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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
13. Schwangerschaftswoche

Wow - unglaubliche 6cm in 3D

Eine spannende Woche mit vielen Ereignissen und unglaublichen Hochgefühlen endet mit großem Schrecken...

Hallo liebe Leserinnen:-)

Nun ist es soweit und ich kann endlich die ungeliebte „12“ hinter mir lassen. So bin ich ab dieser Woche in SSW 13, sprich im vierten Schwangerschaftsmonat und alle Sorgen oder besser „fast“ alle Sorgen und Gedanken um mögliche Komplikationen werden von mir gaaanz weit weg verbannt - zumindest dachte ich zu Beginn der Woche so… aber später mehr.

Die Woche begann ziemlich aufregend. Entgegen meiner Ansage in vergangenen Berichten, habe ich mich nun doch für ein Frühscreening in einer Praenatalklinik entschieden. Für alle, die nicht genau wissen, was dies bedeutet: Bei dieser Untersuchung werden verschiedene sogenannte „Parameter“ (einzelne Untersuchungsfaktoren) zusammengefügt, um zu errechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Fehlbildungen vorliegen könnten. Sicher fragt ihr Euch, woher mein plötzlicher Meinungsumschwung rührt - ehrlich gesagt, so genau kann ich dies gar nicht beantworten. Meinem Mann war es immer sehr wichtig, sich möglichst sicher zu fühlen, was die positive Entwicklung des Babys betrifft. Ich war ja immer eher skeptisch einer solchen Untersuchung gegenüber, da ich mir nicht über mögliche Konsequenzen einer negativen Diagnose im Klaren gewesen bin. Nach einem Ausführlichen Bericht einer Freundin über diese Untersuchung habe ich mich dann sehr spontan doch für eine Untersuchung entschieden.

Am Dienstag war es dann soweit und ich betrat mittags, begleitet von meiner Mutter, die Klinik und war schon ziemlich aufgeregt. Ich hatte zwar keine großen Bedenken, dass etwas sein könnte, aber allein die Vorstellung, nun ca. 30 Minuten unser Kleines sehen zu dürfen, hat mich schon sehr beflügelt. Zuerst wurde Blut abgenommen, da das auch in die Risikoberechnung mit einbezogen wird. Anschließend ging es dann in den Untersuchungsraum. Wow - was mich da erwartete, hat mich echt beeindruckt. Abgesehen von dem High-End Ultraschallgerät hatten wir die Möglichkeit, die gesamte Untersuchung an einer Leinwand zu verfolgen - das war schon mächtig bewegend. Alle Einzelheiten, die sich der Arzt angeschaut hatte, waren bestens und auch die Blutwerte ließen keine Beanstandung zu. So verringerte sich das Risiko von 1:521 auf 1:10423, dass das Kind eine Trisomie 21 haben könnte. Das kann verglichen werden mit Werten einer unter 20-jährigen Schwangeren - so bin ich dann also rein risikorechnerisch um mindestens 11 Jahre jünger geworden;-)

Abschließend hatte ich noch Hoffnung, dass wir schon das Geheimnis, ob wir einen Jungen oder Mädchen bekommen, lüften könnten - leider waren wir für diese Information genau eine Woche zu früh. Der Arzt erklärte mir, dass zum jetzigen Zeitpunkt das Geschlecht genau gleich ausschaut - erst in der nächsten Woche verändert sich dies, so dass man eine Prognose wagen könnte. Aber ehrlich gesagt, ist das auch eher unwichtig für mich, auch wenn es mir im Umfeld keiner glauben mag. Natürlich sagt man „Hauptsache gesund“ - klar, aber ich freue mich ehrlich gleichermaßen über Junge oder Mädchen - ich finde es nur sehr schön, wenn man sich im Vorfeld gedanklich und farblich;-) darauf einstimmen kann.

Am folgenden Tag hatte ich auch einen Termin bei meinem Arzt der bestätigte, dass alles in bester Ordnung sei. Nur mein Gewicht zeigt eher eine Tendenz nach unten, aber ich bin guter Hoffnung, dass es in den nächsten Wochen mehr wird. Langsam kommt nämlich meine Lust auf das Essen wieder.
So hatten wir am gleichen Tag Gäste zum „Gänseessen“ (aber nicht meine eigenen Gänse;-)) bei uns zu Hause eingeladen. Mit allem drum und dran, Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise… so konnte ich meinen neuen Appetit unter Beweis stellen. Es war ein sehr schöner Abend.

