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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
12. Schwangerschaftswoche

Kniefall und 3. Fototermin!

Was für eine Woche …!
Manchmal passiert in einer einzigen Woche soviel, dass man das Gefühl hat, die Ereignisse passten gar nicht in nur eben diese sieben Tage, sondern es müssten Wochen vergangen sein …Nun, so geht es mir mit der vergangenen Woche! Gefühlte sieben Wochen oder so …

Ich fange am letzten Freitag an …Da begann unser Kurzurlaub.
Daniel fuhr uns ganz souverän durch den Freitag-Nachmittags-Verkehr auf der Autobahn und Landstraße gen Norden, nach Anklam und dort überquerten wir die „Land-Verbindung“ (Brücke) zur Insel Usedom.
Eine dreiviertel Stunde später fanden wir uns in einem geräumigen Appartement in der Villa Sophie (übrigens auch ein sehr schöner Mädchenname, wie ich finde ;) na ja, ich denke ab und zu auch darüber nach, ob unser Kind nun ein Knirps oder doch eine Knirpsline wird) wieder.
Was ich bis dahin nicht wusste, die Straße, die direkt am Meer entlangführt, bzw. die dem Strand am nächsten ist, heißt „Dünenstraße“. So war es auch bei unserer Unterkunft …und das war für mich eine ganz besondere Freude, denn der Weg zum Meer war lediglich einen Katzensprung entfernt!
Selbst aus dem Fenster konnte man bereits das Meer erahnen, erahnen leider nur deshalb, da die Dünen (zumindest im Erdgeschoss) den Blick auf die See versanden lassen …Doch bei geöffneten Fenstern konnten wir das Rauschen des Meeres hören und mit wenigen Schritten waren wir am Strand angekommen …und füllten unsere Lungen erst einmal mit der klaren, salzigen Meeresluft! Was für eine Wohltat! Die Berliner Luft (so gerne ich diese Stadt auch mag und mich ihr verbunden fühle) gegen diese Meeresbrise auszutauschen, war Balsam für jedes kleinste Lungenbläschen.
Wir begrüßten also das Meer und spazierten bei untergehender Sonne, es war inzwischen schon halb sechs, am Strand entlang. Nach einer knappen Stunde (die Sonne war nun gänzlich verschwunden und hatte ein paar Sternen Platz gemacht) fröstelte uns durch den zunehmend eisigen Wind ein wenig und wir entschlossen uns, nicht nur schnell ein Fischbrötchen (mit fangfrischem Ostsee-Fisch!) zu erstehen und dann in unsere Unterkunft zu flitzen, sondern ganz gemütlich unser Wochenende im Restaurant – mit heißer Zitrone zum Wärmen – zu feiern.
Nach einer erholsamen Nacht in der wir durch das geöffnete Fenster den Wellenbewegungen der Ostsee lauschen konnten, starteten wir mit einem genüsslichen Frühstück in den Tag.
Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang bis Heringsdorf, wollten wir die Ostsee-Therme besuchen und unsere vom Umzug strapazierten Muskeln in einem warmen Solebad lockern.

Der Himmel war blank geputzt, nicht eine einzige Wolke war zu sehen, dafür sorgte eine sehr kräftige und ebenso eisige Brise. Doch der Sonnenschein lockte einfach an den Strand und mit uns folgten viele Einheimische und Touristen diesem Lockruf.

Daniel und ich liefen Hand in Hand nebeneinander am Wasser entlang, beobachteten die Möwen, die kreischend um die Brotkrumen konkurrierten, die ein kleines Mädchen ihnen entgegen warf, die kleinen Fischkutter, die am Strand auf ihren nächsten Einsatz zum Fischfang warteten und wir bestaunten das Vertrauen der Fischer in ihre kleinen „Nussschalen“, denn die Boote sahen von Nahem nicht so aus, als würde sie der See trotzen können, dennoch waren sie ja im ganzen Stück zurückgekehrt und wer weiß wie oft schon …

Wie wir so spazierten, fragte mich Daniel, ob wir uns ein Beispiel an dem Mann, der auf einer Sandbank stand und das Meer beobachtete, nehmen wollten. Na klar, und so hüpften wir über etwas Wasser und kamen trockenen Fußes auf eine kleine Sandbank, umgeben von Meereswasser.

