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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
12. Schwangerschaftswoche

Alles verändert sich ...

Hallo mal wieder!

Ich muss sagen, ich hatte eine ziemlich ereignisreiche Woche, in der ich mal richtig gemerkt habe, was es heißt, schwanger zu sein. Es gibt so viele Veränderungen – im Moment vor allem seelische – und ich muss damit fertig werden!

Etwas, was mir schon letzte Woche aufgefallen ist, sind die Alpträume. Ich zähle eigentlich Schlafen zu meinen Hobbys, weil es manchmal echt Kino ist. Von Romanze über Thriller bis Science- Fiction oder Krimi war schon alles dabei. Aber ganz selten richtige Alpträume, eher Spannendes. Aber jetzt habe ich jede Nacht mehrere Alpträume. Nix, was direkt mit der Schwangerschaft zu tun hätte, aber wenn ich mal versuche zu interpretieren, was dahinter steckt, geht es eigentlich immer um die Angst vor der Zukunft. Es wird sich so viel in meinem Leben ändern, und ich muss mich fragen: schaffe ich das? Ich bin noch so jung, und habe keine große Familie im Rücken, dich mich stützen kann. Natürlich hat mein Mann eine riesige Familie, aber von denen sind nur wenige in Deutschland und kaum jemand in greifbarer Nähe, um im Notfall für uns da zu sein. Und dann die Uni: ich habe nicht den Eindruck, dass Schwangere und studentische Eltern ausreichende Unterstützung bekommen; eine schwangere Kommilitonin musste sich sogar anhören, dass sie sich das halt früher hätte überlegen müssen ...

Na ja, dementsprechend bin ich im Moment unsicher und nachdenklich. Ich bin lang nicht mehr so unbeschwert und ironisch ... Dazu kam die Woche, dass ich mit einer meiner besten Freundinnen irgendwie in letzter Zeit nicht so auf einer Wellenlänge war wie sonst, was mich sehr bedrückt hat. Aber Gott sei Dank ist sie eine sehr liebe und sensible Frau, was zwischenmenschliche Schwingungen angeht, und wir haben ein langes Gespräch geführt. Das tat echt gut, da wir irgendwie dabei waren, uns auseinander zu leben. Wir wissen grad so wenig vom Leben der Anderen, da wir keine Zeit mehr für echte Gespräche haben. Sie hat mir zum Beispiel auch gesagt, dass sie nicht bemerkt hat, dass ich im Moment so unsicher bin, da ich nach außen immer den Eindruck mache, alles perfekt im Griff zu haben. Jetzt weiß ich, dass ich nicht immer die Starke sein muss, sondern es mal zugeben sollte, wenn ich alleine nicht zurechtkomme ...

Tja, und dann hatte ich am Dienstag meinen Frauenarzt- Termin. Ich war ja sehr aufgeregt davor, weil ich wissen wollte, ob alles in Ordnung ist. Mein Mann war auch mit, und nach einer Stunde im Wartezimmer (nerv!!) war es dann soweit, wir konnten unser Kleines mal wieder sehen. Sunday war ganz begeistert, weil er alles erkennen konnte (das letzte Mal hatte er nur ein Bläschen in der Gebärmutter gesehen), und er war so erstaunt, dass es schon alles Wichtige hatte: Kopf, Ärmchen, Beinchen und ein kleines schnelles Herz. Ich dagegen war relativ unaufgeregt. Irgendwie kam es mir so irreal vor, dass dieses kleine Wesen tatsächlich in meinem Bauch wächst, obwohl ich, nüchtern betrachtet, gar nicht so viel davon merke. Außerdem war ich ein bisschen enttäuscht, dass es sich gar nicht bewegt hat. Ich dachte, es zappelt vielleicht ein bisschen mit den Ärmchen, aber bis auf den Herzschlag lag es ganz ruhig da. Der Stolz und das Erstaunen über dieses kleine Wunder kam erst später, als meine Freunde alle in "Ooohh, wie süüüüß!"- Rufe ausgebrochen sind. Irgendwie kann ich es immer noch nicht glauben ...

Dieser Ultraschall war ja auch der erste Screening-Schall, um nach Auffälligkeiten zu suchen, und in meinem Mutterpass steht, dass alles in Ordnung ist. Ich kann mich aber gar nicht dran erinnern, dass meine Ärztin nach einem Nackenödem geschaut hätte oder etwas in der Richtung erklärt hätte. Das beunruhigt mich ein wenig. Hat sie wirklich nachgeschaut? Oder dachte sie, bei so jungen, gesunden Eltern sollte ja alles in Ordnung sein? Ich bin mir im Bezug auf meine Ärztin im Moment eh ein wenig unsicher. Ich finde sie sehr nett, sie nimmt sich auch immer sehr viel Zeit, um mir alles zu erklären (ich glaube, sie hat nicht mitgekriegt, dass ich Medizin studiere und sie mir nicht alles zu erklären braucht). Aber ich möchte eigentlich auch eine Hebamme für die Vorsorge-Untersuchungen, einfach, weil ich eine Frau brauche, die ich mit nicht-medizinischen Fragen zur Schwangerschaft löchern kann. Ich brauche das so dringend, schließlich habe ich keine jungen Mütter in meinem engeren Freundeskreis, und meine eigene Mutter ist auch schon seit 3 Jahren tot. Eine Hebamme ist, glaub ich näher an der Frau dran und sieht nicht bloß die Patientin. Andererseits habe ich dann auch ein schlechtes Gewissen meiner Ärztin gegenüber. Und meine Ärztin meinte, dass sie auch zwischendurch mal einen Ultraschall macht, dass fände ich natürlich auch ganz gut. Mal schauen, wahrscheinlich werd ich nach dem übernächsten Termin mal zu einer Hebamme gehen. Oder ist das schon ein wenig spät? Schwierige Entscheidung, ich werd noch mal in mich gehen ...

Bis dahin liebe Grüße,
*Eva- Katharina*



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