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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Lena S.

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

35. Schwangerschaftswoche

Geburtsvorbereitungen...

Jaaa! ;) Die 35.SSW ist vorüber!!!
Ich entspanne mich mit jedem Tag mehr…denn selbst wenn jetzt irgendetwas passieren sollte, sei es die Fruchtblase platzt oder Wehen setzen ein oder was auch sonst noch so passieren könnte…die Lunge unseres Kleinen müsste jetzt schon vollständig entwickelt sein. Er wäre zwar ein immer noch ein Frühchen, aber ein „spätes“ und er könnte selbständig atmen! Das ist das Highlight dieser Woche!

Und so entspannt wie sich unser Kleiner zur Zeit wieder anfühlt, glaube ich auch, dass wir es noch ein paar (oder zumindest Paar) Wochen schaffen…

Was ich in meinem letzten Bericht vergessen habe…Es gibt einige Gewürze, die Wehen anregend wirken können – so z.B. Basilikum und Zimt! Ähem, wir würzen eigentlich alle unsere Nudelgerichte mit Basilikum und wir essen recht häufig Nudeln, in den unterschiedlichsten Variationen…Und was den Zimt angeht, ich esse leidenschaftlich gerne Milchreis mit viel Zimt und würze mir auch so manchen Tee damit! Nun denn, nachdem ich das gelesen habe, habe ich dann doch beschlossen, Basilikum und Zimt aus meiner Alltagsküche (zumindest für noch weitere drei, vier Wochen) zu verbannen.

Seit meinem letzten Frauenarztbesuch vor gut zwei Wochen, nehme ich täglich eine doppelte Ration Magnesium zu mir, damit meine Gebärmutter-Muskulatur entspannt bleibt.

Eine liebe Patientin von mir hat mir eine Spieluhr (von Sterntaler, sieht aus wie ein Sandmann) geschenkt, ich habe leider schon vergessen, wie die Melodie heißt, ich glaube es war ein Wiegenlied. Ich lege sie jeden Abend auf meinen dicken Bauch…Denn die Kleinen im Bauch können wohl ab der 34. SSW Melodien, Lieder, Texte „wieder erkennen“, d.h. dass sie sich nach der Geburt an bereits (regelmäßig) gehörte Melodien erinnern. :) Und dann hört unser Kleiner, neben all dem was es für ihn erst noch nach und nach zu entdecken gilt, zumindest am Abend eine bereits vertraute Melodie!

Mein Körper:
Meine Armbanduhr trage ich nicht mehr (ich muss mich zum Glück im Moment auch nicht so nach der Uhr richten), weil meine Handgelenke in den letzten zwei Wochen ziemlich angeschwollen sind und mich das Armband auf der Haut auch irgendwie stört.

Zudem macht sich der Transport von inzwischen 18 Kilogramm (ähem, es sind ja jetzt nur noch vier, fünf Wochen) Mehr-Gewicht bemerkbar…auch oder vielmehr gerade nachts, wenn ich von der einen Seitenlage in die andere wechsele…

Mein dicker Baby-Bauch ist übrigens von hinten so gut wie nicht erkennbar, er wölbt sich eindeutig ausschließlich nach vorn – wie war das mit einem „Spitzbauch“ eigentlich, eher ein Junge oder ein Mädchen? Ich weiß das gar nicht. Na, zumindest ist es bei mir ein Junge! ;)
Jedenfalls wirkt mein Bauch beinahe riesig groß – wenn ich mich seitlich im Spiegel sehe, verstehe ich auch die vermehrten Anfragen in den letzten Tagen (in der Bibliothek und beim Bäcker), wann denn der Geburts-Termin wäre! Meine Vorderansicht wirkt dagegen wesentlich „harmloser“. ;)

