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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
40. Schwangerschaftswoche

Komm, Kleiner, komm…

Es wird Herbst…September ist ja nun schon einige Tage alt und ich fange doch tatsächlich jetzt an zu warten. Darauf zu warten, dass die Geburt beginnt, dass sich der Kleine ans Licht der Welt vor buddelt!

Montag: Das Warten beginnt! Da sind die ganzen Monate so schnell verflogen und nun ziehen sich die letzten Tage so unglaublich doll hin…

Den Dienstag genieße ich wieder, mache einen kleinen Spaziergang, leihe mir Zeitschriften rund um das Thema Baby, Säugling und Kleinkind aus und verbringe den Tag mit gemütlichem Schmökern dieser Literatur und lege ansonsten die Beine hoch! :)

Auch der Mittwoch vergeht ebenfalls ganz gemütlich, zur Abwechslung mal mit ein wenig Fernsehen und E-Mails schreiben an liebe Freunde…

Dann das Highlight dieser Woche am Donnerstag:
Wieder ein Termin in der Arztpraxis, heute lediglich zum CTG. Daniel begleitet mich – und beobachtet ganz aufgeregt die Wellenlinien, die das Gerät schreibt…Ja, die Wehentätigkeit hat sich verstärkt im Gegensatz zu vergangener Woche, weshalb mir wohl auch immer mal wieder so übel (aber stets ohne Erbrechen) ist, aber es sind eben noch keine „richtigen“ (Geburts-) Wehen, sondern eher recht konstant (von der Intensität her) bleibende Kontraktionen, die anscheinend nur von Woche zu Woche ansteigen. Der kleine Knirps in meinem Kugelbauch verschläft zum allerersten Mal das CTG, weshalb kaum Ausschläge seiner Herzfrequenz zu sehen sind. Das hatte mich schon beunruhigt, aber bei der Auswertung, dieses Mal neun von zehn Punkten, wird mir erklärt, dass der Kleine eben nur gerade sehr schläfrig ist… Während des CTGs hatte ich auf den Vorschlag der Arzthelferin hin, ich könne auch gerne versuchen, den Kleinen zu wecken, meine Seitenlage verändert und meinen Bauch etwas „geschüttelt“, aber der Kleine hat völlig unbeeindruckt davon, weiter gepennt.
Ich werde mit den Worten verabschiedet: „Na, wenn Sie es bis Sonntag noch nicht geschafft haben sollten, dann sehen wir uns am Montag um neun zum CTG wieder und dann gucken wir mal…Aber wir sehen uns wohl eher in sechs bis acht Wochen wieder zur Nachuntersuchung!“ – Nun, wir sehen uns wohl doch eher morgen wieder!

Nach der kurzen U-Bahnfahrt zurück nach Hause, komme ich nur mit Mühe von meinem Sitzplatz hoch…ich spüre einen bisher ungekannten Schmerz im Bereich der Beckenbodenmuskulatur und kann mit einem Mal kaum noch laufen --- Na gut, ich kann noch „laufen“ oder vielmehr, ich watschel’ von einem zum anderen Augenblick! Und jeder Schritt ist mit einem Mal unglaublich anstrengend!
Zu Hause angekommen, plumpse ich aufs Sofa und pausiere erst einmal. Diese komischen Schmerzen v.a. beim Aufstehen und mit jedem Schritt, verringern sich erst gegen Abend und seit Samstag treten diese lediglich kurzzeitig auf. Was auch immer das ist?!

Seit Donnerstag empfinde ich zudem die Nächte als noch unangenehmer als bisher! Ich kann kaum mehr auf der Seite liegen, beim drehen von der einen auf die andere Seite tut mir alles, wirklich alles vom Rücken, den Beinen, Füßen über den Bauch bis zur Brust (juckt tagsüber auch wieder mehr) weh und zieht. Ich fühle mich wie ein altes Mütterchen das sich mühsam und in Zeitlupe im Bett herumwälzt, um nach einer Stunde wach liegen, sich wieder gemächlich aus dem Bett hochzustemmen und zum Klo zu wanken. Ich wünsche mir, dass mein Sohn (endlich) da ist, anstrengender werden die Nächte wohl kaum sein und dann weiß ich auch ganz genau warum ich wach bin! ;)
Mir kommt es so vor, als durchlebe ich jetzt zum Ende der Schwangerschaft hin, noch ein paar „Schwangerschaftszipperlein“, die mir am Anfang erspart blieben. (Jammer, jammer,… ;)
Denn in der ersten Zeit meiner Schwangerschaft hatte ich ja hauptsächlich mit exzessiver Müdigkeit zu kämpfen.

