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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
19. Schwangerschaftswoche

Urlaub auf Sardinien und ein Sturz

Der Urlaub auf Sardinien war so ganz anders als geplant und dann durften wir auch noch unfreiwillig das italienisches Krankenhaussystem kennen lernen...

Frohe Ostern liebe Leserinnen!

Ich hoffe, Ihr hattet und habt ein ganz schönes langes Osterwochenende genossen. Hier in Berlin ist spitzenmäßiges Wetter und so kann ich heute meinen Bericht sogar im Garten in der Sonne sitzend verfassen. Eine echte Wohltat! Ich fühle richtig, wie sich meine Lebensgeister regen und sich meine Haut mit Sonne voll saugt. Es ist einfach nur richtig schön, die Vögel zwitschern zu hören und wie alles im Garten anfängt, zu blühen. Frühling war schon immer meine Lieblingsjahreszeit (als Kind sicher auch, weil im April auch mein Geburtstag ist...). In Australien haben wir diese markanten Jahreszeitwechsel und Übergänge nicht so wirklich, umso mehr fällt es mir immer wieder auf, wenn ich in Europa bin.
Wie ich ja erwähnte, waren wir in den letzten Tagen im Urlaub auf Sardinien. Dort hat uns das Wetter leider nicht wie erhofft mit Sonne verwöhnt, sondern wir hatten schon eine Menge Wolken am Himmel.

Überhaupt war so ein klein bisschen der Wurm drin, aber ich denke im Enddefekt haben wir das Beste draus gemacht. Das Haus, welches ich über das Internet gebucht hatte, stellte sich als Totalflopp heraus und nachdem wir dort angekommen waren, waren sich sowohl meine Eltern als auch wir einig, dort nicht 2 Wochen verbringen zu wollen/können. Es war einfach anders angepriesen und bebildert worden, als es dann tatsächlich vor Ort aussah. Das war jetzt aber wirklich das allererste Mal, dass mir das bei so einer Buchung passiert ist. Denn in den letzten Jahren hatten wir immer sehr, sehr viel Glück bei der Auswahl unserer Ferienhäuser. Aber nun gut – es sollte dieses Mal uns treffen.

Nur musste so schnell umdisponiert werden und wie sich herausstellte, war dies in der Vorsaison auf Sardinien mehr als kompliziert. Die Insel hat sehr viele Ferienhaussiedlungen, aber nur wenige Bed & Breakfast Pensionen. Es gibt also wenig zwischen teurem Hotel und verhältnismäßig günstigem Ferienhaus. Und in der Vorsaison war auf Sardinien echt noch der Hase begraben – man sah zwar allerorts Hausputze und Renovierungen, um sich auf die bevorstehende Saison vorzubereiten – aber davon hatten wir ja recht wenig.

So haben wir uns entschlossen, die Insel fahrend zu erkunden – was mir eigentlich im Nachhinein ganz recht war. Denn so haben wir viel von der zweitgrößten Mittelmeerinsel gesehen und die verschiedensten Landschaften kennen gelernt. Am besten hat mir eigentlich der Westen gefallen, die Costa Verde. Dort haben wir ein ganz traumhaftes Bungalow-Hotel gefunden, dass direkt auf einer riesigen Sanddüne stand und mit einem tollen Garten umgeben war. Dort konnte man vom Bett aus über das Meer schauen... Wunderschön! (Bei Interesse schick ich Euch gern die Adresse.)

Die Sarden waren alle sehr zuvorkommend und vor allem mit unserem kleinen Finjas haben sich uns so viele Türen geöffnet. Finjas fand es ganz toll, dass ihn alle „bello bambino“ nannten und sonnte sich in der italienischen Sprache! Er winkte sämtlichen Menschen und auch die mannfaltigen Schafherden standen hoch im Kurs.

Unfreiwillig durften wir auch gleich noch das italienische Gesundheitssystem austesten – wenige Tage vor der Abreise fiel Finjas leider in einem unachtsamen Moment unsererseits von der Supermarktkasse. Ich hatte ihn dort abgesetzt und mir wirklich nur in einer Millisekunde eine Tüte nehmen wollen – aber genau diese Millisekunde reichte, damit Herr Zappelphillip sich todesmutig von der Ablage rollte. Ich sah ihn nur noch in Zeitlupe fallen und der Schreck saß echt tief. Zum Glück waren wir gerade in einer der größeren Städte Sardiniens auf der Durchfahrt und so sind Rob und ich sofort ab in die Kindernotaufnahme des Krankenhauses. Finjas hatte sich mittlerweile vom Schreck erholt und sein dicker Kapuzepullover hatte den Fall auch abgefedert. Im Krankenhaus waren alle supernett und aufgrund mangelnder Italienischkenntnisse unsererseits und keiner Deutsch- oder Englischkenntnisse der Ärzte und Schwestern verlief die Einlieferung auf Französisch! Da war ich mal wieder richtig froh um meine Sprachkenntnisse!

