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Hohes Fieber beim Kind – Wie du das Fieber senken kannst

Die Wangen glühen, die Augen sind glasig, das Fieber steigt. Mit jedem Grad Temperaturanstieg wächst auch die Unsicherheit bei den Eltern: Müssen wir zum Arzt? Was können wir selbst tun? Antworten und Tipps gibt die Göttinger Kinderärztin Dr. Tanja Brunnert.

In diesem Artikel:

Hohes Fieber beim Kind - Interview

 

Unsere Expertin

Tanja Brunnert KinderärztinKinderärztin Dr. Tanja Brunnert

kidsgo: Für Eltern ist es meist schwer zu entscheiden, ab welcher Temperatur das Kind zum Arzt muss. Gibt es da einen Grenzwert?
Tanja Brunnert: Ob das Kind dem Kinderarzt vorgestellt werden sollte, hängt weniger von der Höhe des Fiebers ab, sondern mehr von den begleitenden Symptomen und dem Zustand des Kindes. Fieber allein ist bei einem sonst munteren Kind erst bei längerer Dauer ein Grund für einen Arztbesuch. Fieber dient dem Körper ja zur Verbesserung der Immunabwehr, da die Aktivität vieler Immunzellen bei Fieber gesteigert wird.

Muss ich zum Arzt, wenn mein Kind ausreichend trinkt und sogar noch spielt?
Wenn das Kind so fit ist, können die Eltern mit dem Arztbesuch noch warten. Sollte das Fieber länger bestehen oder sich an dem Zustand etwas ändern, ist eine Vorstellung beim Kinder- und Jugendarzt sinnvoll. Ausnahmen gelten für Neugeborene und kleine Säuglinge – sie sollten bei Fieber immer einem Arzt vorgestellt werden!

Welche Hausmittel können helfen?
Ganz wichtig ist die Zuwendung der Eltern. Körperwarme Waden- oder Bauchwickel können dann gemacht werden, wenn die Waden auch wirklich heiß sind. Und: Auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr muss geachtet werden.

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In welchen Fällen sollten Eltern ihrem Kind fiebersenkende Mittel geben?
Eltern sollten sich bei der Entscheidung, das Fieber zu senken, am Allgemeinzustand ihres Kindes orientieren. Das bedeutet: Wenn das Kind auch bei hohem Fieber noch gut trinkt, vielleicht müde ist, aber sich ansonsten nicht quält, kann auch – dann aber unter Beobachtung des Kindes – abgewartet werden. Fiebersenkende Mittel sind angesagt, wenn sich das Kind mit Fieber unwohl fühlt und leidet. Auch bei einer Körpertemperatur von über 40 Grad Celsius sollten sie verabreicht werden.

Jedoch sollten die Eltern keinesfalls solche Mittel einsetzen, damit das Kind dann die Kita oder eine andere Gemeinschaftseinrichtung besuchen kann.

Woran erkennen Eltern eine „echte“ Grippe? Was ist anders als beim grippalen Infekt?
Eine echte Grippe ist eine ernste Erkrankung mit hohem Fieber und einem sich auch wirklich krank fühlendem Kind. Der Allgemeinzustand des Kindes ist bei einer echten Grippe in aller Regel nicht mehr gut. Das Fieber hält über mehrere Tage an beziehungsweise steigt nach einer kurzen Phase der Besserung erneut an.