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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
10. Schwangerschaftswoche

Klischee? Erfüllt!

Mein neues Lieblingsessen, ein vorösterliches Geschenk und Krankenkassenbürokratie

Liebe Tagebuch-Leser/Innen,

die Zeit fliegt im Moment nur so an mir vorbei. Helena geht es aber nicht schnell genug. Sie freut sich seit Wochen auf Ostern, hat schon unzählige Eier angemalt und erzählt mir mindestens 2 Mal am Tag was der Osterhase bringen soll. Dummerweise ändern sich Helenas Wünsche regelmäßig und sind leider nicht unbedingt das, was der Osterhase bereits „eingekauft“ hat. Danke Super-RTL und Disney Channel für die unverbindlichen Vorschläge zwischen den Lieblingsserien meiner Tochter… Ich denke, sie wird sich trotzdem freuen.

Ich selbst habe unverhofft schon ein Ostergeschenk von unseren Nachbarn bekommen. Wie ich euch ja erzählt habe, haben wir unsere Nachbarn bereits von unserem Knöpfchen erzählt. Sie waren uns in den letzten Monaten eine große Stütze und haben sich über die Nachricht sehr für uns gefreut. Um mir meine Angst ein wenig zu nehmen, überraschten sie mich vergangene Woche mit einer Kette mit einem Aprikosenachat als Anhänger. Der Aprikosenachat gilt als Schutzstein der Schwangeren und des Ungeborenen. Eigentlich bin ich mehr ein rationaler Mensch der nur an Dinge glaubt, die sich z.B. in ihrer Wirksamkeit beweisen lassen. Aber nach unserem Schicksal habe ich mehrere unerklärliche Sachen und Gegebenheiten gehört und gelesen, die mich nun auch an die Wirksamkeit von Schutz- und Heilsteinen glauben lassen. Ich war von der Geste unserer Nachbarn wirklich sehr gerührt und kann euch den Aprikosenachat als Geschenk für schwangere Freundinnen echt empfehlen.

Die neue Schwangerschaft ist für mich im Kopf dauerpräsent. Mein Mann ist der Meinung er sieht sogar schon den Bauch wachsen… Das kann ich nicht so richtig einschätzen. Schließlich war ich noch vor 6 Monaten hochschwanger und in der kurzen Zeit hat sich der Bauch natürlich nicht komplett zurück gebildet. Ich habe in meinen vorherigen Schwangerschaften vergleichsweise nur wenig an Gewicht zugenommen (jeweils ca. 12 kg) was auch daran lag, dass ich ziemlich gesund gegessen und kein Wasser eingelagert habe. Diesmal bin ich essenstechnisch nicht so diszipliniert. Ich liebe momentan alles Herzhafte und Würzige. Ganz oben auf meiner Hitliste stehen Kräuteroliven. Die hole ich mir auch schon mal abends gegen 22 Uhr. Als „Nachtisch“ darf’s dann auch mal was Süßes wie Bitterschokolade sein… Solche Gelüste kenne ich überhaupt nicht von mir. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt. An saure Gurken mit Nutella traue ich mich noch nicht ran. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Und weil ein Klischee nicht reicht, plagt mich zusätzlich eine latente Übelkeit. Ganz untypisch kommt die bei mir erst im Laufe des Tages und nicht schon vor dem Aufstehen. Mein Mann unkt schon, dass es diesmal bestimmt ein Junge wird. Er wünscht sich allerdings wieder ein Mädchen. Ich wünsche mir einfach nur (neben unserer Helena) ein zweites gesunde, lebendes Kind im Arm halten zu dürfen.

Ich habe Helena neulich mal gefragt, ob sie sich noch ein Geschwisterchen wünscht. Ihre Antwort: „Ja, eine Schwester.“ Ich zu ihr: „Du weißt aber, dass du schon eine Schwester hast.“ Darauf entgegnete sie: „Mama, die ist doch nie da.“ Kinderlogik. Was mit Victoria passiert ist und warum sie nicht bei uns sein kann, haben wir ihr auf kindliche Weise erklärt. Unsere Hebamme hat uns den Rat gegeben keine Geschichten zu erfinden, um sie nicht zu ängstigen. Was wir genau erzählt haben, werde ich euch mal mit einem Rückblick auf Victorias Geburt berichten. Von der neuen Schwangerschaft weiß Helena noch nichts. Wir haben ja bisher nur ganz wenige Menschen eingeweiht. Helena hat die Angewohnheit alles was sie beschäftigt mit möglichst vielen Leuten zu teilen. Schneide ich mich beim Gemüse putzen in den Finger, weiß es mit Sicherheit am nächsten Tag der halbe Kindergarten - inkl. Vorführung der verletzten Stelle, versteht sich. So wäre es mit Sicherheit auch, wenn sie wüsste, dass sie vielleicht in einem halben Jahr doch eine „richtige“ große Schwester ist.