Mein Schlafrhythmus passt sich wieder – ganz so wie in den ersten Wochen der Schwangerschaft – einem neuen Muster an…ich schlafe nachts höchstens bis halb vier (das ist dann schon lange) und dafür lege ich mich, nachdem Daniel zur Arbeit gegangen ist, gegen sechs Uhr wieder hin und schlafe bis neun, zehn Uhr. Nach dem Mittagessen lege ich mich dann meist dann auch noch mal für ein, zwei Stunden aufs Ohr…
Daniel meint dazu, ich solle mich daran gewöhnen (und nicht dagegen anarbeiten, das ginge auch gar nicht, denn es handelt sich dabei um bleierne Müdigkeit, die mich geradezu in die Knie zwingt), denn vielleicht entspricht dieser Rhythmus dann in etwa dem von unserem kleinen Knirps?! Wie lieb von ihm, dass ich mich im Vorfeld schon daran gewöhnen darf… ;))

Leider ist auch mein Heißhunger auf Schokolade zurückgekehrt…ich versuche, diesen Jieper mit süßem Obst (Pfirsiche, Nektarinen, Bananen) zu drosseln, was mir aber nicht immer gelingt…

Es war auch eine lustige Woche, in der jeden Tag mindestens ein Paket oder Päckchen bei uns ankam. Entweder zur Hochzeit oder die Produktpartner-Geschenke von kidsgo, so sind wir jetzt sehr gut ausgestattet mit einem schicken Autositz von Concord, auch wenn wir den ja nicht sofort benötigen, können wir auf alle Fälle die Schaukelfunktion nutzen, meinem ersten Still-Bustier von Medela, das ich bereits in die Kliniktasche gepackt habe und ich bin erfreut, dass das Bustier so stabil gearbeitet ist, dass es auch für größere Größen – ich habe ja jetzt zwei Cup-Größen mehr, 80D – geeignet ist. Zudem noch eine Milchpumpe und…der klasse Kinderwagen von Stokke.
Außerdem wurde unser Briefkasten mit einer Menge Glückwunschkarten (zur Hochzeit) gefüttert…

Am Montag „vergnüge“ ich mich beim „Shoppen“ in einem Kaufhaus mit zwei großen Buchstaben, wobei das Vergnügen sich darin beschränkt, schnurstracks in die Abteilung für Umstandsmode zu gehen und rasch unter den reduzierten, mit dem Schild „Sommerschlussverkauf“ versehenen Sachen nach etwas Passendem zu suchen. Zum Glück werde ich gleich fündig und nach einem Gang in die Garderobe (und einem Mal Schuhe auf und wieder zu binden!) verlasse ich stolz mit einer neuen Umstandshose (ich passe jetzt nämlich in –räusper– keine einzige meiner alten Hosen mehr rein und da kann dann auch ein Bauchband, was ansonsten sehr praktisch ist, nix mehr ausrichten…Und unmittelbar nach der Geburt werde ich wohl auch noch nicht so mir nichts dir nichts in die kleinere Hosengröße hüpfen können!) und einem Umstandsshirt mit langen Ärmeln (in wenigen Wochen kann ich dieses dann als Stillshirt nutzen!) das Kaufhaus. Nach dieser „Tour“ bin ich schon so erschöpft, dass ich umgehend nach Hause fahre.
Oh man, es sind nur noch wenige Wochen!
Ich kann es kaum fassen, dass ich jetzt schon in der 35.SSW bin!

Mich erfasst heute so ein Gefühl wie:
„Ach, wie schön ist es doch, auf der Welt zu sein“!
Und wie schön, ist es doch im Mutterschutz zu sein und sich jetzt voll und ganz auf den kleinen Knirps vorzubereiten und die letzten Wochen noch einmal ganz besonders zu genießen!

