Geschwisterkind kommt - Wie sag ich’s meinem Kind?

Kinder frühzeitig auf neue Rolle vorbereiten

Die Ankunft eines Geschwisterchens ist gerade für das erstgeborene Kind ein bedeutender Schritt. Plötzlich ist da noch jemand, der Mamas und Papas Fürsorge und Aufmerksamkeit beansprucht. Das kann Angst machen, essenzielle Fragen aufwerfen: Lieben Mama und Papa mich dann noch genauso wie vorher? Es braucht jetzt vor allem viel Einfühlungsvermögen, damit der Rollenwechsel vom Kleinsten in der Familie zur großen Schwester oder zum großen Bruder vollzogen werden kann.

Wann weihe ich mein Kind ein?

Den idealen Moment, wann Eltern es ihrem Kind sagen sollten, gibt es nicht. In der Regel jedoch hilft es Kindern, wenn sie

möglichst früh in das „Projekt Geschwisterkind“ eingeweiht werden und ihrerseits Zeit haben, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Oft ist der dritte oder vierte Schwangerschaftsmonat ein guter Zeitpunkt. Dann hat sich die Schwangerschaft schon gut stabilisiert und es dauert nicht mehr allzu lange, bis für das Kind auch äußerlich etwas sichtbar wird.
Je kleiner das Kind, desto schwerer fällt es ihm nämlich, sich das im Bauch der Mutter wachsende Baby vorzustellen. Hier helfen Fotos und Erzählungen, die zeigen, wie es Mama in der Schwangerschaft mit ihm oder ihr ging. Wie die Eltern sich vorbereitet haben, wie glücklich sie waren.

Zuwachs ist Familiensache

„Bei unseren beiden Jüngsten ist die Namenswahl eine Familienentscheidung geworden“, erzählt Julia. Da die Großen alt genug waren, durften sie mitdiskutieren. Ihr Jüngster trägt einen zweiten Vornamen, den sein ältester Bruder für ihn ausgesucht hat. Auch Jeanette Stark-Städele, Dozentin für Frühpädagogik, rät dazu, aus dem Baby eine Familiensache zu machen. Nicht Mama bekommt ein Baby, sondern die ganze Familie bekommt Zuwachs: Schließlich ist die Geburt eines weiteren Familienmitgliedes neben allen Herausforderungen und Umstellungsprozessen in erster Linie eine Bereicherung für die ganze Familie.