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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Lena S.

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

29. Schwangerschaftswoche

Der Knirps fährt Fahrstuhl ...

Am vergangenen Dienstag war wieder ein Vorbereitungskurs: wir sind nur noch vier schwangere Frauen…unsere Hebamme Katja erklärte uns, dass eine von uns, sie ist jetzt ebenfalls wie ich in der 29.SSW, wohl nicht mehr zum Kurs kommen würde, da das Kleine in ihrem Bauch nicht mehr richtig wachse…irgendwie funktioniert bei ihr der Mutterkuchen nicht so wie es wünschenswert wäre und deshalb werde sie und das Kleine nun im Krankenhaus überwacht…ich wünsche ihr und dem Kleinen Wesen in ihrem Bauch alles erdenklich Gute!
Nachdem wir diese Nachricht verdaut hatten, lockerten wir unsere Körper mit ein paar Gymnastikübungen. Spannend waren die Atemübungen, insbesondere die, die Katja als „Fahrstuhl fahren“ (fürs Kind) bezeichnete: im Vierfüßlerstand weitet sich der (dicke) Babybauch mit dem Einatmen und beim Ausatmen zieht man den Bauch etwas ein…dadurch entsteht tatsächlich ein wenig das Gefühl, den Bauch eine Etage hoch- (einatmen) bzw. runterfahren (ausatmen) zu lassen.
Die Theorie des Abends war die Geburt an sich, na ja, also die mittlere (von drei Phasen), die sog. Austreibungsphase. Ich bin fasziniert welche (Schwerst-)Arbeit die Geburt auch für das Kind bedeutet und ich wünsche mir, dass sich unser kleiner Knirps noch in die Beckenendlage begibt und wir (mein Knirps und ich) dann – irgendwann im September – diese einmalige Kraftanstrengung gemeinsam durchstehen!
Ich frage mich, welche Auswirkungen die Art und Weise wie wir auf die Welt kommen, ob nun durch eine Spontangeburt, mit Hilfe von Instrumenten wie einer Zange (eher selten) oder einer Saugglocke (war bei mir der Fall) oder auch durch einen Kaiserschnitt, auf uns hat?!?!
So berichtete Katja z.B., dass das Kindchen (auch deshalb) durch die Enge des Geburtskanals hindurch müsse, damit das Fruchtwasser aus den Lungen und den Atemwegen geradewegs heraus gepresst werden könne und somit dann die eigenständige Atmung des Kleinen ermögliche. (Bei Kaiserschnitt-Kindern werden häufig die Atemwege abgesaugt, um dies zu ermöglichen…)

Mein schwangerer Körper:
Obwohl ich täglich Magnesium zu mir nehme, bekomme ich seit etwa zwei Wochen sehr schnell Wadenkrämpfe, mal nur ganz kurz, ca.5 Sekunden, mal aber auch längere, die dann eine verkrampfte Muskulatur zurück lassen, welche ich auch einen Tag später noch spüre. Das ist recht unangenehm und auch sehr unberechenbar, ich vermeide deshalb (vorbeugend) inzwischen Gymnastik-/Yoga-Übungen bei denen ich die Füße strecke, sondern ziehe stattdessen die Zehen an.
Wir waren am vergangenen Sonntag gerade spazieren, als ich zum ersten Mal eine „Schwangerschaftswehe“ spürte…ein Ziehen im Unterbauch ähnlich dem kurz vor Regelbeginn. Laut dem Buch von Ingeborg Stadelmann: „Die Hebammensprechstunde“: zeige dieses Zusammenziehen und Hartwerden der Muskulatur dem Kind: „So wird es sein, wenn du mir zu groß wirst und dich auf den Weg nach draußen machen musst.“ Während dieser „Wehenübung“ soll frau Atemübungen machen…Also ruhig und tief durchatmen. Dieses Ziehen klang aber bei mir nach kurzer Zeit, etwa einer halben Minute, wieder ab und ist seitdem auch nicht mehr aufgetreten.
„Als normal kann ein zehnmaliges Üben am Tag bezeichnet werden. Spätestens wenn 20 solcher Kontraktionen oder mehr pro Tag auftreten, sollte die Schwangere ihre/n Arzt/Ärztin aufsuchen“. Denn mitunter könne dann diese Wehentätigkeit Veränderungen am Muttermund bewirken (fängt an, sich zu öffnen).

Gestern (21.06) war wieder eine Vorsorgeuntersuchung und nach sechs Wochen auch - endlich - wieder ein ausführlicherer Ultraschall. Wir als werdende Eltern sind doch sooo neugierig auf neue Bildchen von unserem kleinen Knirps! ;)

