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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Eva-Katharina

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

35. Schwangerschaftswoche

Eine Woche zurück ...

Ja, es ist mal wieder eine Woche vergangen. Kalendarisch zumindest.

Was meine Schwangerschaft angeht, trete ich sozusagen auf der Stelle. Ich hab ja mal relativ am Anfang geschrieben, dass meine Kleine laut Ultraschall eine Woche jünger ist, als berechnet. Tja, am Montag hatte ich einen Kontrolltermin, allerdings bei der Vertretung meiner Ärztin, da sie gerade im Urlaub war, und der gute Doktor war erst ein wenig besorgt, weil mein Krümelchen zu klein war für meine Schwangerschaftswoche. Ich hab ihm dann gesagt, dass sie schon immer kleiner war und wohl eine Woche jünger ist. Da hat er dann glatt in meinen Mutterpass eine korrigierte SSW eingetragen! Das ist irgendwie fies und erinnert mich an die eine Nachtschicht, die ich mal hatte, als im Herbst die Uhr umgestellt wurde. So langsam rückt der heiß ersehnte Feierabend näher (ich hatte Sitzwache am Patientenbett, das ist nachts besonders ermüdend), und dann wird plötzlich die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Tja, und mein Geburtstermin ist auch eine Woche in die Ferne gerückt. Ich muss meine Frauenärztin nächstes Mal fragen, was das für Konsequenzen hat, ich meine jetzt bezüglich des Mutterschaftsgeldes und so...

Ich muss sagen, im Moment liegt mir die Geburt aber sowieso ziemlich fern. Ich glaube/hoffe, das wird doch noch ein wenig dauern. Ich habe versucht, mich von meiner Ungeduld abzulenken, indem ich ein paar nette Bücher lese. Letzte Woche hab ich noch geschrieben, dass ich mich auf die Bücher kaum konzentrieren kann, weil meine Gedanken eher mit der bevorstehenden Geburt beschäftigt sind. Ich habe festgestellt, das liegt daran, dass die Bücher nicht so toll waren. Im Moment lese ich ein sehr spannendes Buch und denke kaum an die Geburt. Vielleicht sollte ich die verbleibenden Wochen lieber dazu nutzen, meine Gedanken zu sammeln und mich mental auf die Geburt vorzubereiten, aber ich habe tatsächlich das Gefühl, dass das im Moment nicht so gut ist. Ich weiß noch, wie ich Vorwehen bekommen hab, als ich die ganze Zeit Geburtsberichte gelesen habe, ich glaube, das hängt wirklich zusammen. Und der Arzt hat mir am Montag gesagt, mein Baby sei noch zu klein, um jetzt zu kommen (2225g), ich solle es ruhig angehen lassen.

Das war auch wieder so eine Sache: Ich lag, wie schon die letzten Male, am CTG und nach ca. 15 Minuten kam die Arzthelferin rein, schaute auf das CTG und meinte, ich müsse noch 5 Minuten länger liegen bleiben. Nach 10 Minuten kam eine andere Arzthelferin, sah sich das CTG an und sagte, dass ich noch 5 Minuten länger liegen bleiben müsse, mindestens. Warum hat mir natürlich keiner gesagt und langsam begann ich panisch zu werden. Ich hab mir fast den Hals verrenkt, um selbst einen Blick auf das CTG zu werfen und hab geschaut, was da wohl besorgniserregend sein könnte. Mir ist nix Dramatisches aufgefallen außer, dass die Herztöne immer unter 160 lagen. Ist das zu niedrig? Ist mein Kind unterversorgt? Muss es geholt werden? Soll ich vielleicht länger liegen bleiben, damit die Arzthelferinnen in der Klinik einen OP für einen Kaiserschnitt organisieren können??

Ich muss gestehen, ich war leicht panisch, als mich der Arzt ins Sprechzimmer beorderte. Es hat sich dann herausgestellt, dass die Herztöne wunderbar waren, Sorgen bereitete ihm eine Delle in der Wehenkurve. Das könne zwar alles Mögliche sein, aber ich hatte an dem Tag tatsächlich öfter mal ein ganz leises Ziehen im Bauch gehabt. Ich war mal wieder den ganzen Tag durch die Gegend gerannt, soll ich ja eigentlich nicht. Ob die Delle jetzt tatsächlich eine Wehe war oder nicht, weiß keiner so genau, aber da es wie gesagt zu früh wäre, um die Geburt einfach laufen zu lassen, lenke ich mich jetzt bis zum nächsten Kontrolltermin in zwei Wochen ab. Und wenn mein Herzchen dann speckiger und also bereit für die Geburt ist, werde ich endlich mit Himbeerblättertee und Akupunktur anfangen und wieder Geburtsberichte und ähnliches lesen. Bis dahin hab ich auch sicher mein spannendes Buch fertig...

