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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
20. Schwangerschaftswoche

Es ist mal wieder eine Woche vergangen

Ich hatte am Montag den ersten Termin bei meiner neuen Frauenärztin, und es war echt eine gute Entscheidung, zu wechseln. Der ganze Ablauf war organisierter und kürzer, und meine Ärztin war wirklich nett. Und es wurde endlich mal mein Hb ("Eisen")bestimmt, der lag bei 10,3, und das, obwohl ich seit vier Wochen eigenmächtig Eisen genommen hab. Kein Wunder, dass ich immer so blass und schlapp war! Jetzt muss ich kurzzeitig die doppelte Eisenration nehmen und dann bin ich hoffentlich bald wieder über 11. Der Ultraschall war toll, meine Ärztin hat mir alles systematisch erklärt (meinem Mann auch, aber der war etwas überfordert und konnte eigentlich nicht viel erkennen...) und hat auch versucht, das Geschlecht festzustellen. Aber mein Kleines hatte schamhaft die Beine zusammengekniffen. Meine Ärztin hat dann versucht, dass Kind durch Druck mit dem Schallkopf ein bischen zum Spagat anzuregen, aber es hat nur beleidigt mit dem Hintern gewackelt und sein Geheimnis ansonsten für sich behalten. Es war sowieso recht bewegungsfaul. Aber ich bin garnicht mehr so neugierig auf das Geschlecht, ich bin über einen Jungen genauso froh wie über ein Mädchen. Aber unsere Bekannten wollen es alle wissen, weil sie dann schauen können, ob sie Baby- Sachen in rosa oder in blau kaufen solten...

Beim Ultraschall wurde übrigens auch festgestellt, dass mein Kleines eine Woche jünger ist, als bisher angenommen. Ich hatte ja nach Absetzten der Pille erst einmal meine Tage und bin dann gleich schwanger geworden, so dass der Bfruchtungszeitpunkt unsicher war. Ich bin jetzt also eigentlich noch in der 19. SSW. Aber die Ärztin hat im Mutterpass nichts umgetragen, sie meinte einfach, wir sollten nicht gleich panisch werden, falls das Kind dann etwas auf sich warten lassen sollte.

Ich bin mir übrigens nicht ganz sicher, aber ich glaube, ich habe das Baby ab und zu mal gespürt. Die Woche war recht anstrengend, so dass ich tagsüber keine Zeit hatte, mich auf das Baby zu konzentrieren (ich hab am Freitag wieder zwei Klausuren geschrieben), aber kurz vorm Einschlafen hab ich die Woche zweimal was gespürt. Nur war ich beide Male so müde, dass ich mich nicht vergewissert habe, ob es das Baby war oder mein Darm, der ein wenig gerumpelt hat. Aber die nächsten vier Wochen hab ich frei, da hab ich viel Zeit, mich auf das Baby zu konzentrieren.

Das war auch ein Highlight dieser Woche! Eigentlich sollte ich ab heute meine Famulatur anfangen (hab ja letzte Woche darüber geschrieben), am Do hab ich dann bei der Sekretärin der Chefäztin angerufen, um ihr Bescheid zu sagen, dass ich schwanger bin, damit das am Montag nicht so chaotisch wird. Tja, und am Freitag hat die Sekretärin angerufen, die Famulatur wär eigentlich nix für mich, ich solle mich melden, wenn ich nicht mehr schwanger bin!!!! Da war ich echt sauer. Das ist eine Station für Geburtshilfe, und ich darf dort kein Praktikum machen weil ich schwanger bin??

Dazu kam noch, dass ich am Tag vorher eine unverschämte Mail von einem Studenten aus dem Studi- Verzeichnis (da können sich Studenten aus ganz Deutschland mit Foto und ein paar persönlichen Angaben eintragen und nach anderen Studenten suchen und Freunde finden etc) bekommen hab. Auf meiner Seite ist ein Foto von mir und meinem (schwarzen) Mann und die Angabe, dass ich verheiratet bin. Dieser Typ war darüber sehr empört und hat mir in einer wissenschaftlich- philosophischen Abhandlung Fremdenhass begründet/legitimiert und mich sozusagen als Verräterin am deutschen Volk beschimpft. Und kurz nach dieser sympathischen E- Mail erhielt ich eben die Nachricht aus dem Krankenhaus, dass ich als Schwangere auf der Gyn nicht willkommen sei.

An dem Tag war ich dann echt fertig, diskriminiert wegen dem Menschen, den ich am meisten liebe und wegen des Kindes, das ich von ihm erwarte... Ob ich mich an dieses Gefühl werde gewöhnen müssen? Ich hoffe nicht, es tut nämlich wirklich weh.

Ich frage mich, wie es Leuten ergeht, die eine schlimme ansteckende Krankheit haben und ständig mit Diskriminierung fertig werden müssen...

Naja, inzwischen bin ich ganz gut über diesen Sch...- Tag weg und freue mich eigentlich auf die freie Zeit. Zufällig hat mein Schatz die nächsten zwei Wochen auch frei, jetzt sind wir am überlegen, ob eine Kurz- Reise nach Paris in unser Budget passen würde. Schließlich soll man doch, solang noch kein Kind da ist, die letzte Zeit der Zweisamkeit genießen. ich werd mich mal nach Angeboten umschauen...

Euch allen noch eine schöne Woche!

Eva- Katharina



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