Endlich finde ich auch weiter Zeit, das Buch von Ina May Gaskin „Die selbstbestimmte Geburt“ zu lesen! Ich schreibe euch nächste Woche einen Kommentar dazu, dann habe ich das Buch durchgelesen…bis jetzt gefällt es mir richtig gut, gewiss etwas ungewöhnlich, aber überzeugend! ;)

Seit Montag sind wir auch stolze Besitzer des Kinderwagens Stokke XPlory. Gemeinsam mit Daniel haben wir ihn am Abend zusammen gebaut und haben eine Probefahrt in der Wohnung gedreht…Über das tatsächliche Fahrverhalten können wir natürlich erst etwas schreiben, wenn unser Knirps darin liegt. Was aber schon sehr jetzt sehr positiv auffällt, ist die Tatsache, dass man die Höhe des –wie nennt man das eigentlich – Schiebebügels, Lenkers (äh?) jedenfalls verstellen kann! Das verhindert v.a. bei Daniel, der gute 1,90m groß ist, einen Rundrücken beim Schieben des Kinderwagens.

Den vergangenen Dienstag habe ich halb verschlafen…ich stehe erst halb elf auf, nach meinem Obstfrühstück, irgendwie habe ich heute keinen richtigen Hunger, lege ich mich aufs Sofa und döse vor mich hin. Erst zum Nachmittag fühle ich mich wieder recht fit und nehme meinen Termin mit meiner Heilpraktikerin wahr.
Wir sprechen über die Vorbereitungen zur Geburt unseres Kleinen…
Sie rät mir, mich mit Frauen, die bereits im Oskar Ziethen Krankenhaus, wo ich auch entbinden möchte, entbunden haben. Damit ich mir eine reale Einschätzung der Gegebenheiten machen kann, also was möglich ist unter der Geburt bzw. was zwar „angeboten“ wird, aber doch irgendwie nicht stattfindet!
Das habe ich bereits getan…ich habe ja schon im Krankenhaus mit meiner Zimmernachbarin, die dort vor knapp zwei Jahren entbunden hat, gesprochen und sie hat mir erzählt wie ihre Geburt abgelaufen ist…und da sie sich so gut aufgenommen gefühlt hat, möchte sie ja auch wieder dort entbinden… Außerdem habe ich auch mit Mandy gesprochen, die sich ihre erste Geburt ja gänzlich anders vorgestellt hat, nämlich im Geburtshaus und danach nach Hause, aber weil die Kleine in Steißlage geblieben ist, sollte sie dann doch ins Krankenhaus und per Kaiserschnitt entbinden. Dann ist ja ihre Fruchtblase in der 37.SSW geplatzt und der „geplante Kaiserschnitt“ war viel schneller dran als gedacht…
Ich glaube, es bringt mir eine gewisse eine Erleichterung, wenn ich mich im Vorfeld – zumindest gedanklich - mit vielen Eventualitäten auseinandersetzte!
Denn meistens kommt es (das Kleine) doch ganz anders als man (frau) denkt oder sich vielleicht auch wünscht!

Daniel und ich sind nun dabei, zu klären wie „genau“ ich mir seine Anwesenheit während der Geburt wünsche. Soll er meine Hände drücken, soll er mich massieren und/oder diverse Punkte drücken?
Oder soll er mir sozusagen meinen Rücken freihalten, d.h. wenn ich z. B: bei nicht mehr erträglichen Schmerzen, ein Mittel dagegen haben möchte, dass ich dann nur ihm sage, was ich will und er übernimmt dann die Rolle der Argumentation gegenüber den Ärzten und Hebammen…
Und wir reden auch darüber, dass er (bitte), wenn es ihm alles irgendwie doch zuviel wird, den Kreissaal verlässt. Und ich setzte mich auch damit auseinander, dass ich evt. dann doch „alleine“ bin. Denn auch wenn ich mir seine Anwesenheit bei der Geburt unseres Sohnes wünsche, möchte ich nicht, dass er die Situation dann irgendwie aushält, denn ich glaube, er ist dann selbst auch so sehr verspannt, dass er mir kaum eine Unterstützung sein kann. Und für ihn soll es zwar ein einzigartiges Erlebnis, aber keine Tortour, werden.
Auch wenn ich mir sehr wünsche, dass wir dieses Ereignis gemeinsam durchleben ;)