Sonst gab es diese Woche nicht viel Spannendes, was meine Schwangerschaft angeht. Dafür hab ich aber ein Glanzstück grobmotorischer Ungeschicklichkeit hingelegt, von dem ich noch eine ganze Weile was haben werde.

Unser Bett ist ein riesiges Kastenbett mit zwei Matratzen, die fest mit dem Lattenrost verbunden sind. Vom ständigen Matratze hoch und wieder runterklappen (im einen Bettkasten haben wir unsere Handtücher, Bettwäsche und Bad- Garnituren) ist irgendwann die Schraube verbogen und heraus gebrochen, die den Rost mit dem Scharnier vom Bettkasten verbindet. Am Mittwoch hat mein Mann endlich das Ganze repariert und ich wollte die Gelegenheit nutzen, unser frisch repariertes Bett gleich mal frisch zu beziehen. Um die Matratze zu beziehen, klappe ich immer eine Bettseite auf, kletterte auf die andere Matratze und fummle dann das Spannbetttuch um Matratze und Rost, weil’s sonst nicht hält. Ich war also gerade am Fummeln, als sich die Matratze samt Rost langsam senkte. Anstatt schleunigst mein Patschhändchen aus der Gefahrenzone zu ziehen denke ich nur: "Nein, du wirst jetzt nicht runterklappen, das ist noch nie passiert". Tja, einmal ist immer das erste Mal, und so krachte die ganze Konstruktion zurück auf den Bettkasten. Leider hatte ich meine Hand dazwischen, und zwar an einer denkbar ungünstigen Stelle. Erst hab ich versucht, sie rauszuziehen, ging nicht. Dann hab ich versucht, die Matratze an meiner Seite hochzuziehen, aber das war die Stelle, die Sunday gerade repariert hatte. Der war übrigens zu nem Freund gefahren und würde erst in ein paar Stunden wiederkommen. An die andere Matratzenseite konnte ich nicht kommen, ohne mich auf der Matratze abzustützen, und dann hätte ich mir wohl drei Finger gebrochen. Ich bin dann echt panisch geworden um hab angefangen, "oh Scheiße, Scheiße, Scheiße..." zu schreien und hab überlegt, ob ich meiner Nachbarin (die konnte ich im Garten werkeln hören) zurufen soll, sie soll die Feuerwehr holen, damit die die Tür eintreten und mich befreien. Ich konnte meine Finger schon nicht mehr spüren, meine Hand tat dafür richtig sch...-weh. Und die Kleine hat wohl gemerkt, dass da irgendwas nicht stimmt und hat wie wild zu strampeln angefangen. Ich dachte nur "Oh super, am besten platzt jetzt noch die Fruchtblase, dann fang ich aber an zu heulen!" Schlussendlich habe ich mich mit dem Fuß an der anderen Matratze festgehakt, so dass ich rüberreichen und den Rost ein wenig hochheben konnte, ohne mein Gewicht auf die Verrätermatratze zu verlagern. Es hat grade gereicht, um die Hand rauszuziehen. Mann, sah die fies aus! An der Stelle, wo die Kante vom Rost meine Finger eingequetscht hatte, war ein richtiges Loch, die Muskeln waren weggedrückt und die Haut auf den Knochen gequetscht, sehr fein! Ich hab dann den Rest des Abends meine armen Finger in kaltem Wasser gebadet, und man sieht auch fast gar nix mehr. Ich kann alle Finger bewegen und habe keine Schwellungen oder so. Nur hab ich mir wohl bei dem Versuch, die Hand einfach rauszuziehen, einen kleinen Nervenast zerrissen, jedenfalls hab ich im linken Ringfinger kein Gefühl mehr. Ich hoffe, da wächst was nach, das ist nämlich ein wenig eklig. Wie das Gefühl, wenn man beim Zahnarzt eine Betäubungsspritze bekommen hat...

So, jetzt hätten wir das Thema Haushaltsunfälle auch abgehandelt. Was ich sonst noch schreiben wollte: Danke Birgit, für deinen netten Kommentar! Ich freu mich sehr, wenn ich dir und anderen ein wenig helfen kann mit meinen Erfahrungen. Grade, wenn es das erste Kind ist, liegt so viel Unbekanntes vor uns, da ist es gut, wenn wir zumindest eine leise Ahnung bekommen können von dem, was uns so erwartet. Ich hab auch die Berichte meiner Vorgängerinnen verschlungen, eben um zu erfahren, mit was ich so zu rechnen habe. Und ich lese auch gerne die Berichte von Maren und Sabine um zu sehen, was bei ihnen gleich ist, was anders läuft und so... Ich freue mich schon auf die Berichte dieser Woche!

Euch allen eine angenehme Zeit, bis zur nächsten Woche!

*Eva- Katharina*



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