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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
34. Schwangerschaftswoche

MuSchu

Jetzt schon zu Hause bleiben dürfen. Wo sind die Wochen meiner Schwangerschaft nur hin?

Mein Mutterschutz hat begonnen. Kann doch gar nicht sein. Ich will nicht mehr nur so kurze Zeit in meiner letzten Schwangerschaft vor mir haben. Worauf ich mich freue? Nicht mehr um fünf Uhr aufstehen. Sieben Uhr reicht auch. Kein Schnee und kein Eis kratzen um dann doch die ersten fünf Minuten mit blinden Scheiben durch die Gegend zu fahren. Mehr Zeit zu Hause, in der ich nach Herzenslust räumen kann, vorbereiten kann. Und vor allem mehr Zeit mit meinen Kindern verbringen. Da nun auch die Adventszeit nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt, anfangen zu dekorieren. Hoffentlich. Nicht, dass es Knöpfchen nicht mehr in meinem Bauch gefällt und er es eilig hat, auf die Welt zu kommen. Mein Bauchumfang hat sich seit der letzten Messung nicht mehr so schnell vergrößert. 104 cm sind es aktuell, mit denen ich sehr gut leben kann. In der 28. SW waren es ja schon 101 cm. Es scheint sich zum Glück verlangsamt zu haben.

Die Verabschiedung an meiner Arbeitsstelle war kurz und schmerzlos. Bin ja nicht aus der Welt. Fühlt sich im Moment mehr wie Urlaub an. Ich hatte meiner Chefin gesagt, dass ich plane für ein Jahr zu Hause zu bleiben. Danach werde ich vielleicht an drei Tagen kommen. Je nachdem, ob mein Mann zu dieser Zeit immer noch die Möglichkeit hat von zu Hause aus zu arbeiten. Ihr Kommentar, ja wenn nicht, dann nehmen sie sich halt eine Tagesmutter. Jo, und für deren Gehalt gehe ich dann arbeiten, verfahre Benzin und habe die ganze Hektik mit „ich will nichts vernachlässigen und allem gerecht werden“. Aber wir werden sehen. Es gibt ja auch heute die Option auf einen Krippenplatz. Der ist nicht so teuer wie eine Tagesmutter, jedoch muss man da erst einmal einen finden. Ich fände es ganz schön, wenn auch Knöpfchen die Möglichkeit hätte, die ersten drei Jahre zu Hause von uns betreut zu werden. Aber wer weiß, was in einem Jahr ist.

Am Sonntag war es soweit. Wir hatten unser Konzert. Ich würde gerne mal Ultraschall während des Spielens machen lassen. Ob Knöpfchen im Bauch liegt und sich die Ohren zuhält? Zumindest ist er an einigen Stellen wohl nicht mit der Musik einverstanden, denn er tritt kräftig aus. Oder vielleicht gefällt es ihm und er tanzt? Die Schlagzeugerin ist auch schwanger und ihr Kind rührt sich nicht, wenn sie spielt.
Ich hatte vor Jahren von einem Dirigenten gelesen, der hatte ein neues Stück ausgesucht und als das Orchester anfing zu spielen war ihm die Kontrabassstimme gekannt, ohne dass er sie sich angeschaut hatte. Er hatte es seiner Mutter erzählt die Kontrabass spielte und sie sagte ihm daraufhin, dass sie, als sie mit ihm schwanger war, zu der Zeit dieses Stück geübt hat. Ob meine Kinder später auch mal meine Stimme heraushören, wenn sie die jeweiligen Stücke hören?

Im Moment ist das so ein abhaken von Ereignissen. Urlaub abgehakt, Konzert abgehakt, letzter Arbeitstag abgehakt. Jetzt liegen hoffentlich mindestens 6 Wochen vor mir, in denen ich nichts mehr zum Abhaken habe. Doch ganz wichtig, noch ein Termin. Anmeldung im Krankenhaus. Wobei ich immer noch nicht weiß, wohin. Aber da habe ich ja noch zwei Wochen Zeit.
Meine alte Hebamme hatte ich auch angerufen, sie hat Zeit bis zum 11.01. dann fährt sie in den Urlaub. Aber bis dahin ist Knöpfchen da. Ich möchte sie in den ersten Tagen hauptsächlich zum Wiegen, für die Nabelpflege und damit sie einen Blick darauf hat, ob Knöpfchen vielleicht eine Gelbsucht entwickelt. Und dass sie einen Blick auf mich werfen kann. Danach kommen wir sicher alleine klar. Zur Not hat sie auch eine Vertretung. Hebammen in Frankfurt zu finden soll recht schwierig sein. Da wir am Rand wohnen hatte ich mich beim ersten Kind gleich außerhalb von Frankfurt umgesehen. Die erste hatte Zeit und wir kamen gut miteinander aus und ich freue mich darauf, sie wiederzusehen.
Sie bietet später die Rückbildung ohne Kinder an und zwar am Abend, wenn die Männer zu Hause sind und so sich um die Kinder kümmern können. Ich hatte meinen Mann immer dabei, er ist in der Zeit spazieren gegangen und er hätte so schnell zum Stillen vorbei kommen können. Bis auf einmal war es gar nicht nötig. Ich konnte dafür die Stunde ganz für mich ohne Kind nutzen und alle Übungen mitmachen. Andere mussten mitten in der Stunde mal nach Hause, weil der Mann ganz verzweifelt anrief. Für mich war es so die beste Lösung. Ich konnte die 10 Stunden einfach für mich genießen, ohne schlechtes Gewissen anderen gegenüber und einfach nur Zeit für mich und dies hat nach drei Monaten Stillen, schmusen und kümmern einfach nur gut getan. Kann ich nur empfehlen. Ich glaube Rückbildung mit Kind bringt nichts, da man sich um das Kind kümmert und nicht um den eigenen Körper und der hat es nötig nach neun Monaten mit einem Kind im Bauch und anschließender Geburt.

Aber nun freue ich mich erst einmal auf eine hoffentlich ruhige erste Woche zu Hause. Wie war das doch so schön in der ersten Schwangerschaft. Ich lag Anfangs dick eingemummelt im Garten und habe den halben Tag gelesen. Zum Ende der Schwangerschaft hin wurde es immer wärmer und die Hebammen bei der Akupunktur waren auf uns braungebrannte Schwangere ganz neidisch. Mit Kind zu Hause wird das tagsüber mit dem Lesen nichts. Aber mir bleibt ja nach wie vor die Nacht.

Ich wünsche eine schöne Woche.

Viele Grüße,

Bianca



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