Und als weiterer Tipp auf die Geburtsvorbereitung: Viel singen – am besten während der gesamten Schwangerschaft! Zum einen freue sich das Kleine im Bauch über die Stimme der Mutter und zum anderen bringe das den gesamten Körper in Schwingung und lockere so auch verspannte Muskulatur…
Na ja. Nur, dass Singen ja nicht gerade eine Leidenschaft von mir ist…
Für dich, liebe Sabine, bleib einfach weiterhin ohne Radio (oder schalte es ab und an mal aus) und sing also ruhig weiter in deinem „Koreaner“, dein Knirps freut sich darüber ganz bestimmt! ;)
Das sage ich mir auch, wenn ich – zu meiner Überraschung in den letzten Tagen häufiger – mein Stimmbänder in (mehr oder weniger) melodische Schwingungen versetzte.

Für die Zeit dann im Krankenhaus habe ich mir eine CD (CD-Spieler ist dort vorhanden) mit meiner Lieblingsmusik ausgesucht und eine mit Naturmusik, sowohl Vogelstimmen als auch Meeresrauschen, die ich auch schon in meine „Kliniktasche“ gepackt habe… ;)

Weitere Tipps von meiner Heilpraktikerin ab ca. 5 Wochen vor der Geburt (na ja, dem errechneten Geburtstermin):

Täglich:
Himbeerblättertee, Brennesseltee & Pfefferminztee trinken;
Ich habe keinen puren Himbeerblättertee im Handel gefunden (nur die anderen beiden Sorten) und mich daher für die Mischung „Schwangerschaftstee“ von Salus entschieden, da sind alle drei (und noch weitere) Kräuterchen mit drin.

Das Kreuzbein mit Lavendel einölen. Allerdings lediglich einölen, nur unter der Geburt einmassieren, da ansonsten etwas „in Gang gesetzt, gelöst“ (z.B. Wehen) werden kann, was noch nicht gewollt ist.

Dann die viel zitierte Damm-Massage mit Rizinus- oder Damm-Massageöl, welche auch der Partner übernehmen kann…wenn er mag natürlich nur. Ist erleichternd, wenn er’s macht, wie ich finde, denn ich komme nicht mehr so wirklich an meinen Damm heran – meine Beweglichkeit ist durch den dicken Bauch doch sehr eingeschränkt.

Das Kieferngelenk bewegen, locker hin und her, öffnen und schließen. Bewegungen des Kieferngelenks wirken sich nämlich auf das Hüftgelenk aus…ist dieses locker, erleichtere dies auch die Geburt.

Und:
Auch noch ganz wichtig!
Was muss noch geregelt/verändert werden bevor das Kleine auf die Welt kommen kann und sich dann alles verändert? Denn schließlich spielt unsere Psyche auch immer eine wichtige Rolle und wirkt sich doch auch – meiner Ansicht nach – auf unser körperliches Befinden aus…
Welche Ängste(?) sind noch da, z. B. finanzieller Art oder auch welche Vorbereitungen(?) müssen noch getroffen werden, macht die Suche nach einem geeigneten Kita-Platz(?) schon/noch Sorgen? Etc.
Für uns heißt das v.a. die letzten Vorbereitungen und Einkäufe zu tätigen…Matratze für die Wiege, Wickelauflage für die Wickekommode, Windeln(!), Tragerucksack, und noch so ein paar Kleinigkeiten.