Am Freitag werde ich zum Frühstück mit Brötchen verwöhnt, die Silke mitbringt. Sie verbringt das Wochenende mit ihrem Sohn bei Verwandten und hofft darauf, dass der Kleine noch bis Sonntag wartet, da kommt sie zurück. Denn sie wird wohl die erste sein, die uns dann als kleine Familie und Daniel und mich als frisch gebackene Eltern sehen wird, denn sie wird mir ein Stärkungs-Süppchen ins Krankenhaus bringen, das aus Lauch, Möhren, Ginsengwurzel und Hühnerklein bestehend, für die Dauer der Geburt über köcheln wird…der Sud des ganzen soll dann dafür sorgen, dass ich schnell wieder zu Kräften komme ;)
Also, Silke ist bereits wieder auf dem Heimweg nach Berlin und der Kleine scheint auch nicht im Entferntesten daran zu denken, aus seiner Vollpension auszuziehen.

Meine Schwiegermutter (sie hat leider in letzter Zeit immer ein Händchen dafür, mich anzurufen, wenn ich gerade in einer Tiefschlafphase, z. B. auf dem Sofa, bin und dann höre ich mich wohl nicht sehr erfreut über ihren Anruf an…) hat am Freitag angerufen…sie wollte fragen wie es mir gehe?! „Gut“, wie immer. Ich halte meinen Kommentar da immer sehr kurz.
- Und dass mein Kind ja jetzt bestimmt am Wochenende geboren werden würde?!
Na, das steht wohl noch in den Sternen…
- Und was ich denn dazu meine? Was ich „so im Gefühl“ habe?
Ich habe diesbezüglich gar nix mehr im Gefühl, habe ich doch schon zweimal (am Donnerstag das letzte Mal) gedacht: „Jetzt aber, jetzt geht’s los!“ Also ich denke da gar nix mehr. Zumal mir seit Donnerstagmittag eh wieder so übel ist, mal ganz abgesehen von diesem ständigen Gezuppel und Geziepe – ich fühle mich schon wie ein Waschlappen, der ständig jammert…und das nervt mich selbst! Also, ich mache da gar keine Prognosen mehr. Ich habe immer ganz fest daran geglaubt, dass ich „es spüren“ würde, wenn die Geburt losgeht. Also ich dachte von mir, dass ich ein recht gutes Körpergefühl hätte und dass ich „wüsste“ wann es soweit ist…Mhh, scheint nicht so. Eine Schwangerschaft ist wohl doch ein absoluter (unberechenbarer) Ausnahmezustand!
Irgendwann (oh, bitte bald) wird sich der Kleine auf den Weg machen…mir bleibt nix anderes übrig als abzuwarten und die Zeit bis dahin weitgehend zu genießen…auch wenn mir das inzwischen sehr schwer fällt.
Hinzu kommen ein paar Sorgen, die ich mir seit gestern mache, denn der Kleine bewegt sich so wenig – ob es ihm auch noch gut geht?! Ach, ich hoffe doch, dass er sich ansonsten bemerkbar machen würde?! Na ja, also morgen um neun werde ich wieder zur Frauenärztin watscheln (ein gewisser Entengang ist seit Donnerstag bei mir auch nicht mehr zu leugnen) und gespannt auf das CTG und dessen Auswertung warten.

Und sollte ich noch einmal schwanger sein, dann, so habe ich mir vorgenommen, werde ich zu dem errechneten Geburtstermin eine Woche dazu rechnen und den dann an Verwandte und Freunde weitergeben. Denn meine Gedanken kreisen ohnehin nur noch um die bevorstehende Geburt des Kleinen…und meine Hoffnungen bei jedem Telefonklingeln, ein wenig abgelenkt zu werden, sind spätestens nach dem ersten Satz zunichte gemacht: „Und? Is’ er schon da?“
Insbesondere die letzte Woche und noch mehr an den letzten Tagen, kamen etliche Anfragen ob denn der Kleine nun schon da sei???
NEEEEEEIN!!! Ist er nicht. Und auch heute sieht es nicht danach aus, als wolle er sich auf den Weg machen...noch so klein und doch schon eine ganz eigene Zeitrechnung ;)

Ich weiß ja, es ist völlig „normal“, dass sich manche Kinder etwas mehr Zeit lassen…aber es ist schon komisch, erst drängelt er (in der 32.SSW) und dann trödelt er --- und dabei heißt es, Mädchen bräuchten häufiger noch Zeit, sich zu putzen…das kann er doch dann machen, wenn er da ist!
Zumal meine Frauenärztin vor zwei Wochen auch sagte, dass der – per Ultraschall – berechnete Geburtstermin sehr genau bei uns sei, da diese Berechnung bereits in der 6.SSW (5.SSW +4) gemacht wurde und sich auch bei den folgenden bestätigte. Erst nach der 12.SSW sei der Termin etwas abgewichen (früher), aber ab der 12.SSW setze auch schon das individuelle Wachstum ein und daher würde man dann eher selten vom bisherigen Geburtstermin abweichen.
Na ja.