Im Enddefekt mussten Finjas und ich über Nacht im Krankenhaus auf der Kinderstation zur Überwachung bleiben und Rob suchte sich in der Nähe ein Hotel. An Schlaf war für uns Erwachsene kaum zu denken – Rob machte sich alleine furchtbare Sorgen und ich war ja mit auf Station. Dort ging es bis abends um 22 Uhr zu wie auf dem Rummel. Italienische Großfamilien machten die Nacht zum Tag, was aber Finjas nach dem anstrengenden Tag nicht mehr am Schlafen hinderte. Nur ich schmiss mich im viel zu kurzen Bett umher (Ich bin ja auch „nur“ 1,70 m groß, aber meine Beine ragten 20 cm aus dem Bett raus während mein Kopf an der oberen Kante lag.). Nachts standen dann ständig irgendwelche Schwestern am Bett und unterhielten sich. Aber als ich dann mal auf Toilette ging und die anderen Mütter auf der Station in ganz normalen Stühlen – also noch nicht mal Liegestühlen oder Pritschen – schlafen sah: Da kann ich Euch sagen, war ich sofort ganz kleinlaut und habe mein horizontales Zwergenbett genossen. Die armen Mütter sind dort teilweise mehrere Wochen mit den Kindern und haben noch nicht mal ein ordentliches Bett! Wahnsinn! Und auf den Toiletten gab es kein Desinfektions- oder Handwaschmittel oder Toilettenpapier. Nach diesem kurzen Einblick in das Gesundheitssystem kann ich mal wieder nur sagen: In Deutschland und Australien können wir uns ganz ehrlich nicht beklagen, was die Ausstattung angeht! Aber was das Pflegepersonal betrifft, das war einfach super nett in Sardinien! Ganz warmherzig und um die Kinder bemüht. Tagsüber wurde zusammen für Ostern gebastelt und es herrschte ein sehr angenehme Atmosphäre, in die Finjas und ich gleich eingebunden wurden. Danke hierfür!

Finjas hat am nächsten Tag das Okay der Ärztin bekommen, weiterzureisen und so haben wir uns noch für 2 Tage ein schönes kleines Hotel an der Costa Smeralda (Smaragdküste und Urlaubsgebiet der Schönen und Reichen – so sagte man uns... wir sind es weder noch, aber dank Vorsaison konnten auch wir dort übernachten) gesucht und ein wenig entspannt. Die letzten Tage hat Finjas ein wenig durchgehangen und war nicht wirklich sein glückliches kleines Selbst. Aber ich hoffe, dass sich das jetzt mit viel Ruhe und einem geregelten Schlafrhythmus wieder gibt.

Und wir haben ja auch noch unseren anderen kleinen Bauchzwerg! Dank ihm/ihr fühl ich mich jetzt auch wirklich schwanger. Abends habe ich jetzt schon einen richtig schwangeren Bauch und seit einigen Tagen fange ich auch an, etwas von der Kurzatmigkeit und Langsamkeit, die mit den letzten 20 Wochen einhergehen, zu merken. Am Allerschönsten finde ich aber, dass ich das Baby endlich spüre. Darauf habe ich mich so gefreut und gewartet. Und seit ca. Beginn der 18. SSW habe ich erste Bewegungen gemerkt. Jetzt, gegen Ende der 19. SSW kann man sogar manchmal schon eine kleine Ausbeulung auf der Bauchdecke erkennen! Rob konnte es noch nicht merken, aber ich glaube die Kombination aus Muttergefühl plus dem internen „Treten“ und „Blubbern“ macht es der werdenden Mutter viel einfacher, die Bewegungen zu bemerken und lokalisieren.

Gestern Nacht lag ich einige Zeit wach, da ich das Kleine bemerkte – und habe meine Hand auf meinen Bauch gelegt und mich innerlich mit ihm unterhalten. Wir stecken auch voll in der Namensfindungsphase und ich finde es richtig schwer, mich zu entscheiden. Es ist ja auch noch eine Menge Zeit, aber wir haben schon ein paar Favoriten (die aber geheim gehalten werden). Jeder der Namen gefällt mir auf seine Weise, charakterisiert er doch eine andere Fassette. Wird das Kind also eher gewitzt und frech (im netten Sinne), oder eher ruhig und träumerisch? Gar nicht so einfach, da den richtigen Namen zu finden, mit dem das Kind sein Leben lang zufrieden leben soll!

An alle Berliner Leserinnen hätte ich da mal noch eine Frage: Kennt Ihr eine gute Schwangerschaftsmassage-Praxis? Am liebsten in der Innenstadt (Prenzlauer Berg, Friedrichshain, Mitte etc.) oder Köpenick/Hellersdorf? Ich bekommen leichte Verspannungen im Rücken, vor allem durch das Hochheben unserer Prachtburschen, der ja mittlerweile schon 13 kg wiegt. Für Empfehlungen wäre ich Euch sehr dankbar!

Jetzt lass ich Euch erstmal alleine und mache mich mit Rob und Finjas auf zum Ostereiersammeln und Osterfeuer! Ich bin gespannt, wie Finjas das findet!

Viele Frühlingsgrüße aus Berlin,
Bella



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Kommentare von Lesern:

anja, frankfurt27.07.2009 14:25

Hallo Sibylle, wir würden gerne mit unseren beiden Mädchen nächste Ostern nach Sardinien. Könntest Du mir Deine zwei Unterkunfts-/Bungalow-Hoteltipps genauer nennen? Ich war letzten Herbst schon mal eine Woche mit meinem Mann ohne Kinder dort und da war alles sehr kinderungeeignet, was wir gesehen haben. Freue mich auf Deine Antwort und beneide Dich sehr um Deinen Lebensort am anderen Ende der Welt! Viele Grüße und toi, toi, toi!

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vroni, hh14.04.2009 21:57

hallo! am zionskirchplatz in prenzlberg ist ein massageladen, der sowas anbietet! war nicht dort, hab das nur mal gesehen. und noch was anderes - ich war letztes jahr auch auf sardinien, auch genau in der 18. woche schwanger und hab dort beim rumfahren auf den (unglaublich kuuuurvigen!) straßen das erste "blubbern" meiner kleinen gespürt! dein bericht hat mich dran erinnert :-) danke und viele grüße!

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