Und…ich soll die Geburt aufschreiben, also einen Geburtsbericht! Wie ich alles erlebt habe, was passiert ist, …
Aber das mache ich ja ohnehin!!! Nämlich für mich und auch für euch dann. ;)

Den Mittwoch nutze ich, um Baby-Kataloge zu durchforsten und die Dinge, die wir zur kompletten (Erst-) Ausstattung noch brauchen (und das sind doch noch so einige), aufzuschreiben…
Ich habe das Gefühl, dass der NESTBAU- Trieb jetzt bei mir voll einsetzt!
Und ich kann mich an den Klamotten für den Kleinen gar nicht satt sehen…ich fange sogar an, mit einem Paar kleiner blauer Söckchen ein wenig auf meinem Bauch herumzutanzen und dazu zu singen --- ;)))))))
Kennt ihr das auch? Also ich meine damit etwas eher ungewöhnliche Verhaltensweisen – ist das bei Schwangeren „normal“? ;) Oder spielen die Hormone in den letzten Wochen vor der Geburt noch um ein Vielfaches mehr verrückt? :)

Am Donnerstag hatte ich ein besonderes Erlebnis mit der neuen Frauenärztin. Oder besser gesagt, mit der Frauenärztin, die die Praxis meines „alten“ Frauenarztes übernommen hat. Ich möchte noch hinzufügen, dass er einen sehr guten Ruf in der Gegend hatte, was wohl an seiner zugewandten, verständigen Art lag und auch an der familiären, gemütlichen Atmosphäre der ganzen Praxis. Vom Zimmerspringbrunnen, ruhiger Musik über Wasser, Tee und Kekse für die Patientinnen bis hin zur Sprechstundenhilfe, deren Position meist von seiner Frau mit Leib und Seele ausgefüllt wurde und die die Wände mit eigens gemalten Bildern dekorierte, war es ein Raum zum Wohlfühlen, der mich irgendwie auch immer etwas beruhigte.
Jedenfalls erzählte mein Frauenarzt das letzte Mal von der „Neuen“, die die Praxis übernehme und insgeheim hatte ich mir schon vorgenommen, nun (ich hatte diesen Wechsel eigentlich erst NACH der Geburt unseres Kleinen geplant, aber wie das immer so ist mit Planung, es kommt dann doch immer ganz anders) die Praxis – v.a. auf Grund der Entfernung und der damit verbundenen langen Fahrzeit (von über einer Stunde je Fahrt) - zu wechseln.
Eigentlich wollte ich ja der Empfehlung meiner Zimmernachbarin (im Krankenhaus) nachgehen und zu der Ärztin gehen, die ganz in unsere Nähe ihre Praxis hat. Bedauerlicherweise habe ich unter der Telefonnummer (die ich im Internet gefunden hatte) niemanden erreicht, entweder es war besetzt oder keiner nahm den Hörer ab…So vergingen die Tage und ich kümmerte mich auch nicht um eine andere Praxis. Ich hatte dann schon beschlossen, dass ich die drei Termine, die noch vor der Geburt ausstehen, auch dort absolvieren könnte.
Und so kam ich gut gelaunt und gespannt auf evt. Veränderungen (Kindchen und Praxis) mit Daniel in der Praxis an. Leider gibt es dort jetzt auch eine neue Arzthelferin (Wo bloß die „alte“ abgeblieben ist? Es macht doch enorm viel aus, wenn man mit Namen angesprochen bzw. erkannt wird – oder eben auch nicht), die mir 15 Minuten später unsicher versuchte, die Blutprobe (für den Eisenwert) zu entnehmen…Nach drei vergeblichen Versuchen, war ich dann doch nahe daran, mich selbst zu pieksen und das Blut ins Röhrchen zu füllen. Aber beim vierten Anlauf (Piekser und Finger) klappte es dann. Das CTG sollte angelegt werden, aber der Kleine ist ja ohnehin nicht so begeistert davon, sich abhorchen zu lassen und dieses Mal dauerte es umso länger, d.h. das ganze Gel war über meine untere Bauchdecke verteilt (nach dem CTG hatte ich so etwas wie eine zweite Haut ;) aber das Herzchen noch immer nicht so richtig gefunden. Aber auch hier klappte es dann beim zweiten Versuch.
