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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Geburt

Entbindung und erste Tage mit Lucia Faye

Hier nun der Geburtsbericht und die spannenden ersten Tage, welche leider durch einige Nachrichten und Untersuchungen etwas getrübt wurden.

Liebe Leser,

seit nunmehr 8 Wochen ist unser Leben zu viert in vollem Gange. Wir haben uns nach Erkältung (mit Schweinegrippe-Verdacht bei Damian und Lungenentzündung bei Max), alle gut eingelebt und sind im Alltag angekommen. Jetzt aber zuerst einmal zu meinem Geburtsbericht, auf den ihr ja lang genug warten musstet.

In meinem letzten Bericht habe ich euch ja mitgeteilt, dass wir uns für einen Kaiserschnitt entschieden hatten. Die anschließende Diskussion brachte mich nochmal ins grübeln, aber es war für uns die bessere Entscheidung. Die Tage vor dem Termin vergingen mit allerlei Erledigungen und in Vorfreude auf unser Töchterchen.

Wichtig war zunächst die Versorgung von Damian am Freitag. Nachdem uns seine Tante zugesagt hatte, um 5 Uhr zu kommen und ihn nach dem Aufstehen in den Kindergarten zu bringen, konnten wir uns beruhigt auf die kommenden Tage vorbereiten. Schließlich stand auch noch das Wochenende vor der Tür und irgendwie musste auch hierfür eine Lösung gefunden werden. Letztendlich hatten sich seine Tanten für jeweils einen Tag als Babysitter angeboten und er hatte viel Abwechslung und Spaß. Uns war damit die Möglichkeit gegeben, die ersten Tage mit unserer Tochter in Ruhe zu genießen.

Die letzten Tage vor dem Kaiserschnitt-Termin hatte ich dann ziemlich regelmäßig jeden Abend Wehen, die allerdings meist nach 3 Stunden wieder verschwanden. Obwohl ich noch die Hoffnung hatte, das es vielleicht von alleine losgehen würde, weckte uns der Wecker am Freitag um 4 Uhr. Den letzten Tag zu dritt haben wir nochmal mit einem leckeren Essen und einem Termin bei der Fotografin unseres Vertrauens verbracht. Ein Foto hänge ich mit dran!

Freitag, 6 Uhr
Nachdem wir Damian bei seiner Tante gut versorgt wussten, konnten wir uns beruhigt auf den Weg ins Krankenhaus machen. Dort angekommen ging es erstmal zum CTG, Ultraschall und die Braunüle wurde auch schon gelegt. Anschließend hieß es warten... und um kurz vor 10 Uhr startete dann die Tour in den OP-Saal. Dort angekommen trafen wir auch die Anästhesistin, welche uns beim Vorgespräch schon betreut hatte.

Im OP-Saal stand dann zunächst die Spinalanästhesie an. Max war inzwischen umgezogen und war bei mir. In seiner Nervosität hat er gezittert wie Espenlaub und war wesentlich aufgeregter als ich. Durch die Vollnarkose bei Damians Geburt, war es für uns beide ein neues Erlebnis, bei der Geburt „anwesend“ zu sein.

Zunächst wurde mein Rücken mit Eisspray betäubt, dann eine oberflächliche Betäubungsspritze gesetzt und anschließend die richtige Betäubung in den Wirbelkanal gespritzt. Was ich noch besonders im Gedächtnis habe, ist die immerwährende Ansprache durch die Ärztin, das ich den Rücken rund machen soll. Wie denn bitte mit dickem Bauch? So gut es ging tat ich dies und wirklich schmerzhaft war die Spritze nicht.

Die Betäubung setzte recht schnell ein und es fühlte sich an, als wenn warmes Wasser langsam die Beine herabfließen würde. Dann wieder hinlegen, festschnallen und an die Geräte anschließen lassen. Den Aufbau des Sichtschutzes und die allgemeinen OP-Vorbereitungen haben wir gar nicht so richtig mitbekommen.
Mit der Zeit bemerkte ich dann ein rucken und schieben, was allerdings ohne Berührungsempfindung stattfand... alles sehr eigenartig. Und dann spürte ich eine leichte Übelkeit. Da mich die Anästhesistin darauf vorbereitet hatte, dass die Betäubung auch etwas nach oben steigen kann, sagte ich ihr dies und sofort bekam ich ein Mittel gespritzt und die Übelkeit verschwand.

Freitag, 10:28 Uhr
Irgendwann hörte ich dann einen kurzen Schrei, konnte dies aber nicht zwangsläufig unserer Tochter zuordnen, sondern dachte, dass wohl gerade noch ein Baby zur Welt gekommen sei. Kurz darauf gratulierte uns aber die Anästhesistin und die Hebamme kam mit Lucia zu uns. Sie wurde direkt nach der Entbindung zunächst einem Kinderarzt gezeigt, aber alles schien in Ordnung zu sein und so konnte Max unser Töchterchen in das Untersuchungszimmer tragen.

