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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Luise

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

Geburt

Heidis Geburt

... sehr ausführlicher Bericht...

Eigentlich wollte ich euch gern einen Geburtsbericht in üblicher Luise-Manier zukommen lassen, aber es geht einfach nicht. Ich kriege es nicht hin, das Erlebte irgendwie witzig zu verpacken. Ganz im Gegenteil. Mir steigen immer noch Tränen in die Augen, wenn ich an Heidis Geburt denke. Dass der Bericht eine Weile braucht ihn fertig zu stellen, ist auch mehr der Tatsache geschuldet, dass dieser das Ende der Schwangerschaft und Geburt bedeutet, dass ich nun wirklich damit abschließe. Und ich bin noch gar nicht richtig bereit das los zu lassen. Aber es wird Zeit. Heidi ist jetzt knapp über 3 Wochen alt. Sie hat sich schon so entwickelt, dass es Zeit wird, diesen Abschnitt auch zu beenden.

Ich habe in meinem Bericht der 21. SSW geschrieben, dass ich mir auch unbedingt diese „Grenzerfahrung“ Geburt wünsche, dass ich mich mit dem Kaiserschnitt dieser beraubt gefühlt habe und fortwährend nach Gründen suchte, wie es bloß dazu kommen konnte. Ich habe mich als Versagerin gefühlt, es nicht aus eigener Kraft zu schaffen. Jetzt muss ich feststellen, dass auch diese Geburt nicht meinen Erwartungen von Grenzerfahrung und Schmerz entsprach. Aber eines nach dem anderen. Ich versuche jetzt mal nach und nach alles auf Papier zu bringen und mich damit von Minute zu Minute von unserem Geburtserlebnis zu verabschieden.

Der Tag vor der Geburt war ein richtig schöner sonniger und warmer Samstag. Wir haben den Nachmittag auf einem Kinderbauernhof verbracht und es uns dort mit vielen Leckereien gut gehen lassen. Frieda war irgendwann völlig kaputt und müde viel zu spät im Bett und ich habe mich im Anschluss noch mit meiner Freundin in „unserer“ Kneipe getroffen. Wir gehen seit ca. einem Jahr in eine Schwulenkneipe hier in der Nähe und besaufen uns mit alkoholfreien Cocktails. Der Ablauf ist immer der Gleiche und endet mit der Bestellung einer Crème brûlée für sie und einem alkoholfreien Hefeweizen für mich. Sie ist auch Mutter von zwei Kindern und wir haben über meine anstehende Geburt gesprochen. Eine gemeinsame Bekannte von uns hatte bereits vier Tage vor mir ihren errechneten Entbindungstermin und wartete auch noch. Ich war an diesem Tag erst einen Tag „überfällig“. Ich witzelte noch, dass ich den „run“ um die erste Geburt gern gewinnen würde aber nicht damit rechnen dürfte, da sie ja schon vier Tage Vorsprung hat. Ich war dann um kurz vor 12 Uhr im Bett. Recht wütend, da ich mich noch mit Dennis irgendwie angezickt habe. Ich habe ihn noch im Bett angemault, dass ich morgen allein mit Frieda zu meinen Eltern zum Grillen fahren würde. Und bin dann mit dem Gedanken eingeschlafen, dass ich heute Nacht aber definitiv kein Kind bekommen würde.

