwasser außerhalb der Fruchtblasen ist und somit war klar, dass ich in nächster Zeit wohl wieder etwas mehr verlieren würde. Das Ganze muss einfach weiter beobachtet werden.
So, nun wünsche ich mir und euch eine ruhige Woche und bis bald,
Madeleine