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Baby-Erkältung: Tipps beim ersten Baby-Schnupfen

Wenn das Neugeborene das erste Mal eine Erkältung bekommt, fragen sich die besorgten Eltern, wie sie ihr Baby behandeln können. Wir fragen Hebamme Katharina Rademacher, wie lange Babys Nestschutz hält, was bei einem verstopften Näschen hilft, und wann es besser ist, den Kinderarzt aufzusuchen.

In diesem Artikel:

Baby-Erkältung ist meist harmlos

Hand aufs Herz: Wie oft hast du deine Freundin mit einem mitleidigen Lächeln bedacht, als sie dir von ihren Sorgen um ihr Baby erzählte? Wenn ich erstmal Mama bin, dann bin ich da aber wesentlich entspannter, hast du vielleicht gedacht, und im selben Moment deiner besorgten Freundin verständnisvoll zugenickt.

Dann bist du selbst Mama und plötzlich ist sie da – die erste richtige Erkältung deines Säuglings. Diese Sorgen, die du jetzt empfindest, konntest du dir vorher nicht im Entferntesten vorstellen.

Wahrscheinlich überlegst du die ganze Zeit, wie du deinem kleinen Liebling helfen und das Atmen erleichtern kannst und ob du nicht doch lieber zum Kinderarzt gehen solltest.

Meist ist ein Babyschnupfen aber recht harmlos: „Je kleiner die Nase, desto eher kommt es schon bei Schnupfen zu einer Beeinträchtigung der Atmung. Dies ist nicht gefährlich, ärgert dein Kind aber: Es schläft schlecht und tut sich schwer beim Trinken“, so das Autor:innen-Team aus Kinderärzt:innen im humboldt-Verlag Jahr 2022 erschienenen Nachschlagewerk Was die Kinderärzte raten.

Noch ein kleiner Trost: Babyschnupfen hat auch einen Nutzen: Er hilft deinem Baby, sein Immunsystem weiter auszubilden.

Baby-Schnupfen: Stillen und Muttermilch helfen

Wichtig ist, dass wir unser Kind in dieser Krankheitsphase, in dem es sich sehr wahrscheinlich unwohl fühlt, gut begleiten. Wenn du dein Kleines stillst, ist es sinnvoll, es so oft wie möglich anzulegen, denn die Muttermilch versorgt dein Baby in dieser Zeit wunderbar mit allen wichtigen Nährstoffen und ausreichend Flüssigkeit. Stillen verhindert also auch, dass dein Kind dehydriert.

Viel trinken ist in dieser Zeit übrigens auch für dich als Mutter sehr wichtig. Auch du solltest genügend trinken und essen, um bei Kräften zu bleiben. Ruhe dich gemeinsam mit deinem Baby aus, denn das hilft nicht nur dir, Kraft- und Energiereserven wieder aufzufüllen, sondern es stillt auch das Bedürfnis deines Säuglings nach Nähe. Und dieses ist bei kleinen Schnupfnasen noch stärker ausgeprägt.

Muttermilch kann aber auch auf ganz andere Weise gegen einen Schnupfen helfen. Mit einer Pipette vorsichtig in die Nase getropft kann die Muttermilch direkt gegen den Schnupfen wirken und die Schleimhäute feuchthalten.

Welche Hausmittel und Medikamente sind für deinen Säugling geeignet?

Hausmittel für ältere Kinder

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Tipps bei Erkältung aus Omas Zeiten

Brustwickel, leichtes Hochlagern des Oberkörpers und Zwiebelsäckchen können schon für Erleichterung sorgen, erklärt Hebamme Katharina Rademacher. Und: „Trockene Schleimhäute sind viel empfänglicher für Viren, daher ist es gut, die Luft im Raum – zum Beispiel mit feuchten Tüchern über der Heizung – feucht zu halten.“ Kochsalzlösung oder Muttermilch seien ideal, um die Schleimhäute der Babynase zu befeuchten.

Auf Inhalate mit ätherischen Ölen sollten Eltern im ersten Jahr auf jeden Fall verzichten, sagt Hebamme Katharina Rademacher. Das sei viel zu viel. „Eine Ausnahme stellen die Präparate dar, die speziell für Neugeborene sind. Das kann Thymian-Myrte-Balsam zum Einreiben der Brust sein, Anisbutter für unter die Nase oder Engelwurzelbalsam, was man auf die Nasenflügel verteilt.“

Nestschutz: Wie lange hält er an?