Zu diesem Zeitpunkt war ich noch sehr wohlwollend. Schließlich war es für die junge Frau wohl auch eine Umstellung bzw. Eingewöhnung in einer neuen Praxis mit neuen Patientinnen.
Daniel saß bei mir und beobachtet das CTG und er sah dann auch die „neue“ Ärztin als erster --- und wurde etwas blass. Er kommentierte, dass wohl die Patientin, die gerade eben aus dem Behandlungsraum herausgekommen war, nicht mehr wieder kommen würde…
Hm, na ja, ich rechnete mit dem Schlimmsten und war dann doch überrascht als sich die Ärztin, nach einem Blick auf das CTG, uns vorstellte. Sie wirkte etwas forsch (was ok ist), aber Daniel gegenüber gleich ziemlich „zickig“: „Warum er auf das CTG gucke?“ Naja, wohl, weil es ihn interessiert und er inzwischen weiß, was für uns wichtig ist, nämlich KEINE Wehentätigkeit und dafür rege Herzfrequenzen des Kleinen.
Der erste Eindruck war nicht überwältigend, aber ich dachte, noch zweimal Kommen und dann eben nicht mehr.
Dann wurden wir ins Behandlungszimmer gerufen. Sie reichte mir nochmals ihre Hand und ihr Händedruck war genauso lasch wie der erste, was bei mir für gewöhnlich nicht gerade viel Sympathie hervorruft. Aber egal. Vielmehr hat mich etwas verwundert, dass sie sich wohl (überhaupt) nicht auf ihre neue Patientinnen vorbereitet hat. Sie kommentierte das CTG mit den Worten, dass alles ganz ok aussehe und zeigte auf die Wehenlinie, die flach wie das Brandenburger Land ist, mit den Worten: „Das hier ihre Wehentätigkeit. Die werden soooo hoch sein (dabei demonstriert sie die Höhe mit ihrem Kugelschreiber), im Kreissaal. Das merken Sie dann.“ Ich ringe mir ein Lächeln ab und erwidere, dass ich bereits ein kleines Erlebnis mit vorzeitigen Wehen hatte…und ich daher schon die Wehentätigkeit auf dem CTG (und in meinem Körper) (er)kenne. Daraufhin guckt sie dann doch einmal in meine Akte, mein alter Arzt hatte dazu eine Notiz geschrieben, und fragt dann nur noch ob ich denn jetzt, sie nennt den Namen irgendeines Medikaments oder Magnesium nehme. „Magnesium“, lautet meine Antwort.
Das Gespräch ist vorerst beendet und sie fordert mich auf, mich zu entkleiden…Ich frage nach ob sie dieses Mal auch einen Ultraschall mache – um einfach kurz zu gucken ob sich der Kleine evt. noch weiter vorgearbeitet habe?! „Wenn Sie meinen“, lautet ihre Antwort. Ich bin etwas verwirrt, aber ja, ich meine das so.
Es folgt die Routine-Untersuchung und die Ärztin ruft mit geweiteten Augen aus: „Na, der ist aber weit! So tief“ --- NA, was für eine Überraschung!!! Das hätte ich ja nun gar nicht vermutet! – Kleiner Scherz! ;)
Ich fange an, mich zu fragen ob ich noch zweimal hier her kommen will. Ich hatte ihr in unserem kurzen Gespräch zuvor extra noch gesagt, dass sie bitte auch vorsichtig die Untersuchung mache, denn der Kopf des Kleinen sei wirklich schon sehr tief---im Becken! Ich wiederhole dies noch einmal kurz bevor sie mich untersucht…
Ich muss zu leise gesprochen haben oder unverständlich formuliert haben. Oder es lag doch an ihren Sprachkenntnissen, die einen starken osteuropäischen Einschlag haben?
