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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Geschwisterliebe

Ich schreibe meinen letzten Bericht und bin doch sentimentaler, als ich dachte.

Hallo Ihr Lieben,

nun ist die Zeit gekommen und ich schreibe heute meinen letzten Bericht im Tagebuch. Sentimental denke ich an die ersten Momente, in denen ich Euch von meiner Schwangerschaft berichtet habe. Wenn ich vom Anfang der Schwangerschaft lese, dann kann ich es kaum glauben, dass wir unser kleines Wunder endlich in unseren Armen halten. Wie sehr hatte ich damals die Tagebuchautorinnen beneidet, die kurz vor der Entbindung standen oder gerade ihr Baby auf die Welt gebracht hatten. Nun gut, eine Ära geht zu Ende, eine noch viel schönere hat begonnen und ich möchte Euch heute ein wenig davon berichten…

Benjamin Ferdinand, den zweiten Namen haben wir ihm nach meinem Vater gegeben, ist nun schon 6 Wochen alt. Jeder Tag ist ein Wunder und ich bin froh und dankbar, dass er bei uns ist.

3 Tage nach seiner Geburt sind wir zu Hause angekommen und ich hatte von Anfang an das Gefühl, so soll es sein. Nachdem ich im Krankenhaus ein paar Anlaufschwierigkeiten beim Stillen hatte, klappte es zu Hause in Perfektion. Benjamin trinkt bis heute an der Brust, als hätte er nie etwas anderes gemacht und schon bei der U3 hatte er ca. 1,5 kg mehr auf der Waage. Auch sonst war bei der Untersuchung alles bestens und wir sind stolz und zufrieden wieder nach Hause gefahren.

Leider war dies nicht der erste Besuch bei unserem Kinderarzt. Schon 2 Tage nach Ankunft zu Hause bekam mein Sohn Julian eine Entzündung am Auge und wir hatten sehr früh den ersten ungewollten Ausflug zusammen, den ich mir allerdings anders vorgestellt hatte. Zum Glück war es nichts Schlimmes und ich bin ein wenig beruhigter wieder nach Hause gefahren. Trotzdem habe ich darauf geachtet, dass klein Benjamin etwas in Sicherheit war. Julian war auch ganz toll und hat sich konsequent an meine Anweisungen gehalten. Nach ein paar Tagen war es dann wieder gut und die Brüder konnten wieder miteinander kuscheln.

Überhaupt ist das Verhältnis der beiden ein Traum. Es vergeht kein Tag, an dem Julian nicht äußert, dass er sich so freut, einen kleinen Bruder zu haben. Da wird geküsst, gestreichelt und im Arm gehalten, ganz der große Bruder eben… und auch Benjamin kennt die Stimme von Julian schon sehr genau. Immer wenn er ihn sieht oder hört, wird Julian mit einem Lächeln belohnt.

Als Benjamin 2 Wochen alt war, hat er mir das erste, wie ich meine „bewusste“ Lächeln geschenkt. Ich konnte Tränen der Freude nicht unterdrücken und kann das unbeschreibliche Gefühl, was ich in diesem Moment gefühlt hatte auch nicht in Worte fassen. Es war unglaublich schön.

Jeden Tag wird er aufmerksamer und verfolgt uns und unsere Handlungen schon sehr gespannt nach dem Motto „Dabeisein ist alles“. Vor 2 Wochen hat er sein Mobile über der Wickelkommode entdeckt und ist ganz fasziniert von den Figuren, die sich da bewegen.

Was ich bis heute ganz unglaublich finde ist, dass Benjamin vom ersten (und wirklich vom ersten!) Tag an zu Hause in der Nacht geschlafen hat. Er trinkt natürlich zwischendurch an der Brust, aber schläft dann sofort weiter. Mittlerweile merke ich schon kaum noch die kurzen Unterbrechungen nachts und wache morgens sehr entspannt auf. Ganz ehrlich, ich kann mich in keinster Weise beklagen. Er ist ein unglaublich ruhiges und entspanntes Baby und der Alltag, (wenn man nach wenigen Wochen schon davon reden kann) gestaltet sich unglaublich schön und einfach, als wäre es nie anders gewesen.

