Eine lange Zeit geht zu Ende und ein neuer Abschnitt beginnt…
Hallo zusammen,
ich hoffe, ihr konntet die Feiertage mit euren Liebsten verbringen. Die letzte Woche war bei uns geprägt von Veränderungen.
Nachdem ich am Dienstag den Bericht geschrieben hatte, ging die ganze Unsicherheit mit Liana noch etwas weiter. Die Ärzte hatten ihr die Menge an Zusatzkalorien in Form von dem Pulver verringert und somit sollte Liana mehr Milch trinken um auf ihre Kalorien zu kommen. Nur hat Liana da nicht mitgemacht und hat noch weniger als bis anhin getrunken. Somit wurde auch wieder öfters Gebrauch von der Magensonde gemacht und der Austritt rückte immer weiter in die Ferne. Mir ging es damit natürlich auch nicht gerade besser.
Am Mittwoch habe ich mich dann aber entschieden wieder mit Sack und Pack nach Bern zu ziehen. So hab ich meine Sachen gepackt und bin mit Luana zurück ins Ronald McDonald Haus gezogen. Dort wurden wir wieder in der Wohnung, aber in einem anderen Zimmer untergebracht. Von da an habe ich Liana fast jedes Mal mit der Flasche gefüttert und war wieder viel mehr bei Ihr. Luana habe ich einfach mitgenommen und so oft es ging zu Liana gelegt. Ich denke, Liana hat einfach die Nähe gefehlt. Wenn ich mir vorstelle, bevor Luana nach Hause durfte war ich so gut wie den ganzen Tag da und dann fehlt von heute auf morgen die Schwester und die Mama ist auch nur noch selten da. Liana hat von mal zu mal bald mehr Milch getrunken und erreichte bald Ihre Menge wieder. Die Milchzusammensetzung wurde wieder erhöht, so dass sie nicht noch mehr trinken muss. Auch für Luana war das ganze gut, so ist das tägliche hin und her mit dem Auto weggefallen und sie hatte mehr Ruhezeit.
Am Freitag nahm ich dann meinen Mut zusammen und hab die zuständige Ärztin gefragt ob wir Liana am 24. mit nach Hause nehmen dürfen. Das sie noch nicht definitiv austreten durfte war mir klar, aber ob sie wenigstens einen Abend lang Urlaub bekommen würde, wollte ich fragen. Die Ärztin war einverstanden! So durften wir Liana am 24. nachmittags mitnehmen und wollten ca. um 23 Uhr wieder zurück sein. Was für ein tolles Weihnachts- und Geburtstagtsgeschenk!!! Ich hab mich riesig gefreut. Wir haben dann einen wunderschönen Abend bei meinen Eltern gemeinsam mit meinen Geschwistern verbracht. Wie es passender nicht sein konnte hatte sich Liana am morgen die Magensonde gezogen und so konnten wir Fotos ohne Sonde machen. Gegen 23 Uhr haben wir uns dann wieder auf den Weg in die Klinik gemacht. Uns stand nämlich auch die allererste Nacht zu viert in einem Zimmer bevor. Ich hatte am Vormittag das Zimmer im MC Donalds Haus wieder geräumt und es war geplant, dass wir in ein Elternzimmer der Klinik ziehen. Das ging leider nicht bevor wir Liana am Nachmittag mitgenommen haben. So wurde das ganze zu einer Nachtaktion. Na ja eine Aktion wurde es dann wirklich. Wir sind also um kurz nach Zwölf Uhr mit Sack und Pack durch die Klinikgänge zu dem Elternzimmer gegangen. Wir hatten Liana und Luana in Ihren Autositzen in Lianas Klinikbett gestellt und sind mit all unseren Taschen und einer Pflegenden zu dem Zimmer. Als die Pflegende das Zimmer öffnen wollte, war von innen zugeschlossen. Kurz darauf öffnete jemand die Türe… Das Zimmer war also besetzt, obwohl es für uns reserviert war. Wir standen also mitten in der Nacht da und wussten nicht, wo wir schlafen! Nach etwa 30 Minuten war dann klar, dass wir weiter vorne im Gang in einen Aufenthaltsraum für Eltern konnten. Dort wurde ein Klappbett rein gestellt und das Sofa zum Bett umfunktioniert und wir haben uns dort einquartiert. Wir haben die beiden gefüttert und uns dann ans wickeln gemacht. Luana hat ihren Papa ganz schön ins Schwitzen gebracht. Wenn also irgendwo greifbar eine Badewanne gewesen wäre, wäre das die einfachste Lösung gewesen. Luana’s Windel hatte nicht gehalten und so war ihre Strumpfhose und so gut wie das ganze Mädel voll Stinker. Urs hat angefangen zu putzen, da hat Luana noch ne Runde Pipi drauf gelegt und schlussendlich war Urs fast 1h lang beschäftigt! Ich konnte mich zeitweise nicht mehr halten vor lachen, Urs hat alles so lustig kommentiert und so hatten wir trotz der ganzen Umstände eine super Stimmung. Irgendwann gegen 3 Uhr waren dann alle versorgt, ich hatte noch abgepumpt und einen Kühlschrank gefunden und so sind wir ins Bett gefallen. Nicht lange, da wollten die Mädels wieder essen… Alles in allem eine recht kurze Nacht.