Ihre Untersuchung empfinde ich als sehr unangenehm und im Nachhinein habe ich zu Daniel gesagt: „Da die Fruchtblase bei dieser Untersuchung NICHT geplatzt ist, wird sie gewiss noch weitere zwei Wochen halten!“
Nach der manuellen Untersuchung, verbleibe ich – wie aufgebahrt – halbnackt auf der Liege (bisher konnte ich mich immer erst wieder ankleiden), während die Ärztin den Schallkopf auf meinem Bauch platziert. Irgendwie nicht gerade ein Wohl-Gefühl, das sich da bei mit breit macht. Ich fühle mich tatsächlich etwas verletzlich und ausgeliefert. Zum Glück ist Daniel dabei und als er zu mir an die Liege tritt, geht’s mir auch gleich besser. Er sieht dann auch etwas auf dem Ultraschall, die Ärztin dreht mir, auch meine Nachfrage hin, den Bildschirm nicht zu. :? Und Daniel erhält auf seine Frage ob er ein Bildchen mitnehmen könne, sie hat vier ausgedruckt, die Antwort, jetzt erkenne man nichts mehr auf den Bildern. Schöne Bilder könne man in der 17.-20.SSW machen. Sie mache dann hübsche Bilder für uns in der zweiten Schwangerschaft----------------------------------------------------------------
Mein einziger Gedanke dazu ist: „NEIN! Ganz bestimmt nicht! Dieses Behandlungszimmer betrete ich nicht wieder. Außerdem denke ich auch daran, dass es ja vielleicht gar keine zweite Schwangerschaft geben wird…!“
Sie verabschiedet sich von uns mit den Worte: „Dann in zwei Wochen wieder hier zur CTG-Kontrolle. Und wenn Sie Schmerzen haben oder wenn die Fruchtblase platzt, dann kommen Sie zu uns, auch ohne Termin.“ ÄÄÄÄÄH?! Ist ja ganz reizend, dass ich dann sogar OHNE Termin vorbeikommen darf. Aber ich werde mich dann ganz bestimmt nicht in ihre Praxis, sondern vielmehr in das Krankenhaus bewegen!
Dieser Untersuchungstermin war zuviel für mich.
Also kurz gefasst, einmal und bitte nicht wieder.
Bei all dem habe ich völlig vergessen, mir ein Attest für die Krankenkasse – zur Beantragung des Mutterschaftsgeldes – geben zu lassen. Bin eben doch etwas vergesslich geworden. Aber das habe ich heute telefonisch nachgeholt. Und freundlicherweise schicken sie es mir, nach einigen Bitten, auch zu…
Am Montag werde ich einfach in die Praxis (in unserer Nähe) fahren und mir persönlich einen Termin holen.

Und zudem beschäftige ich mich jetzt mit den Vorbereitungen wegen des Elterngeldes…ich muss mal Mandy fragen wie sie das genau (und wo) gemacht hat. So ganz schlau werde ich auch aus diesen Infobroschüren nicht.

Welch eine Überraschung, als Daniel am Freitag eine Grußkarte von Fleurop im Briefkasten fand – ich hatte noch geschlafen als es kurz nach neun Uhr bei uns klingelte und eh ich mich aus dem Bett aufraffte, war der Blumenstrauß wohl wieder weg. Wir riefen die Telefonnummer an, die darauf stand…und am Samstag bekamen wir einen wunderschönen Blumenstrauß ins Haus mit den besten Glückwünschen zu unserer Heirat!!! ;) von der lieben kidsgo-Redaktion! DANKE :)

Heute bestellen wir die letzten Sachen der Erstausstattung für unseren Kleinen! :) Und genießen in stiller Vorfreude den herrlichen Sonntag!

Euch allen wünsche ich eine entspannte Woche und genießt die Sonne - bei uns ist im Moment wieder richtig Sommer!

Herzliche Grüße und bis nächste Woche,
eure Marlen



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