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Muttermilch abpumpen - Tipps für das Milch-abpumpen & Milchpumpen-Ratgeber

Im Idealfall ist die Stillzeit für Mutter und Baby eine wunderbare Erfahrung. Inniger kann die Beziehung zwischen zwei Menschen wohl kaum sein. Die meisten Mütter möchten oder müssen aber auch in dieser Phase mobil und flexibel bleiben. Wenn das direkte Stillen z.B. wegen des Jobs nicht immer möglich ist, gibt es verschiedene Methoden zum Abpumpen der Muttermilch: per Hand oder per Milchpumpe.

In diesem Artikel:

Muttermilch abpumpen: So geht's

Muttermilch kann mit der Hand ausgestrichen oder mit einer Milchpumpe abgepumpt werden. So lässt sich ein Vorrat an Muttermilch im Kühl- oder Gefrierschrank anlegen, und es kann gelegentlich oder auch regelmäßig jemand anders das Baby mit Nahrung versorgen, wenn die Mutter unterwegs ist. Ist die Mutter früh wieder berufstätig, empfiehlt sich die Anschaffung einer elektrischen Milchpumpe. Eventuell sogar mit zwei Pumptrichtern, die das gleichzeitige Abpumpen beider Brüste ermöglichen. Die Abpumpzeit verkürzt sich dadurch entsprechend. Dank modernster Technik und ausgeklügelter Abpump- und Aufbewahrungssysteme ist es heute möglich sein Baby ausschließlich mit Muttermilch zu versorgen, auch wenn die Mutter den ganzen Tag außer Haus ist.

Denn mit Muttermilch gibst du dem Baby das Beste für seinen Start ins Leben. Schicke und dabei völlig dezent und nicht nach Babyzubehör aussehende Taschen erlauben der Frau elegant und diskret mit der Pumpe und der Muttermilch auch zu Geschäftsterminen unterwegs zu sein. Neben dem praktischen Nutzen bieten moderne Milchpumpen zusätzlichen Komfort.

Abpumpen-Tipps: Brustentleerung von Hand

Milchpumpen sind eine feine Sache, aber manchmal ist auch eine Milchpumpe nicht zur Hand. Für diesen Fall besteht die Möglichkeit die Brust mit der Hand zu entleeren. Such dir dafür eine bequeme Sitzgelegenheit und stell dir eine ausgekochte bzw. sterilisierte Schüssel oder ein anderes geeignetes Gefäß bereit.

Die Brust entleerst du mittels einer Massage, bei der du wie folgt vorgehst:

  • Zuerst musst du den Milchfluss anregen, indem du die Brust mit leichten kreisenden Bewegungen von außen nach innen massierst.
  • Leg den Daumen oberhalb der Brustwarze, Mittel- und Zeigefinger unterhalb der Brustwarze ab. Der Abstand zwischen Daumen und den anderen Fingern sollte in etwa der Größe des Mundes deines Säuglings entsprechen.
  • Drück die Brust leicht in Richtung Brustkorb und heb die Brust dabei leicht an. Anschließend lässt du den Daumen und Mittel- und Zeigefinger in Richtung Brustwarze gleiten, um damit die Milch aus der Brust zu „pressen“.
  • Rhythmisch wiederholst du diesen Vorgang. Dreh dabei die Hand gleichmäßig, um alle Bereiche der Brust zu entleeren.
  • Mach eine Pause von etwa 5 bis 8 Minuten und beginn den Vorgang wieder von vorn. Fang die Milch im dafür bereitgestellten Gefäß auf.

Milchpumpen im Alltag

Anregungen und Infos zum alltäglichen Gebrauch von Milchpumpen findest du in unseren Erstausstattungstipps von erfahrenen Müttern.

Handpumpe oder elektrische Milchpumpe?

Bei Milchpumpen gibt es zwei prinzipielle Ausführungen. Zum einen kann man Handpumpen verwenden, bei denen die Milch durch manuelles Pumpen abgesaugt wird. Zum anderen ist es auch möglich, elektrische Pumpen zu nutzen, die die Muttermilch automatisch abpumpen. Um dir die Entscheidung zu erleichtern, vergleichen wir hier beide Varianten kurz:

Handpumpen

Bei den Handpumpen hast du eine große Auswahl. Es gibt sie in unterschiedlichen Qualitäts- und Preisklassen. Gegenüber elektrischen Pumpen sind sie preiswerter und unkomplizierter im Transport. Zudem sind sie mit Handpumpen vom Stromnetz unabhängig. Verzichte auf den Gebrauch von Handpumpen aus Glas und mit Gummiball. Sie sind meist uneffektiv, unhygienisch und für wunde Brustwarzen verantwortlich.

Elektrische Milchpumpen

Willst du regelmäßig abpumpen oder ist dir manuelles Pumpen zu anstrengend, dann solltest du eine elektrische Milchpumpe verwenden. Achte beim Kauf, dass der Pumptrichter zu deiner Brustwarze passt. Besondere weiche Pumptrichter schonen dabei die empfindlichen Brustwarzen.