Donnerstag stand ein Besuch bei meiner Haarfee an. Es war aber auch dringend nötig. Ich konnte mit meiner Frisur so gar nichts mehr anstellen. Jetzt ist wieder ein Bob mit vorne längeren Haarpartien angesagt und ich bin sehr zufrieden. (Zumindest mit meiner Frisur…) Überhaupt habe ich noch gar nicht von meinem Aussehen in den ersten drei Monaten berichtet. Zusammengefasst, sollte mein Bauchbewohner ein Mädchen sein, dann liegen wir voll im Trend „Mädchen nehmen die Schönheit“. Ehrlich gesagt, von Aussehen kann ich schon gar nicht mehr sprechen. Abgesehen von meiner aktuell sehr schlechten Haut habe ich nun seit drei Wochen eingerissene Mundwinkel und im Kinn Bereich ganz trockene Haut. Auch meine Beine sind immer sehr trocken und spannen furchtbar. Ich fühle mich sowas von unwohl und bisher hat noch kaum was geholfen. Das einzige, was bei meinen Mundwinkeln Linderung gebracht hat, war Honig (habe ich im Internet gelesen), den ich mir immer mal wieder aufgetragen habe. Ich hoffe, es wird in den nächsten Wochen besser, so dass ich wieder ungeschminkt unter Leute gehen kann;-)) Im Moment ist daran echt nicht zu denken.

Freitag kam ein Überraschungspaket von kidsgo - ein wunderschöner Schokoladen-Adventskalender mit einer sehr lieben Karte. Seit langer Zeit wieder ein Schokoladenadventskalender für mich - schööön. Ich habe mich sehr gefreut und so hat nun jeder bei uns in der Familie seinen eigenen Kalender und wir können jeden Tag miteinander tauschen. Vielen lieben Dank dafür. Jetzt kann der Advent kommen…

Am Wochenende war wieder unsere Große zu Besuch - sie freut sich immer sehr, wenn sie bei uns ist (glaub ich zumindest) und hat voller Vorfreude den Bauch gestreichelt. Obwohl ich manchmal irritiert bin, wenn so ohne Vorwarnung jemand an den Bauch fasst, um zu streicheln. Das war mir schon bei meinem Sohn Julian immer suspekt, wenn sich Leute über meine Privatsphäre hinweg gesetzt haben und einfach so den Bauch gestreichelt haben. Da gab es tatsächlich entfernte Bekannte, die meinten, das wäre völlig OK. Aber wie verhält man sich dann korrekt? Ich mag auch nicht unhöflich sein, aber finde es schon wichtig, die eigenen Grenzen zu wahren. Bei der eigenen Familie und auch der Großen ist es ja in Ordnung, aber darüber hinaus bin ich dann doch irgendwie eigen. Auf die Idee würde ja auch im „nicht schwangeren Zustand“ keiner kommen…

Samstags sind wir dann gemeinsam mit einer lieben Freundin ins Kino gegangen und haben den neuen twilight Film gesehen, womit wir der Großen eine Riesen-Freude gemacht haben. Ich wollte diesen Film auch gerne sehen und wir hatten einen sehr schönen Nachmittag mit allen kulinarischen Kinoleckereien, die dazu gehören - ich hab es sehr genossen.

Der Sonntag war für einen "Kinder Erste Hilfe Kurs" reserviert. Ich wollte diesen schon immer besuchen und konnte es nun endlich in die Tat umsetzen. Ich fand den Gedanken unerträglich, in einer Notsituation beim eigenen Kind nicht zu wissen, was man machen kann. Wir haben sehr viel erfahren über Maßnahmen bei Schockzuständen, Hitzeschlag, Sonnenstich, Verschlucken und und und. Auch haben wir selbst die unterschiedliche Ausführung bei der Herz-Lungen-Wiederbelebung beim Säugling und Kleinkind üben können. Ich kann so einen Kurs nur jedem empfehlen. Intuitiv macht man zwar viel richtig, aber es hat mir sehr viel Sicherheit gegeben zu wissen, was in bestimmten Situationen zu tun ist. So bleibt nur zu hoffen, dass man nie in eine solche Situation kommt.

Das schönste und für mich wichtigste Erlebnis der Woche habe ich Euch jedoch bisher vorenthalten. Ich habe auch lange überlegt, ob ich davon berichte, da es vielleicht einige für unglaubwürdig halten, aber ich habe mir vorgenommen, Euch an möglichst allen Gefühlen und Empfindungen von mir teilhaben zu lassen.

