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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
9. Schwangerschaftswoche

Vieeel Zeit zum Nachdenken...

Wie man eine Woche im Bett verbringen kann... Arztbesuch, Kaufrausch und vieeel Zeit zum Nachdenken...

Hallo liebe Leserinnen- und Leser?

Diese Frage stelle ich mir schon zum dritten Mal, da ich immer nur an weibliche Leserinnen dachte. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ja auch männliche Leser???

Begonnen hat die Woche mit einem sehr liebevollen Brief meiner Kolleginnen aus der Schule, die mir ganz viele „Gute Besserungswünsche“ gesendet haben. Es ist eine ganz tolle Schule, mit tollen Lehrerinnen und ich war so gerührt über die Anteilnahme, die mir von Ihnen entgegengebracht wurde, dass ich vor Rührung erst mal geweint habe. Alle freuen sich über den Nachwuchs und hoffen, dass es bald besser geht. Ich glaube, es ist wirklich etwas besonderes, wenn einem so viel Verständnis und Gefühl entgegengebracht wird.

So ist nun eine weitere Woche vergangen, die mich wieder mehr oder weniger ans Bett gefesselt hat und die Übelkeit will mich auch noch nicht verlassen...

Ich hatte mittwochs, eine Woche nach dem ersten Vorsorgetermin einen erneuten Kontrolltermin beim Frauenarzt, der verschiedenste Erkenntnisse mit sich brachte:

Es war schon irgendwie merkwürdig. Ich bin in das Besprechungszimmer hineingegangen und das erste, was mich überkam war eine unerklärliche Heulattacke. Ich war absolut nicht darauf vorbereitet und konnte mich gar nicht beruhigen. Emotional und körperlich war ich wohl so angeschlagen, dass erst einmal gar nichts mehr ging. Noch dazu kam, dass mein Frauenarzt mir eröffnete, dass er für zwei Wochen in Urlaub sei und ich mich gar nicht wohl dabei fühle, zu einem anderen, mir fremden Frauenarzt zu gehen. Ich hoffe, ich schaffe es zwei Wochen ohne neue beunruhigende Nachrichten, so dass ich gar nicht erst einen Arzt aufsuchen muss. Auf Grund meiner Übelkeit und dem Brechreiz war mein Frauenarzt so erschrocken, als er mich sah, dass er mir erst mal eine Infusion verordnete, die ich im Anschluss an den Termin erhalten habe. Ich muss wohl sehr schlimm ausgesehen haben...Danach ging es mir etwas besser und die Wirkung hielt auch den ganzen Tag an.

Nachdem ich mich beruhigt hatte, bin ich dann in den Untersuchungsraum gegangen und bekam die schöne Nachricht, dass sich unser kleines „Etwas“ von 0,6 cm auf
1,1 cm fast verdoppelt hat.
Alles ist nach wie vor dem Stand der Schwangerschaft entsprechend und in Ordnung, was mich doch sehr beruhigt hat. Leider ist das Hämatom noch vorhanden, wenn auch eine positive Tendenz zu beobachten ist…(So hat sich das brav im Bett liegen bleiben demnach gelohnt:-)).
Da es mir aber körperlich doch ziemlich mies geht und auch das Hämatom noch vorhanden ist, darf ich erst mal auf Weiteres nicht arbeiten. In geringem Umfang ist wieder etwas mehr Bewegung erlaubt, aber ehrlich gesagt, ich kann es mir im jetzigen Zustand auch nicht vorstellen, wie ich vor einer Klasse mit Kindern stehen und vernünftigen Unterricht machen sollte, da ich manchmal stündlich zu meiner Schüssel greife und ohne Hilfe überhaupt nicht klar komme…

So hatte ich in der Woche wieder viel Zeit zum nachdenken und habe es tatsächlich geschafft, einiges auf meiner „to do“ Liste abzuarbeiten. Ich habe Kontakt zu meiner damaligen Hebamme hergestellt, die mich schon bei der Geburt unseres Sohnes begleitet hat. Ich dachte, es sei noch viel zu früh, aber dank dem Tipp von einer lieben Leserin habe ich nicht lange gewartet und sie angerufen - zum Glück, denn sie ist schon bis Mai 2013 ausgebucht - unglaublich, aber so konnte ich noch eine Betreuung für mich sichern, worüber ich mich sehr gefreut habe. Ich hab sie auch zu der Übelkeit gelöchert und wir werden mal den homöopathischen Weg beschreiten. Auch der Tipp mit den Ingwerbonbons war sehr hilfreich, da es mir wirklich kurzzeitig besser geht (vielen Dank Moni:-)).

Wie ich so im Bett lag, kam ich auf den Gedanken, was ich schon via Internet besorgen könnte. So habe ich mich richtig auf einer der bekannten Internetauktionsseiten ausgetobt und mir eingeredet, dass ich ja auch ohne Weiteres damit anfangen könnte, da ich nur noch sehr wenig aus der ersten Schwangerschaft und aus der Babyzeit meines Sohnes habe.