Am nächsten Morgen bin ich mit Liana wieder auf die Station um sie dort vor der nächsten Mahlzeit zu wiegen. Sie hatte super zugenommen und so kam die Ärztin zu mir. Zuerst hat sie sich X-Mal entschuldigt wegen dem Zimmer und versprochen nach einer Lösung zu suchen. Dann meinte sie, dass wir am nächsten Tag nochmals das Gewicht von Liana anschauen und auch wie viel sie getrunken hat und wenn alles gut wäre, könne sie nach Hause. Ich freute mich über die Aussicht morgen nach Hause zu gehen, so dass ich nicht sofort geschaltet hatte. Nachdem die Ärztin weg war kam mir in den Sinn, dass es doch für alle Seiten einfacher wäre, wenn wir sofort heimgehen und am nächsten morgen nochmals kommen. So müssen sie kein Zimmer suchen und wir würden sowieso in Bern vorbei fahren da wir bei meinen Eltern zum Brunchen wollten. Ich hab das der Pflegerin gesagt und sie hat mir nochmals die Ärztin vorbei geschickt. Und welch eine Freude, die Ärztin war einverstanden! Wir durften also Liana am 25. Dezember nach Hause nehmen. Wir haben dann noch das Austrittsgespräch gemacht und auch fast alles zusammen gepackt. Lianas Bett würde noch bis am nächsten Tag bleiben, aber das war egal. Die Zweite Nacht zu viert war zwar nicht wesentlich länger als die Erste, aber daran sind mein Mann und ich schuld. Wir haben meine Schwägerin und meinen Schwager eingeladen den Abend mit uns zu verbringen und der wurde etwas länger, aber umso schöner. Am 26. sind wir dann also nochmals in Bern vorbei, haben Liana gewogen und definitiv Tschüss gesagt. Es war schön zu sehen wie sehr sich die ganzen Pflegenden gefreut haben, dass Liana nun endlich nach Hause darf! Wir sind anschliessend zu meinen Eltern gefahren, dort warteten meine Grosseltern sehnsüchtig auf die beiden Mädels.
Mittlerweile sind wieder 1 ½ Tage vergangen und ich geniesse nun die Ruhe zuhause. Mein Mann muss diese Woche noch arbeiten, aber Anfang Januar hat er dann auch noch ein paar Tage frei. Liana und Luana sind immer noch sehr zufriedene Kinder. Sie weinen wenn sie Hunger haben und ab und an wollen sie einfach nur unsere Nähe. Es ist schön sich um die Beiden zu kümmern und bis jetzt lange nicht so anstrengend wie mir prophezeit wurde. Klar ist mit einmal Windel wechseln und füttern schnell mal 1-2 Stunden vorbei, aber ich habe ja Zeit. Wenn beide gleichzeitig Hunger haben, was meistens der Fall ist, setze ich sie entweder in die Stokke Newborn Set und gebe beiden das Fläschlein. Oder ich gehe aufs Sofa oder aufs Bett und stille Luana auf der einen Seite und gebe Liana auf der anderen Seite das Fläschlein. So klappt das ganz gut. Wenn Urs da ist, übernimmt er natürlich eine der Beiden. Wir können uns auch gar nicht vorstellen, wie es wäre mit einem Baby. Wir finden’s super, dass wir Zwillinge haben und freuen uns auf die weitere Zeit!
Übrigens, Liana war am Montag 2120 Gramm schwer und Luana wiegt momentan knapp 2600 Gramm!
Nun möchte ich mich noch bei kidsgo für das tolle Geschenkpaket zu meinem Geburtstag/Weihnachten bedanken und wünsche ich euch einen guten Rutsch.
Madeleine
Bild: privat
Bild: privat
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