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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
Nachbericht

Angekommen im Leben

StellaBellas Einstieg ins Familienleben - unsere Wuchtbrumme legt los!

Liebe LeserInnen,

Insgeheim habe ich schon für mich so viele Anschluss- und Abschlussberichte geschrieben – doch auf’s virtuelle Papier (aka Laptop) hat es kein einziges Wort bisher geschafft! Aber für heute Abend habe ich mir ganz fest vorgenommen, Euch von unseren ersten gemeinsamen 9 Wochen als 4-(Human)köpfige Familie zu berichten. (Human, weil wir ja auch noch unsere Vierbeiner und Zweiflügler haben... denen geht es allen übrigens sehr gut, die Hunde haben sich damit abgefunden, dass noch so ein kleiner Hosenscheißer eingezogen ist....)

Das Bizarre am Elternwerden und -sein ist, dass es Phasen in der Schwangerschaft gibt, da zieht sich diese gefühlt wie ein Kaugummi hin. Und man fiebert so sehr der Geburt entgegen – und ist der kleine neue Erdenbürger erstmal da, da rast die Zeit einfach so dahin! Und so habe ich manchmal das Gefühl, Stella schon ewig zu kennen und bei uns zu haben – dabei sind gerade mal erst etwas mehr als 9 Wochen vergangen! Und ich kann Euch sagen, unsere kleine Maus ist dermaßen gewachsen in dieser Zeit! Mit 6 Wochen habe ich sie zum letzten Mal messen/wiegen lassen:

Geburtsgewicht: 3765gr 6 Wochen alt: 5600gr
Geburtslänge: 51.5cm 6 Wochen alt: 58.5cm

Da könnt Ihr Euch ja denken, dass sie in den letzten 3 Wochen auch noch mal tüchtig zugelegt hat! Sie ist vom 50/75zigesten Perzentil ins 90/95zigste gesprungen... kleine Wuchtbrumme! Am Donnerstag dieser Woche beginne ich eine neue Müttergruppe mit Stella, damit sie auch kleine gleichaltrige Freunde hat. Da werde ich sie im Early Childhood Centre auch gleich noch mal wiegen und vermessen lassen. Bei Finjas war ich da viel mehr hinterher – beim zweiten Kind ist man irgendwie nicht mehr ganz so zahlenvernarrt und etwas relaxter!

Dies merke ich auch im generellen Umgang mit Finjas und Stella. Bei Finjas waren wir wesentlich mehr auf bestimmte Stillzeiten fixiert und wussten immer auf die Minute genau, wann er denn das letzte Mal gestillt wurde. Bei Stella habe ich das so grob im Kopf und das funktioniert auch prima. Wir haben aber mit unseren beiden Kindern wirklich großes Glück – ich fand Finjas schon als Baby sehr entspannt, aber Stella toppt das Ganze fast noch ein wenig! Um 19/19:30Uhr ist Schlafenszeit und da macht die Kleine echt keinen Mucks mehr (naja, heute Abend hat sie natürlich aus Prinzip mal ein klein wenig länger gemuckert!). Sie schläft nachts jetzt zwischen 3-5 Stunden im Durchschnitt und es ist ganz klar erkennbar, wann sie ihre Wachstumsschübe hat! Da trinkt sie dann nämlich wie eine Weltmeisterin alle 1-2 Stunden... Oh Mann, zum Glück haben diese Schübe immer nur 2-4 Nächte angehalten. Auf Dauer würde ich bei den Trinkrhythmen sonst auf dem Zahnfleisch gehen!

Das Stillen klappt hervorragend, obwohl ich mir heute schon zum zweiten Mal Mastitis eingefangen habe. Komisch, bei Finjas hatte ich das nie – und jetzt innerhalb von 9 Wochen schon zum 2. Mal! Ich spüre gar keine Knoten in der Brust und eigentlich trinkt Stella auch ausreichend von beiden Seiten. Wer weiß, warum das so ist. Auf jeden Fall habe ich gleich auf anraten der Stillexperten und meiner Ärztin mit der Einnahme von Antibiotika begonnen und die Entzündung konnte so in beiden Fällen ganz frühzeitig und wenig schmerzvoll eingedämmt werden. Puh!

