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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
22. Schwangerschaftswoche

Der Nomadentrieb

Wir ziehen weiter und verlassen den alten Kontinent - Amerika, wir kommen! Mit all unseren Gepäck....

Liebe MitleserInnen,

Unsere nomadische Familie ist auf dem Weiterzug und so habe ich nun schon seit Freitag Abend meine Heimatstadt Berlin verlassen und sitze im schönen Königsstein bei Frankfurt/M im Garten meiner Freunde. Wir werden am Montag weiter in die USA fliegen und so stand die letzte Woche eigentlich ganz im Sinne des Wiederaufbruchs.

Ich muss gestehen, dass ich zum ersten Mal so ein wenig nachvollziehen konnte, wie sich meine Eltern vermutlich fühlen, wenn sie uns jedes Jahr aufs Neue verabschieden und gen Australien abreisen sehen... Denn der Gedanke, meinen kleinen Sohn und bald ja auch unsere kleine Tochter (!! Fühlt sich noch ungewohnt an, dies zu schreiben.) für so lange Zeit alleine lassen zu müssen, behagt mir gar nicht. Und im umgekehrten Fall ist dies ja auch für meine Eltern das überwältigende Gefühl – nicht nur Kind, sondern vor allem Enkelkinder. Und sie werden auch zur Geburt von der Kleinen nicht da sein und sie vermutlich das erste Mal persönlich in den Armen halten können, wenn sie schon mehr als ein halbes Jahr alt ist.

Aber in dieser globalen Zeit, in der viele Familien aus privaten und beruflichen Gründen an anderen Orten der Welt leben, ist dies vermutlich das neue Lebenskonzept, an das es sich zu gewöhnen gilt. Immerhin waren wir dieses Jahr 2 Monate am Stück in Berlin. Ich versuch ja immer zu argumentieren, dass meine Eltern ihren Enkel schon mehr in seinem Leben gesehen haben und eine intensivere Zeit mit ihm verbracht haben, als seine um die Ecke lebenden australischen Verwandten. Aber diese rationale Erklärung zieht bei einem so emotional geladenen Thema gar nicht...

Auf jeden Fall haben wir die letzten Deutschlandeinkäufe getätigt, das Gepäck optimiert und ich kann sagen, dass ich in den letzten Tagen doch des öfteren auf den Freigepäcksbestimmungsseiten der uns in naher Zukunft transportierenden Fluggesellschaften zu finden war... Wir haben zwar nur zwei Koffer und dieses Mal auch so richtig brav innerhalb und sogar noch unterhalb der Freigepäcksmengen gepackt!!! Aber dann kommt ja jetzt auch noch das tolle BabybayBett des Tagebuchsponsoren Tobi hinzu und dann habe ich von einer Freundin ein tolles Holzlaufrad für Finjas geschenkt bekommen. Die sind in Australien recht teuer und da er es so liebt, haben wir es auch gleich noch eingepackt! Hinzu kommen dann noch unser Buggy und die neue Babyschale von Concord. Diese zählen ja zum Glück nicht in unser Freigepäck hinein und werden von allen Fluggesellschaften (zumindest die, mit denen wir fliegen) kostenlos mitgenommen. Meinem Vater stehen jetzt vermutlich immer noch die Schweißperlen auf der Stirn – er ist da so richtig schön deutsch und besorgt! Wohingegen ich die Geduld und Großzügigkeit der Fluggesellschaften nicht ausnutzen möchte, aber doch etwas risikobereiter bin.

Ich gestehe an dieser Stelle aber, dass es auch mir etwas anders wurde, als wir so bepackt am Flughafen Tegel ankamen und sozusagen die erste Eincheckhürde nahmen. Und wider unser aller Erwarten sind wir immer noch ganz im Rahmen des Erlaubten. Es sieht nur schon sehr beeindruckend aus – so ein überquellender Gepäckwagen... Meinem Freund, der uns in Frankfurt abholte, gingen auch erstmal die Augen über und dank japanischer Origamikenntnisse haben wir dann doch alles ins Auto bekommen. Diese Aktion müssen wir jetzt noch in New York schaffen und ich habe mir schon vorgenommen eine Email an meine uns abholende Freundin zu senden und um den Einsatz des größtmöglichen Fahrzeugs, dass ihr familientechnisch zur Verfügung steht, zu bitten!

