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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Eva-Katharina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

39. Schwangerschaftswoche

Ich glaub, jetzt geht´s endlich los...

Hallo mal wieder!

Jaaa, es gibt noch einen schwangeren Bericht von mir! Aber der hier ist irgendwie was Besonderes. Heute ist erst Freitag, und normalerweise schreibe ich meine Berichte Samstag oder Sonntag. Die Woche war aber so aufregend, und inzwischen tut sich schon was, so dass ich lieber heute schreiben wollte. Vielleicht liefere ich noch einen kurzen Nachschlag, je nachdem wie die Sache vorankommt...

Aber von Anfang an: Am Dienstag hatte ich schon wieder einen Kontrolltermin bei meiner Ärztin, CTG war tadellos, aber im Ultraschall war die Plazenta leicht verkalkt und Fruchtwasser war auch nicht mehr so viel da. Kein Grund zur Sorge, aber meine Ärztin wollte mich jetzt öfter sehen, also bekam ich für Donnerstag gleich wieder einen Termin. Ich hab ja gehofft, dass meine Kleine quasi selbst merkt, dass sie in meinem Bauch nicht mehr so ganz Fünf- Sterne-mäßig versorgt wird und beschließt, sich auf den Weg zu machen. Aber vier Sterne reichen ihr wohl... Am Mittwoch hat sie mich ziemlich nervös gemacht, weil ich den ganzen Tag nix von ihr gespürt hab. Erst nachts, als ich ganz entspannt war, hat sie ein bisschen geturnt.

Da sie in meinem Bauch ja nicht mehr so optimal versorgt wurde, hab ich derweil beschlossen, der Sache mal ein bisschen forciert nachzuhelfen. Rizinus-Cocktail wollt ich erst mit der Ärztin absprechen, aber mit Zimttee, größeren Mengen Himbeerblättertee, " Bauerneinleitung", Spaziergängen und heißen Bädern hab ich mir dann doch die Zeit vertrieben. Ohne Ergebnis.

Am Donnerstag also Kontrolle. Eine sehr nette Arzthelferin hat mir nicht nur das CTG angehängt, sondern mich auch so mit Kissen unterpolstert, dass ich tatsächlich mal bequem lag... Nach 20 Minuten kam sie rein, nachdem sie vorher immer gelächelt hatte, schaute sie nach einem Blick auf das CTG nicht mehr so freundlich. Noch länger liegen bleiben. Hm, was ist da los? Nach einiger Verrenkung konnte ich einen Blick auf den Ausdruck erhaschen: Herzfrequenz ziemlich gleich bleibend bei 150. Und meine Kleine ärgerte sich nicht mehr über die Belästigung, sprich: strampelte nicht mehr. Das fand meine Ärztin dann auch nicht mehr so gut, vor allem nachdem ich ihr erzählt hatte, dass mein Herzchen am Tag vorher schon so faul war. "Tja, ich denke, wir wollen das Baby jetzt langsam auf der Welt haben". Ha! ICH will das schon seit 2 Wochen! Ich hab also gleich mal um Erlaubnis gebeten, einen Rizinus-Cocktail zu schlürfen. Aber meine Ärztin hatte andere Pläne. " Generell keine schlechte Idee, nur kann so ein Cocktail sehr heftige Wehen auslösen, und ich möchte vorher wissen, wie Ihr Baby mit so einer Belastung klarkommt. Ich schlage vor, sie kommen morgen zum Wehenbelastungstest in die Klinik!" Ufff! Ich hatte natürlich grad morgens eine Folge "Mein Baby" gesehen, in der die Frau auch zum OBT (Abkürzung für Oxytocin-Belastungstest) kam und dann gleich eine Einleitung draus wurde. Bekäme ich am nächsten Tag mein Baby?

Nachdem ich ganz aufgeregt meinen Mann und meine Schwester angerufen hatte (die kommt auch mit zur Geburt), hab ich mich im Internet mal schlau gemacht. Ich hatte da so etwas wirre Vorstellungen und hab mir auch Sorgen um meine Kleine gemacht. Also: beim OBT bekommt frau eine Braunüle gelegt, über die wird dann unter CTG- Kontrolle eine Infusion mit Oxytocin verabreicht. Dadurch werden Wehen ausgelöst und man kann schauen, wie sich die Herzfrequenz des Babys unter diesen kontrollierten Wehen verhält. Ist sie gut, wunderbar! Man kann abwarten. Ist sie nicht so gut, wird überlegt, ob eingeleitet werden sollte, damit das Baby nicht länger im suboptimal versorgten Bauch bleibt. Selten mal ist die Herzfrequenz so schlecht, dass ein Kaiserschnitt nötig wird. Und ab und an kann es passieren, dass die künstlichen Wehen der Gebärmutter den letzten Kick geben und sie dann von alleine weitermacht...