Ich selbst wurde weiter überwacht und operiert. Gegen 11 Uhr war ich dann wieder im Kreissaal und wartete. Keiner kam zu mir oder sagte, wie es der Kleinen ging. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam dann um 11:30 Uhr Max mit Lucia auf dem Arm zu mir.

Alles bestens und meine größten Ängste fielen von mir ab. Lucia war so winzig und endlich in meinen Armen konnte ich mir auch ein paar Tränchen nicht verkneifen. Bei Damian waren uns durch die Komplikationen die wichtigen ersten Stunden nicht gegönnt und wir beide mussten die Zeit lange aufarbeiten und nachholen.

Die Hebammen ließen uns weitestgehend in Ruhe und gegen 15 Uhr wurden wir dann auf die Wochenstation verlegt. Dort angekommen musste sich Max leider schon verabschieden, da Damian ja auch aus dem Kindergarten abgeholt werden wollte...

Lucia hatte ich schon im Kreissaal angelegt und auch auf der Wochenstation kappte das ganz gut. Am Abend wurde dann auch schon der Blasenkatheder gezogen und ich konnte/sollte kurz aufstehen was auch sehr gut ging. Klar ist es nicht einfach, mit einer Bauchnaht aufzustehen und die ersten Tage verbringt man zu 90 % im Bett, aber diesmal konnte mir keiner die Versorgung der Kleinen aus der Hand nehmen und überall wo sie war oder hin musste, war ich dabei...

Was mich nun zu Lucia's ersten Tagen führt. Samstag war der erste „richtige“ Kinderarzt-Termin und nach festlegen sämtlicher notwendiger Untersuchungen, bezüglich des Gendefektes, wurde sie noch untersucht. Das war auch das erste Mal, das ich unsere Tochter nackig gesehen habe, da ich das Wickeln auch den Hebammen überlassen hatte.

Max hatte mir im Kreissaal schon von einer leichten Fußfehlstellung berichtet, und nun konnte ich dies auch sehen. Da war es wieder... wie bei Damian fing es wieder mit einer Baustelle an und ich spürte eine leichte Panik aufsteigen. Dann noch das lange Abhören und das ernste Gesicht des Arztes, als er meinte, er höre ein lautes Geräusch. Irgendwie erschien mir das alles surreal, aber dank der Erklärungen des Arztes, konnte ich das alles gut verkraften. So wurden für uns Termine in der Kardiologie, Orthopädie, in der Imunambulanz und der Radiologie vereinbart.

Zunächst die Beruhigung für alle: Das Herz ist in Ordnung. Der Ductus (stellt im vorgeburtlichen Blutkreislauf eine Verbindung zwischen Aorta und Lungenarterie her, um Lunge zu umgehen) war noch nicht vollständig geschlossen, deshalb das laute Geräusch. Und auch Nieren, Harnblase und Schilddrüse sind völlig in Ordnung.

Mit einem Plan für die nächste Woche wurden wir wieder in unser Zimmer entlassen und kurz darauf kam auch schon der erste Besuch. Eine Schwester von Max hatte sich angemeldet und nach einer Stunde traf sie sich dann mit Max und Damian vor dem Krankenhaus. Dort nahm sie dann Damian entgegen und Max konnte den Nachmittag bei uns verbringen.

Am Sonntag dann das gleiche Spiel mit der anderen Schwester von Max. Allerdings kam er diesmal mit Damian ins Zimmer... Zunächst hatte er Angst und wollte gar nicht zu mir... klar: Mama in einem anderen Haus, in einem fremden Bett ... war alles nicht so schön. Jedenfalls schien er gar nicht zu mir zu wollen. Als ich ihn dann aber fragte, ob er denn mal das Baby sehen wollte, war er wie ausgewechselt. Die Augen haben gestrahlt und als er seine Schwester dann auch mal halten durfte, war die Welt in Ordnung. So ein stolzer großer Bruder!

Am Montag kam Max gegen 10 Uhr, musste aber leider um 12 Uhr wieder los, da der Kindergarten angerufen hatte... Damian hatte Fieber und Durchfall...Ansonsten alles ruhig.
Am Dienstag startete dann der Marathon. Nach dem Frühstück ging es zur Orthopädischen Klinik. Nach der Hüftsonografie mit nicht so tollen Werten, betrachten der Fußfehlstellung und des gesamten Knochenapparates wurden Lucia's Füße zunächst beidseits bis über die Knie eingegipst. Der Arzt sprach von Klumpfußhaltung und das wir das behandeln müssen, es aber ansonsten sehr gute Prognosen hat. Am nächsten Tag wurden wir zur Gipskontrolle wieder einbestellt. Nach eineinhalb Stunden warten auf den Rücktransport und einer dringenden Stillpause, ging es dann direkt weiter zur Radiologie, wo ein Ultraschall der Nieren und des Herzens gemacht wurde.