Am Freitag habe ich plötzlich einen richtigen Heißhunger auf Kartoffeln mit Quark und Leinöl bekommen und auf Mohrrüben…So futtere ich seit Freitag einmal täglich Kartoffeln mit gedünsteten Mohrrüben – herrlich!
Ich war ganz erstaunt, als ich gestern in einer Zeitschrift las, dass bei vermehrten Wasseransammlungen bzw. zur sanften Entwässerung während der Schwangerschaft ein Kartoffeltag pro Woche empfohlen wird! Die in Kartoffeln enthaltene Stärke soll einiges überschüssiges Wasser binden!
Also jetzt war mein erster Kartoffeltag! Doch mit meinem eingelagerten Wasser werde ich wohl noch ein paar Tage zurechtkommen müssen, auch wenn mich meine angeschwollenen Hände, die zur Faust geballt, total spannen, etwas kirre machen.
Aber es gibt auch etwas (körperlich) Erfreuliches in den letzten Tagen. Und das ist meine Verdauung, die irgendwie Aufwind erhalten hat – was sehr erleichternd ist! ;)

Ob meiner Ungeduld konnte ich es nicht lassen und habe versucht, die Wehen zu „locken“, was aber nicht gefruchtet hat:
Freitagabend ein ausgedehnter Spaziergang (Bewegung soll ja die Wehentätigkeit anregen und die Tätigkeit is’ doch bei mir vorhanden, muss sich doch nur noch verstärken!) im Tierpark wo wir dann auch meine Freundin Cathleen mit ihrem Söhnchen getroffen haben…ach ja, bald werde auch ich im Tierpark mit Kind unterwegs sein! :)

Am Samstag auch wieder ein Spaziergang, Himbeerblättertee und abends ein warmes Bad (die Entspannung soll ja Wehen, wenn’s soweit is’, anregen), das sehr entspannend aber nicht im Geringsten Wehen fördernd war – es war also wohl noch nicht so weit.

Nun ist Sonntag, der 9.September 2007 – heute ist der Termin!
Und was macht mein Knirps?
Schlummert friedlich im Bauch vor sich hin!

Und auch das kleine Sektfrühstück heute Morgen und die vorangegangene leidenschaftliche Aktivität vor dem Aufstehen haben daran keinerlei Veränderungen bewirkt…
So gebe ich es (für heute) auf und übe mich in GEDULD, was eindeutig eine Schwäche von mir ist.
Na ja, mal sehen ob sich morgen um dieses Zeit etwas verändert hat, ob der immer wieder auftauchende und dann doch wieder abklingende ziehende Kreuzschmerz und das Ziehen im Unterbauch stärker werden bzw. gar nicht mehr aufhören…oder…oder…oder dann übermorgen?!

Irgendwie habe ich heute mit starken Stimmungsschwankungen zu kämpfen – ich könnte heulen, nur weiß ich gar nicht so genau warum?! Meine Nerven sind wohl etwas angespannt… Weil der Kleine auf sich warten lässt? Oder vielmehr, weil ich anfange, mir Sorgen zu machen ob es ihm denn noch gut geht? Meine Hebamme Katja meinte ja, solange es der Mutter gut gehe, gehe es auch dem Kindchen im Bauch gut…nun, mir geht’s eigentlich gut. Wenn sich der Kleine nur mehr bewegen würde. Aber andererseits ist es inzwischen ja auch sehr eng im Bauch geworden und so wirklich getobt hat er ja nie in meinem Bauch…
Daniel beruhigt mich dann als er am Abend sein Ohr an meinen Bauch legt und ganz entspannt sagt, er höre das kleine Herzchen schnell wie immer schlagen und er habe jetzt eher das Bild vor Augen, der Kleine liege friedlich zusammengekuschelt wohlig weich und weich…
Na gut, dann soll er mal noch die friedliche Ruhe genießen.

Bis dahin treffe ich jetzt noch ein paar Vorbereitungen für das Wochenbett, so eine Art „Wochenbett-Survival-Paket“ ;)

Eure Marlen mit einem Bauchumfang von 111cm!!!



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