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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
32. Schwangerschaftswoche

Tieflage und Übungswehen...

Hallo alle miteinander!

Diejenigen von euch, die schon in einem fortgeschrittenen Stadium ihrer Schwangerschaft sind, hatten sicher eine anstrengende Woche. Bei mir zumindest war’s so, da mich die Hitze echt umhaut. Gestern hatten wir 32 °C! Wo soll das noch hinführen? Also, ganz ehrlich, ich mache mir ein bisschen Sorgen, wie das werden soll, wenn der Sommer so heiß wird, wie es der Frühling vermuten lässt. Irgendwie bezweifle ich, dass Temperaturen von 45°C einem Säugling sehr zuträglich sind...

Aber bis dato ist es ja noch ein wenig hin. Also, zu meiner Woche. Am Sonntag hatten wir Besuch von Freunden, die mit ihrem Neugeborenen kamen (ich hatte von der Geburt geschrieben). Es war ein wenig bedauerlich, dass sie eineinhalb Stunden zu spät kamen, da wir so lange in unserer balkonlosen Wohnung festsaßen, aber so ist das halt, wenn der kleine Sonnenschein noch gefüttert werden will und dann gleich zwei Windeln hintereinander füllt... Vor allem, wenn Papa dabei so in Mitleidenschaft gezogen wird, dass er sich auch noch mal umziehen muss. Ja ja, auf diese Situationen freue ich mich auch schon sehr ;-)! Was ich ein wenig beängstigend fand, war die Streitquote der beiden. Nicht, dass sie vorher ein sehr konfliktscheues Pärchen gewesen wären, aber der ständige Schlafmangel seit neuestem hat nicht gerade zu einem entspannteren Miteinander geführt. Ich hoffe, Sunday und ich können uns damit ein bisschen besser arrangieren. Jetzt kennen wir einander endlich lang genug, um die wichtigsten Streitthemen alle durchgegangen zu sein, und in einigen Wochen dann haben wir plötzlich ganz viel neues "Futter" und werden gereizt genug sein, um aus jeder Meinungsverschiedenheit (oder auch nur aus einem Missverständnis) ein Riesendrama zu machen. Oder doch nicht? Vielleicht können wir ja dann immer noch wie normale Menschen miteinander reden, wer weiß? Ha, vielleicht schläft unser Kind sogar nachts mal drei Stunden am Stück, so dass wir gar nicht erst so gereizt werden? Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben, nicht wahr?

Von Sonntag zu Montag: da hatte ich wieder einen Kontrolltermin, der erste mit CTG. Meine Kleine hat sich ganz vorbildlich benommen und ist einigermaßen still liegen geblieben, so dass die Arzthelferin kein einziges Mal die Herztöne neu suchen musste. Es war schon irgendwie süß, die ganze Zeit den Herzgalopp meines Babys zu hören. Mein Schatz war auch mit dabei und fand es ebenfalls aufregend. Und wie schnell so ein Baby- Herz klopft! Es hat sich tatsächlich nach einem galoppierenden Pferd angehört! Im Untersuchungszimmer hab ich meiner Ärztin dann gebeichtet, dass ich in der vorherigen Woche einige Übungswehen zu viel hatte (nach einem recht anstrengenden Tag sieben in zwei Stunden). Das fand sie nicht so toll und hat mir aufgetragen, kürzer zu treten. Dann hat sie meinen Muttermund nicht nur abgetastet, sondern auch noch per Ultraschall untersucht. Es ist zwar noch alles zu, aber das Baby sitzt schon viel zu tief für die 32. SSW, es ist schon ganz unten, fast direkt auf dem inneren Muttermund. Deshalb ist mein Bauch auch so "abgerutscht". Also: Langsam machen.

Und dann war noch der Ultraschall: alles Bestens, man konnte sehen, wie sie mit ihrem einen Füßchen gegen meinen Bauch tritt und wir konnten sehen, wie sie nuckelt und die Zunge bewegt. Sooo süß! Laut Ultraschall ist sie 40 cm lang und wiegt 1600g. Einerseits so viel, andererseits muss sie in den nächsten acht Wochen ihr Gewicht etwa verdoppeln. Unglaublich!

Und dann war ich noch bei der Post, da jemand mir am Samstag ein Päckchen bringen wollte, da ich aber nicht da war, musste ich es bei der Post abholen. Und siehe da: ein Buch, ein lieber Brief und feine Schoki von der KIDsgo- Redaktion! Da hab ich mich natürlich sehr gefreut und gleich angefangen, das Buch zu lesen (bei der Schokolade konnte ich mich beherrschen): Selbstbestimmte Geburt" von Ina May Gaskin.

