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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

19. Schwangerschaftswoche

Meine Männer

sind die Besten. Steptokokken und Erziehungsfragen.

„Da dachte ich eben guter Ernährungszustand“. Mit solchen Aussagen muss man in der Schwangerschaft rechnen. Kommt etwas darauf an, von wem es kommt und in welchem Rahmen.
Benjamin hat gestern seine Mutter gefragt, ob ihr denn nichts aufgefallen wäre. Jedenfalls hat er ihr daraufhin mitgeteilt, dass wir nächstes Jahr zu viert sein werden. Ich muss gestehen, dass mich die oben aufgeführte Aussage dazu, getroffen hat. Leider passt es zum Gesamtbild. Vielleicht trifft es aber auch, weil ich gerade das Gefühl habe, nicht nur am Bauch zu zulegen. Aber so lange sich Benjamin nicht beschwert, ist es in Ordnung so.

Minimini war heute Morgen sehr aktiv. Er scheint sich gerade auf meiner linken Seite aufzuhalten und dort sein Boxtraining zu absolvieren. Es ist natürlich nicht so stark, wie es sich in den letzten 2/5 der Schwangerschaft anfühlt, aber ich freue mich immer wie verrückt über ein Zeichen von innen. Mittlerweile liege ich auch oft da und taste die Gebärmutter und versuche zu kontakten. Manchmal, aber wirklich noch selten, spüre ich den kleinen Schatzi ganz deutlich.

Ansonsten besteht meine wenige freie Zeit (die deshalb da ist, weil Benjamin will, dass ich die Prüfung bestehe und hilft, wo er es einrichten kann) ausschließlich aus Lernen. Ich habe begonnen Heilpraktikerprüfungen der letzten Jahre durch zu gehen. Dabei wurde mir real bewusst, dass diese Prüfung ein enorm hohes Niveau hat. Klar kann man mich zu Recht auslachen, dass mir das 5 Wochen vor dem Prüfungstermin bewusst wird. Ich habe das tatsächlich unterschätzt. Ich bleibe trotzdem bei dem Termin in diesem Oktober und etwas Zeit habe ich ja auch noch. Allerdings muss ich nun noch konsequenter an den Speck als ich es bisher gemacht habe. Und es ist wirklich schwierig für mich. Gestern Nachmittag ist Benjamin mit Ruben alleine los. Natürlich möchte ich da lieber mitkommen; Familienzeit haben. Morgens bin ich schon gegen 8 Uhr mit Ruben los. Er ist derzeit, trotz spät ins Bett gehen, früh wach. Benjamin hat da noch geschlafen und kam um 10 Uhr nach. Da hatten wir ja Zeit zu dritt. Aber nur so kurz. Das muss ich aber jetzt aushalten. Die Prüfung ist irre teuer. Wie teuer schreibe ich hier besser nicht. Nicht bestehen ist also keine Option. Schon allein wegen der Investition auf Benjamins Seite.

Mittlerweile ist es Abend. Ich habe Kopfschmerzen; leider ist meine Nackenmuskulatur total dicht. Ich bearbeite mich zwar immer schon mit einem Tennisball zwischen den Schulterblättern, aber das hilft leider nicht langfristig.