Ich habe auch mal überlegt, was denn zwischen meinen beiden Kindern anders ist. Hier mal eine kleine Liste:

- Finjas hat uns von klein auf bei fast jedem Windelwechsel angepullert oder angekackert! Sobald wir das Schema erkannt hatten, konnten größere Unfälle abgewendet werden (Windel ab, Tuch über Schniedelwutz halten, auspullern lassen, neue Windel drum...)
- Stella hingegen hat uns noch nie angepullert oder eine Exkrements-Explosion ausgelöst. Sie schafft es täglich fast ein Mal, die Windel so zu sprengen, dass ein Komplettwechsel notwendig ist – aber immerhin konnten wir bisher ungeschoren davonkommen.

- Finjas LIEBT (nach wie vor) seine Nuckel. Vom zweiten Lebenstag an, als er sich im Krankenhaus so gar nicht beruhigen lassen wollte. Seitdem saugt er sich durchs Leben (jetzt nur noch nachts und beim Schlafen.)
- Stella mag Nuckel nicht – dabei hab ich ihr sogar 2 tolle neue gekauft, die sogar im Dunkeln leuchten! Aber nein, mag sie nicht. Ist ja auch okay so – eine Sache weniger, die wir ihr abgewöhnen müssen und nachts müssen wir dann hoffentlich auch nicht für sie aufstehen, weil der blöde Nuckel mal wieder aus dem Mund gefallen ist! (Manchmal ein Segen, manchmal ein echtes Kreuz – der Nuckel.)

- Finjas wollte bis zum Alter von 6 Monaten zum Schlafen wie eine kleine Raupe eingewickelt werden. Das wird hier in Australien auch empfohlen („swaddeln“).
- Stella ist das völlig wurscht – ob eingepackt oder nicht – sie schläft!

- Finjas hat von Geburt an nach jeder Stillmahlzeit sehr viel erbrochen. Als Reflux wurde dies nie medizinisch diagnostiziert, aber als Mutter habe ich schon das Gefühl, dass er da ein Problem hatte.
- Stella spuckt zwar auch ab und zu – aber ich fühle mich längst nicht mehr wie ein wandelndes Spucktuch. Sehr angenehm!

- Finjas konnte man nachts um 22:30Uhr eine Traummahlzeit füttern – egal ob gestillt oder später per Flasche. Er hat da immer schön im Schlaf den Mund aufgemacht und gesaugt.
- Stella hingegen macht den Mund nicht mehr auf, wenn sie mal schläft. Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet – ich habe echt schon nachts dagesessen und versucht, meine Brust in Stellas Mund zu befördern... (Oh Mann, geht einem ja bei manchen Dingen in Sachen Muttersein schon ein wenig die Würde verloren.)

Gemeinsam haben beide ihr sehr ausgeglichenes, freundliches Gemüt. Erst heute saß Stella in ihrem Rocker (Wippe) und schaute bewundernd ihren großen Bruder Finjas an, der ihr die Vorzüge einer Gummigiraffe und ein paar ganz heiße Tanzrhythmen vormachte. Stella lächelt jetzt ganz gezielt seit ca. 2 Wochen und ich LIEBE es, wenn die Kleine aufschaut, wenn man ins Zimmer kommt und mir ein Lächeln schenkt! Da geht mir einfach nur das Herz auf und quillt über vor Freude, Stolz, Liebe, Glück!