Bis dahin steht für Helena und mich noch eine Mutter-Kind-Kur an. Die Empfehlung dazu kam von meiner Psychologin und Helenas Kinderärztin. Im Februar war ich deshalb bei einer Beratungsstelle. Von einer reinen Trauerbewältigungskur riet man mir dort ab. Stattdessen reservierte man mir einen Platz in einer kleinen Einrichtung an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste. Die erforderlichen Unterlagen für die Kur hatte ich schnell zusammen und reichte diese Anfang März bei meiner Krankenkasse ein. Bis letzte Woche hatte sich nichts getan. Die Mitarbeiterin der Kurberatungsstelle meinte, ich solle bei der Krankenkasse mal nachhaken. Erfahrungsgemäß würde die Bearbeitungszeit momentan bei 2-3 Wochen liegen. Wir warteten schon mehr als 4 Wochen auf unsere Zusage. Ich vermutete, dass mein Krankengeldbezug Grund für die schleppende Bearbeitung ist. Einen Mitarbeiter bei der Krankenkasse ans Telefon zu bekommen, war ein Ding der Unmöglichkeit. Also versuchte ich über den Chat an Infos zu kommen. Ich erfuhr, dass mein Antrag an den medizinischen Dienst weitergeleitet wurde. Angeblich hatte die Kasse die Unterlagen auch gerade mal 1 ½ Wochen. Komisch, wo ich den Antrag Anfang März persönlich in den Postkasten der Krankenkasse geworfen hatte… Nachdem ich ein wenig mit Gesetzen und Paragraphen „gewedelt“ habe, klingelte plötzlich mein Handy. Eine Mitarbeiterin der Krankenkasse meldete sich und versicherte mir, dass ich bis Ende der Woche eine Antwort erhalten würde. Geglaubt habe ich nicht daran. Aber - oh Wunder - schon 2 Tage später war die Zusage im Briefkasten. Und nun freuen wir uns auf 3 Wochen Kur im Juli an der See.

Mal raus zu kommen und vor allen Dingen ein anderes Klima wird uns gut tun. Helena kämpft immer mal mit Hautproblemen. Und mein Husten entpuppt sich als ungebetener Dauergast. Mein Termin beim Hausarzt hat mich vergangene Woche übrigens 3 Stunden Wartezeit gekostet. Durch Zufall traf ich dort aber eine liebe Freundin und die Sprechstundenhilfe meiner Frauenärztin und so verging die Zeit recht schnell. Eine Lungenentzündung habe ich glücklicherweise nicht schon wieder. Dafür einen hartnäckigen Infekt der, so die Expertin, nur mit Penicillin bekämpft werden kann. Die Ärztin hatte so ihre Probleme ein geeignetes Medikament zu finden. Penicillin ist in der Schwangerschaft unbedenklich. Eigentlich wollte mir die Ärztin auch ein Inhalationszusatz verschreiben, fand aber kein Medikament welches bedenkenlos in der Frühschwangerschaft angewandt werden kann… Also werde ich weiter brav mit Kochsalzlösung inhalieren – @Bea: DANKE für den Vorschlag. Mal sehen, was meine Frauenärztin noch für einen Tipp für mich hat. Heute steht der erste offizielle Ultraschall an. Ich bin schon mächtig nervös und habe extra schlecht geschlafen. Dazu kam, dass mein Mann am Wochenende Bereitschaftsdienst hatte und letzte Nacht zwei Mal zum Einsatz raus musste. Ich werde euch nächste Woche berichten, wie es beim Ultraschall gelaufen ist. Ich denke, dass ich euch dann auch wieder einen kleinen Rückblick auf das Ende meiner letzten Schwangerschaft geben werde. Für diese Woche habe ich darauf verzichtet, um meinem Bericht nicht endlos auszudehnen. Drückt mir die Daumen, dass heute alles in Ordnung ist!

Ich wünsche euch eine schöne Osterzeit. Lasst euch vom „Geschenkewahn“ und „Kochmarathon“ nicht so stressen und genießt lieber die Zeit mit euren Familien ;-)

Eure Jana



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Kommentare von Lesern:

britta, neuss17.04.2014 22:00

Toll, der Stein von den Nachbarn. Das hat mich sehr gerührt. Schön, dass du solche Menschen um dich hast! Ich drücke natürlich auch die Daumen und freue mich auf deinen nächsten Bericht! Liebe Grüße Britta

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Lilly15.04.2014 13:20

Dauemn sind gedrückt

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