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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
27. Schwangerschaftswoche

Vieles dreht sich ums Fruchtwasser

Eine weitere Woche im Krankenhaus ist vorüber und vieles dreht sich ums Fruchtwasser.

Hallo ihr Lieben!

Und wieder ist eine Woche im Krankenhaus rum. Bis jetzt geht die Zeit schnell vorbei. Mein Mann hatte ja bis Sonntag frei und so konnte er meistens fast den ganzen Tag bei mir sein. Zudem habe ich eine Menge Bücher zum Lesen und die Gestaltungs-Therapeutin der Klinik weiß einen auch zu beschäftigen. Ja, ihr habt richtig gelesen, Gestaltungs-Therapeutin, hier in der Klinik gibt es die Möglichkeit X verschiedene Dinge zu Basteln. Sei es Stricken, Häkeln, Porzellan malen, Holzmalerei, Window Colour usw. Man hat eine riesige Auswahl an Dingen die man tun kann. Ich hab zuerst zwei Namensschilder für die Kinderzimmertür aus Holz bemalt und anschließend hab ich mich dem Window Colour gewidmet. Window Colour hab ich schon als Kind gerne gemacht und ich kann mich damit Stundenlang verweilen. Als nächstes Projekt steht noch eine Art Mobile auf dem Programm… Zwischendurch sieht das Krankenzimmer wirklich wie eine Bastelstube aus.

So, nun mal zu den Hauptpersonen hier: Den beiden Zwergen in meinem Bauch geht’s zurzeit ziemlich gut. Letzte Woche hatte ich ja am Montag meinen letzten Ultraschall von welchem ich euch noch berichtet habe. Der nächste war dann für Mittwoch angesagt, fand schlussendlich dann aber am Donnerstagmorgen statt. Auf einer Seite war die Warterei echt mühsam, aber es ist auch gut zu wissen, dass wir nicht mehr erste Priorität haben. Zudem waren alle CTG’ s gut. Der Ultraschall bzw. das, was danach folgte, war dann nicht mehr so toll. Die Untersuchung wurde von einer anderen Person als sonst gemacht und so fiel die Besprechung nach dem Ultraschall sehr kurz aus, mit der Begründung, dass er zuerst mit meinem behandelnden Arzt, Hr. Raio, Rücksprache nehmen möchte. Auf Grund der vielen Ultraschalluntersuchungen die wir bis jetzt hatten, wissen wir mittlerweile welches Flussmuster wie aussehen sollte, bzw. wie es besser nicht aussehen sollte. Und auch wie viel Fruchtwasser gut ist und was zu viel. Ich hab während der Untersuchung gesehen, dass die Herzbelastung des größeren Babys etwas größer geworden ist und die Durchblutung der Nabelschnur beim Kleineren besser sein könnte. Aber ich wusste auch, dass beide Werte auch schon noch schlechter waren. Ich hab also damit gerechnet, dass wir in etwa zwei Tagen wieder einen Ultraschall machen würden. Na ja, als dann später wieder eine andere Ärztin zu uns aufs Zimmer kam und mir mitteilte, dass Hr. Raio noch am selben Tag eine Fruchtwasserentlastung machen möchte, hat Sie mich echt auf dem falschen Fuß erwischt. Es war relativ klar und auch absehbar, dass wohl eine weitere Fruchtwasserentlastung gemacht werden muss, aber ich hatte nicht damit gerechnet, dass es schon am Donnerstag so weit sein würde. Für mich hieß das dann wieder nichts essen, neuer Venflon stecken, wieder einen Zettel unterschreiben in welchem die ganzen Risiken erklärt werden und einen Blasenkatheter ertragen. So verbrachten wir den Donnerstagnachmittag mit warten und ich war echt froh war mein Mann bei mir. An diesem Tag viel es mir schwer nicht zu grübeln und meine Gedanken aufs Positive zu konzentrieren. Als ich dann endlich abgeholt wurde war die Nervosität auszuhalten und ich war gespannt was Sie genau mit mir machen. Der Eingriff wurde vom selben Arzt wie die Ultraschalluntersuchung am Morgen durchgeführt und Dr. Raio war zu Beginn auch anwesend. Vor der Punktierung hat Hr. Raio nochmals diverse Werte mittels Ultraschall gemessen, da waren die Werte schon wieder besser als am morgen. Das zeigte, dass die Beiden nicht dauernd transfundieren sondern nur zeitweise. Die Fruchtwasserentlastung an sich war dann doch keine so große Sache wie ich mir vorgestellt hatte. Da wird mit einer Nadel mit Röhrchen dran in den Bauch gestochen und das Röhrchen so platziert das mittels einer großen Spritze Fruchtwasser abgepumpt werden kann. Zwischendurch muss das Röhrchen wieder verschoben werden, was nicht immer ganz Schmerzfrei geht. Auch kleine neugierige Hände des Babys, welche fühlen wollten, was da für ein Ding ist, verzögerten die Abpumperei. Nach knapp einer Stunde hatten wir 1,8 Liter (immer noch) Blutrotes Fruchtwasser abgepumpt und der ganze Spuck war vorbei. Mir ist jedoch auch bewusst, dass bei solchen Eingriffen immer ein gewisses Risiko dabei ist. Mein Mann wurde gerufen und ich wurde ans CTG gehängt. Nach gut einer Stunde CTG schreiben durfte ich meinen Blasenkatheter loswerden und was essen.