Und nun guckte Daniel mit einem Mal so komisch …mir wurde ganz mulmig in der Magengegend …
Daniel ließ seiner poetischen Ader (er schreibt wunderschöne Gedichte und lustige Kurzgeschichten) freien Lauf – ich kriege es leider nur noch sinngemäß hin – und verglich die sich scheinbar stetig verändernden und wechselnden Sandbänke, die doch immer wieder von neuem auftauchen und somit unvergänglich seien, mit seiner Liebe zu mir! Und er sagte, dass er mich sein Leben lang an seiner Seite haben wolle und deshalb…
Dann nahm er meine beiden Hände und drückte sie sehr zärtlich, nur irgendwie vehementer als sonst, er sah mir mit seinen tiefbraunen Augen ganz tief in meine völlig überraschten Augen und mit den Worten:
„Und deshalb möchte ich hier vor Neptun und all den Touris…“ fiel er vor mir auf die Knie (auf der Sandbank!), sah mich liebevoll an und fragte:
„Möchtest du meine Frau werden?“
- JA! Ich will!
„Möchtest du mich heiraten?“
- JA! (Und ob!)

Ich liebe dich!

Wir lagen uns in den Armen und küssten uns…
Von dem eisigen Wind nahm ich nichts mehr wahr. Das Glück, das sich in mir ausbreitete, wärmte mich, ganz so als wäre ein Lagerfeuer in mir entzündet (eines, das wie die Sandbänke nur ihre Form verändern, aber nicht erlischt).

Zugegeben, ein bisschen hatte ich mir gewünscht, dass er mich an diesem Wochenende fragt (es war halt so ein Gefühl, dass er vielleicht fragen würde), aber als ich dann mit ihm auf der Insel angekommen war, war ich nur glücklich, mit ihm zwei freie Tage und viel Zeit füreinander zu haben und habe an einen potentiellen Antrag gar nicht mehr gedacht – daher dann auch meine tatsächliche Überraschung in eben diesem Moment.

Wir verbrachten anschließend noch wunderschöne 24 Stunden auf der Insel, entspannten uns in der Therme (nur in das römische Dampfbad durfte ich leider nicht, war mit 45°C zu heiß für Schwangere), aßen noch mehrere Fischbrötchen, tranken heißen Kakao mit Sahne (sehr lecker), gingen noch mehr am Meer spazieren und sprachen viel über unsere Vorstellungen wie denn unsere Hochzeit aussehen solle. Aber dazu ein anderes Mal mehr. Nur soviel, wir werden im Juni/Juli (abhängig davon, welche Termine das Standesamt noch zur Verfügung stellt) heiraten.

Es ist ja nicht so, dass die Liebe mit bzw. nach einem Heiratsantrag wächst, das ist es nicht, Liebe ist und wächst ganz von allein, wenn man sie nur lässt, (nun gut, mitunter muss man das Feuer von Liebe & Leidenschaft auch nähren) doch die Tatsache, dass Daniel mich als seine Frau sein Leben lang an seiner Seite haben möchte – das ist doch etwas anderes, verbindlicheres als „nur“ seine Freundin, Partnerin, oder auch Verlobte zu sein. Es ist eben auch der Mut, eine Verbindung einzugehen, die nicht von jetzt auf gleich einfach wieder aufzulösen geht. Dieser Mut beinhaltet auch ganz öffentlich zu zeigen, dass man sich als Paar zusammengehörig fühlt, sich immer wieder neu aufeinander einzulassen und miteinander nicht nur den Alltag zu bewältigen, sondern auch zu gestalten.
Sicherlich kann man dies auch als unverheiratetes Paar, doch es bleibt dann eben doch noch ein klein wenig anders …oder?

Seit Sonntagnachmittag sind wir wieder zurück und unser Alltag hat uns wieder!
Nur, dass jetzt doch irgendwie alles ein ganz klein wenig anders ist …

Freunde haben uns gefragt, ob wir jetzt wegen des Kindes heiraten würden? Nein, aber dass wir Eltern werden, hindert uns nicht daran, zu heiraten. Daniel hat bereits letzten November beschlossen, mir einen Antrag zu machen (was ich erst letztes Wochenende erfahren habe), zu der Zeit war für uns eine evt. Schwangerschaft in weite Ferne gerückt und er entschied, dass ein solcher Kurzurlaub am Meer für seinen Antrag bestens geeignet wäre! Den Kurzurlaub bekam ich dann ja zu unserem Jubiläum im November geschenkt.

