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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Sibylle

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

11. Schwangerschaftswoche

Geoutet!

Endlich haben wir den Mantel des Schweigens gelüftet und sind (in Australien) offiziell schwanger!

Hallo Miteinander!

Jetzt sind wir also endlich offiziell schwanger! Zumindest für den australischen Zweig der Familie und Freundeskreis! Ich hatte ja letzte Woche geschrieben, dass wir ein kleines „Überraschung, wir sind schwanger!“-Grillfest planten.

Und am Samstag war es soweit. Pünktlichkeit ist nicht so die australische Stärke, muss ich hier ja mal anmerken. Wenn ich es mir recht überlege, so muss man in Rob’s Familie für solche Ereignisse eigentlich immer am besten eine frühere Zeit für Einladungen angeben. Wenn man alle gegen 18 Uhr da haben möchte, am besten für 17/17:30 einladen! Aber letztendlich fanden sich dann doch alle ein und das BBQ konnte starten. Nicht, wie ursprünglich geplant, am Strand – denn hier bei uns regnet es seit Tagen in Strömen. Regelrecht tropische Regenfälle. Ihr habt vermutlich alle von den verheerenden Buschfeuern in Victoria und den Überflutungen in Queensland gehört.

Wir sind von beidem nicht betroffen, auch wenn wir offiziell im Buschfeuer-Land leben. Da wir am Meer wohnen und direkt hinter uns Berge sind, regnet es hier öfter und so sind wir auch von der Dürre nicht so sehr betroffen. Freunde von uns fahren heute einen Hilfstransporter in die Buschfeuergebiete und wir haben 2 große Pakete Windeln gespendet. Das Ausmaß und vor allem die Stärke des Feuers sind für mich auch nach 6 Jahren Australien unbegreiflich.

Aber zurück zu unserem Grillfest – das wurde spontan auf unsere Veranda verlegt. Überdacht – aber als der Regen dann diagonal herunterkam, haben wir doch nach innen evakuiert (war eh wärmer). Rob war ordentlich nervös vor seinem großen Auftritt, aber er hat ihn zusammen mit Finjas gut gemeistert. Zu unserer Überraschung hatten einige schon eine Schwangerschaft vermutet, da ich doch auf sehr vielen Treffen gar nichts mehr getrunken habe und nicht mal ein kleines Glas Wein hatte. Stattdessen hab ich mich immer an meinem O-Saft oder Tee festgehalten! Und Rob hat wohl aus Versehen bei seinen Eltern mal davon gesprochen, dass es toll wäre, ein kleines Mädchen zu haben. Das nahm seine Mutter als Wink mit dem Zaunpfahl.

Beim zweiten Kind und mit Kinderwunsch wird es wohl fast ein wenig vorausgesetzt. Aber die Freude war trotzdem groß! Am Freitagabend haben wir mit zwei guten Freundinnen ihren Geburtstag in der Brauerei gefeiert. Beide sind in meiner Müttergruppe und so hatte ich dort auch mein „Outing“! Jetzt bin ich die erste von uns neun Müttern, die ein zweites Baby nachlegt. Ich hoffe, es folgt mir bald jemand!

Meiner deutschen Familie und meinen Freunden werde ich es in 2 Wochen erzählen, wenn ich in Berlin ankomme. Letztes Mal haben wir es per Telefon erzählen müssen, da kein Besuch so schnell geplant war. Aber es ist doch schöner, dass persönlich übermitteln zu können! Ich hoffe, sie freuen sich.

Ansonsten stand die letzte Woche ganz im Zeichen des Aufbruchs. Auf Arbeit habe ich letzte lose Enden zusammengeflickt und meine Reise vorbereitet, Termine für die Arbeit in Deutschland gemacht. Offiziell müsste ich morgen noch arbeiten, aber ich habe meinen Ultraschalltermin, Anmeldung im Krankenhaus und treffe meine Hebamme zum ersten Mal! Da der Flug ja schon Arbeitszeit ist und ich am Freitag einen Termin in Tokio habe, kann ich die Arbeitszeit so „abgelten“.

