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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
9. Schwangerschaftswoche

Gedanken um die nahe Zukunft

Ich muss mir langsam Gedanken darüber machen, wann ich es in meiner Firma erzählen werde. Insbesondere das ganze Thema „Wiedereinstieg in den Beruf“ hat mich die letzten Tage ziemlich beschäftigt. Wie lange zu Hause bleiben nach der Geburt? Wann wieder arbeiten gehen?

Ganz aufgeregt habe ich in dieser Woche dem Termin bei der Frauenärztin entgegengefiebert. Diesmal sollte doch schon etwas zu sehen sein. Ganz ehrlich, im ersten Moment war ich enttäuscht. Klar, das Pünktchen war ganz ordentlich gewachsen (und Pünktchen trifft es eigentlich nicht mehr wirklich). Aber erkennen konnte ich nicht wirklich etwas. Bis ich dann das schlagende Herzchen entdeckte. Und in dem Moment war ich dann ganz erstaunt und gerührt. Es ist wirklich wahr. Ein kleines Lebewesen in meinem Bauch! Mit einemmal hatte ich mit den Tränen zu kämpfen. Das hat sich übrigens fast den ganzen Tag durchgezogen, immer wieder hatte ich das kleine Herzchen von unserem Baby vor Augen.
Ansonsten war die Frauenärztin sehr zufrieden. Alle Werte super. Und das Pünktchen ist jetzt 1,5 cm groß. Aus dieser Messung hat sie dann auch den Entbindungstermin abgeleitet. 06. Februar 2009 steht jetzt in meinem Mutterpass.
Nach dem Termin bin ich dann in die Firma. Irgendwie war diese Woche alles anders. Ich fühlte mich richtig fehl am Platz. Wie von außen sah ich mich die ganz normalen, alltäglichen Dinge tun. Teammeeting, Wochenreporting, … Business as usual. Mein derzeitiges Projekt ist jetzt bald zu Ende und es ist fragwürdig, ob es Sinn macht, danach das Folge-Projekt als Projektleiterin zu übernehmen. Wenn ich mein Chef wäre, wäre mir das Risiko von Ausfällen zu hoch. Und da ja für mich so ziemlich genau mit Weihnachten dann der Mutterschutz beginnt, könnte ich das Projekt auch nicht zu Ende führen.
Ja, mit einem Mal kommen nach der ganzen Euphorie der letzten Wochen, ganz alltägliche Fragen hoch. Wie geht es beruflich weiter? Was werde ich die nächsten Monate bis zum Mutterschutz an Aufgaben übernehmen? Außerdem muss ich mir langsam Gedanken darüber machen, wann ich es in meiner Firma erzählen werde.
Insbesondere das ganze Thema „Wiedereinstieg in den Beruf“ hat mich die letzten Tage ziemlich beschäftigt. Wie lange zu Hause bleiben nach der Geburt? Wann wieder arbeiten gehen? Zunächst Teilzeit? Wie könnte dann meine Tätigkeit aussehen? Das, was ich momentan mache, geht nicht in Teilzeit und ist auch ansonsten in manchen Zeiten sehr stressig und mit vielen Überstunden verbunden. Nicht sehr familienfreundlich! Auch mit Matthias habe ich länger darüber gesprochen. Natürlich nicht zum ersten Mal. Aber wenn wir uns früher über solche Themen unterhalten haben, war alles sehr hypothetisch und nicht wie jetzt, sehr real. Und gar nicht mehr so weit weg. Ich bin mir sicher, dass ich auf jeden Fall die ersten 3-6 Monate zu Hause bleiben will, aber danach? Momentan habe ich diesbezüglich so gar keine Meinung. Viele Möglichkeiten und Alternativen sind theoretisch denkbar. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Realität dann ganz anders aussehen wird. Außerdem glaube ich, kann man solche Dinge gar nicht entscheiden, bevor das Baby überhaupt da ist. Und die Möglichkeiten innerhalb der Firma bzw. deren Vorstellungen sollte ich mir ja auch erst mal anhören.
Dennoch habe ich durch solche Gedanken getrieben, diese Woche mal ein bisschen Internetrecherche zum Thema Kinderbetreuung betrieben. Das Angebot an Kindertagesstätten hier in der Region ist sehr ernüchternd. Man hört zwar ständig, wie katastrophal die Angebotssituation sein soll, aber so schwarz auf weiß… Ich werde mir demnächst mal ein wenig mehr Informationen beim Jugendamt besorgen, insbesondere interessieren mich auch die Rahmenparameter wie Öffnungszeiten, Kosten, Anmeldeprozedere. Und da ich dann schon mal im Internet zugange war, habe ich gleich mal weiter recherchiert. Kindergeld, Mutterschutzgeld, Elterngeld, notwendige Ämtergänge. Ganz Projektleiterin habe ich natürlich parallel eine ToDo-Liste angelegt. Wann muss was wo und natürlich wie beantragt werden… Matthias hat mich mal wieder ausgelacht. Wenn auch nur ein wenig halbherzig, ich glaube im Grunde ist er ganz froh, dass ich mir um diese Dinge Gedanken mache.
Außerdem haben wir in dieser Woche das Überbringen der „frohen Botschaft“ an die Familie vollendet. Meiner Familie habe ich ja schon bei meinem Familienbesuch vor zwei Wochen mitgeteilt, dass neben meinem Bruder jetzt auch wir Nachwuchs erwarten. Diese Woche war dann noch der Rest von Matthias Familie dran. Es ist schon immer wieder sehr bewegend. Ich war vorher jedes Mal aufgeregt. Ob sich wohl alle freuen? Aber diesbezüglich wurden wir nicht enttäuscht. Auch in Matthias Familie wurde die Nachricht sehr freudig aufgenommen.
Meine Mutter ist ein bisschen traurig, dass ich soweit weg wohne. Sie hätte mich jetzt sehr gerne in ihrer Nähe, um die Schwangerschaft zu begleiten. So müssen es eben Telefonate richten. Natürlich kein wirklicher Ersatz. Aber so wird es ja auch sein, wenn das Baby da ist. Meine Familie wohnt fast 700 km von hier entfernt, so dass wir nicht eben einfach mal vorbeikommen können.
Ansonsten geht es mir auch weiterhin sehr gut. Am Samstag hatten wir meine Freundin mit Ihrer Familie zum Grillen. Es war sehr schön und ich habe den Abend sehr genossen.
Heute war dann mal wieder ein bisschen Sport treiben angesagt. Wir haben eine Fahrradtour gemacht. Ein bisschen frustriert hat mich das ja schon. Unter der Woche kann ich mich zurzeit abends einfach nicht aufraffen, laufen zu gehen oder sonstiges. Und das, wo ich sonst soviel Sport gemacht habe. Im Moment merke ich schon sehr, dass meine Kondition enorm abgenommen hat. Immerhin bin ich im April noch Marathon gelaufen. Und jetzt komme ich schon beim Fahrradfahren auf ebener Strecke ganz gehörig ins Schwitzen. Na ja, die Sprüche von Matthias „Du solltest schon zusehen, dass Du wieder etwas mehr Sport machst!“ helfen dabei auch nicht wirklich. Das weiß ich selbst. Und ärgere mich dann noch mehr über mich. Mal abgesehen davon, dass sich der fehlende Sport auch unschön auf meinen Hüften auswirkt. Auch wenn die Wage noch keine Gewichtszunahme anzeigt, habe ich das Gefühl, dass die Hosen an der einen oder anderen Stelle etwas kneifen. Und das kann ja nun eigentlich noch nicht von der Schwangerschaft kommen.
Soweit von mir in dieser Woche. Zum Thema Fußball sage ich lieber gar nichts.
Viele Grüße,
Silke



