Ich liege noch im Krankenhaus und wir sind weiter am Warten. Die Kleinen müssen noch wachsen und so lange wie möglich im Bauch bleiben.
Hallo Ihr Lieben,
auch heute melde ich mich wieder aus dem Krankenhaus. Ich bin nun schon fast 1 ½ Wochen hier. In meiner Vorstellung war der Krankenhausaufenthalt zwar immer schlimmer als er jetzt wirklich ist, aber daheim ist’s halt schon am Schönsten. Aber so lange es die Ärzte für besser halten, dass ich hier bleibe, werde ich das auch tun.
Nach meinem Zwischenbericht letzte Woche durfte ich doch schon am Freitag nochmals in den Ultraschall. Die Untersuchung am Freitag war unser Aufsteller fürs Wochenende. Unsere Kleinen hatten bessere Werte als sie der Arzt erwartet hatte. Ein Wert der nach der OP normalerweise gleich wieder abflacht, war beim Kleinen immer noch gut und das Kleinere hatte auch etwas mehr Fruchtwasser. Insgesamt ein positiver Bericht und so konnten wir gut ins Wochenende ohne Untersuchungen starten. Am Samstag brachte mir mein Mann noch das Überraschungspäckchen von kidsgo mit, vielen Dank an dieser Stelle für die guten Wünsche! Wir hatten am Samstag hier schönes Wetter und ich hatte meinen Tropf wieder los, so konnten wir bisschen draußen spazieren. Wir haben eine Runde auf dem Klinikareal gedreht und haben dann bei einer Veranstaltung zu Gunsten von Hebammen in Afrika zugeschaut. Zuerst haben wir die Kids und besonders die Zwillingsmädels aus der Ferne beobachtet. Dann hat uns eine der Hebammen, welche mich letzte Woche betreut hat, angesprochen und so sind wir doch noch aufs Gelände. Dort sind wir recht bald mit dem Papa der Zwillinge ins Gespräch gekommen. Die beiden Mädchen sind nun gut 1 ½ Jahre alt und die Mutter der Beiden ist vor der Geburt 6 Wochen lang hier in der Frauenklinik gelegen. Wir haben den halben Nachmittag mit der Familie gesprochen und es war wie eine Vorschau, wie es in etwa zwei Jahren sein wird. Einer der Eltern ist fast immer am Rennen und Schauen, wo die Beiden sind und sie wieder am Einsammeln. *smile* Es hat uns wirklich Mut gemacht, die Zwei so fit und agil zu sehen, auch wenn die Beiden einen schwierigen Start ins Leben hatten. Nach dem ganzen Trubel war ich dann doch müde und froh wieder ins Bett zu dürfen. Mein Mann hatte einmal mehr Recht, obwohl ich wirklich fast nur gesessen bin und nicht groß rum gelaufen, machte mich der Ausflug ziemlich müde. Es ist schon gut, kennt er mich so gut und tritt zwischendurch auf die Bremse…
Der verregnete Sonntag ging dank einem Überraschungsbesuch und der späteren Gesellschaft meines Mannes auch relativ schnell durch. Wenn man nicht wirklich raus kann und nur so da liegt, können die Tage auch lang werden.
Gestern, Montag, war dann wieder ein Ultraschall angesagt. Nur wussten wir nicht wann, das hieß für uns, dass wir zumindest im Klinikgebäude bleiben und abrufbereit sind. Urs war schon vor 9 Uhr da, da ich die vorderen Male meistens so um die Zeit in den Ultraschall durfte. Nun ja, wir haben uns die Zeit mit Spielen, Lesen, Surfen etc. totgeschlagen. Irgendwann nachmittags sind wir in die Cafeteria und genau dann kam die Hebamme um uns in den Ultraschall zu schicken. Dort haben wir dann auch noch einen Moment gewartet, aber danach war’s soweit und wir haben wieder geschaut, wie es den Beiden geht. Insgesamt sind die Werte stabil geblieben. Nur hat das Größere wieder etwas mehr Fruchtwasser und beim Kleineren konnten wir wiederum so gut wie keines finden. Von der Größe her ist es so, dass das Größere etwas gewachsen ist, aber auch zu wenig und das Kleinere kaum an Gewicht zugelegt hat. Uns bleibt wieder nichts anderes übrig als zu warten und den weiteren Verlauf zu beobachten. Falls die Fruchtwassermenge beim Größeren weiter zunimmt würden wir nochmals eine Fruchtwasserentlastung machen und danach weiter beobachten. Die Beiden müssen jetzt einfach noch an Gewicht zulegen und möglichst lange in meinem Bauch bleiben.
Ab heute werden nun auch zwei Mal täglich CTG’ s geschrieben um noch weitere Überwachungswerte der Beiden zu haben. Das hat aber auch zur Folge, dass im Fall einer sichtbaren Verschlechterung im CTG gehandelt wird. Somit mussten mein Mann und ich gestern Abend und heute noch mal klar mit dem Chefarzt und dem Neonatologen besprechen, was zu machen ist bzw. wie sie reagieren sollen, falls es zur Notfallsituation kommen würde. Klar wird nicht davon ausgegangen, aber es muss vorher geklärt werden. Wenn nämlich ein Notkaiserschnitt gemacht wird, muss der Neonatologe wissen, welche Meinung wir als Eltern haben und ob er intensivmedizinisch eingreifen soll. Bei uns ist die Situation noch aus diesem Grund speziell, da das größere Baby rein von den Werten eine Überlebenschance hätte und das Kleinere zurzeit noch nicht wirklich. Das sind Gespräche und Gedanken die niemand erleben möchte. Ich hab dem Neonatologen gestern gesagt eigentlich möchte ich ihn höchstens noch auf dem Gang sehen, aber nicht mehr näher mit ihm zu tun haben. Er hat schon verstanden wie ich das gemeint hab und hat mir geantwortet, er wünsche immer allen Eltern, dass sie Ihren Kinderarzt erst zur ersten Impfung kennen lernen.
Ich gebe weiterhin mein Bestes, sei es Ernährungstechnisch, mit mich schonen oder einfach mit positivem Denken. Ich bin der Meinung, dass die Gedanken mehr als nur Berge versetzen können. Ich bin mir zwar bewusst was passieren könnte, aber ich grüble nicht daran rum. Ich stelle mir vor, wie die Beiden in unseren Armen liegen, uns anlächeln und uns unglaublich viel Freude bereiten. Meine beiden Zwerge sind die letzten Tage unglaublich aktiv. Für mich ist das ein Zeichen: „Wir wollen leben und wir kämpfen uns da durch Mama!“.
Vielen Dank nochmals für eure vielen guten Wünsche und Gedanken.
Madeleine