Ruben hat beim Aufwachen nach dem Mittagsschlaf verzweifelt geweint. Ich konnte ihn gar nicht beruhigen mit Kuscheln und wiegen. Bin dann mit ihm aufgestanden und habe Fotos angeschaut und ihn ganz fest gehalten. Das half. Allerdings war der Nachmittag irgendwie herausfordernd. Essen hat noch ganz gut geklappt. Dann ist er an der Autorolle (ich habe einen Tunnel aus Pappe gebaut und an einen Stuhl befestigt. Dort lässt er seine Autos hindurch rollen.) verzweifelt, weil seine Autoschlange immer kaputt gegangen ist und hat geheult und geschluchzt. Ich wollte mit ihm los. Wunderbares Wetter und der Spielplatz rief. Vielleicht hätte ich ihn einfach schnappen müssen und ihn heulend zu seinem Glück zwingen müssen. Stattdessen habe ich mit ihm Auto gespielt, ihn dann lange Wasserputschern lassen, weil er es so gerne wollte. Das hört sich jetzt alles einfach an. Es waren aber etliche Heulanfälle und Mamaistdoof-Anfälle dabei, die ich sehr anstrengend fand. Leider funktioniert bei Ruben Logik noch nicht gut. Irgendwie fühle ich mich bei seinen Selbstbehauptungsphasen sehr gefordert. Ich fahre dann glücklicherweise automatisch runter und warte geduldig. Tröste, biete manchmal eine Alternative an, manchmal erklären. Manchmal denke ich dabei: immer diese Heulerei. Wozu das Theater. Ganz wichtiges Theater natürlich für seine Entwicklung. Heute dachte ich allerdings: oh weh, das dann noch mal. Obwohl ich mir auch noch mehr Kinder vorstellen kann. Allerdings sind das wahrscheinlich die Zeiten, in denen man genug Schlaf hatte, man den ganzen Tag draußen sein konnte und ausreichend Energie hatte, allen möglichen Blödsinn mit dem Sprössling anzustellen.

Ich bin froh, dass diese zusätzliche Lernerei im Oktober erst einmal endet. Sollte ich bestehen, kommt dann eine noch größere Hürde: die mündliche Prüfung. Die folgt etwa 4 oder 5 Wochen nach der Schriftlichen. Dann ist es November und ich hoffe sehr, dass Ruben und ich noch mal für die letzten Wochen Exklusivzeit miteinander verbringen können, bevor dann da noch jemand anderes ist, der permanent an mir klebt. Ich freue mich schon sehr darauf. Also auf Exklusivzeit und Babykleben. Ich bin so gespannt, welches Persönchen sich gerade in mir entwickelt. Ob es ähnlich wird, wie bei Ruben oder ganz anders? Ich bin so gespannt.
Ich wünsche mir jedenfalls eine tolle Geburt. Der Rest geht dann von alleine.
Das müssen wir dann noch entscheiden, ob wir Geburtshaus als Option in Betracht ziehen oder wieder Klinikum. Bei Ruben wurde bei mir Streptokokken festgestellt, weshalb ich eine Antibiose unter der Geburt bekam. Ich hatte sie eigentlich vorher abgelehnt, der Chefarzt hatte Benjamin dann allerdings noch mal belehrt und er hat es für mich entschieden, dass wir das doch machen. Wenn sich die Dinger diesmal wieder im Abstrich zeigen sollten, wäre die Entscheidung dann leider schon getroffen.
Da gibt es so unterschiedliche Meinungen bzgl. des Risikos bei Streptokokken und den Umgang damit. Ich weiß es nicht. Ich habe generell wenig Angst vor Risiken. Benjamin schon. Ich würde wahrscheinlich sogar ganz Öko den Abstrich gar nicht machen lassen und auf jeden Fall ins Geburtshaus gehen…. Vielleicht wäre das verantwortungslos. Hebammen im Jenaer Geburtshaus würden es so machen. Im Klinikum schreien sie bei dem Vorgehen. Meine Oma hätte gesagt: Bi mas mecht, mecht mas falsch. (Wie man`s macht, macht man`s falsch.)

Meine Männer kommen gleich zurück zum Abendbrot. Benjamin hat mich um 17 Uhr abgelöst, damit ich noch eine Stunde was lernen kann. Er hat Ruben übrigens schon das zweite Mal ins Bett gebracht! Ruben hat zwar nach mir gerufen, hat sich dann aber mit seiner Maus zufrieden gegeben.

Ich beende das hier mit einem müden: schöne, sonnige Woche noch!

Liebe Grüße, Judith

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Anke (kidsgo-Tagebuch-Betreuerin)

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In diesem Beitrag geht's um:

Prüfungsstress, Kindsbewegungen, Steptokokken