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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
35. Schwangerschaftswoche

Ein Wunder, wie ein Leben so entsteht!

Es ist mal wieder eine Woche vergangen, und im Nachhinein gings sogar recht schnell. Aber ich bin gerade wieder in so einer ungeduldigen Phase, die Wochen, die noch vor mir liegen scheinen so unendlich lang... Andererseits ist es ein wenig erschreckend, wenn ich mir vorstelle, dass ich in spätestens 8 Wochen ein Baby haben werde, ein echtes Baby! Mutter Natur hat das mit den neun/zehn Monaten schon ganz schlau eingerichtet. Wenn ich bedenke, welche Vorstellungen und Ideen ich zu Beginn meriner Schwangerschaft vom Muttersein hatte... Irgendwie wächst mit dem Baby im Bauch auch die "Bereitschaft" für diesen neuen Lebensabschnitt. Ich weiß noch, wie entsetzt ich war, als ich hörte, dass nicht nur "Problemkinder" ihre Eltern nachts auf Trapp halten, sondern fast alle Babys. Jetzt bin ich zwar nicht gerade euphorisch, wenn ich an die Nächte denke, die ich bald durchwachen werde, aber ich weiß, dass das dazugehört und ok ist.

Überhaupt ist es unglaublich, was sich in den letzten 34 Wochen getan hat. Mein Körper hat sich unglaublich verändert und ist jetzt ein Heim für ein kleines Lebewesen, bald ist er ein "Kanal" für die Urgewalt Geburt und dann wird er sechs Monate lang ganz allein die Nahrung für einen Säugling produzieren. Und in meinem Körper wurde aus zwei winzigen Zellen ein kleiner Zellhaufen, und der wurde in rasendem Tempo zu einem kleinen Menschen, der aus unzähligen Zellen besteht. Und jede dieser Zellen weiß, wo sie hinwandern muss bzw. welche Gene sie an- oder abschalten muss, damit sie eine Leber-, Herz-, Knochen- oder Hirnzelle wird. Ich finde, je mehr man über die Entstehung neuen Lebens weiß, desto eher muss man an einen Gott glauben, der ein wenig lenkt. Ganz ehrlich, es muss so viel passieren, immer zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, und es kann so unglaublich viel schiefgehen, dass ich mir nicht vorstellen kann, es passiert allein mithilfe von biochemischen Botenstoffen...

Ich merke übrigens, dass mein Körper sich immer mehr auf die Geburt vorbereitet. Und ich finde es äußerst beruhigend, wie gut er das macht. Zum einen waren da ja die Übungswehen, die hab ich aber kaum noch. Zum anderen ist da mein Beckenboden und der restliche Geburtskanal. Ehrlichgesagt ist das nicht so der Teil meines Körpers, mit dem ich-bis aufs Tamponwechseln- sehr viel zu tun hätte, ich bin halt eine brave Katholikin (immer diese Vorurteile!). Aber es wird ja überall die Dammmassage zur Vorbereitung auf die Geburt empfohlen, und da ich wirklich nicht scharf auf Dammschnitt oder -riss bin, hab ich damit jetzt mal angefangen. Es ist wirklich erstaunlich, wie sich das Gewebe im Laufe der Schwangerschaft verändert hat, es ist jetzt alles viel weicher und irgendwie "aufgequollen", auf jeden Fall macht es den Eindruck, so ein Baby könnte ganz gut durchpassen. Finde ich natürlich sehr beruhigend!

Ich hab mir jetzt übrigens einen "Wunschzettel" für die Geburt geschrieben, den leg ich später in den Mutterpass. Da stehen meine groben Vorstellungen vom Geburtsablauf drin: kein Dauer- CTG auf dem Rücken, wenn irgendmöglich kein Dammschnitt, keine PDA, erstmal Akkupunktur und Homöopathie probieren, falls möglich Wassergeburt etc. Ich bin ja sehr gespannt, wie es dann tatsächlich laufen wird. Es kommt ja bekanntlich meist anders als man denkt. Aber ich glaube, es ist trotzdem sinnvoll, aufzuschreiben, was man gerne möchte, dann haben die Geburtshelfer vielleicht eine bessere Vorstellung davon, was man in welcher Situation braucht. Bloß weil ich nach einer PDA schreie, heißt das ja nicht, dass ich wirklich eine will und später mit meiner Entscheidung zufrieden bin.

Soviel zu den Gedanken, die mich gerade umtreiben. Ansonsten war diese Woche nicht sehr ereignisreich. Es war ja meine erste Woche im Mutterschutz, und damit ich mich nicht langweile, hatte ich ganz viele Bücher ausgeliehen, Krimis und so. Aber ich kann mich nicht mehr so konzentrieren wie sonst. Ich dachte, das bezieht sich nur auf Medizin- Bücher, aber es scheint sich auf alles zu erstrecken. Nach ein paar Seiten muss ich aufspringen und was ganz anderes machen.

Anscheinend setzt bei mir auch langsam der Nestbautrieb ein. Eigentlich wollte ich nur ein Fliegengitter am Schlafzimmerfenster anbringen, wir wohnen souterrain und haben ständig Viechzeug im Schlafzimmer. Und die Vorstellung, eines morgens in Babys Wiege eine fette Spinne zu finden, behagt mir nicht sonderlich. Wie dem auch sei, nachdem ich das Fliegengitter aufgehängt habe, ist mir aufgefallen, dass die Fenster ziemlich dreckig sind (ich hab seit zwei Jahren nicht mehr Fenster geputzt, ähem...). Also hab ich im Schlafzimmer Tabula rasa (bzw. Fenestra rasa) gemacht, und da ich grad dabei war, auch gleich im Bad, der Küche und im Wohnzimmer. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Vorhänge recht eingestaubt sind, also alles abhängen (eigentlich nicht empfehlenswert für Schwangere, da man auf einen wackeligen Stuhl steigen muss), waschen und aufhängen. Halt! Vorhänge sehen doof aus, wenn man sie nicht bügelt. Also nochmal runter und rauf aufs Bügelbrett. Dazu muss ich sagen, dass ich NIE bügle. Ich finds einfach bescheuert, Stunden damit zuzubringen, Wäsche zu glätten, die beim ersten Tragen eh wieder so aussieht, als hätte man drin geschlafen (trifft vor allem für Schlaffanzüge und Bettwäsche zu ;-)). Jedenfalls hab ich dann die letzten zwei Tage so weitergemacht, unter anderem hab ich das erste Mal überhaupt einen Teppich mit Schaum traktiert. Jetzt blitzt unser Heim jedenfalls, und die Baby- Wäsche ist auch ncohmal durchgewaschen. Mal schauen, wie lang das noch anhält, eigentlich bin ich nicht so die Hausfrau...

Da wir gerade beim Thema sind: die Wochenendeinkäufe müssen noch gemacht werden, also verabschiede ich mich langsam mal. Ich wünsche allen eine schöne Woche, vielleicht können wir ja ein wenig die Sonne genießen?

Eva- Katharina



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