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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
11. Schwangerschaftswoche

Unser Großer

Geburt unseres 1. Kindes

Hallo,

da bin ich wieder. Da ich die nächsten drei Wochen bei hoffentlich viel besserem Wetter, wir hatten doch tatsächlich Ende Mai noch unseren Ofen an, ohne Computer sein werde, habe ich ein wenig vorgeschrieben. Da ich ja schlecht schon im Voraus wissen kann was so passiert, erzähle ich von der Geburt unseres Sohnes.

Wir wohnen seit 2000 in einem kleinen Häuschen und haben immer gesagt, für uns reicht es und wenn wir ein Kind haben, bauen wir an. Seit März 2004 haben wir nicht mehr verhütet. Und jeden Monat wieder die Enttäuschung. Jeden Morgen Temperatur messen, herzeln nach Kalender. Utrogest war das einzige, was meiner damaligen Ärztin dazu eingefallen ist. Hatte auch nichts genutzt. Mein Mann durfte sich bei einem Urologen vorstellen, bei ihm ist alles in Ordnung. Als die Regierung beschlossen hat die Mehrwertsteuer ab 2007 zu erhöhen, haben wir beschlossen noch 2006 anzubauen, auch ohne ein Kind. Und was soll ich sagen, Baubeginn Juni 2006, schwanger Juli 2006. So einfach kann es sein? Dabei waren wir vom Umbau so fertig, dass wir definitiv nur einmal geherzelt haben und das noch nicht mal zum „richtigen“ Zeitpunkt. Ich war gerne schwanger. Ich hatte, bis auf die Schlaflosigkeit ab dem 5. Monat, keine Beschwerden. Daher hat es mir auch nichts ausgemacht, dass sich in der 40. SSW noch nichts tat. Und andererseits war ich auch ganz froh darüber. Bis Karfreitag war noch nicht mal unser Schlafzimmer tapeziert. Wir hatten nur die Küche, Bad und den Flur in vorzeigbarem Zustand, da diese nicht neu gemacht wurden. Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer, alles nicht fertig. Mein Vater hat Karfreitag das Schlafzimmer tapeziert, wir haben Ostersonntag den Fußboden verlegt und dann Schrank und Bett wieder aufgebaut. Zum Glück hatte ich keinen Nestbautrieb. Ich wäre wohl verzweifelt. Also Vorbereitung zur Geburt hatte ich einen Geburtsvorbereitungskurs, der nur für zwei Termine die Anwesenheit der werdenden Papas vorsah, besucht. Das fand ich damals ganz entspannend. Und dann hatte ich ab der 36. Woche noch Akupunktur, da die Geburt schneller und leichter gehen sollte. Damals hat man noch bis zum 10. Tag gewartet, bis mit der Einleitung begonnen wurde. Mir ging es gut und Purzel auch. Ich habe jeden Tag den Bauch gestreichelt und ihm gesagt, dass er lieber noch drin bleiben soll, hier draußen ist noch nichts fertig und es ist total ungemütlich. Der 10. Tag wäre Ostersonntag gewesen. Ich habe dann mit der Ärztin im Krankenhaus verhandelt und sie hat den Termin neu berechnet und den Donnerstag darauf festgelegt. Am Donnerstag wurde ein Wehenbelastungstest gemacht und wir haben den ganzen Tag im Krankenhaus verbracht. Abends durfte ich wieder heim. Ab Freitag wurde mir zur Geburtseinleitung ein Gel an den Muttermund gelegt. Das heißt dann zwei Stunden liegen am CTG, dann zwei Stunden spazieren gehen, wieder neues Gel, zwei Stunden liegen am CTG, spazieren gehen. Und das ging den ganzen Tag. Ich hatte meinen Mann nach Hause geschickt, abends durfte ich auch wieder nach Hause. Samstag früh ging es wieder von vorne los. Bis Mittags tat sich nichts, dann wurden die Wehen spürbar. Ich wollte gerne in der Wanne entbinden, aber irgendwann