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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Judith

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

14. Schwangerschaftswoche

Rügen ohne Urlaub

Schwierige Zusammenkunft am Urlaubsort und Alltagskleinigkeiten

Den Satz, mit dem ich immer beginne: Ruben schläft, wird sich wohl in jedem Bericht wiederholen. Eine andere Möglichkeit zu schreiben besteht nicht.
Er liegt gerade neben meinen Oberschenkeln auf dem langen Sitz im Kleinkindabteil im ICE von Binz nach Rügen. Das ist für die Besatzung ein sehr langer Arbeitstag, wenn das Personal nicht wechselt. Wir sind um 10:38 Uhr los gefahren und werden mit einmal Umsteigen gegen 17:10 Uhr zurück in Jena sein. Das Kleinkindabteil ist super. Viel Platz. Jedenfalls noch.

Ich habe gehört, dass nicht nur wir an der See viel Regen hatten. Eigentlich war es tatsächlich nur der Dienstag mit 100% Dauerregen. So etwas kenne ich nur von Göttingen, als ich dort gelebt habe. An den anderen Tagen waren wir immer am Strand und haben etwas unternommen. Ruben ist mit Steinchenschmeißen, buddeln und Platz zu rennen immer sehr glücklich.
Unser Urlaub ist nun vorüber. Benjamin und ich brauchen wohl nun erst einmal Urlaub. Warum? Dazu bräuchte ich wahrscheinlich einen Psychoanalytiker, Familientherapeuten und statt eines Eintrages ein Buch zum Schreiben. Ich versuche in wenigen Sätzen, so neutral wie möglich, die Situation zu schildern. Der Urlaubsort war nicht mein Wunsch, aber da wir schon zweimal auf Rügen waren, durchaus gerne zu wiederholen. Der Haken: Benjamins Mutter hatte ein Haus gebucht. Sie fährt schon über 50 Jahre nach Rügen. Seit dem Tod von Benjamins Vater immer mit seiner älteren Schwester zusammen. Immer in die gleiche Unterkunft. Diese fiel in diesem Jahr als Option aus und ein Nachbarhaus erschien ihr die Lösung. Problem bei einem Haus: teuer. Meine Begeisterung über Treffen mit meiner Schwiegermutter hält sich in Grenzen. Sie hat einen großen deutschen Schäferhund, den Ruben über alles liebt. Das ist positiv. Jedenfalls war mein Protest gegen den Urlaub unter diesen Rahmenbedingungen maximal und die Konflikte darüber zwischen Benjamin und mir genauso. Ergebnis: ich nahm mich zurück und hoffte Benjamin zu Liebe eine Woche gut zu schaffen. Bestand aber darauf ein paar Tage früher zu fahren, die wir auch wirklich für uns als Familie hatten. Leider sind alle meine Befürchtungen über den Ablauf des Urlaubes genauso eingetreten, weshalb ich ihn nicht wollte. Benjamin litt wie ein Hund, als er erkennen musste, dass sein nachdrückliches Bestreben diesen Urlaub so zu planen, von dem Wunsch getrieben war, das diesmal doch mal alles anders sein könnte. Schön ist jedenfalls anders. Details sind auch vollkommen irrelevant. Traurig. Sehr traurig. Besonders für Benjamin, der zur Aufarbeitung seiner Familiengeschichte noch nie einen Ansprechpartner hatte und haben wird.
Ich habe mich wirklich sehr bemüht, aber mein kleiner Schatz im Bauch wurde vielleicht mit einem Adrenalinpegel beschossen, der der Dosis für den kompletten Zeitraum einer Schwangerschaft ausreichen sollte. A propos Baby. Ich finde, mein Babybauch ist mittlerweile nicht mehr zu leugnen. Benjamin und ich wollten die Schwangerschaft praktisch als Überraschung mit nach Rügen bringen. Jedenfalls wunderten wir uns sehr, dass auch nach dem dritten Tag unserem Familienzuwachs keinerlei Aufmerksamkeit zu Teil wurde. Da sich leider die Konfliktatmosphäre mehr und mehr zuspitzte kam dieses Thema bis heute auch nicht mehr zur Sprache.