Gestern habe ich mir noch schnell in der Apotheke Gipsbinden gekauft, damit wir gegen Ende der Schwangerschaft wieder einen Bauchabdruck machen können! In Australien ist es nicht so üblich, diese Abdrücke zu machen. Warum, könnte ich gar nicht sagen. Vielleicht finden sie es komisch, einen doch recht intimen Eindruck in der Wohnung aufzuhängen? Keine Ahnung. Aber uns gefällt es und es ist immer erstaunlich, sich im „nicht-schwangeren“ Zustand mal den Bauch aufzusetzen. So weit hat sich meine Haut tatsächlich mal dehnen können und ich bin nicht geplatzt?!

Neben all der Reiserei und auch der erhöhten Aufmerksamkeit, die wir Finjas zukommen lassen, versuche ich mich bewusster auf diese Schwangerschaft zu konzentrieren. Falls jemand schon mehr als ein Kind von Euch hat, kann er vielleicht aber auch nachvollziehen, dass dies gar nicht so leicht ist. Zum einen ist man doch echt stark mit der Aufzucht (hört sich irgendwie nach Forellenzucht an) der anderen Kinder beschäftigt und meine Gedanken kreisen auch nicht mehr so ausschließlich um die Schwangerschaft und Geburt. Ohne arrogant zu wirken – man hat ja schon ein paar Erfahrungen mehr, auf die man zugreifen kann. Und es ist manchmal ganz schön, sich diese wieder in Erinnerung zu rufen und zu vergleichen. Da ich aber sehr wahrscheinlich nur zwei Kinder möchte und es so meine vermutlich letzte Schwangerschaft sein wird, versuche ich, es anders zu genießen und mir einzuprägen. Vor allem abends und nachts, wenn unsere kleine Bauchbewohnerin sich viel bewegt, halte ich mehr Zwiesprache mit ihr, halte meine Hände auf den Bauch und konzentriere mich auf die Bewegungen.

Ein wenig mulmig ist mir beim Gedanken an die eigentliche Geburt : Beim ersten Mal hat man zwar viele Ängste, Vorurteile und gut gemeinte Ratschläge und auch mehr oder weniger erwünschte Erfahrungsberichte im Hinterkopf – aber man war ja noch nie in der Situation und hat ein Kind geboren. Jetzt, wo ich auf meine eigenen Erfahrungen zurückgreifen kann, da werd ich wohl ein paar Schimpfworte mehr ausstoßen, wenn es mit dem Schmerz losgeht! Der Körper ist ja grundsätzlich sehr gnädig und verdrängt die Erinnerungen an den wirklichen Schmerz, aber was ich da so noch im Kopf habe, reicht mir!
Unsere Freunde hier in Frankfurt haben auch einen kleinen Jungen und eine Tochter (in der Reihenfolge) und mit einem gleichen Altersabstand. Es ist spannend, die Interaktion zu beobachten und meinen Freunden Löcher in den Bauch zu fragen. Angeblich sind die Nachwehen beim zweiten Kind stärker – habt Ihr Mehrfachmütter da ähnliche Erfahrungen gemacht?

Ach ja, als passionierter Bauchschläfer muss ich nun am Ende der SSW 22 eingestehen, dass es vorerst mit dieser Leidenschaft und Angewohnheit vorbei ist. Das wird jetzt etwas zu hügelig und unbequem beim Schlafen. So muss ich jetzt auf Seite und Rücken ausweichen und hoffe, dass mir Pokrämpfe wie in der ersten Schwangerschaft verschont bleiben. Und in ein paar Wochen, wenn wir wieder in Australien sind, habe ich auch mein schönes langes Seitenschlafkissen wieder. Vor allem ab diesem Teil der Schwangerschaft ein echtes Muss zur stabilen Seitenlage!

Nächste Woche melde ich mich also schon aus den USA, vermutlich aus Rhode Island in den Neuenglandstaaten. Es ist zwar nicht mein erster Besuch in den Staaten, aber der erste mehrwöchige, so dass ich gespannt bin, welche Eindrücke und Erfahrungen wir machen werden.

Ich wünsche Euch eine tolle Woche und genießt den Wonnemonat Mai!

Bella



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Kommentare von Lesern:

Christina, Düsseldorf11.05.2009 15:08

Liebe Bella, liebe Tanja und auch liebe Claudia,
ich kann mich über solche Bemerkungen auch immer ziemlich aufregen. Insbesondere Claudias letzter Satz zielt doch nur darauf, zu verunsichern und ein schlechtes Gewissen zu machen. Muss das sein? Kann nicht jede Frau Schwangerschaft und Kinder so handhaben, wie sie sich damit gut fühlt? Das ist genauso, wie die Mütter, die arbeiten gehen und dafür von den zu Hause bleibenden verteufelt werden. Ätzend!