Es war sogar möglich, dass ich noch ein paar Veranstaltungen an der Uni mit Benjamin wahrnehmen konnte. Die meiste Zeit hat er geschlafen und wenn er wach war, dann hat er aufmerksam zugehört, was so im Raum passiert ist. Sogar zu einem Wochenendseminar habe ich Benjamin nach Absprache mit dem Dozenten mitgenommen und es hat wirklich gut funktioniert. Wenn er mal geweint hat, dann hatte ich mein Zaubermittel (die Brust;-)) dabei oder bin zum Trösten mit ihm vor die Tür gegangen.

Gestillt wird im Übrigen nach Bedarf. Er kann und darf so oft und so viel an die Brust, wie er möchte. Für uns ist es die beste Lösung und es geht uns sehr gut dabei. Ich glaube dies trägt auch dazu bei, dass er so entspannt ist. Julian guckt immer ganz interessiert zu und kann es kaum glauben, dass er auch mal so klein war und bei mir an der Brust getrunken hat.

Letzte Woche war meine Hebamme das letzte Mal bei mir zu Besuch und auch hier mussten wir wieder ein wenig Abschied nehmen. Abschied von einer tollen Betreuung und Abschied von den allerersten Wochen im Wochenbett. Wir sehen uns jedoch bei der Rückbildungsgymnastik wieder und so war es nicht ganz so schlimm. Ich war mit ihr unglaublich zufrieden und sie hat mir bei vielen Fragen und Unsicherheiten immer mit Rat und Tat geholfen. So stellte sich mir auch mal die Frage nach alkoholfreien Bier während der Stillzeit… mal ehrlich… wen fragt man da? Ich hab mich sehr darüber gefreut, dass es absolut unbedenklich ist, in der Stillzeit zu trinken, denn ich liebe alkoholfreies Weizen… Auch mein Kinderarzt hat mir dies bestätigt. Ich hatte Bedenken, da es immer heißt, dass noch Restalkohol enthalten sei. Aber wie gesagt, absolut unbedenklich, da in sehr geringer Menge.

Die Abschlussuntersuchung beim Frauenarzt war auch positiv, was ich aber auch nicht anders erwartet habe. Es ist alles so wie es sein sollte und die Spuren der Geburt verblassen langsam.

Jetzt steht nur noch ein Termin beim Orthopäden an, der Benjamins Hüfte untersucht, was immer vorsorglich gemacht wird und dann ist bald schon wieder die U4 an der Reihe.

Schon jetzt habe ich das Gefühl, dass die Zeit nur so rast und ich versuche jeden Moment zu genießen und einzufangen. 6 Wochen ist er nun schon bei uns, in unseren Herzen und in unseren Armen. 6 Wochen sind wir als Familie zusammen und ich habe das Gefühl, es war nie anders. Es fühlt sich so gut und richtig an!

Lieber LeserInnen, ich danke Euch allen, die Ihr mein Tagebuch gelesen habt, mir liebe Kommentare geschrieben und mit mir Emotionen geteilt habt. Ich danke der Redaktion für die tolle Betreuung und Begleitung, die vielen lieben Aufmerksamkeiten und den Sponsoren für die schönen Geschenke.

Ich freue mich auf eine schöne Zukunft mit meiner lieben Familie, wünsche Euch von Herzen alles Liebe und Gute und möchte mein Schwangerschaftstagebuch mit den folgenden Worten enden lassen:

„Das Wunderbarste an den Wundern ist, dass sie manchmal wirklich geschehen“
(Gilbert Keith Chesterton)

Eure


Christina

Julian mit Benjamin Ferdinand

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Claudia, Berlin13.08.2013 12:10

Liebe Christina,
vielen Dank für deine Berichte.
Zwei süße Jungs hast du. Alles alles Gute!
Claudia

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Annika, Minden31.07.2013 22:21

Liebe Christina,

auch ich fand Dein Tagebuch immer sehr interessant, fand Deinen Schreibstil toll.
Ich wünsche Dir und all Deinen Lieben von Herzen alles Gute!

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Janine, Dresden30.07.2013 20:30

Liebe Christina,
ich habe dein Tagebuch immer sehr gern gelesen. Sicher lag dies auch daran, dass ich ungefähr zur selben Zeit wie du ET hatte. Ich habe eine kleine Tochter zur Welt gebracht und sie ist auch ein ganz entspanntes und liebenswertes Baby. Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute. Liebe Grüße Janine

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