Vor der Geburt haben uns viele gewarnt, dass diese ersten 3 Monate am anstrengendsten werden würden. Ich bin mir bewusst, dass wir sehr viel Glück mit den Gemütern unserer beiden Kinder haben. Aber ganz ehrlich – ich finde es bei weitem nicht so anstrengend, wie ich mir das vorher ausgemalt habe. Vielleicht hilft diese Einstellung ja auch und rückt einiges in die richtige Perspektive. Ja klar, ich stille im Durchschnitt alle 3 Stunden nachts – aber das ist doch auch normal! Stella ist ja schließlich ein kleiner (großer) Wurm! Aber wir hatten jetzt auch schon ein paar Nächte, in denen sie von 19 Uhr bis 2:45 Uhr morgens durchgehalten hat! Wenn wir das jetzt beibehalten könnten – wäre das schön! Aber da Finjas nie durchgeschlafen hat, bin ich für jede Nicht-Unterbrechung dankbar, erwarte sie aber nicht.

Unser Leben hat sich jetzt eigentlich ganz gut eingespielt – Finjas geht an 3 Tagen pro Woche in den Kindergarten. Das macht ihm unglaublich viel Spass und ich genieße die anderen Tage, in denen er mit uns zusammen zu Hause ist, umso mehr! Wir treffen uns mit unserer „alten“ Müttergruppe und rund um uns werden gerade Kinder geboren – hier muss echt was im Wasser gewesen sein! Wir haben dank einer Bekannten jetzt auch endlich 2 deutsche Frauen mit ihren australischen Männern kennengelernt – und beide haben kleine Kinder (ein kleiner Junge ist 3 Wochen älter als Stella und hat den gleichen Geburtstag wie unser Finjas; ein kleines Mädchen ist 8 Monate alt). Ich kenne ja wirklich schon viele Mütter in unseren Gemeinden – aber ich habe nie gewusst, dass wir 2 Deutsche in der Nachbarschaft haben! Das ist super, denn so können unsere Kinder sehen, dass es auch noch andere bilinguale Kinder hier gibt und ich erhoffe mir, dass Deutsch so nicht ganz untergeht oder abgelehnt wird. Morgen gehen wir alle am Strand Tee trinken und dann eine Runde spazieren!

Für den Januar/Februar plane ich ein großes internationales Barbeque/ Grillfest am Strand. Ich kenne hier mittlerweile so viele Paare, bei denen mindestens ein Partner nicht in Australien geboren und aufgewachsen ist. Diese Internationalität gilt es zu feiern und kulinarisch zu zelebrieren! Deswegen möchte ich ein Kidner/Grillfest organisieren, bei dem wir alle unsere kulinarischen Wurzeln teilen. Schon einfach als Deutsche – hau ein paar Würstchen auf den Grill und schon ist klar, wo Du herkommst! Am besten noch Sauerkraut in die Schrippe und schon gibt es keine Zweifel mehr! Ja ja, ich weiß – Deutschland hat kulinarisch auch noch ein bisschen mehr zu bieten!

Unser neuer Stokke-Kinderwagen ist mittlerweile auch in Australien eingetroffen und hier sollten alle Zweifler und Kritiker gerade mal weglesen: Vielen Dank an Stokke für die Unterstützung des Tagebuchs und Danke, dass wir den Kinderwagen hier bekommen haben. Ich habe ihn mir in meiner absoluten Lieblingsfarbe Gelb gewünscht und im Vergleich zu unseren alten Kinderwagen/buggies muss ich wirklich sagen, dass der Xplory quasi wie von selbst fährt. Wir haben ihn sowohl für Stella mit dem Bassinett als auch schon für Finjas mit dem „normalen“ Sitz benutzt und beide Kinder mögen ihn gerne. Neben der farbenfrohen Ausstattung mag ich besonders gerne, dass beide Kinder so hoch sitzen und er so leicht zu navigieren ist. Ich habe mal in einem Forum über den Stokke gelesen, dass er super ist – der einzige Nachteil wäre, dass man ständig drauf angesprochen würde! Ich empfinde das zwar nicht als Nachteil, weil ich insgeheim (und ja, auch offensichtlich) stolze Besitzerin bin – aber es stimmt voll und ganz, wir werden ständig auf unseren „snazzy pram“ (= todschicken Kinderwagen) abgesprochen! Und Ihr dürft mich jetzt gerne eitel schimpfen – aber ich sag dann immer „Ja, das ist ein norwegisches Model, haben wir aus Europa einführen lassen...“! Man gönnt sich ja sonst nix... hahaha!

