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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
34. Schwangerschaftswoche

Früher Heute Zukunft

Wieder viele Gedanken übers Fehler machen und vieles Positive

Gerade flog draußen ein gewaltiger Schwarm Krähen über die Dächer. Oder ein Heer? War das früher auch schon so? Früher. Manchmal überlege ich, wie meine Jungs wohl aufwachsen werden. Mit welchen Menschen sie zusammentreffen. Wie sich das Klimaproblem auswirken wird, ob das Ökosystem in irgendeiner Form stabil bleibt. Ist es überhaupt „richtig“ Kinder zu bekommen? Fragen, die sich wahrscheinlich alle Eltern seit hunderten von Jahren stellen, weil sie dachten, dass es viel schlimmer nicht mehr werden kann. Ich hoffe das so sehr, dass es für meine Generation genauso zutrifft. Also dass es auch die nächsten 100 Jahre noch weiter geht.

Den ersten Satz habe ich am Sonntag getippt, dann war es wieder vorbei mit Zeit. Jetzt ist es Dienstagmittag. Irgendwie ist der Luxus Zeit gerade knapp bemessen.
Vielleicht kommt gerade so etwas wie Torschlusspanik bei mir auf. Meine Kräfte oder Energie sind immer schneller ausgeschöpft. Ich kann schlecht schlafen. Ich wollte so sehr ein zweites Kind und ich glaube immer noch, dass wir eine tolle Familie sind und Minimini eine riesige Bereicherung sein wird. Er ist es ja jetzt schon. Ich habe aber eine riesige Angst davor Fehler zu machen. Einen Moment zu verpassen, an dem ich gebraucht worden wäre, nicht da bin, wenn es wichtig gewesen wäre, ungerecht zu sein, zu benachteiligen, keine Geduld, usw. usw.
Ich glaube, solche Gedanken treten verstärkt in den Vordergrund, wenn man zu wenig schläft. Das ist bei mir gerade definitiv der Fall. Ich weiß auch, dass ich Fehler machen werde. Sehr viele. Vielleicht sogar diese Art von Fehlern, die einem Kind das ganze Leben lang einen Stein in den Weg legen.
Dann muss ich mich daran erinnern, einfach jeden Tag neu zu beginnen. Immer von einer zur nächsten Stunde leben.

Wir waren heute früh im Geburtshaus. Benjamin und ich wurden noch weiter über die Geburt dort aufgeklärt. Ruben haben wir mitgenommen. Mit ihm um 8 Uhr irgendwo sein zu müssen ist mittlerweile richtig unangenehm. Er schläft oft bis fast halb 8. Dass wir allerdings 15 Minuten zu spät waren, lag nicht an ihm. Ich habe einen riesigen Widerwillen gegen hetzen und sich beeilen müssen entwickelt. Besonders wenn Ruben mit im Spiel ist. Ich wollte ihn nicht zwingen Zähne zu putzen. Dann dauert das schon 5 Minuten länger als geplant. Dann kommen noch viele Kleinigkeiten, die auch länger als eingeplant ausfallen und aus 15 Minuten Zeit zum Kind Fertigmachen, was rein theoretisch total ausreichend ist, wird ganz schnell eine halbe Stunde oder mehr. Allerdings sind wir nicht mit einem kreischenden 2jährigem im Buggy los gegangen, sondern mit einem fröhlich quatschenden, zufriedenen kleinen Kerl. Dafür aber viel zu spät… Manchmal weiß ich nicht, was ich daraus lernen soll. Meine Oma hätte gesagt: „Bi mans mecht, mecht mans falsch.“ Also wie man es macht, macht man es falsch.