Anfang März habe ich drei Vordiplomsprüfungen …und bis dahin werde ich noch fleißig weiterlernen …Und nur gaaaanz wenig an die Vorbereitungen für unsere Hochzeit, Polterabend, Junggesellinnen-Abschied, Einladungen, Essen bestellen, Musik, … denken!
Zumindest kann ich mit meiner besten Freundin (und TrauzeuginJ) während der Prüfungszeit dann darüber quatschen, wir studieren nämlich zusammen und das auch noch in einem kleinen Ort am anderen Ende der Republik, dem Saarland, Saarbrücken um genau zu sein. Aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls ein Umstand, den die ZVS mir eingebrockt hat und der mich zu beständigem Pendeln zwischen Berlin und Saarbrücken gebracht hat. Aber auch das wird bald ein Ende haben, nämlich sobald meine Bewerbung an der hiesigen Uni angenommen wird, was, wie ich zutiefst hoffe, bereits zum kommenden Sommersemester der Fall sein wird. Der entscheidende Brief lässt noch auf sich warten …

Schlafstörungen
Mein Nachtschlaf ist bedauerlicherweise seit ein bis zwei Wochen nicht mehr so gut wie bisher, d.h. ich wache nachts auf, so zwischen zwei und halb drei und kann dann nicht mehr einschlafen. Sondern wälze mich stattdessen im Bett hin und her und her und hin, gehe ein weiteres Mal zur Toilette, wandere etwas in der Wohnung umher, habe sogar die letzten Tage einmal Wäsche zusammen gelegt, einmal den Schreibtisch aufgeräumt. Und letzte Nacht habe ich es mit einer heißen Milch mit Honig probiert, danach konnte ich immerhin fast eine ganze Stunde weiterschlafen …und morgens bin ich dann immer wie gerädert!
Ich wollte doch eigentlich noch etwas „vorschlafen“, bevor unser Kind auf diese Welt kommt und die Nacht zum Tage macht. Na ja, sieht fast so aus, als solle ich mich jetzt schon einmal daran gewöhnen, mit wenig Schlaf auszukommen.
Ich probiere heute Abend mal vor dem Zubettgehen eine heiße Milch aus, vielleicht beruhigt die mich (oder vielmehr mein Kind?).
Vielleicht sollte ich aber eher das Meeresrauschen (auf Usedom) imitieren, denn diese Geräusche wirkten wohl wie das beste Schlaflied!

Was die Übelkeit angeht, die ist eigentlich verschwunden, nur fühle ich mich mitunter sehr schlapp und halt müüüüüüde. Erstaunlicherweise war mein Blutdruck gestern (beim Frauenarzt gemessen) ganze 145/90, also leicht erhöht, was aber wohl auf meine Aufregung (neue Bilder, Bewegungen, etc) zurückzuführen ist. Na, mal sehen.

Apropos, 3. „Fototermin“ bei meinem Frauenarzt:
Daniel hat mich wie auch schon das vergangene Mal, begleitet und war ebenso gespannt wie ich auf die neuen Einsichten …und das neue Foto ist auch gleich in seinem Taschenkalender verschwunden ;)

Wunderschön, wunderbar und wahnsinnig ergreifend (und beinahe unbeschreiblich) war es für mich, das wachsende Leben gestern auf dem Monitor zu erblicken. Dieses Mal zum ersten Mal als Abbild eines richtigen Menschen, mit zwei Beinen und Füßen, zwei Armen & Händen (Fäuste), Kopf, Brustkorb, Po, Wirbelsäule die hellweiß den Rücken entlangläuft, nur eben alles in einem Winzig-Format!!! Die Vorstellung, dass jetzt bereits alle Organe/Organsysteme angelegt sind und lediglich ausreifen in den nächsten Monaten, finde ich nach wie vor wahnsinnig aufregend und faszinierend!
„Der“ Kleine (Fetus) hat sich sehr viel bewegt, die Beinchen strampelten hin und her während der „Fotoaufnahmen“. Na ja, ist ja auch etwas stressig, wenn diese Paparazzi alle wenigen Wochen einem auf den Pelz rücken …