Anders als lange Zeit angenommen, so Katharina Rademacher, sei der Nestschutz heute nicht mehr bis zum Ender der Stillzeit gegeben: „Gerade im letzten Jahr während der starken RS-Welle (Anm.: RS-Virus respiratory syncytial virus, RSV) hat sich gezeigt, dass der Nestschutz lange nicht mehr die ganze Stillzeit hindurch besteht. Man geht heute davon aus, dass diese Schutzphase ungefähr die ersten sechs Wochen bis maximal sechs Monate besteht.“

Unsere Expertin

Hebamme Rademacher
Die examinierte Kinderkrankenschwester und Hebamme Katharina Rademacher lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Düsseldorf.

www.hebamme-rademacher.de 

Letztlich komme es dabei auch auf die Krankheit an: „Nehmen wir den RS-Virus als Beispiel. Da gibt die Mutter beim Stillen kaum Antikörper an ihren Säugling weiter, weil das eine Erkrankung ist, mit der Erwachsene einfach nicht so zu tun haben. Somit ist das Neugeborene hier auch weniger geschützt.“

Tipps bei Baby-Schnupfen

Die erste Maßnahme, die deinem Baby helfen kann ist die Befeuchtung der Luft, indem du feuchte Handtücher aufhängst.

Außerdem könnte deinem Kind noch Folgendes helfen:

  • Oberkörper hochlagern: Bekommt dein Baby im Liegen nur schlecht Luft, kannst du seinen Oberkörper leicht hochlagern. Dazu schiebst du ein zusammengerolltes Handtuch oder ein (Keil-)kissen unter seine Matratze. Das Kissen solltest du wegen Erstickungsgefahr nicht direkt unter den Rumpf deines Babys legen.
  • Kochsalzlösung: Physiologische Kochsalzlösung (0,9%) mit einer Pipette in die Nase träufeln. Auch inhalieren ist damit erlaubt.
  • Nasensauger: Wenn der Schleim sehr zähflüssig ist und einfach nicht aus Babys Nase fließt, kann ein Nasensauger mit leichtem Unterdruck die Nase befreien. Da sie aber bei aggressivem Saugen die Schleimhaut reizen können, empfehlen die Kinderärzte sie nicht uneingeschränkt. Lass dich hier auf alle Fälle beraten.
  • Abschwellende Nasentropfen: Reicht das oben Genannte nicht aus, dann frage deinen Kinderarzt, ob er abschwellende Nasentropfen empfehlen bzw. verschreiben kann.

Wann zum Kinderarzt oder Rücksprache mit deiner Hebamme?

Wenn die Erkältung über eine längere Zeit anhält, Fieber hinzukommt oder das Kind schlapp und kraftlos wirkt, solltest du Rücksprache mit deiner Hebamme halten beziehungsweise bei deinem Kinderarzt vorstellig werden.

Fast jede Mutter hat ein gutes Gespür dafür, wann ihr Kind mehr Hilfe braucht und sollte ihrem Bauchgefühl vertrauen. Hebamme Kataharina Rademacher rät: „Ich würde immer zum Kinderarzt gehen, sobald Fieber dazukommt – also eine Temperatur über 38,5 rektal gemessen. Dann ist es einfach gut, einmal abzuklären, ob es auch nichts Bakterielles ist und das Kind gegebenenfalls ein Antibiotikum braucht. Ein weiterer Grund kann sein, wenn das Kind große Probleme beim Atmen hat und Pfeifgeräusche macht oder um den Mund herum sich ein blassgraues Dreieck bildet.“

Baby-Erkältung vorbeugen: Gutes Raumklima und frische Luft

Lässt der Nestschutz deines Säuglings nach, wird sein Immunsystem anfälliger für Erkältungsviren – und davon gibt es immerhin 200 verschiedene.

Um einer Erkältung vorzubeugen, ist es wichtig – gerade auch in der kalten Jahreszeit – viel an der frischen Luft unterwegs zu sein, das Schlafzimmer nicht zu hoch zu heizen (ca. 18° Celsius) und in der Nacht für ausreichende Luftfeuchtigkeit zu sorgen. Das hält die Schleimhäute des Babynäschens feucht, so dass Krankheitskeime kein leichtes Spiel haben.

 

Baby Annas erste Erkältung

Unsere Bloggerin Silke berichtet von der ersten Erkältung ihrer Tochter Anna mit 18 Wochen:

„Anna ist jetzt auch erkältet, die Arme! Nach dem Aufwachen lächelte sie mich röchelnd an und hustete. Nun hat sie also ihre erste Erkältung. Ihre Stimmung war erst noch ganz in Ordnung, aber immer nach etwa einer Stunde wach sein, wird sie quengelig. Nach zwei Stunden ist es Zeit, sie wieder zum Schlafen zu bringen. Dann schläft sie ca. 45 Minuten, und es geht von vorne los.

Sie kann oder will nicht viel trinken. Tee, den ich ihr angeboten habe, will sie auch nicht so wirklich. Wir kuscheln ganz viel und manchmal kann sie trotzdem lachen.

Ich frage bei Familie und einigen Freundinnen nach Tipps. Am Nachmittag bin ich dann noch raus zur Apotheke – nein, für so Kleine haben sie nichts, da muss ich zum Arzt gehen.

In einer Drogerie finde ich einen mundbetriebenen Nasensauger, den mir auch meine Freundin empfiehlt. Ich bin beim ersten Einsatz noch unsicher und Anna schreit. Mit dem Papa später zusammen klappt es gut und Anna wird eine ganze Menge Schleim los. Sie schläft die Nacht erstaunlich gut, fast sieben Stunden.“

Den gesamten Blogeintrag liest du hier.