So liegt nun schon eine komplette Umstandsgarderobe in meinem Kleiderschrank, obwohl ich vieles noch gar nicht gebrauchen kann. Aber als „Entschuldigung“, den oberen Knopf der Hose lasse ich immer offen, da mir die normalen Hosen am Bauch eng und ungemütlich werden… ja, ja der Kaufrausch…
Weiter gehört schon ein Tragetuch in blau und eine Babytrage in meine Sammlung…
(Ich hoffe, mein Mann liest den Bericht nicht…grins… aber es waren unschlagbare Schnäppchen:-))

Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, als ich meinen Sohn im Tragetuch oder in der Babytrage getragen habe. Ich fand es sooo toll und möchte das auf jeden Fall noch mal erleben. Natürlich war die körperliche Nähe unbeschreiblich schön, aber ich konnte mit meinem Sohn im Tragetuch auch wahnsinnig viel machen. Für mich waren Tuch und Trage von Beginn an ein tolles Hilfsmittel und das Tragen hat mich immer mit einem positiven Gefühl begleitet, da mein Kind bei mir war.

Interessanterweise sind die meisten in meinem Umfeld der Meinung, es wird ein Mädchen. Ich bin da ganz anderer Meinung, warum auch immer, ich habe so ein unerklärliches „Jungengefühl“. Na ja, da muss ich mich wohl noch eine Weile gedulden, bis ich von einer Tendenz berichten kann.

Was mich auch diese Woche sehr beschäftigt hat, wenn auch noch sehr früh, ist die Frage über den Entbindungsort. (Ihr merkt, ich hatte echt viiiiiiel Zeit…) Ehrlich gesagt, ich könnte mir alle Versionen vorstellen. Angefangen vom klassischen Krankenhaus über ambulante Entbindung, das Entbinden im Geburtshaus und nicht zuletzt die Hausgeburt. Ich muss allerdings dazu sagen, dass ich eher der ängstliche Typ bin. Da wäre dann die Hausgeburt wohl nicht so ganz die richtige Entscheidung…
Meine Hebamme erzählte mir von einem Erlebnis, dass eine Familie zu Hause in der Nacht das Kind entbunden hatte (natürlich mit Hebamme) und am Morgen kam dann das größere Kind in das Elternbett und hat sich sehr über den Familienzuwachs gefreut - irgendwie ergreifend fand ich die Geschichte.

Aber eine Entscheidung ist noch lange nicht gefallen, ich sammle mal pro und contra für mich und werde mir auch noch einige Kreißsäle und vielleicht ein Geburtshaus anschauen.

Ein interessanter Gedanke war für mich noch, in wie weit ich unseren Sohn in das Erlebnis der Geburt mit einbeziehen könnte. Ich hab dann mal ganz naiv meine Hebamme gefragt, ob das möglich wäre und sie sagte, es wäre ja schließlich unsere Geburt und möglich wäre es in jedem Fall, allerdings besser mit einer weiteren Begleitperson, die gegebenenfalls den Raum mit unserem Sohn verlassen kann, wenn es für ihn zu viel wird, was ja schnell der Fall sein könnte. Vielleicht finden viele die Idee absurd, was ich gut verstehen könnte, aber den Gedanken, eine Geburt als Familie zu erleben finde ich schon schön…

Na, auch da hab ich ja noch viiiiel Zeit und werde mal meinen Gedanken freien Lauf lassen.

Zu guter Letzt eine wunderschönes Erlebnis mit meinem Sohn:

Er hat den kleinen Bauch gestreichelt und dann ganz lieb den Kopf angelehnt. Er hat mich angeguckt und gesagt: „Mama, ich freu mich so auf unser Baby“. Da war es dann um mich geschehen…
Jeden Abend beenden wir unser Vorleseritual mit einem Lied seiner Spieluhr, die mir mein Sohn auf den Bauch legt…einfach schön…

Allen wünsche ich eine tolle Woche.

Liebe Grüße,

Christina



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Kommentare von Lesern:

Christina, Neuss31.10.2012 22:02

Hallo Meike,

lieben Dank für Deinen Kommentar und Deine Wünsche. Ich glaube Du hast absolut recht. Eine ambulante Entbindung ist ein schöner Gedanke. Vor allem kann man schnell wieder Zeit in den eigenen 4 Wänden mit der Familie verbringen. Meine Hebamme würde auch ab sofort kommen... Ich werd noch mal Kontakt aufnehmen um das Thema Hausgeburt durchdenken... Ist eben auch was ganz besonderes aber ich glaube, da braucht man eine Menge Mut und eine erfahrene Hebamme...wir werden sehen;-))
Viele Grüße und einen schönen Feiertag morgen...

Christina

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Meike, Kassel31.10.2012 10:13

Hallo Christina!
Mir ging´s auch in der zweiten Schwangerschaft oft so dermaßen schlecht und ich war auch oft niedergeschlagen. In den letzten drei Monaten hab ich Neurodoron von Wala genommen. Ab da ging es bedeutend besser mit der Stimmung (Übelkeit war da kaum noch). Ich glaube, man merkt einfach, dass ein zweites Kind nochmal eine riesige Veränderung mitbringt und dass macht einfach Angst.
Ich hab meine erste Tochter ambulant im KH entbunden und fand das einen guten Mittelweg zwischen so wenig KH wie möglich und medizinischer Betreuung. Also wollte ich das beim zweiten Kind auch. Hat auch gut geklappt, aber eigentlich hätte ich eine Hausgeburt doch schöner gefunden. Das wurde mir aber erst gegen Ende der Schwangerschaft klar und da hätte ich wohl keine Hebamme mehr dafür gefunden.
Hoffentlich geht es dir bald wieder besser.
Viele Grüße,
Meike

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In diesem Beitrag geht's um:

Hebamme, Arztbesuch, Kaufrausch