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Tipps bei Milchstau oder Brustentzündung

Was ist ein Milchstau? Wie erkenne ich eine Brustentzündung? Welche Stillposition hilft jetzt am besten? Wer kann mir helfen? Hier bekommst du Erklärungen, Tipps und Hilfestellungen, was du tun kannst, wenn es beim Stillen doch einmal zu Schmerzen in der Brust durch Milchstau oder Mastitis kommt.

In diesem Artikel:

Was ist eine Brustentzündung (Mastitis)?

Eine Brustentzündung, auch Mastitis genannt, ist eine Entzündung der Brustdrüse, die häufig bei stillenden Frauen auftritt. Die häufigste Ursache für eine Mastitis ist ein blockierter Milchgang, der dazu führt, dass die Muttermilch nicht richtig abfließen kann. Der dadurch entstehende Milchstau kann zu Schmerzen, Schwellungen und Rötungen in der betroffenen Brust führen.

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Auf kidsgo findest du Stilltreffs und Stillberaterinnen  in deiner Nähe. Hol dir Hilfe und Unterstützung nicht erst, wenn es Probleme gibt.

Wenn du gerade stillst, kannst du einem Milchstau vorbeugen, indem du dein Baby richtig anlegst, so dass die Milch beim Stillen gut fließen kann. Es ist wichtig, dass du dein Baby regelmäßig stillst, damit kein Milchstau entstehen kann. Ausreichendes Trinken von Wasser und Tees sowie genügend Ruhe sind ebenfalls wichtig, um eine Mastitis zu vermeiden.

Wenn du an einer Brustentzündung erkrankst, solltest du deine Hebamme kontaktieren oder deine Frauenärztin bzw. deinen Frauenarzt fragen, um sicherzustellen, dass die Behandlung richtig ist. Bei einer fortgeschrittenen Mastitis wirst du Antibiotika bekommen, um die Infektion zu bekämpfen. 

In der Regel dauert eine Mastitis einige Tage bis ein paar Wochen. Wenn die Symptome jedoch nicht innerhalb von 24 Stunden nach Beginn der Behandlung besser werden, solltest du in jedem Fall deine Hebamme aufsuchen, um die weitere Behandlung zu besprechen.

Welches sind die besten Stillpositionen bei einer Mastitis?

Versuche eine Stillposition zu wählen bei der die betroffene Brust oben ist. Immer dort, wo der Unterkiefer deines Babys ist, wird am meisten Milch abfließen. So kannst du die Schmerzen lindern. Zusätzlich kannst du die betroffene Brust vor dem Stillen erwärmen, indem du eine warme Dusche nimmst oder einen warmen feuchten Waschlappen auf die Brust legst. Stille zuerst an der betroffenen Brust, um sicherzustellen, dass dein Baby noch viel Hunger hat und die Brust gut entleert wird. 

Sind unterschiedliche Stillpositionen sinnvoll?

Diese Stillpositionen sind besonders dafür geeignet, den Milchabfluss in der betroffenen Brust zu fördern:

Die Football-Position - auch Rücken- oder Seitenlage genannt:
Bei dieser Position hält die Mutter das Baby seitlich unterhalb des Arms in einer Art "Football-Griff", so dass das Baby parallel zur Mutter mit den Füßen liegt und die betroffene Brust oben ist.

Die Schlafzimmer-Position – auch Wiege-Postion:
Hierbei sitzt die Mutter im Bett und legt das Baby quer auf ihren Schoß, so dass die betroffene Brust oben ist.

Die Rückenlage-Position – auch Laid Back Nursing oder zurückgelehntes Stillen:
Hierbei liegt die Mutter auf dem Rücken und hält das Baby auf der betroffenen Brust, so dass das Baby von oben auf die Mutter schaut.
 

Lies auch hier mehr zu den einzelnen Stillpositionen

Es kann hilfreich sein, verschiedene Positionen auszuprobieren, um zu sehen, welche am besten funktioniert, um den Milchabfluss in der betroffenen Brust zu fördern. Frag dazu deine Hebamme oder eine ausgebildete Stillberaterin.

Wie häufig darf ich mein Baby anlegen?

Wenn die Brust zu schmerzen beginnt, sollte das Baby so oft wie möglich angelegt werden. Leg dein Baby auch an, wenn eigentlich keine Mahlzeit ansteht, damit deine Brust entlastet wird. 

Wer kann mir helfen, wenn ich eine Mastitis habe? 

