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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
21. Schwangerschaftswoche

Es geht rückwärts.

Eine stürmische Woche liegt hinter uns.

Nicht nur meine Schwangerschaft hat jetzt rein rechnerisch weniger Wochen vor sich, wie sie bereits bestand, nein auch die langen Tage des Sommers neigen sich dem Ende. Mir wurde es morgens ganz deutlich, was ich schon die ganze Zeit wahrgenommen habe, aber nicht wirklich realisiert habe. Es ist morgens immer dunkler, wenn ich aufstehe. Ich musste heute sogar das Licht anmachen, damit ich mir die passende Kleidung aus dem Schrank suchen konnte. Das war ja schon lange nicht mehr der Fall. Ich habe erst einmal auf die Uhr geschaut, ob der Wecker nicht zu früh losgegangen ist. Aber nein, es war 5:15 Uhr und somit alles wie es sein sollte. Das heißt für mich, dass es wohl auch nicht mehr lange dauern wird, bis ich nicht mehr mit dem Rad fahren werde. Denn mit dem Rad im Dunkeln finde ich es gar nicht prickelnd. Ich sehe gerne schon lange im Voraus, wo ich hinfahre und wann die nächste Unebenheit kommt. Somit werde ich bald, ich schätze spätestens im September, wieder mit dem Auto fahren. Dann fehlt mir allerdings die Bewegung. Denn ganz ehrlich. Mit zwei Kindern im Schlepptau kommt man nicht wirklich vorwärts. Da es ja immer heißt, man soll sich möglichst bis zum Ende der Schwangerschaft sportlich betätigen, gäbe es ja noch die Möglichkeit dies nach Feierabend zu tun. Feierabend heißt für mich, die Kinder liegen im Bett und dann habe ich Zeit für mich. Aber ich kenne mich. Nach einem langen Arbeitstag, den Rest des Tages will ich mit meinen Kindern verbringen und weil es nicht anderes geht, auch noch ein wenig Haushalt machen und dann noch die immer früher einsetzende Dunkelheit. Da werde ich keine Lust haben mich nochmals auf den Weg zu einem Yogakurs, Schwangerschaftsgymnastik oder ins Schwimmbad zu machen.

Am Dienstag kam das angekündigte Unwetter. Wobei unsere Gegend noch glimpflich davon gekommen ist. Zwei Gärten weiter ist ein Baum umgefallen, der jedoch schon vorgeschädigt war. Im gegenüberliegenden Park hat der Blitz in einen riesigen Baum eingeschlagen. Wir passen zur Zeit auf das Haus unserer Nachbarn auf. Sie haben einen Pavillon im Garten stehen, den hat es auf die andere Seite geweht und die Seitenteile waren ganz verbogen. Das kleine Gewächshaus hat es umgeweht und unser Gartentrampolin ist ein Stück durch die Gegend gehüpft. Aber es konnte alles wieder aufgestellt werden. Unser Großer hatte im Nachhinein richtig viel Vergnügen sämtliche Sturmschäden zu entdecken und wenn möglich zu beseitigen. So ist er die Straße entlang gelaufen und hat alle umgekippten Mülltonnen wieder aufgerichtet. Außerdem hat er alle abgebrochenen Äste angeschleppt.

Am Freitag waren wir bei einem anderen Frauenarzt, der einen Organultraschall von unserem Knöpfchen gemacht hat. Die ist die einzige Untersuchung außer der Reihe, die ich als Risikoschwangere wahrnehmen werde. Es sieht so aus, als wäre er gesund und es bleibt ein Junge. Wir haben das Herz, die Nieren, den Rücken, das Hirn und dann die Füße gesehen. Es ist schon Wahnsinn, was mit diesen Geräten alles genau dargestellt werden kann. Leider bohrte er die Nase in die Plazenta und hat sich auch nicht gedreht, so dass kein 3D Foto vom Gesicht gemacht werden konnte. Ich weiß, dies hat nichts mit der Vorsorge zu tun, jedoch ist es eine nette Dreingabe. Wir hatten uns bewusst nur für diese Untersuchung entschieden, da mir das Risiko eines ungenauen Befundes bei einer Nackenfaltenmessung und dann die Wartezeit bis zur Fruchtwasseruntersuchung einfach zu lange ist. Die Zeit dazwischen muss einfach fürchterlich sein. Außerdem sollte man sich auch vorher klar darüber sein, dass man vor einer Entscheidung steht, wenn man erfährt, dass das Kind krank ist. Sicher geht jede Frau zum Arzt, damit er bestätigt, dass das Kind gesund ist. Wie die Entscheidung letztendlich aussehen mag, kann man im Voraus sicher nicht ermessen.

Freitag war ich also beim Arzt und sah unser Knöpfchen wild treten und zappeln. Durch die Lage der Vorderwandplazenta habe ich, wenn überhaupt mal ein Flattern gespürt. Immer dann, wenn der Schallkopf etwas fester in meinen Bauch gepresst wurde. Aber ich wusste, Knöpfchen geht es gut. Dann kam der Samstag, kein Flattern. Sonntag genauso, ich war aber auch den ganzen Tag in Bewegung und hatte immer etwas zu tun. Abends hatte ich mich hingelegt und das ist dann immer die Zeit, in der ein leichtes Flattern zu spüren war. Nichts. Ich habe mich dann sogar bewusst auf den Bauch gedreht, um durch den Druck vielleicht ein Flattern zu spüren, nichts. Die Nacht war dementsprechend. Also hatte ich am Morgen beschlossen, ich gehe zum Arzt. Ich bin auf die Arbeit gefahren und kaum auf meinem Bürostuhl habe ich endlich das Flattern wieder gespürt. So mache ich mich völlig umsonst verrückt. Wie paranoid wäre ich mir vorgekommen, wenn ich am Vormittag zum Arzt gefahren wäre und alles wäre in Ordnung gewesen. Und wäre es nicht so gewesen, man hätte auch nichts mehr machen können. Aber nun flattert es den ganzen Vormittag immer mal wieder und entschädigt mich für die Ängste der Nacht.
Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Viele Grüße,
Bianca



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