war um 22.00 Uhr Schichtwechsel und der Wunsch ging dann unter. Ich war so mit den Wehen beschäftigt, dass ich das dann auch nicht noch einmal gesagt hatte. Sonntagnacht um 0:30 Uhr war unser kleiner Sohnemann da. Mit dem Stillen hat es nicht so geklappt, er wollte oder konnte nicht so richtig, es hat höllisch weh getan. Da alles in Ordnung schien, sind wir Montag nach Erledigung aller Formalitäten nach Hause. Die Nachsorgehebamme ist schon etwas älter und hat auch sicher schon einiges gesehen. Bei uns kam sie immer ins Haus, schaute nicht rechts, nicht links, ist gleich die Treppe hoch links abgebogen ins Schlafzimmer und hat dort, in unserem gerade so fertigen Schlafzimmer, die Nachsorge übernommen. Mittwochs habe ich ihr erzählt, dass Clemens immer ganz gelb wird, wenn er schreit. Sie hat uns in eine Kinderklinik zum Blutabnehmen geschickt. Der Wert war viel zu hoch, er hatte Gelbsucht. Jetzt gab es die Möglichkeit, ihn auf die Überwachungsstation zu verlegen und ich kann nicht bei ihm bleiben oder auf die Kinderstation, wo ich da bleiben könnte, jedoch wären wir dort allen möglichen Krankheiten ausgesetzt, wovon sie mir abraten würden. Also haben wir uns für die Überwachungsstation entschieden. Er bekam eine schwarze Augenbinde auf und wurde nur mit Windeln bekleidet unter die Höhnsonne gelegt. Nun hieß es alle vier Stunden zum Stillen vorbei zu kommen. Die Stühle waren so ungemütlich. Ich hatte solche Schmerzen im Sitzen, im Laufen, im Stehen. Das Stillen hat erst geklappt, als sie mir ein Stillhütchen gegeben hatten. Nach dem Stillen hieß es immer Milch abpumpen für die Nacht. Ich kam mir vor wie eine Kuh. Um 23 Uhr sind wir dann vom Krankenhaus heim und da stand das leere Bett. Wir hatten ein Beistellbett gebaut, was überaus praktisch ist, da wenn man alles in greifbarer Nähe rund ums Bett plaziert, nachts nicht raus muss. Und nun war es leer. Das war vielleicht ein komisches Gefühl. Am nächsten Morgen um 5 sind wir dann wieder Richtung Krankenhaus und sind erst um 23 Uhr wieder heim. Freitag Nachmittag durften wir ihn dann endlich wieder mitnehmen. Danach haben wir die meiste Zeit zu dritt im Bett verbracht. Das war die schönste Zeit. Keine Verpflichtungen, einfach nur gegenseitiges beschnuppern und kennen lernen. Dadurch, dass wir fast nicht aufgestanden sind, haben wir immer wieder geschlafen und waren somit doch recht fit.

Zum Glück war das Wetter die ersten fünf Wochen nach der Geburt traumhaft. Es war viel zu warm für die Jahreszeit und die Sonne lachte vom Himmel. So konnten wir Besucher im Garten empfangen. Im Rohbau unseres Wohnzimmers wäre dies nun wirklich nicht gemütlich gewesen. Die Verhütung hat für ein Jahr die vorangegangene Geburt und unser Sohn übernommen. Ich hatte, bis ich mit der Rückbildung in der 10. Woche begonnen hatte, Schmerzen beim Laufen und Sitzen. Außerdem habe ich meinen Sohn gestillt und ganz viel geschmust. Auch Nachts schlief er oft auf meiner Brust, da er alleine nicht schlafen wollte. Und lieber bewegungslos auf dem Rücken schlafen als gar nicht schlafen, weil das Kind einen wach hält. Lust dann auch noch mit meinem Mann zu kuscheln und schmusen oder gar mehr hatte ich keine. Bei so viel Körperkontakt? Wie ich viel später erfahren habe, machen einige Paare diese Erfahrung.


Ich wünsche euch eine schöne Woche.

Bianca



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