Bei einer guten elektrischen Pumpe lässt sich die Saugstärke regulieren. Beginne mit der niedrigsten Pumpstärke – das Pumpen soll auf keinen Fall schmerzen! Um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen, bietet sich folgender Rhythmus an: Entleere jede Seite zwei- bis dreimal und verkürze bei jedem neuen Ansetzen die „Pumpzeit“. Ein Beispiel: Pumpe zuerst die rechte Seite 5 bis 7 Minuten ab, dann die linke Seite 5 bis 7 Minuten. Wechsle wieder auf die rechte Seite, pumpe jetzt aber nur 3 bis 5 Minuten, dasselbe mit links. Zum Schluss noch einmal rechts, dann links jeweils 1 bis 2 Minuten. Der Vorteil: Dieser Rhythmus löst den Milchspendereflex immer wieder neu an und schont deine Brustwarzen.

Elektrische Milchpumpen erhältst in Apotheken und ausgesuchten Fachgeschäften. In speziellen Mietstationen kannst du dir auch eine elektrische Milchpumpe gegen Gebühr ausleihen. In besonderen Fällen erhältst du eine Milchpumpe auch auf Rezept von deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme zur Miete.

Milchpumpe kaufen: Worauf du achten solltest

Achte beim Kauf jeglicher Milchpumpe - egal ob manuell oder elektrisch – darauf, dass der Pumptrichter zu deiner Brustwarze passt. Besondere weiche Pumptrichter schonen dabei die empfindlichen Brustwarzen. Einige Milchpumpen haben in der Saugglocke zusätzlich ein Massagekissen integriert. Dieses massiert die Brust während des Pumpens und stimuliert zusätzlich den Milchspendereflex.

Um dir das Abpumpen Ihrer Muttermilch, gleich ob manuell oder elektrisch, zu erleichtern, nachfolgend einige Tipps:

  • Pumpe, sofern möglich, immer im Beisein deines Babys ab, da dies die Hormonausschüttung anregt.
  • Sollte die Milch nicht gleich fließen, versuche mit der obenstehenden Massage den Milchfluss anzuregen.
  • Lege den Milchauffangbehälter sicher ab und halte die Milchtrichter entsprechend der Bedienungsanleitung.
  • Zuerst solltest du zur Anregung des Milchflusses schnell abpumpen, dabei aber die Saugstärke gering einstellen. Anschließend gehst du zu langsamerem Pumpen und erhöhter Saugstärke über. Dies imitiert den natürlichen Saugrhythmus deines Babys.
  • Mach 5 bis 8 Minuten lange Pausen zwischen dem Abpumpen.

Muttermilch abpumpen: Wenn´s schnell gehen muss

Mit einem Doppelpumpset erhältst du in kürzerer Zeit mehr Milch als mit einem Einzelpumpset, mit dem du nur abwechselnd eine Seite der Brust entleerst. Gleichzeitig steigt der Prolaktinspiegel, der für die Milchbildung verantwortlich ist.

Unser Tipp: Besprich dein Vorhaben mit deiner Hebamme, lass dir von ihr zeigen, wie das Abpumpen funktioniert, und übe es vor dem ersten Arbeitstag ein paar Mal. Auch dein „Stillvertreter“ sollte zuvor das Füttern des Babys ausprobiert haben. So wird dein erster Arbeitstag hoffentlich entspannt und reibungslos über die Bühne gehen!

Stilltreffs

Auf kidsgo findest du Stilltreffs in den Regionen Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Köln, München, Stuttgart, Hannover und Nordhessen/ Südniedersachsen.

Hygiene beim Abpumpen ist sehr wichtig

Die Einhaltung der Hygienemaßnahmen ist beim Abpumpen noch wichtiger als beim Stillen. An erster Stelle steht natürlich das Reinigen der Hände und der Brust. Verzichte dabei auf Seife und verwende fließendes warmes Wasser. Vor jedem Abpumpen solltst du die Milchpumpe und alle Einzelteile gründlich reinigen. Zur Sterilisation kochst du die Milchpumpenteile ab oder verwendest ein Sterilisationsgerät.

Die Aufbewahrung: Muttermilch auftauen

Nach dem Abpumpen sollte die Muttermilch sofort gekühlt werden. Wenn sie innerhalb der nächsten 5 Tage verfüttert wird, reicht der Kühlschrank bei 4° C. Möchtest du die Muttermilch länger aufbewahren, gehört sie in den Gefrierschrank. Dort kann sie bis zu 6 Monate gelagert werden. Beachte dabei jedoch, dass sich die Zusammensetzung der Muttermilch den Bedürfnissen deines Babys anpasst und sich ständig verändert. Du sollten daher immer die zuerst abgepumpte eingefrorene Milch auch zuerst verfüttern. Tiefgefrorene Milch taust du langsam im Kühlschrank oder bei spontanem Bedarf im Warmwasserbad auf. Verfüttere die aufgetaute warm gemachte Milch zügig. Bei Raumtemperatur kann die Muttermilch nicht länger als 5 Stunden aufbewahrt werden. Nicht verfütterte Milch darfst du nicht wieder einfrieren.