U7a Untersuchung beim Kind: Zeitraum, Kosten, Inhalt & mehr

Was ist die U7a?

Die U 7a ist eine der sogenannten U-Untersuchungen, eine von zehn Vorsorgeuntersuchungen für Kinder von der Geburt bis zum 6. Lebensjahr. Weil die nächste Vorsorgeuntersuchung, die U8, erst im Alter von vier Jahren angesetzt ist, wurde vor einigen Jahren die U7a neu eingeführt. Dadurch entsteht keine zu lange Pause zwischen den Vorsorgeuntersuchungen und Eltern haben die Möglichkeit, ihr Dreijähriges nochmals untersuchen zu lassen. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die U 7 des Babys.

U7a: Wann findet sie statt?

Die U7-Untersuchung findet im Alter von knapp drei Lebensjahren statt, genauer gesagt zwischen dem 34. und 36. Lebensmonat. Vereinbare dafür rechtzeitig vor dem dritten Geburtstag einen Termin in der Kinder- und Jugendarztpraxis. Durch die aktuelle Corona-Situation gilt für die U-Untersuchungen U6 bis U9 bis Ende September eine Ausnahmeregelung: Die U-untersuchungen können wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus (Covid-19) verschoben werden. Berate dich mit deiner Kind- und Jugendarztpraxis, ob sie eine Verschiebung für ratsam hält.

U7a: Was wird gemacht?

Auch bei der U7a wird dein Kind gründlich untersucht. Im Alter von drei Jahren finden wichtige Entwicklungsschritte statt. Dein Schatz ist spätestens jetzt ein Kitakind, muss sich eventuell für eine gewisse Zeit von dir trennen und seinen Platz in der Gruppe finden.  Die Ärztin oder der Arzt schaut sich nun erneut an, wie sich Ihr Kind körperlich und geistig entwickelt hat und was es schon kann. Hören, sehen und sprechen, das sind die Inhalte, denen die Ärztin oder der Arzt  jetzt besonders Beachtung schenkt.

U7a: Impfungen

Damit dein Kind vor übertragbaren Infektionen geschützt ist, gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut Empfehlungen zu Schutzimpfungen. Für den Zeitraum der U7-Untersuchung, also etwa mit drei Jahren, steht keine Immunisierung oder Auffrischung an – erst wieder im Alter von 5 bis 6 Jahren. Dann ist es Zeit, die Impfung gegen Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten aufzufrischen.

Der Kinder-und Jugendarzt oder die -ärztin wird euch auf eine wichtige Neuerung hinweisen: Seit dem 1. März 2020 gilt bundesweit eine Masern-Impfpflicht. Das heißt: Kinder ohne vollständigen Schutz – sprich: zwei Impfungen gegen Masern - werden von der Kinderkrippe, der Kita oder dem Kindergarten ausgeschlossen oder erst gar nicht angenommen. Später braucht ihr diesen Nachweis ebenfalls vor dem Schuleintritt. Vermerkt wird die Impfung im Impfpass. Bei der Anmeldung müsst ihr als Eltern anhand des Impfpasses nachweisen, dass euer Kind alle erforderlichen Impfungen (Impfstatus) hat.

U7a-Untersuchung: Mögliche Probleme ansprechen

Die Kita ruft, ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Das heißt aber auch, dass dein Kind sich für eine gewisse Zeit des Tages von dir trennen muss – manche Kinder haben Schwierigkeiten mit diesem Loslassen. Wenn deinem Kind dieser Schritt noch zu schwer fällt, sprich mit dem Arzt oder der Ärztin darüber. Es besteht kein Kita-Zwang. Wenn ihr euer Kind lieber länger zuhause betreuen möchtet, könnt ihr das tun.