Mit einem weinenden Auge ist es jetzt Zeit für mich, dieses Tagebuch zu beenden. Es gibt noch so vieles, über das ich hier schreiben könnte, aber irgendwo muss ich ja ein Ende finden.

Ich danke Euch für Eure treue Leserschaft und die vielen netten Kommentare. Ich wünsche Euch allen ein ausgefülltes Leben und genießt Eure kleinen und großen Racker! Ich war nie eine besondere Glucke, wenn es um Kinder ging. Aber ich muss ganz ehrlich gestehen – meine beiden Kinder sind das Beste, was ich in meinem Leben je geschafft habe (und das gilt glaube auch für die Zukunft)! Was kann denn noch besser werden, als ein Lächeln geschenkt zu bekommen – einfach nur, weil es einen gibt?! Oder nachts ein gemurmeltes „Mami, cuddles“ (Mami, kuscheln) zu hören und dann einen dicken, fetten, schnoderigen Knutscher auf den Kopf zu bekommen?! Es gibt NICHTS Besseres!

Passt auf Euch auf!

Eure Bella mit Stella, Finjas und Rob!

Stella

Bild: privat

Unterwegs mit dem Stokke Xplory

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Miriam, ex-Sydney, derzeit München, bald wieder Sydney15.01.2010 19:59

Hallo Bella,

ich war eine stille Mitleserin (oder hatte ich nicht doch einmal etwas gepostet, zumindest wollte ich das mal?) und hab deine Erfahrungen in Australien mitverfolgt. Hauptsächlich aus dem einen Grund, ich vermisse mein Australien und insbesondere mein Sydney so sehr.
Nun fliege ich Anfang Februar bezüglich weiterer Planungen eines evtl. Re-Umzuges nach Sydney (JUHU!) mit meiner kleinen Tochter endlich nach Sydney und wenn ich dich irgendwo deinen gelben Flitzer schieben sehe, werde ich auf jeden Fall Hallo sagen :-)

Vielleicht sind wir bald Sydney-Nachbarn :-)

Miriam

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Susanne, Hamburg12.11.2009 08:25

Hallo Bella,

danke für die letzten Zeilen und die beiden Fotos, ich habe auch dieses Mal gerne noch mal Neuigkeiten von Dir gelesen! Schade, dass wir nun nicht mehr an Deinem Leben teilhaben dürfen!
Das Foto von Dir mit dem schicken Kinderwagen vor der Oper ist super, ich war auch mal da und habe den 4wöchigen Urlaub downunder genossen!
Bei dem Bild kamen wieder viele schöne Erinnerungen hoch!

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Liebe und vor allem Gesundheit für die Zukunft!
Mach's gut
Susanne

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Bella, Downunder11.11.2009 10:29

Meike,
kannst ja gerne mal eine Email an willkommen@kidsgo.de schicken und deine emailadresse so an mich weiterleiten lassen. Vielleicht sehen wir uns dann tatsaechlich mal in sydney.
Viele Gruesse und geniess Dein Leben Downunder!

Bella

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Meike, Frankfurt11.11.2009 10:01

Liebe Bella,

ich bin bisher noch nicht 'in Erscheinung' getreten, aber ich habe Dein Tagebuch super gerne gelesen und mich sehr darüber gefreut, dass Du noch mal was von Dir und Deiner Familie hast hören lassen. Es freut mich, dass alles so gut läuft und schicke natürlich auch noch Glückwünsche zur Geburt von Eurer süßen 'kleinen' Stella! Lasst es Euch weiterhin gut gehen.

Viele liebe Grüße nach down under, Meike

P.S.: Wunder Dich nicht, wenn Dich demnächst mal jemand auf Deutsch auf Deinen 'snazzy pram' anspricht. Werde nämlich Anfang Januar mit meiner Familie (Mann und Sohn, 6 Monate) nach Sydney ziehen und vielleicht sehe ich Dich ja mal mit dem gelben Flitzer irgendwo langschieben!?

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