Am Freitag war dann der nächste Ultraschall um zu schauen, wie die Beiden die Fruchtwasserentlastung überstanden haben. Dieser US zeigte die erwarteten besseren Werte was die Herzlein angeht und brachte auch eine Überraschung. Das kleinere Baby hatte das erste Mal seit ca. 4 Wochen ein Fruchtwasserdepot welches im Normbereich liegt! Man sah eine Harnblase und auch die Fruchthülle klebte nicht mehr am Körper. So konnten wir wieder gut ins Wochenende starten.

Heute Morgen war ich ein weiteres Mal im Ultraschall und die Überraschung war groß. Das kleinere Baby hat fast so viel Fruchtwasser wie das Größere! Das Größere hat zwar wieder mehr Fruchtwasser als am Freitag, aber noch im akzeptablen Bereich. Und da das Kleinere jetzt auch im oberen Normbereich der Fruchtwassermenge liegt besteht kein Handlungsbedarf. Heute fanden wir wieder keine Hinweise darauf, dass die Beiden transfundieren. Man sieht einfach an den Werten, dass die Plazenta wohl eine Insuffizienz hat und die Babys sich etwas mehr anstrengen müssen um gut versorgt zu werden.

Jetzt werden weiterhin zwei CTG’ s am Tag geschrieben und Ende der Woche habe ich wieder einen US, dann sehen wir weiter. Wenn die Beiden stabil und weiterhin so aktiv bleiben darf ich sogar evtl. übers Wochenende nach Hause.

Wie alles im Leben hat auch diese Situation und mein Krankenhausaufenthalt seine positiven Seiten. Eine davon möchte ich, trotz dass mein Bericht schon wieder viel zu lang ist, erwähnen. Mein Mann hat in der Zeit in der ich hier bin eine viel engere Bindung zu den Kleinen aufgebaut als zuvor. Es ist für Ihn viel realer geworden, dass da zwei kleine Persönlichkeiten in meinem Bauch sind und jedes der beiden schon jetzt seinen eigenen Kopf hat. Er genießt es, wenn die Beiden gegen seine Hand treten und er mit Ihnen spielen kann (außer er hält den CTG Knopf *smile*).

So, nun möchte ich nochmals Danke für die lieben Kommentare der letzten Woche sagen und mich entschuldigen, dass Ihr immer so lange Berichte von mir bekommt. Zurzeit passiert so viel, ich weiß gar nicht, wie ich das kürzer schreiben soll…

Liebe Grüsse,

Madeleine



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Kommentare von Lesern:

Annika, OWL29.09.2011 13:56

Puha- bin ich froh, dass es Euch so gut geht! Ich drücke weiterhin die Daumen und hoffe, dass die Beiden noch lange in Deinem Bauch bleiben dürfen!
Liebe Grüße

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Andrea Bern-Liebefeld28.09.2011 10:17

Liebe Madeleine und Urs. Ich freue mich sehr zu hören, dass Eure Kleinen immer noch im Bauch sind und sich so gut schlagen! Ich drücke Euch witerhin ganz fest die Daumen und denke jeden Tag an Euch! Alles Gute weiterhin, andrea

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Judith28.09.2011 08:18

Hallo Madeleine,

ich finde deine Berichte sehr interessant! Und wenn ich mir vorstelle, dass alles durchmachen zu müssen - oh Gott! Deswegen habt ihr meine Hochachtung!!! Ich finde es klasse, wie ihr das meistert!
Und natürlich freut es mich zu lesen, dass es dir und den Zwergen gut bzw. besser geht!

Alles Gut e weiterhin und ich freu mich auf die nächste Woche!

Judith u. Pünktchen (22+2)

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Jessica27.09.2011 19:39

Ich drück weiterhin die daumen!
Alles liebe für euch!

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Steph, NRW27.09.2011 13:39

Liebe Madeleine,
deine Nachrichten lassen einen ein wenig aufatmen. Schön zu lesen, dass die Werte sich etwas gebessert haben und die Kleinen noch ein wenig mehr Zeit in deinem Bauch verbringen dürfen.
Hat denn das kleinere der beiden Babys auch ein wenig an Gewicht zugelegt?
Weiterhin alles, alles Gute,
Steph

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In diesem Beitrag geht's um:

Fruchtwasserentlastung, CTG, Papa-Baby-Beziehung