Es ist wichtig, dass du dir Hilfe holst, wenn die Symptome 24 Stunden nach Beginn der Behandlung nicht besser werden oder sich dein Zustand sogar verschlechtert. Wende dich an deine Hebamme, eine Stillberaterin bzw. deine Frauenärztin bzw. deinen Frauenarzt. Diese Fachleute können dich untersuchen, um sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um eine Mastitis handelt, und dir helfen, die richtige Behandlung zu finden. 

Was kann ich tun, wenn meine Brust beginnt zu schmerzen?

Wenn du merkst, dass deine Brust anfängt zu schmerzen, solltest du folgende Schritte unternehmen:

        1. Stillen: Still dein Baby aus der betroffenen Brust so oft wie möglich, um sicherzustellen, dass sie gut entleert wird und der Milchfluss angeregt wird.
        2. Kältebehandlung: Zwischen den Stillmahlzeiten kannst du deine Brust mit Kälte behandeln. Dazu legst du z.B. ein Kühlpack oder einen kalten Waschlappen auf die betroffene Brust. Du kannst die Brust auch mit Quark kühlen. Bringe dazu kalten Speisequark auf die Brust auf und deck diesen mit einem Taschentuch ab. Ist der Quark warm geworden, wasch ihn gut ab, bevor du dein Baby stillst. Kälte zieht die Entzündung aus der Brust. Schmerzen und Schwellungen werden so gelindert.
        3. Wärmebehandlung: Kurz vor dem Stillen hilft eine Wärmebehandlung. Dazu legst du ein warmes Handtuch auf die betroffene Brust. Dies kann helfen, die Durchblutung zu erhöhen. Die Milch fließt dann leichter und dein Kind kann gut trinken.
        4. Entspannung: Es ist wichtig, sich ausreichend Zeit zur Entspannung und Ruhe zu geben, um Stress abzubauen und die Heilung zu unterstützen.
        5. Beratung durch eine Stillberaterin oder Hebamme: Eine Stillberaterin oder Hebamme kann dir helfen, die richtige Stillposition und Technik zu finden, damit die Schwellung, die Schmerzen und der Milchstau zurück gehen.
        6. Kontaktaufnahme mit Fachmenschen: Wenn die Schmerzen und Entzündungen nach 24 Stunden nicht besser werden, sprich unbedingt mit deiner Hebamme oder einer ausgebildeten Stillberaterin. Dauert die Mastitis an, solltest du unbedingt eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass du eine angemessene Behandlung erhältst.

Lass dir helfen!

Stillen ist die natürlichste Sache der Welt. Doch das bedeutet nicht, dass Unsicherheiten oder Probleme ausgeschlossen sind. Für einen guten Stillstart und -verlauf stehen dir deine Hebamme und/oder eine Stillberaterin zur Seite.

Stillberaterinnen und Hebammen findest du hier

Was kann passieren, wenn die Mastitis nicht behandelt wird?

Wenn eine Mastitis nicht behandelt wird, kann die Entzündung sich verschlimmern und zu ernsthafteren Komplikationen führen. Einige mögliche Komplikationen, die auftreten können, wenn eine Mastitis nicht behandelt wird, sind:

Eiteransammlung: Eine unbehandelte Mastitis kann dazu führen, dass sich Eiter in der Brust ansammelt und eine abszedierende Mastitis verursacht.
Fieber: Eine unbehandelte Mastitis kann Fieber verursachen, was ein Anzeichen für eine bakterielle Infektion ist.
Eine seltene aber schwerwiegende Komplikation ist eine systemische Sepsis, die eine lebensbedrohliche Komplikation darstellen kann.
Unfähigkeit zu Stillen: Eine unbehandelte Mastitis kann dazu führen, dass eine Frau nicht in der Lage ist, weiterhin zu stillen, da die Schmerzen und Entzündungen zu groß sind.
Chronische Schmerzen: Eine unbehandelte Mastitis kann dazu führen, dass eine Frau langfristige Schmerzen in der betroffenen Brust hat. 

Wann sollte ich mir bei einer Brustentzündung Hilfe holen?

Ist die Mastitis bereits fortgeschritten, wird eine Ärztin oder ein Arzt vermutlich ein Antibiotikum verschreiben, um die Infektion zu bekämpfen. 

Deshalb ist es wichtig, dass eine Frau, die vermutet, an einer Mastitis zu leiden, sich so schnell wie möglich an eine Hebamme, eine Stillberaterin oder eine Frauenärztin bzw. einen Frauenarzt wendet, um sicherzustellen, dass die Behandlung so schnell wie möglich begonnen wird und um mögliche Komplikationen zu vermeiden.