Es war in der Nacht um kurz nach halb 3 Uhr, als mich eine kräftige Wehe aus dem Schlaf riss und hochschnellen ließ. So halb sitzend und stehend aus dem Bett gescheucht, lief mir im nächsten Moment schon das warme Fruchtwasser an den Beinen herunter. Na prima, ein Blasensprung dachte ich nur und bin ins Bad verschwunden. Dort kündigte sich auch bald eine nächste Wehe an. Ich dachte trotzdem, dass es sich um einen vorzeitigen Blasensprung handelte und wusste nicht, ob ich meine Hebamme anrufen sollte. Bei der Geburtsbesprechung hatte sie mir gesagt, dass ein vorzeitiger Blasensprung meist doof sei, wenn man dann auf Wehen wartet und es tut und tut sich nichts. Ich sollte auf diese Möglichkeit einfach verzichten und deshalb hab ich mir auch nicht aufgeschrieben, ob ich sie anrufen soll und war nun unschlüssig. Ich musste eh erst einmal ins Schlafzimmer zurück, um mir trockene Wäsche zu holen. Dennis wurde davon wach und fragte was los sei. Ich sagte ihm meine Fruchtblase sei gesprungen und er kam mit raus. Wir haben dann entschieden, doch die Hebamme anzurufen immerhin hatte ich in der Zwischenzeit eine weitere Wehe. Meine Hebamme riet mir mich hinzulegen und erst einmal zu schauen was sich so in den nächsten zwei Stunden tun würde. Die Wehen waren aber so stark, dass an schlafen nicht zu denken war. Also schickte ich Dennis wieder ins Bett und ging in die Badewanne.
Sobald die erste kurze Aufregung verflogen war, hatte ich auf Schlag sehr regelmäßige und vor allem lange und kräftige Wehen alle 5 Minuten. Es gab einfach keine typisch lange Phase, in welchen die Wehen erst unregelmäßig, denn regelmäßig, stärker und häufiger werden. Ich bin einfach gleich bei sehr stark und alle 5 Minuten eingestiegen.

Das warme Wasser der Wanne tat gut. Ich schaukelte mein Becken hin und her und versuchte gut in die Wehen zu kommen. Es gelang mir auch bei fast allen und ich schaffte es mitzuatmen und sie anzunehmen. Nur von einigen wurde ich so überrumpelt, dass ich mit verzerrtem Gesicht da hing und mich die Wehe lang gegen den Schmerz wehrte, mit dem Ergebnis, dass es erst richtig weh tat. Ich schwankte in meinen Gedanken zwischen –das halte ich im Leben keine 10 Stunden aus! das schaffe ich wirklich nicht! vor allem nicht wenn das erst der Anfang sein soll- (ich bin mir übrigens ziemlich sicher, dass ich damit auch eine realistische Einschätzung abgegeben habe) und – alles ist weit, ich bin weich, ich habe Platz, ich kann das -. Nach einer guten Stunde bin ich irgendwie wieder aus der Wanne gekommen und habe mich ins Wohnzimmer gehievt. Dennis wurde wach, weil ich so laut eine Wehe vertönt habe, was auch ganz gut so war, denn ich war absolut nicht mehr fähig ihn zu rufen. Ich telefonierte dann noch einmal mit meiner Hebamme, sagte ihr, dass die Wehen regelmäßig und sehr lang und kräftig waren, ich mir eine Pause wünschte und ich nicht gänzlich schmerzfrei in den Pausen war, was auch daran lag, dass Heidi mich kräftig trat. Da kam auch schon die nächste. Da sie mich nun unter den Wehen hörte, riet sie mir nicht schon jetzt so viel Kraft auf das Tönen zu lassen, sondern versuchen soll, die Wehen zu verpusten. Ich hatte ja mal gerade seit knapp 1,5 Stunden Wehen, wir hätten noch eine Weile vor uns. Ob sie kommen sollte hat sie auch gefragt. Ich habe das (wenn auch etwas unsicher) verneint.

Diese Phase war dann ganz schön unangenehm. Seit ich aus der Wanne war, wusste ich nicht so richtig wohin mit mir. Ich hatte es schwer eine Position zu finden, in welcher ich es gut aushielt und bin kaum mit den Wehen mitgekommen. Sie hatten nicht wirklich an Intensität zugenommen, aber ich fand einfach keine Haltung in der ich mich meinen Wehen hingeben konnte. In der Zwischenzeit rief Dennis meine Mutter an, damit sie kommt und auch meine Freundin Anja. Er fragte mich wohl, als er mit Anja sprach, ob sie noch duschen gehen könne, oder gleich kommen soll. Ich soll signalisiert haben, dass sie noch duschen gehen könnte. Daran kann ich mich aber nicht mehr erinnern. Wahrscheinlich hat er mich unter einer Wehe gefragt. Während ich im Wohnzimmer weiter wehte und dafür all meine Energie und Konzentration brauchte (ich habe so geschwitzt!) legte Dennis die schlafende Frieda in ihr Kinderzimmer und bezog das Bett frisch. Kurz danach verspürte ich den Drang auf die Toilette zu gehen. Dort stellte ich dann etwas überrumpelt fest, dass ich gar nicht musste, sondern das Gefühl bekam schon mit schieben zu müssen. Ich rief nach Dennis. Hebamme anrufen! Sie soll kommen, ich muss schon mit schieben. Ich schaute auf die Uhr und dachte nur, was ist hier los, das kann nicht so schnell gehen? Bis dahin habe ich noch immer kein bisschen geblutet oder ähnliches und ich dachte, dass doch irgendetwas Blutiges abgehen müsste, wenn sich da was öffnet. Und was ist das jetzt mit dem Schieben und diesem stärker werdenden Druck? Ich will mir doch wohl nicht den Muttermund aufpressen?
Meine einzige Angst war, dass meine Hebamme kommen würde und dann meint „tut mir leid, da sind erst ein paar Zentimeter geschafft“. Ich spürte zwar sehr gut was in mir vor ging, aber konnte aufgrund der Geschwindigkeit einfach kaum glauben, dass es wirklich so sein sollte.

