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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
25. Schwangerschaftswoche

Viele Grüße aus dem hohen Norden

Meine Bauchmaus wird immer aktiver, aber Entspannung und Ruhe ist in Sicht.

Hallo liebe Leser/innen,

wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, habe ich es endlich geschafft. Die Kur hat begonnen und das sogar rechtzeitig.

Vergangenen Montag war die Gerichtsverhandlung schneller beendet als vermutet. Die verbliebenen Zeugen sind allesamt erschienen, haben ihre kurzen Aussagen gemacht und der Angeklagte wurde zu einer mehrjährigen Haft verurteilt. Noch vor dem Mittag war ich zu Hause. Dank meiner Schwiegereltern die auf Helena aufpassten, hatte ich sogar Zeit weiter unsere Sachen zu packen. Dienstagfrüh war ich mit Helena zur Untersuchung beim Kinderarzt. Helena wurde als Kurtauglich eingestuft. Ich hatte bereits letzte Woche mein ärztliches OK eingeholt. Kurzfristig wurde dann mein Frauenarzttermin von nachmittags auf 10 Uhr verschoben, sodass ich meine Große wieder bei meinen Schwiegereltern „parken“ musste. Eigentlich sollte bei diesem Termin der Blutzuckertest gemacht werden. Als ich aber in die Vertretungspraxis meiner Frauenärztin kam, meinte die Arzthelferin, dass man den Test nicht machen könne. Die Krankenkassenabrechnung wäre erst bei einem Test ab SSW 24+0 möglich und ich wäre mit SSW 23+5 dafür zu früh dran. Kann nicht mal eine Sache funktionieren? Na ja, dafür wurde der Antikörpersuchtest gemacht - sprich es wurde mir Blut abgenommen. Die Ärztin erkundigte sich dabei, in welcher Woche Victoria gestorben sei. Als ich ihr sagte SSW 39+3 meinte sie nur: „Ja, das kommt schon mal vor.“ Boah, solche Sprüche kann ich nicht mehr hören. Für Außenstehende „kommt so etwas schon mal vor“, für die Menschen die es betrifft, ist es wie das Lebensende… Man soll halt nicht von Jedem Einfühlungsvermögen erwarten. Nachdem nun alle Arztbesuche erledigt waren, haben Helena und ich uns schweren Herzen von Matthias verabschiedet. Wir sehen uns jetzt fast 2 ½ Wochen nicht – so lange waren wir noch nie getrennt.

Mittwochvormittag sind wir mit meiner Mutter an Bord mit dem Auto gen Norden gestartet. Nach gut 6 Stunden Fahrt kamen wir ziemlich gerädert im Kurort an. Als erstes gab es einen kurzen Eingangscheck bei der Krankenschwester der Einrichtung. Hier wurde ich gefragt, was denn meine Diabetes, Schlafapnoe und das verkürzte Bein für einen Einfluss auf meine Kur hätten. Ich verstand nur Bahnhof. Wie sich herausstellte, hatte meine Krankenkasse Unterlagen eines älteren Mannes (Jahrgang 1933) anstatt meiner an die Kureinrichtung geschickt. So viel zum Datenschutz. Abends wurden wir noch vom Kurarzt untersucht, um den Therapieplan festzulegen. Nachdem das geklärt war, bekamen wir unser Zimmer. Helena und ich bewohnen nun die kommenden 3 Wochen 2 schöne Räume mit Minibadezimmer. Mehr braucht man nicht. Die Einrichtung ist eher klein und übersichtlich und schon nach kurzer Zeit hatten wir Mütter uns untereinander bekannt gemacht. Hilfreich war dabei zweifelsohne meine Babymurmel. Von „ich war im 7. Monat viel runder“ bis hin zu „das Kind kommt bei dem Bauch bestimmt früher“ habe ich in den ersten Tagen alles gehört. Alles im allem habe ich mich aber ganz gut eingelebt.

Helena geht tagsüber in die Kur-Kita. Anfangs war sie davon überhaupt nicht begeistert. Mit großen Kullertränen und Wehgeschrei habe ich sie am ersten Kurtag abgegeben. Mittlerweile hat aber auch sie so leidlich ihren Rhythmus gefunden. Solange ich ihr versichere, dass ich sie pünktlich wieder abhole, ist alles ok. Nachdem ich mit ihr am Wochenende nachmittags zum Ostseestrand gefahren bin und wir Sonntagvormittag auf einer Eselfarm waren, wo sie auch einen der Esel eine halbe Stunde reiten durfte, findet sie es sogar richtig klasse.

Wochentags habe ich vormittags Anwendungen und Therapien. Allerdings wurde auf Psychotherapie auf meinen Wunsch hin verzichtet, da ich mit 2 Psychologinnen zu Hause doch recht gut betreut bin. Noch einmal wieder alles aufzurühren und zu erzählen, möchte ich ehrlich gesagt nicht. Sport mache ich soweit es geht. Meine Bauchbewohnerin boxt bei verschiedenen Übungen manchmal ordentlich gegen die Bauchdecke und versucht sich den Platz den ich ihr nehme wieder zurück zu erobern. Der Vorteil der Schwangerschaft ist definitiv, dass ich nicht jede Übung mitmachen muss. Wenn die anderen Mamis keuchend auf dem Boden liegen und ihre Bauchmuskeln trainieren, kreise ich mit dem Pezziball durch die Halle. Der Nachteil für mich (und auch für die Gruppe) ist allerdings, dass ich im Nordic Walking einer Schnecke in Zeitlupe gleiche und stets hinterher laufe. Na ja, ich will ja keine Rekorde aufstellen, schon gar nicht bei den Temperaturen. Hier im Norden ist nämlich richtig Sommer - im Rest von Deutschland soll es ja sehr wechselhaft sein... Es kommt mir zeitweise vor, wie in den Tropen, so schwül und feucht ist es. Aber was beschwere ich mich. Noch bin ich ganz beweglich und im Schatten lässt es sich aushalten. Leider kann ich nachts aufgrund der Wärme sehr schlecht schlafen. Meine Bauchmaus ist meist sehr aktiv. Neulich hat sie das erste Mal ihren Po (?) mit richtiger Kraft gegen die Bauchdecke gestemmt. Aua (aber schön ;-) ).

Mal sehen, wie die zweite Kurwoche verläuft. Am meisten freue ich mich auf die Kreativangebote. Morgen bearbeiten wir z.B. einen Yton-Stein. Letzte Woche habe ich schon ein Türschild für’s Baby und einen Engel für Victoria getöpfert. Dass ich nun so viel Zeit mit Helena habe, ist einerseits zwar ungewohnt, andererseits aber auch sehr schön. Wer weiß, ob wir beiden noch einmal so viel Zeit für uns haben werden. Helena steht übrigens noch total unter dem Einfluss der Hochzeit unserer Nachbarn und möchte mich gern heiraten…

Ok ihr Lieben, soviel aus der letzten Woche von mir. Dank meines WLAN- Sticks dürfte euch mein Bericht auch ziemlich pünktlich erreichen. Ich wünsche euch eine Woche mit ein wenig Entspannung.

Eure
Jana



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