Es war ein positiver Termin. Die Hebamme hat mir ein Tape vom Sternum zum Magenausgang geklebt- soll gegen Sodbrennen helfen. Ich bin mal gespannt. Ich habe ja auch ein Zertifikat Kinesio Taping, aber dieses kannte ich noch nicht. Zudem bin ich dem Streptokokken Thema mittlerweile entspannter gegenüber eingestellt. Ich habe mich nun wirklich ausgiebig damit befasst und denke, dass ich mir ein Bild machen konnte. Jedenfalls soweit, dass ich eine gute Entscheidung treffen kann. Die geht derzeit ganz klar in Richtung Geburtshaus.
Am Donnerstag wird zudem sicherlich bei der Gyn der Abstrich gemacht um die Streptokokken zu testen. Dann sehen wir weiter.
Ich habe tatsächlich schon ein paar wenige Sachen in meine „Kliniktasche“ geräumt. Außerdem schon Babysachen. Das ist so unglaublich, dass das passen soll. Bzw. die Kleinen darin komplett versinken werden. Ruben war bei der Geburt 48cm und 3100g. Also kein Riese. Ich bin gespannt, welche Größe wir für Minimini brauchen werden.
Es wird wohl bei meinem Namensfavoriten bleiben. Benjamin hat wohl keine Lust sich mit der Frage weiter auseinanderzusetzen und hat einfach wohlwollend meinem Vorschlag zugestimmt. Bei Ruben war die Namenswahl ja recht spontan.

Mittlerweile ist es schon Abend. Benjamin spielt mit Ruben und seiner neuen Eisenbahn. Mir geht es besser. Ich habe etwas Sport machen können und hatte auch eine harmonische Zeit mit Ruben. Derzeit rechne ich immer erstmal mit einem „Nein“ als Reaktion und mehr oder weniger große Anstrengung ihn dann in die Richtung zu bewegen, die man selber geplant hat oder möchte. Heute verlief das erstaunlicherweise total einvernehmlich.
Morgen Vormittag gehe ich wieder zum Yoga. Ich hoffe, dass ich meine Stunden bis zur Geburt aufbrauche. Jedenfalls könnte es knapp werden.

Meine Mutter war übrigens tatsächlich da und hat sich eigentlich Nonstop um Ruben gekümmert. Etwas „gezwungenermaßen“, weil Ruben, wenn Sie mal irgendwo anders war, als bei ihm, sofort laut „Ooommmmaaaaa“ durch die Wohnung brüllte. Sie hat es aber sehr genossen und hat mir so viel geholfen. Ich konnte mich noch mal um die Babysachen kümmern und den Wickelplatz so gestalten, dass für die Sachen beider Jungs genug Platz ist.

An Heiligabend fahren wir nach Schlüchtern zu meiner Familie. Da sieht Ruben dann auch endlich seine Cousine und Cousin wieder. Zuerst findet eine Weihnachtsfeier bei meinen Eltern statt. Insgesamt 14 Leute in dem kleinen Häuschen meiner Eltern. Am nächsten Tag eine große Feier bei meinen Großeltern mit ca. 35 Leuten. Letztes Jahr hat Ruben erst nach langem Weinen und extrem spät in den Schlaf gefunden. So aufgedreht war er. Ich bin gespannt, wie das wohl dieses Jahr wird.
Ich freue mich schon sehr darauf.
Etwas stiefmütterlich, aber dennoch mit bedacht sind Benjamins Schwester und Mutter. Wir ziehen Weihnachten auf den 23.12. vor und verbringen dort den Nachmittag und das Abendessen.

Ganz Rubenfrei werden meine Berichte wohl nicht ablaufen. Der Umgang mit ihm und seine Befindlichkeiten haben direkten Einfluss auf die Meinen. Einfach, weil ich so viel Zeit mit ihm verbringe. Genaugenommen fast die ganze Zeit.
Vor mittlerweiler langer Zeit, im Frühjahr 2016 war ich mit einem Mountainbiker trainieren. Er hat zwei Mädchen. Er meinte, Kinder haben sei wie: Die machen Mäh und du machst Muh. Ich habe da sehr gelacht und hatte keine Ahnung, wie Recht er hat.

Minimini nutzt gerade die Gunst der Stunde und versucht Kontakt aufzunehmen. Die Aufmerksamkeit soll er auch bekommen.

Allen schöne Weihnachtstage.

Judith

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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