Vor der Geburt dachte ich immer, ich sollte mich viel in geburtsfreundlichen Positionen und Haltungen bewegen, vor allem nicht in Rückenlage bringen um dem Baby den Auszug zu erleichtern. Schon in der Badewanne lehnte ich mich jedoch instinktiv immer wieder an. Und auch jetzt suchte ich mich unter der Wehe anzulehnen. Der Druck war schon so stark, ich spürte, dass ich bereits echte Presswehen entwickelte und musste den raschen Verlauf unbedingt abbremsen.

Ich wechselte dann ins Schlafzimmer, wo ich mich halb sitzend, halb liegend, auf der Seite in einen Berg aus Decke und Kissen stützte. Ich brauchte jetzt unbedingt Dennis Hände, die ich unter den Wehen kräftig festhalten musste, während ich auch immer lauter wurde und anfing zu brüllen. Allerdings nicht vor Schmerzen, (ich dachte immer die Frauen schreien nur vor Schmerzen) sondern wirklich vor Kraft. Irgendwie musste diese Kraft kanalisiert werden. Ich kann deshalb auch nicht sagen, dass ich geschrien habe, ich habe gebrüllt. So wie Diskus oder Hammerwerfer brüllen, wenn sie ihre ganze Kraft entfalten. Nur eben länger anhaltend. Die Wehen wurden jetzt von Mal zu Mal stärker und die Pausen noch kürzer. Ich wusste, dass ich dieses Baby sehr bald allein zu Welt bringen würde, wenn die Hebamme nicht bald da wäre. Tatsächlich war meine einzige Sorge diesbezüglich mein Damm. Ich hatte einfach Angst, dass es mich total zerreißt, wenn meine Hebamme ihn nicht schützt.

Ich musste mit pressen, man kann sich nicht dagegen wehren. Aber in der Wehe stieg ich aus, atmete und versuchte so wenig wie möglich Kraft hineinzugeben. Ich konnte inzwischen spüren, wie der Kopf langsam tiefer trat und in der Wehenpause wieder zurück rutschte. Dennis fragte mich immer wieder ob ich nicht meine Position verändern wollte. Ich antwortete nur immer wieder mit „nein“ und enthielt ihm den Rest „dann fällt das Baby raus“ vor.
Die Tür ging auf. Endlich, meine Mutter war da. Sie steckt nur kurz den Kopf zur Tür rein, als mich die nächste Wehe ereilte und ich wieder anfing zu pressen und brüllen. Sie schloss die Tür und verschwand bei Frieda im Zimmer. Dennis hatte mir im Nachhinein erzählt, dass es schwer war für ihn, da er immer befürchtete, Frieda könnte erwachen und er wäre dann mit uns allen allein. Außerdem schielte er immer auf die Uhr und stellte fest, dass Wehen im Minutenabstand wohl kaum mehr steigerbar wären.

Es klingelte. Endlich. Anja und meine Hebamme kamen gleichzeitig. Ich rief nach Dennis weil die nächste Wehe kam als er den Türöffner betätigte und so bekamen die beiden Frauen auch gleich den richtigen Eindruck in welcher Geburtsphase wir uns befanden, als sie die Wohnung betraten. Diskuswerfen ist in unserer Wohnung war nämlich nicht möglich.