Das war also der Montag, folgt der Dienstag. Da hatte ich ein echtes Erfolgserlebnis: ich habe mich das erste Mal getraut, jemanden um einen Platz zu bitten. Für mich eine echte Leistung! Aber schließlich hat die Ärztin gesagt, ich soll langsam machen, und dazu muss ich mich nun mal hinsetzen. Und ich habe den Platz auch bekommen (nachdem die angesprochene Dame einen etwas schrägen Blick auf meinen Bauch geworfen hatte. Wahrscheinlich wollte sie schauen, ob ich " sitz- berechtigt" bin).

Da ich zwischen meiner morgendlichen Vorlesung und dem Seminar am Nachmittag dreieinhalb Stunden Pause hatte, bin ich wieder nach Hause gefahren und hab mich mit meinem neuen Buch auf die Couch gefläzt. Ich weiß nicht genau, ob es daran lag, dass ich ganz viele Geburtsberichte gelesen habe (der erste Teil des Buches besteht aus selbigen) oder daran, dass ich einfach aus Sorge etwas besser auf meinen Körper gehört habe, jedenfalls hatte ich plötzlich ziemlich viele Übungswehen. Sobald ich von der Couch aufstand, wurde mein Bauch hart. Das fand ich nicht so lustig und bin in Anbetracht der "Tieflage" meiner Tochter den restlichen Tag liegen geblieben. Keine Seminare, keine sonstigen Termine, und Aufstehen nur für Essen und Toilette.

Am nächsten Tag war der Spuk dann Gott sei Dank auch vorbei, aber als ich dann morgens in die Uni kam, hieß es von allen Seiten: Wo warst du gestern, wir dachten schon, du bekommst dein Kind! Aber so schnell geht’s ja dann doch nicht. Wobei ich mir mittlerweile recht sicher bin, dass meine Süße vorzeitig "ausziehen" wird. Ist mir auch gar nicht sooo unrecht, je früher, desto kleiner, nicht wahr? Aber ich hoffe, sie wird sich noch vier bis sechs Wochen Zeit lassen, man soll ja nichts überstürzen, und eine reife Lunge ist ja an und für sich eine feine Sache...

Am Donnerstag schließlich hatten mein Göttergatte und ich unseren vorletzten Geburtsvorbereitungskurs. Sehr enthusiastisch war mein Bester nicht gerade, er wäre lieber komatös auf der Couch liegen geblieben (für einen gebürtigen Afrikaner ist er erstaunlich hitzeempfindlich). Aber ich kann während der Geburt ja auch nicht Pause machen, also soll er auch den Kurs brav durchziehen. Und es war dann auch wirklich gut, dass er mitgekommen ist, wir haben nämlich Atmen und Geburtspositionen geübt. Er hat sich zwar geweigert mit mir zu hecheln, aber dafür hat er den Rest hingebungsvoll mit mir geübt. Ich glaube, ich mag alle Positionen mit "Kuschelfaktor". Wenn ich mich an seine breite Brust lehnen kann und er mich mit seinen starken Armen festhält, fühle ich mich nicht nur wie in einem Schnulzenroman, sondern kann mich wirklich entspannen. Vor allem, wenn er mich nur mit einem starken Arm festhält und den anderen dazu nutzt, um mir den Rücken zu massieren. Ich weiß natürlich nicht, ob ich das unter der Geburt mögen werde, aber im Moment erscheint mir intensiver Körperkontakt mit zärtlicher Hingabe sehr passend für eine Geburt. Schließlich ist das Baby unter solchen Umständen rein gekommen, vielleicht kommt’s so auch leichter wieder raus...

Der Freitag war nicht sehr spannend, ich habe die Uni geschwänzt, weil ich kein Frühstück zu Hause hatte (ohne Frühstück kann ich maximal zum Einkaufen gehen, alles was weitergeht, zieht Ohnmachtsanfälle nach sich). Und dann kam ich auf die grandiose Idee, meinen Hb- Wert (gurkt trotz Eisentabletten immer noch bei 10,6 rum) durch ein heimisches Grill- Intermezzo auf die Sprünge zu helfen. Also hab ich mittags unseren elektrischen Tischgrill angeworfen und Rindersteaks, Bratwürstchen, Nudelsalat und grünen Salat zubereitet. Mjam! Mein Mann wusste gar nicht, was los war, als er von der Arbeit kam. Normalerweise koche ich so gut wie nie Fleisch, und wenn, dann kein rotes. Aber ich bin jetzt halt in anderen Umständen...

So, dass war so meine Woche. Heute werde ich faul sein und auf einen Geburtstag gehen, morgen werde ich faul sein und vielleicht an den Baggersee pilgern, falls einer in der Nähe offen hat. Und falls ich ein Schwimm-Outfit finde, in das ich passe.

Ich wünsche euch eine angenehme Woche (vielleicht regnets ja bald?), bis demnächst,

*Eva- Katharina*



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