Durch den ganzen Regen konnte ich zwar Wäsche waschen – nur trocken wurde sie nicht mehr! So habe ich in den letzten Tagen 3 Ladungen Wäsche zu meiner Freundin Renay gebracht und in ihren Trockner verfrachtet. So ist jetzt alles fertig und nachher werde ich sowohl Finjas‘ als auch meine Sachen einpacken! Ich freu mich zwar sehr, aber andererseits bedeutet so eine lange Reise (3 Monate), dass man für den gesamten Zeitraum kein „eigenes“ zu Hause hat. Ich habe immer zwiespältige Gefühle vor dem Abflug – nach all den Vorbereitungen, Reiseplanungen, Terminabstimmungen etc. kommt auf einmal das Gefühl von „Zu Hause ist es doch am schönsten!“ auf! Komisch, oder? Aber sobald ich dann am Flughafen bin, packt mich doch der Reisevirus. Ich liebe Flughäfen! Ich habe mal ein paar Jahre für Lufthansa gearbeitet und war eine zeitlang auch am Frankfurter Flughafen eingesetzt. Das war super – eine ganz besondere Atmosphäre. Das kann meine Mitschwangere Tagebuchschreiberin Alexandra bestimmt bestätigen.

Vor 2 Woche wurde mir hier die Frage gestellt, ob ich denn keine Angst oder Vorbehalte bezüglich des Reisens während der Schwangerschaft habe. Nein, eigentlich nicht. Ich bin auch schon während der ersten Schwangerschaft in der 10. SSW (1 Woche Urlaub in Australien) und dann in der 17. SSW für 2 Monate nach Europa geflogen. Vorher hatte ich mich im Internet informiert und mich hier mit meinem Doktor abgesprochen. Der allgemeine Konsens war, dass vor allem das zweite Trimester für Flüge am besten geeignet ist. Man fühlt sich (hoffentlich) nicht mehr so schlapp und schlecht und die grobe Entwicklung des Kindes ist auch abgeschlossen. Ab der 34. SSW nehmen einen viele Fluggesellschaften eh nicht mehr oder nur noch mit Attest mit.

Es gibt generelle Regeln fürs Fliegen, die ich immer versuche zu beachten – egal ob schwanger oder nicht. Sehr viel Wasser trinken, (wenig oder besser) kein Alkohol oder Kaffee (trocknet einen nur noch zusätzlich aus und die Luft ist ja eh nicht die Allerbeste), viel Bewegen. So könnt ihr mich dann immer Wasser schlürfend, Zehen und Füße wiggelnd im bevorzugten Gangplatz sehen! Mit Finjas sollte das mit der Bewegung dieses Mal ja gar kein Problem werden – ich seh uns schon durch die Gänge flitzen...
Die Frage war auch speziell nach der Höhenstrahlung. Soweit ich weiß (Internetrecherche) gibt es keine Studien, die belegen, dass diese für Schwangere mehr Einfluss hat als für nicht-schwangere Reisende. Da ich den langen Flug von Australien nach Europa eh nicht mag, mach ich immer Zwischenstopps. Meistens ja in Bangkok – da freu ich mich dann immer auf tolle Massagen, Shoppen auf dem Nachtmarkt und tagsüber hab ich so ein paar Lieblingssachen (wie eine Bootstour auf dem Fluss). Das entspannt, bricht die Reise auf, gibt Gelegenheit für letzte Geschenke!

Dieses Mal hab ich mich für Tokio entschieden, da dies mit unserem Round-the-World möglich war. Ich habe eine sehr gute japanische Freundin dort, die ich während eines Praktikums vor 11 Jahren in Japan kennen gelernt habe. Normalerweise liegt Japan ja zumindest preislich nicht auf der Europa-Japanroute (normale Stoppovers sind eher Bangkok oder Singapur), deswegen seh ich sie nu alle paar Jahre.
Am Mittwochabend fliegen wir also los und mein nächster Bericht kommt dann entweder noch aus Tokio oder schon (dann etwas verspätet) aus Irland.

Ich werde Euch nächste Woche auch berichten können, wie es unserem kleinen Bauchbewohner geht. Rob hat sich morgen extra einen halben Tag frei genommen, damit er beim Ultraschall dabei sein kann. Und am Mittwoch nimmt er seinen monatlichen Haushaltstag, um den letzten Tag noch mit uns zu verbringen. Ich glaube, es geht ihm näher als man annimmt, dass Finjas und ich 6 Wochen ohne ihn unterwegs sind. Er liebt seinen kleinen Mann. Aber wir werden oft vom Papa sprechen und es gibt ja auch Skype!
Ich wünsche Euch eine tolle Woche. Und wenn Ihr Fragen habt – immer her damit!

Grüße an alle Bauchbewohner und Herzlich Willkommen für Talea Meira!

Bella



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Kommentare von Lesern:

lena, Göttingen22.02.2009 18:11

skype ist ein internet-telefon...man kann aber auch nur schreiben, wie per icq oder msn ;)

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Anita, Bonn16.02.2009 21:14

Hallo Bella,
es ist sehr interessant deine Berichte zu lesen. Weiter so !!!!
Eine Frage hab ich schon (peinlich): was bitte ist Skype???
Hab noch nie was davon gehört.
LG Anita

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