der die Prüfung bei einem wunderschönen Familienausflug ganz klein werden lies.
Einen Fehler habe ich schon definitiv gefunden. Ein Bakterium, von dem ich noch nie etwas gehört hatte. 50:50 Chance bei der Antwortwahl, die ich mir erarbeitet hatte. Ich habe mich falsch entschieden, da das Bakterium doch wasserliebend ist. Um zu bestehen darf ich 15 Fehler gemacht haben. Bei insgesamt 10 Fragen war ich mir heute Morgen nicht sicher, darunter drei von denen ich null Ahnung hatte. Wenn nur diese falsch wären…. Naja, das Ergebnis wird bald bekannt gegeben und ich werde wissen, ob ich zur mündlichen Prüfung antreten darf oder nicht.
So ging der Tag heute los: Um 3:20 Uhr musste ich auf Toilette. Ich muss nachts immer ein oder zweimal raus. Das allerdings auch schon vor der Schwangerschaft. Leider konnte ich nicht mehr wieder einschlafen. Unterschwellige Nervosität wahrscheinlich. Um halb 6 bin ich schließlich aufgestanden. In den letzten drei/vier Wochen bin ich immer zwischen 5 und halb 6 Uhr aufgestanden. Ich kann früh einfach am besten lernen. Das ist mir zwar definitiv zu früh, aber die Zeit die gut wäre, fegt ein kleiner Mann um mich herum. Ich habe mir dann immer einen kleinen Kaffee gemacht und habe so lange gelernt, bis es aus dem Schlafzimmer früher oder später „Mama“ gerufen hat. In der Schwangerschaft mit Ruben habe ich keinen Tropfen Koffein zu mir genommen und fand das eigentlich gut. Da ja laut der derzeitigen Kenntnisse eine Tasse den Kleinen nicht schaden soll, habe ich mich erweichen lassen. Eigentlich doof. Aber es schmeckt so gut… Wieder gut. Am Anfang der Schwangerschaft hätte ich schon beim Geruch kotzen können. Jedenfalls habe ich heute früh noch drei Sachen nachgeschaut und habe dann Ruben gekuschelt, der auch bereits kurz nach 6 munter wurde. Leider sind wir etwas knapp los gegangen, waren aber, nach einem sehr flotten Marsch, dennoch pünktlich am Bahnhof. Um 7:38 Uhr mussten wir bereits den Zug nach Erfurt nehmen. Dort sollte die Prüfung um 9 Uhr im Rathaus am Fischmarkt stattfinden. Benjamin, Ruben und ich wollten im Anschluss noch einen schönen Tag im Erfurter Zoo verbringen und es war wirklich schön, die Tour als Ausflug umzuwerten. Als wir in Erfurt ausstiegen, war mir schon mehr als übel. Aber Ruben hat mich bis zur Prüfung wunderbar abgelenkt. Man sollte sich bereits eine halbe Stunde vor Prüfungsbeginn im Rathaus einfinden. Personalausweis vorlegen und wahrscheinlich sicher gehen wollen, dass die Prüfung pünktlich beginnt waren die Gründe dafür. Ich kam, weil ich mit Ruben noch im Rathaus fangen gespielt hatte, als vorletzte in den Saal und bekam einen Platz ganz vorn. Das war mir aber egal. Auf dem Tisch lag ein großer Umschlag mit der Prüfung. Ich hatte Gruppe B und kurz nach 9 Uhr las ich die erste Frage, in der es um Legionellen ging. Schon diese Frage beinhaltete keinerlei der klassischen Lerninhalte zu Legionellen. Und so war es bei vielen Fragen. Ich habe vieles einfach kreuzen können. Manches musste ich mir hart erarbeiten. Ich habe tatsächlich auch fast die zwei anberaumten Prüfungsstunden gebraucht. Allerdings mit einer ausgiebigen Korrekturlesung. Ob es gereicht hat? Keine Ahnung.
Als ich wieder vor dem Rathaus stand, war von meinen Jungs keine Spur zu sehen. Sie waren hinter der historischen Krämerbrücke unweit des Rathauses. Ruben schlief im Buggy! Wohl schon seit 10:30 Uhr. Vollkommen untypisch, aber einfach perfekt! Das bedeutete, dass wir dann gleich zum Zoo fahren würden können. Ich berichtete Benjamin kurz von der Prüfung und Ruben wachte auch schon wieder auf. Auf dem Weg zurück zum Bahnhof, von wo aus wir mit der Straßenbahn zum Zoo fahren wollten, bogen wir zu einem Asia- Bistro ab. Wir aßen von einem wunderbaren Buffet. Ich brauche immer noch oft und viele scharfe Sachen zu essen. Das kann ich mir nicht erklären, woran das liegt. Oder warum mein Minimini das braucht.
Im Zoo war es sehr schön. Gegen 15 Uhr zeigte Ruben bereits deutliche Verschleißerscheinungen und wir traten eine halbe Stunde später den Rückweg an. Kurz vorm Hauptbahnhof, wo wir in den RE nach Jena umsteigen wollten, war Ruben in meinen Armen feste eingeschlafen. Mein kleiner Schatz. Er ist so unglaublich goldig im Moment. Er hat bis Jena geschlafen und hat auch noch einige Zeit gebraucht bis er wieder richtig wach war. Jetzt gerade ist er mit Benjamin drüben im Schlafzimmer und macht „Sport“. „Wie die Flamingos“ meinte er, die auf einem Bein standen. Außerdem hat er alle seine Autos rüber getragen, damit sie in den Decken fahren können.
Ich habe vorhin erst einmal geputzt. Also eher drum herum geputzt, weil überall irgendetwas herum steht. Aber das war dringend nötig. Ich hatte das die ganze Zeit erst mal als Unwichtig abgestempelt und auf „nach der Prüfung“ verlegt. Das letzte Mal geputzt habe ich an dem Tag, bevor wir in die Schweiz bzw. nach FfM gefahren sind; und das ist fast vier Wochen her… Naja.
Morgen unternehme ich ausgiebig etwas mit meinem kleinen Superhelden und Freitag fahren wir noch mal nach Schlüchtern Oma und Opa besuchen. Ruben fragt so oft, ob wir sie wieder besuchen fahren. Er weiß, dass wir dann erst Zug fahren müssen und dass Oma uns mit dem Auto abholt.
Da der Eintrag schon mehr als überfällig ist, belasse ich es erst einmal bei diesen Zeilen und kümmere mich um meinen kleinen Schatz. Erst den im Bauch, denn der macht sich gerade wieder strampelnderweise bemerkbar und dann um den anderen Kleinen, der dann dringend, nach einem langen Tag, ins Bettchen muss. Und ich auch.
Liebe Grüße, Judith
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