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Kommentare von Lesern:

Nina, Hamburg02.07.2008 23:40

Hallo Silke,
alles Gute für die Schwangerschaft ! Brauchst Dich nicht wundern,dass Du nicht mehr so top-sportlich bist, und Marathon-Training o.ä. ist nun auch nicht gerade was für eine Schwangere ! Den Spruch Deines Freundes finde ich sehr krass, vielleicht hilft es, mal über die Höchstleistungen Deines Körpers selbst in der Schwangerschaft (wie Blutvermehrung und Änderungen im Herz- Kreislaufsystem, Atmung und Verdauung in zunehmender Enge etc.) in einem guten Schwangerschaftsbuch nachzulesen ?! Auf figürliche Veränderungen in der Schwangerschaft - und auch noch danach - sollte man ja nun aber echt eingestellt sein, das hat so seine Richtigkeit. Ich habe beide Male jedes Pfund mehr mit Stolz getragen, nicht zuletzt profitierst Du (und Dein Kind auch) von solchen Reserven nach der Geburt - Ehrlich: finde Eure Gedanken etwas befremdlich, wo Ihr Euch doch über die Schwangerschaft freut (oder nicht ??) Genieße es einfach !!! (es gibt genug, denen es nicht vergönnt ist, die würden gerne tauschen - und den Hüftspeck nehmen !!!)

LG Nina

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