Wegen meiner Insulinresistenz und dem damit verbundenem erhöhten Risiko einer Schwangerschaftsdiabetes, habe ich eine Überweisung zum Internisten erhalten, um in der ca. 16. SSW einen Zuckerbelastungstest durchzuführen. Ich werde hierfür erneut das Endokrinologikum aufsuchen, die mir ja die erschütternde Diagnose des PCO-Syndroms bestätigten, und die behandelnde Ärztin (ebenfalls Frauenärztin), die fast vom Stuhl kippte, als ich ihr in der 6.SSW von dem „Wunder“ berichtete! Sicher freut auch sie sich, wenn ich ihr berichte, dass soweit alles gut ist! Und zudem ist sie bestens im Bilde über meinen verqueren Hormonhaushalt.
Ein Gedanke, der mir schon vor einigen Wochen gekommen ist: ich frage mich inwieweit sich mein Hormonhaushalt nach der Schwangerschaft verändern wird, ob es erneut dasselbe Ungleichgewicht geben wird? Na ja, ist ja noch lange hin und wer weiß, schließlich kann sich soviel verändern …und das auch zum Positiven!
Und jetzt gebe ich mich wieder der Vorfreude auf mein erstes Kind hin! J

Für die Schwangeren unter uns, die wie wir einen (oder mehrere) pelzigen und miauenden Mitbewohner haben…bei mir wurde im Labor eine leichte Toxoplasmose-Infektion festgestellt, die jedoch für die Schwangerschaft unbedeutend sei. Höchstwahrscheinlich habe ich mir diese Infektion jedoch nicht einmal von unserem Hauskater, sondern eher im Tierheim geholt, wo ich vor einigen Jahren lange Zeit ehrenamtlich tätig war.
Mein Frauenarzt legte mir ans Herz, vorsichtig zu sein, im Umgang mit dem Kater, das hieße vor allem, dass der Kater nicht mit im Bett schlafen dürfe. Da haben wir Glück, denn unser Kater ist ohnehin ein Sofa-Kater und liebt es vielmehr, sich unter dem Bett zu verkriechen oder als Bettvorleger zu fungieren. Und tagsüber ist das Bett mit einer Tagesdecke gut abgedeckt. Die Reinigung des Katzenklos hat Daniel eh schon vor vielen Wochen (seit dem positiven Schwangerschaftstest) übernommen und nach ausgiebigem Streicheln oder Fell bürsten wasche ich mir einmal mehr gründlich die Hände. Ich bin der Meinung, dass das gute und ausreichende Vorsichtsmaßnahmen sind, die nicht darin enden müssen, dass ich mein Haustier nicht mehr anfasse, nur eben ein wenig bewusster.

In der kommenden Woche werde ich mir schon einen Termin für die Feindiagnostik, die in der 21./22.SSW stattfinden soll, geben lassen, denn laut meinem Frauenarzt sei diese Praxis (mit 3-D!, das wird auch noch mal besonders spannend) sehr bekannt und daher müsse man auch mit terminlichen Engpässen rechnen. Und die Zeit vergeht ja sooo schnell und Ende April werde ich dann ja auch schon in der 21.SSW sein …

Ach ja, eines hat sich gestern beim Arztbesuch noch geändert und das ist der voraussichtliche Geburtstermin, der ja laut Ultraschall (anders lässt sich das ja bei mir nicht berechnen) der 9.9. war. Der gestrige Ultraschall ergab jedoch, dass ich nicht wie angenommen am Anfang der 12.SSW (11,4), sondern schon mittendrin bin (12,2), das wäre dann eine Differenz von 5 Tagen, die ich schon beträchtlich finde und der Geburtstermin wäre schon der 4. September. Aber laut meinem Arzt kann sich das ohnehin noch verschieben, denn beim nächsten Ultraschall habe man mehrere Werte, die man dann mitteln könne …Also lass ich mich überraschen!

So, für heute beende ich mein Schreiben, in einer Woche gibt es bestimmt wieder Neuigkeiten.

Bis dahin,

Marlen + strampelnde/r Knirps/line



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