Zu meinen Werten: Eisen, Urin, etc. alles ok. Mein Blutdruck ist mit 126 zu 76 der bisher niedrigste, aber auch völlig ok. Und die Wassereinlagerungen in meinen Beinen seien geringer geworden und unbedenklich. Alles ist also im Normalbereich und ich brauche mich nicht um eine Gestose oder sonstige Komplikationen zu sorgen. (Ich trinke aber auch weiterhin fleißig mein Salzwasser!) Bezüglich des Ziehens (im Leistenbereich), von dem ich letzte Woche berichtet habe, das ist geblieben bzw. wieder aufgetaucht, aber laut Arzt ist der Grund dafür wahrscheinlich wirklich, dass sich das Gewebe allgemein und im besonderen im Unterleibsbereich auf die Geburt vorbereitet und weicher wird, was dann mitunter so eine Ziehen bei Bewegung verursachen kann. Die vergangenen zwei Wochen habe ich übrigens nicht an Gewicht zugelegt, was gewiss durch mein wieder aufgenommenes Sportprogramm (täglich ein paar Gymnastik- und auch Hantel-Übungen) und vor allem die ausgewogenere Ernährung bedingt ist. Ich fühle mich seither zudem wieder richtig fit, auch mit Kugelbauch! Ich habe das Gefühl, dass das (natürlich mäßige und ruhige) Training (und wieder Aufbau) meiner Muskulatur zu einer Art Entspannung meines ganzen Körpers führt. Ganz so als würde die gestärkte Muskulatur leichthin das vermehrte Körpergewicht tragen können und ich fühle mich in meinen Bewegungen nicht mehr so plump wie noch vor einigen Wochen, sondern vielmehr entspannt. Das ist ein schönes Gefühl und ich kann so meinen veränderten (und sich weiterhin verändernden) Körper viel leichter annehmen.
Da hatte ich doch den Eindruck, mein Bauch sei die letzten Tage nicht gewachsen…denkste! Ist er doch!
Das habe ich gemerkt, als ich letztens ein T-Shirt anzog und feststellte, dass es inzwischen nicht mehr locker über dem Bauch hängt, sondern sich über dem Bauch spannt! Nun, mein Bauch wächst schneller als ich es manchmal bemerke… ;)
Und ich bin jedes Mal baff, wenn ich mein Spiegelbild erblicke…langsam fällt mir das Schuhe zubinden tatsächlich etwas schwerer, da ich mich nicht mehr gerade bücken kann, sondern meinem Bauch etwas zur Seite ausweichen muss…

Wenn ich allerdings bedenke, dass mein kleiner Knirps (laut Buch: Schau mal wie ich wachse - 3D-Ultraschallbilder - von Stuart Campbell) inzwischen schon eine Größe etwa 43cm (!) mit ausgestreckten Beinchen erreicht hat und ca. 1250Gramm wiegt, dann ist mir auch klar, dass der Kleine einfach auch von Woche zu Woche mehr Platz braucht!!! Langsam wird es für mich fassbarer oder fühlbarer(?), dass in mir ein kleines Menschenwesen heranwächst…die Ultraschallbilder werden bei jeder (weiteren) Untersuchung deutlicher, es ist irgendwie komisch, aber ich brauche diese Bilder auch, um mir tatsächlich vor Augen zu führen, dass ich bald Mutter werde! Puh, das ist irgendwie immer noch unfassbar. Auch wenn einiges jetzt langsam Gestalt annimmt, sei es das Kinderzimmer, die Ultraschallbilder, die täglich spürbaren Reaktionen des Kleinen im Bauch…

Ach ja, übrigens, wir haben einen Namen gefunden! :)
Aber den möchte ich erst später schreiben…

Mein kleiner Knirps bewegt sich im Übrigen seit etwa einer Woche „viel“ mehr als bisher.
In diesen Tagen seien (lt. Buch) die Nervenverbindungen im Gehirn des Kleinen so weit fortgeschritten wie bei einem Neugeborenen. Gleichzeitig reife die Großhirnrinde und fördere somit das Bewusstsein. Auch wenn es sich komisch anhören bzw. lesen mag, ich habe seit einigen Tagen eben genau dieses Gefühl, dass mein Kleiner langsam „erwacht“, ich meine damit, dass er mehr Anteil nimmt an seiner Umwelt, vermehrt auf die Reize von außen reagiert, die Tätigkeiten, die ich mache bemerkt und dass er häufiger und „gezielter“ reagiert.
Zudem sei der Kleine jetzt auch in der Lage, (zu fühlen, aber das, glaube ich, funktioniert schon früher) sich an Musik, die er jetzt hört oder auch Geschichten, dann nach der Geburt auch zu erinnern…
ist er auch gar nicht mehr sooo ruhig, sondern teilt sich mehrmals am Tag mit. Und ich muss immer schmunzeln, wenn sich meine Bauchdecke hebt, ausbeult oder auch wenn mein Bauch einige Minuten nicht mehr symmetrisch rund ist, sondern – meist rechts – eine deutliche Ausbeulung aufzeigt. Es ist also anscheinend noch genug Platz, so dass sich der Kleine drehen und strampeln kann ;)
Seit gestern weiß ich auch warum diese größere Ausbeulung rechts ist. Im Ultraschall war zu sehen, dass der Kopf kurz unter meinen Rippen (rechts) ist, der Rücken dann ebenfalls rechts vom Bauchnabel liegt, der Po dann unten links vom Bauchnabel und – wie mein Frauenarzt beschrieb – „die kleinen Teilen“ (damit bezeichne man die Extremitäten laut meinem Frauenarzt; ich musste bei dieser Bezeichnung sehr schmunzeln) dann links von meinem Bauchnabel liegen. Unser Kleiner genießt also im Moment noch das Sitzen auf dem Po. Ist ja auch noch ne Menge Zeit…zum umdrehen.

Und eine Überraschung gab es gestern noch:
Laut Ultraschall bin ich nicht in der 29.SSW (28/4), sonder genau eine Woche weiter, nämlich 29/4! Unser Knirps ist also schon etwas größer…Vielleicht hat er es ja doch eiliger und kommt ein paar Tage früher?! Der Termin wäre jetzt jedenfalls der 2. September. In der 12.SSW gab es ja schon einmal eine Korrektur des errechneten Termins, das war der 3. September. Eine ganze Woche Unterschied finde ich recht viel, bisher habe ich lediglich davon gehört, dass sich der errechnete Termin im Laufe der Schwangerschaft etwa um zwei bis drei Tage mal verschiebt.
Wir lassen uns überraschen ;)
Der Kleine wird ohnehin dann kommen, wann er will!

bis nächste Woche,

eure Marlen mit Knirps! :)



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