Nach diesen Informationen war ich immer noch aufgeregt. Was würde mein OBT ergeben? Ging’s der Kleinen noch gut genug für eine "natürliche" Geburt? Würde ich sogar Glück haben und die Wehen würden von alleine weiterlaufen?

Tja, der Freitag brachte Antworten. Wir sollten zwischen acht und neun in der Klinik sein, natürlich war es total toll mitten im Berufsverkehr zu fahren.... Um viertel vor neun waren wir da und mir wurde gleich mal eine Braunüle gelegt, während mein Mann die Anmeldung erledigte. Als er wieder in dem Kreißsaal kam war ich schon vollständig verkabelt und wartete auf die Kontraktionen. Da teilte mir mein Angetrauter doch tatsächlich mit, er müsse jetzt ganz dringend für zwei Stunden zur Arbeit, da es da noch was gibt, was außer ihm keiner erledigen kann. Na toll! Ich werde gleich Wehen haben und der Kerl macht sich aus dem Staub! Im Endeffekt war das aber gar nicht so tragisch, da musste ich ihn wenigstens nicht unterhalten und konnte friedlich dösen. Das CTG zeichnete nämlich die tollsten Kontraktionen auf, aber ich merkte davon nur ein leichtes Ziehen im Kreuzbein und einen Druck im Bauch als hätte ich seit fünf Tagen Verstopfung.

Nach zwei Stunden teilte mir die Hebamme mit, dass das CTG super aussehe, ich solle noch eine Stunde spazieren gehen und dann für eine Kontrolle wiederkommen. Also bin ich eine Stunde durch die Straßen gewandelt und wurde dabei von meinem Mann gefunden, der seinen ungemein wichtigen Job inzwischen erledigt hatte. In Rekordzeit, wie er mir versicherte. Also, zurück in die Klinik und wieder eine halbe Stunde CTG. Das sah auch ganz gut aus, allerdings nur noch leichte und unregelmäßige Kontraktionen. Also wohl nix mit " selber weitermachen" und so. Aber immerhin: meiner Süßen geht’s prächtig und eine Geburt sollte sie gut überstehen. Es kam dann noch eine Ärztin, die nach meinem Muttermund schaute. Tja, Gebärmutterhals steht noch, Muttermund nur fingerkuppendurchlässig. Könnte noch eine Woche dauern, meinte die Hebamme. Das soll wohl ein Witz sein? Aber da hat sie die Rechnung ohne meine Cocktail-Pläne gemacht!

Für Samstag wurde ich noch mal zum Kontroll-CTG bestellt, wenn das immer noch ruhig sein sollte, darf ich zum Rizinusöl greifen... Wir waren dann noch in der Apotheke und im Bio- Supermarkt, um die nötigen Zutaten zu besorgen. Auf der Fahrt nach Hause hatte ich zwei leichte Wehen, die aber durch den Stop-and-go-Verkehr recht unangenehm waren. Zu Hause musste ich natürlich erstmal auf die Toilette, und siehe da: der Schleimpfropf!! Juhu, jetzt dauert´s bestimmt nicht mehr eine Woche! Und wenn der Schleimpfropf abgeht, müsste Rizinus doch sicher wirken? Ich bin euphorisch singend und tanzend durch die Wohnung gehüpft, als ich meinem Gatten die Ursache für meinen Gefühlsausbruch erläuterte, schaute er allerdings eher etwas pikiert...

Tja, seitdem habe ich noch mehr Zimt- und Himbeerblättertee getrunken, war in der Wanne und spazieren. Und ich habe immer noch Kontraktionen!! Die sind zwar noch lange nicht schmerzhaft zu nennen und sind unregelmäßig, aber immerhin! Vorher hatte sich ja gar nix in der Richtung getan! Vielleicht hab ich also ganz besonderes Glück, und die Kleine macht sich von alleine auf den Weg, falls nicht bin ich aber sehr zuversichtlich, dass der Cocktail sie dazu überreden wird... Freu!!

Also, falls ich doch kein Glück habe, liefere ich noch einen Nachschlag, damit ihr nicht so lange fiebern müsst, ansonsten gibt’s dann hoffentlich bald den Geburtsbericht. Drückt mir die Daumen!

Eure
*Eva- Katharina*



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