Zahnpflege ist und bleibt ein wichtiges Thema. Klappt das Zähneputzen oder hast du einen kleinen Putzverweigerer? Hier kann die Kinderärztin oder der Kinderarzt dich unterstützen. Wenn du feststellst, dass dein Kind bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt oder häufig mit Atemwegsinfekten zu kämpfen hat, sprich diese Beobachtungen bei der U7a an! Der Kinder-und Jugendarzt oder die -ärztin kann so schon früh mögliche Allergien diagnostizieren.

Hast du ein sehr aktives Kind und noch dazu einen schlechten Esser? Dann sprich den Arzt darauf an, wie dein Kind alle wichtigen Nährstoffe bekommt und ob Größe und Gewicht dem altersgemäßen Standard entsprechen.

Wie berät der Kinderarzt bei der U7a-Untersuchung?

Bei der U 7a berät euch der Kinderarzt oder die Kinderärztin zu den Themen Ernährung, Unfallverhütung, Bewegung und Sprachförderung. Jetzt taucht ein neues Spielfeld auf: Medien. Fernsehen, Spielkonsole, Tablet, Smartphone oder Dauerbeschallung ersetzen nicht das freie Spiel, sie können sogar wichtige Entwicklungsschritte deines Kindes verzögern. Auf dem Weg zum richtigen Umgang mit Medien kann der Kinderarzt euch begleiten.

Für die Zahngesundheit verweist euch die Kinderärztin oder der Kinderarzt auf eine zahnärztliche Früherkennungsuntersuchung. Auch zum Impfprogramm und ausreichendem Impfschutz informiert sie oder er euch – vor allem im Hinblick auf die Masernimpfung, die seit 1. März 2020 Pflicht ist, wenn euer Kind in die Betreuung kommt. Diese Impfberatung ist für alle künftigen Kita-Eltern verpflichtend.

U7a-Untersuchung: Kosten

Die Kosten für die Kinderuntersuchung U7a trägt eure Krankenversicherung – wie auch für alle der zehn Vorsorgeuntersuchungen beim Kind: U1, U2, U3, U4, U5, U6, U7, U8, U9.

Die U7a wurde vor einigen Jahren zusätzlich eingeführt.

U7a: Was muss mein Kind können?

Mit fast drei Jahren ist ein Kleinkind schon äußerst geschickt: Es kann sich alleine anziehen (und wird auch oft darauf bestehen). Dein Kind greift mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger (Dreifinger-Spitzgriff), damit lassen sich kleine Gegenstände zielsicher fassen und bearbeiten. Es puzzelt mit wenigen Teilen und öffnet große Knöpf selbst. Bestimmt wirst du mit Fragen gelöchert – „Warum?“ ist ein sehr beliebtes Wort der Dreijährigen. Du hörst jetzt auch schon Sätze mit drei (bis fünf) Wörtern. Auch Bewegungstechnisch hat sich einiges getan: Dein Racker klettert, rutscht und steigt Treppen im Wechselschritt hoch und hinunter, auch Dreirad- oder Laufadfahren kann er oder sie bestimmt. Und noch eine wichtige Fähigkeit ist neu: gemeinsames Spielen mit anderen Kindern, das können auch Rollenspiele sein.

U7a Vorsorgeuntersuchung: Das sagt der Kinderarzt

Herr Holstein-Diepold, welche Punkte sind Ihnen bei der U7a besonders wichtig?

Thomas Holstein-Diepold: Bei der U7a achte ich besonders auf die Sprachentwicklung, das Sozialverhalten und die Kontaktaufnahme bzw. Interaktion mit den Eltern.

Zum Thema Sprachentwicklung: Wie lässt sich bei Sprachverzögerungen gegensteuern?

Da rate ich: KEIN Fernsehen, Handy, Tablet etc. Eltern sollen mit ihren Kindern reden, sie ansehen anstatt auf ihr eigenes Handy zu achten! Die Sprachentwicklung lässt sich fördern durch Vorlesen, wertvolle Zeit wie z.B. gemeinsames Spielen oder Spaziergänge, draußen sein, Singen.