Es muss Mittwoch gewesen sein, als ich abends auf dem Sofa gesessen habe und mit meiner Freundin telefoniert habe. Auf einmal, für mich unverwechselbar, habe ich unser Kleines im Bauch gespürt. Kein stupsen oder ähnliches, dafür wäre es auch noch zu früh, eher wie ein gefühlter Salto oder eine Drehung im Bauch - auch ein eventuelle Magen oder Darmbewegung schließe ich völlig aus, vor allem, da sich dieses Gefühl in den folgenden Tagen immer wiederholt hat. Ich habe dann mit meinem Arzt gesprochen und er sagte, dass es tatsächlich möglich sei, zu diesem Zeitpunkt Kindsbewegungen zu spüren, vor allem, wenn man schon einmal schwanger gewesen ist und so die ersten Bewegungen ein wenig besser einordnen kann. Es war unglaublich schön. Auf einmal macht sich da jemand bemerkbar und sagt mir „Hey, ich bin hier - mir geht es gut.“ Zumindest habe ich das Gefühl, wenn ich unser Kleines spüre.

So verging das Wochenende fast wie im Fluge - aber eben nur fast - Sonntag 17 Uhr sollte unsere Große nach Hause gebracht werden, was mein Mann übernommen hatte. Kurz darauf hatte ich ein sehr merkwürdiges Gefühl im Unterleib und bin sehr schnell zur Toilette. Mein schlimmster Verdacht hatte sich bestätigt und ich hatte eine schwallartige Blutung. Sämtliche Gedanken gingen mit mir durch den Kopf und ich wusste, wie schon in der 6. SSW erst mal nicht, was zu tun sei. Nach kurzem Überlegen war aber klar - KRANKENHAUS- so habe ich Julian zu meinen lieben Nachbarn gebracht und bin umgehend ins nahegelegene Krankenhaus gefahren. Nach einer unendlichen Wartezeit (es war Sonntag Abend…ganz schlechter Zeitpunkt) bin ich dann in den Untersuchungsraum und war mit meinen Gedanken ziemlich durcheinander. Zum Glück kam recht schnell das erlösende Ultraschallbild mit dem ersehnten schlagenden Herzen. Alles war laut der Ärztin in Ordnung und dem Baby geht es gut:-) Unerklärlich war nur, woher die Blutung kam bzw. was diese ausgelöst hat. Mir wurde dringend Bettruhe und Schonung angeraten, was ich nun auch wieder einhalten werde. So bin ich mit einem erleichterten und gleichzeitig einem mulmigen Gefühl nach Hause gefahren und bin direkt brav ins Bett gegangen. Die ganze Zeit habe ich jedoch darüber nachgedacht, was wohl die Blutung ausgelöst haben könnte oder ob ich mir zu viel zugemutet haben könnte. Aber darauf werde ich wohl keine Antwort finden.

So endet mein Wochenbericht mit einem großen Schrecken. Aber ihr kennt mich nun schon ein paar Wochen und so bin ich weiterhin positiv eingestellt. Alles wird gut...

Euch allen wünsche ich eine tolle Woche und einen schönen 1. Advent.

Liebe Grüße


Eure


Christina

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Gerd. Norddeutschland28.11.2012 18:55

Vor diesen pränatalen Wahrscheinlichkeitsuntersuchungen kann ich nur warnen. Ich habe darüber schon in meinem damaligen Babyblog geschrieben. Eine Wahrscheinlichkeit von 1 : x-tausend sagt gar nicht aus. Denn, wenn man Pech hat, ist man genau der eine Fall. Bei uns war ein Wert von 1:63 ermittelt worden. Na und? Das bedeutet, dass statistisch auf 100 Babys 1-2 mit Trisomie kommen, aber 98 oder 99 in Ordnung sind. Was soll man denn da für eine Entscheidung treffen?

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Svenja, Herford28.11.2012 15:02

Ein wunderschönes Photo! Bleib tapfer- und schon Dich :-)

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Claudia, Bad F.27.11.2012 22:36

Immer wieder faszinierend wie schnell aus einer Art "Zellklumpen" ein richtiges kleines Menschlein wird. :-)

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Maike, Kiel27.11.2012 19:53

Die Gedanken zu solch einer Blutung kann ich mehr als gut nachvollziehen! Die Schulmedizin findet hier sehr häufig keine Erklährung, wenn Du da nachforschen willst versuch es mal mit einem Osteopathen, hat mir geholfen und vieles erklährt!

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Gast27.11.2012 17:15

Rukiye,Osnabrück:

Ein tolles Ultraschallbild :-) Alles Gute

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