Mittlerweile ist es schon Montag. Ruben hatte im Zug nur eine ¾ Stunde schlafen können. Leider kamen wir, aufgrund von verspätetem ICE und verpasstem Anschlusszug in Leipzig erst 2 Stunden später in Jena an, als es geplant war. Ruben hat aber alles prima mitgemacht. Mir hat es zum Schluss sehr gereicht. Ich habe leider schon Schmerzen im unteren Rücken und merke das besonders in der zweiten Tageshälfte. Und wenn ich keine Übungen dafür mache. Auf Rügen hatte ich unter den oben beschriebenen Schwierigkeiten dazu keinen Nerv und war mittags kurz eine halbe Stunde laufen. Das ersetzt natürlich nicht im Geringsten ein Stabi-Training.
Unser Sonntag war dafür wunderbar. Ruben ist um 5 Uhr aufgestanden, juchuh. Und wir sind um 8 Uhr los marschiert, er mit seinem Laufrad, Richtung Spielplatz. Nachmittags, als er nach 2 ½ Stunden wieder wach war, sind wir zu dritt zum Landgrafen Spielplatz in Jena gewandert. Das ist ein Waldspielplatz auf dem Berg. Jena ist ja von Bergen umgeben. Ruben liebt es dort. Anschließend haben wir uns zum Eisessen verabredet. Es war ein rundum schöner Nachmittag.

Mein Bauch hilft mir sehr dabei, mich mehr und mehr mit Minimini zu beschäftigen. Ich fühle mich, bis auf die Rückenschmerzen, auch sehr wohl. Ruben läuft auch wunderbar alleine, so dass die Tragepassagen sich zum Glück in Grenzen halten. Ich könnte die ganze Zeit super scharfe Dinge essen. Das war bei Ruben gar nicht.
Ich habe vorhin mit einem Kindergarten telefoniert. Ganz evtl. könnten wir für Ruben einen Platz im 1. Quartal 2018 bekommen. Ich denke, dass das gut wäre. Im September bekomme ich vom Waldkindergarten, der unser totaler Favorit wäre, eine Zu- oder Absage. Aber das bespreche ich nachher mit Benjamin. Manches Mal überlege ich schon, wie das wohl mit den beiden Mäusen wird und wie Ruben wohl reagiert, wenn da jemand ständig an mir klebt.

Gerne hätte ich mehr vom Urlaub geschrieben, aber der hat leider einen durchaus negativen Touch, so dass es mir sehr schwer fällt und ich gar nicht weiß, was ich schreiben sollte.
Wie es nun mit der Situation weiter geht, weiß ich noch nicht. Benjamins Mutter wohnt in Jena. Alle zwei Wochen, manchmal wöchentlich, kommt sie zum Spielplatz. Aber nicht um mit Ruben zu spielen. Das ist für mich befremdlich. Meine Eltern sind da ganz anders. Aber ich muss natürlich akzeptieren, dass Menschen anders als andere sind. Das, was mich derzeit fast permanent beschäftigt, sind Details. Aber die gehören nicht hier her. Deshalb belasse ich es bei dem Text und freue mich auf nächste Woche.

Liebe Grüße, Judith


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Bild: Privat

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Kommentare von Lesern:

Sandra02.08.2017 01:11

Liebe Judith,
schade, dass euer Urlaub insgesamt eher negativ bei euch in Erinnerung bleibt, aber Ruben fand es sicher toll am Meer!
Du hast auch mal in Göttingen gelebt? Ich auch von 1996 bis 2010 und mein Mann stammt aus Göttingen, so dass wir dort noch regelmäßig zu Besuch sind. Das mit dem häufigen Regenwetter kann ich nur bestätigen. :)
Bis bald und weiterhin alles Gute für euch.
Liebe Grüße
Sandra

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Sabrina01.08.2017 11:53

Liebe Judith,

erst einmal: Welcome back und alles Gute!
Ich freue mich, wieder von dir zu lesen. Dein heutiger Beitrag nahm ja fast meine Frage weg. Du schriebst ja, das Ruben ab September 18 in die Kita soll. Also hast du ursprünglich geplant ca. 6 Monate Ruben + Mini allein zu Hause zu betreuuen?! Da hatte ich immer ganz schön Respekt vor die!
Warum weichst du nun davon ab?

Nur als Denkanstoss - in unserer Kita wird dazu geraten, den Kinder möglichst nicht zuviel Umstellung auf einmal "zuzumuten". Mini wird für Ruben eine Riesenumstellung werden. Wenn dann noch im 1. Quartal die Kita beginnt wird er sicherlich sehr viel auf einmal zu verarbeiten haben.
Bei unserer Großen begann Anfang Februar der Wechsel Krippe - Kita und Mitte Februar kam das Geschwisterchen...waren harte Wochen...

Wie ist das bei euch geplant?

Wie lange willst du mit Minimini zu Hause bleiben?

LG
Sabrina

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