Gegen 17 Uhr waren wir endlich wieder in unserem Zimmer und seit dem Frühstück war dies das erste Essen für mich (Mittag hatte ich ja verpasst). Und Mittwoch, unserem geplanten Entlassungstag, lief es auch nicht besser. Nach dem Frühstück ging es direkt zur Gipskontrolle in die Orthopädische Klinik. Die Ärzte waren mit dem Gips zufrieden und wir wurden für Freitag wieder bestellt, um die Oberärztin mal draufschauen zu lassen und den Gips eventuell zu erneuern. Danach wieder warten auf den Rücktransport. Gegen 12 Uhr habe ich uns dann ein Taxi gerufen, da mir 3 Stunden Wartezeit doch genug waren.

Wieder angekommen sollte direkt noch die U2 gemacht werden. Aufgrund der eingegipsten Beine, konnte das Gewicht nicht bestimmt werden, aber durch die vorangegangenen Abendkontrollen durch die Krankenschwestern wussten wir, dass Lucia ihr Geburtsgewicht wieder erreicht hatte. Dem Kinderarzt fiel aber ein, das noch keine Kontrolle der Schild- und Thymusdrüse erfolgt ist, sodass wir direkt wieder in die Radiologie geschickt wurden... und wieder kein Mittagessen für mich. Jedenfalls konnte die Ärztin dort keine Thymusdrüse sehen, woraufhin auch ein Ganzkörper-Röntgenbild gemacht wurde. Glücklicherweise war die Radiologie nicht so weit von der Wochenstation entfernt, sodass ich mir die Warterei direkt erspart habe und mit Lucia die 5 min. im Maxi-Cosi zurücklief.

Dort hoffte ich, dass es bei der Entlassung bleiben würde und fühlte mich durch die ständigen Nachfragen der Ärzte an Damians geplante Entlassung erinnert, als es, anstatt nach Hause, in das Kinderherzzentrum nach Gießen ging. Jedenfalls warteten wir noch bis 17 Uhr, als der Kinderarzt aufgrund der Berichte über die fehlende Thymusdrüse eine Blutuntersuchung anordnete. Noch eine Stunde warten und ich wurde immer nervöser. Dennoch packte ich weiter meine Sachen und zog mich und auch die Kleine fertig an, für die Heimreise. Gegen 18:30 Uhr kam endlich die erlösende Nachricht, dass alles ok ist und wir nach Hause durften. So schnell, glaube ich, ist noch niemand dort verschwunden wie wir an dem Tag ...

Zu Hause angekommen schlief Damian bereits und wir gingen auch direkt ins Bett. Am nächsten Tag hatte Damian am Vormittag einen Kinderarzt-Termin wegen der Erkältung (das war wahrscheinlich die Schweinegrippe) und als er mit dem Papa wieder nach Hause kam, hat ihn seine Mama und seine Schwester an der Haustüre begrüßt. Wie seine Augen leuchteten! Leider mussten wir ihn wegen seines Hustens weitestgehend von Lucia fernhalten, aber alles in allem klappte ganz gut und er hat lediglich seinen Papa angesteckt. Wenn wir ihn aber fragten, wer das denn ist, sagt er "meine Mausi" und auf die Nachfrage, ob Lucia bei uns bleiben darf und wir sie bei uns behalten, antwortet er mit einem deutlichen ja!

Freitag dann bei der Orthopädischen Klinik. Zuerst wurde der Gips entfernt und als dann die Ärztin darauf schaute und meinte, das der Arzt wohl übereifrig war und eine Gips-Behandlung nicht nötig ist, fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Alle 4 Wochen geht es nun zur Kontrolle, aber selbst das erscheint nach den ersten stressigen Tagen völlig vernachlässigbar.

So, wie die ersten Wochen daheim verliefen, lest ihr in meinem Nachbericht!

Vielen Dank für eure lieben Worte und die Glückwünsche zur Geburt.



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Kommentare von Lesern:

Mia, Hamburg05.03.2010 15:56

Hallo Saskia,
ich hoffe, dir und deiner Kleinen geht es gut !
Läßt du uns mit einem Nachbericht nochmals an eurem Leben teilhaben ? Würde mich sehr freuen, nochmals von dir zu lesen !
Viele Grüße

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Die Schwester, aus`m Osten15.01.2010 21:08

hach na letzendlich ist doch alles gut verlaufen - und so ne süße Nichte hat die Welt noch nicht gesehen - jedenfalls hab ich nun mein lieblingsneffe eine lieblingnichte um die er sich kümmern kann.

Ich hoffe die kleine prinzessin ist bald wieder hier - damit sie die ganzen schönen Kleider von Ihrer großen Cousine ausführen kann.

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Kathrin, Baden-Württemberg31.12.2009 22:33

Hallo Saskia,

Gratuliere nochmal zu Deiner Kleinen!
Das Foto war leider nicht dabei....

Viele Grüße,

Kathrin

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Stefanie30.12.2009 21:59

Uiuiui, so ein Marathon! Du hast das Bild nicht angehängt. Schaaade ...

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