Musste ich mal loswerden.

Bella, ich finde das ziemlich klasse, wie Du Eure Reise so managt.

Liebe Grüße
Christina

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Tanja, München08.05.2009 11:00

Das ist schon klar, aber solche Sätze wie "die Reise zum Mond" o.ä. find ich halt immernicht so angebracht und dann immer meinst du das ist gut fürs Kind,...also ich würde das jaaaa niiiieeee machen... ist unter Müttern doch sehr verbreitet und ich finds einfach nervig ; leben und leben lassen. Manchmal wünsch ich mir einfach mehr Solidarität unter Frauen.

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Evi, München07.05.2009 20:42

Liebe Tanja,
du schreibst doch auch hier gerade deine Meinung!
Und die Tagebuch-Schreiber/-innen tun es doch auch! Es wird ja schließlich niemand dazu gezwungen. Meinungen gibt es immer unterschiedliche, auch zwischen Frauen!
Viele Grüße
Evi

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Tanja, München07.05.2009 20:01

Liebe Bella,
Das ist genau der Grund warum ich nie Tagebuch schreibne würde, und ich kann Tanja gut verstehen dass sie nicht mehr schreibt. Ungefragt werden hier Meinungen kund getan ob man gefragt wir oder nicht. Und Frauen sind da besonders nett zueinander, wie immer!

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c., münchen05.05.2009 18:20

Hallo Sibylle,
es ist sicherlich nicht empfehlenswert während einer Schwangerschaft die Welt zu umrunden. Wenn Flüge ins Weltall nicht so teuer wären, würdest du dieses zur Zeit sicher auch besuchen wollen.
Flugbegleiter fliegen ab dem ersten Tag einer Schwangerschaft nicht mehr- warum wohl?

Ich wünsche deinem Kind trotz aller Dinge ein bestmögliches Heranwachsen in deinem Bauch.

Viele Grüße,

Claudia

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Nadin, Weida04.05.2009 12:23

Hallo Bella,

ich bin auch in der 22. Wo. schwanger. bekomme einen Sohn, ahbe beireits eine Tochter die im Juni 5 wird. sie freut sich total. Respekt, dass du soviel mit Kind unterwegs bist. Ich freue mich in 14 Tagen für 2 Wochen in die Sonne zu fliegen. Davor und danach muss ich arbeiten. Umso mehr freue ich mich auf die Zeit zu Hause.

Lieben Gruß aus Deutschland (Thüringen)

Nadin

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Eva, Düsseldorf04.05.2009 11:52

Hallo Bella,
jetzt muss ich Dir doch auch endlich mal schreiben. Ich finde es total irre, wie Du es mit einem Kleinkind und mit der Schwangerschaft so problemlos schaffst, round the world zu reisen. Witzigerweise sehe ich bei Dir und Deiner Schwangerschaft viele Parallelen zu mir, da ich ebenfalls einen kleinen Sohn (fast 18 Monate) habe und jetzt in der 15. SSW bin. Ich könnte es mir aber nicht vorstellen, mich dem Stress der ganzen Reisen auszusetzten (und hätte auch gar keine Lust dazu). Hochachtung, absolut! Deine Überlegungen und Bedenken zum Thema "wieviel Gedanken mache ich mir um die zweite Schwangerschaft und die Geburt" kann ich sehr gut nachvollziehen. Bei mir habe ich auch schon festgestellt, dass sich tagsüber fast alles um Nr.1 dreht und ich definitiv weniger mit der Schwangerschaft beschäftigt bin, als dass beim letzten Mal der Fall war. Allerdings sorgt Nr.2 schon dafür, dass es tagsüber nicht zu kurz kommt...:-))) Bei Gedanken an die Geburt kamen bei mir Erinnerungen hoch an den unangenehmen Teil nach der Entbindung...ich sage nur Krankenhaus, Wochenfluss, Nachwehen etc. Beim ersten Kind weiß man ja nicht, was einen erwartet. Vor der Entbindung an sich habe ich keine Angst, die letzte war nämlich super.
Ich bin sehr gespannt, wie Deine Schwangerschaft weiterverläuft und freue mich auf die nächsten Berichte!
Alles Gute, Eva

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