Meine Hebamme schmiss ihr Zeug ab und versorgte mich schon mit Kommandos, während sie noch das Schlafzimmer betrat. „So Luise, ab mal hoch auf alle Viere. Dennis gib ihr die Kissen unter den Oberkörper“. Anja besorgte in der Zeit heißes Wasser. Nachdem die Wehe vorbei war hört sie schnell nach den Herztönen des Babys, ich wusste selber schon, was ich auch hörte. Alles in bester Ordnung. Schnell war der Hebammenkoffer geöffnet, die Hände gewaschen und Handschuhe angezogen. Es wurden noch ein paar Unterlagen unter mir ausgebreitet und dann war sie ganz für mich da. Meine Hebamme. Sie lobte mich, ich hätte eine tolle Vorarbeit geleistet und dürfte jetzt mal die ganze Wehe lang richtig mitschieben. Oh man hab ich mich gefreut über diese Ermunterung, denn ich wusste, dass ich mich vollkommen auf das verlassen konnte, was ich empfunden hatte. Ich konnte schnell noch „Hallo Anja“ loswerden und dann kam auch schon die nächste. Ahhhhh, ich brüllte noch lauter in die Kissen und spürte ein stärker werdendes Brennen während sich der Kopf immer tiefer schob. Sie meinte noch, dass der Kopf wieder ein Stück zurück rutschen würde, was nicht schlimm sei, da der Weg, den er bereits geschafft hatte, auch geschafft blieb. Anja saß neben mir und begann ganz sanft mein Kreuzbein zu massieren. Als sie dann auch noch einen warmen Waschlappen darauf legte, hatte ich noch einmal das Gefühl sehr viel Platz für das Baby in mir zu haben. Ihre Hand vermittelte mir den Eindruck, wie groß mein Becken eigentlich sei und bestärkte mich wahnsinnig. Außerdem war es so irre angenehm!!!
In den Pausen der Presswehen, war ich vollkommen klar und absolut schmerzfrei. Ich erlebte alles ganz und gar bewusst. Die nächste Wehe kam. Danach fragte ich „wir haben es bald geschafft, oder?“. Meine Hebamme bejahte. Ich hätte einschlafen können, so groß war die Entspannung zwischen den Wehen. Ich schloss die Augen und sammelte meine Kräfte. Die nächste Wehe rollte an, ich schob mit ganzer Kraft mit, drückte Dennis‘ Hände ganz fest und brüllte „RAUS-RAUS-RAUS!“. Das Brennen wurde immer stärker, atmen-atmen-atmen, nochmal schieben und das Köpfchen wurde geboren. Nachdem die Wehe vorüber war, spürte ich deutlich, wie sie in mir steckte und außerdem die Hand meiner Hebamme an meinem Damm. „Luise, das Köpfchen ist schon da, du machst das toll.“ Die nächste Wehe konnte ich kaum abwarten. Ich wusste, dass Schwerste war geschafft. Mit dem Einsetzen der nächsten Wehe kam noch einmal das Brennen, ich schob mit und spürte dann wie ihr Körper aus mir hinaus glitt. Wahnsinn. Da lag sie zwischen meinen Beinen. Unser Baby war geboren.

Ich fragte nach der Uhrzeit. Es war 5:45 Uhr. Ich hatte in knapp 3 Stunden unsere Heidi zur Welt gebracht.
Ich war völlig überwältigt von der raschen und leichten Geburt, lehnte mich an und nahm mein kleines Baby auf die Brust. Der kleine Nacktfrosch hatte sofort geatmet und begrüßte uns dann erst einmal mit dem ersten Käckerchen. Sie war von einem Handtuch bedeckt und meine Hebamme deckte uns beide zu. So konnten wir uns Haut an Haut erst einmal beschnuppern. Irgendwann fragte sie uns, ob Dennis sie abnabeln wollte. Da er es nicht machen wollte, durfte Anja die Nabelschnur durchtrennen.

Nachdem sie Heidi abgenabelt hatte, folgte ein Bild was ich wohl nicht vergessen werde. Meine Hebamme wickelte sich die Nabelschnur um die Hand, wie einen Strick! Ich fragte sie etwas erschrocken, dass sie mir doch die Plazenta nicht raus reißen wollte? Sie erklärte mir dann lachend, dass ich eine unheimlich lange Nabelschnur hätte und hier nichts gerissen wird, die Plazenta hätte sich schon gelöst. Sie forderte mich auf noch einmal zu schieben und ganz warm und weich fühlte es sich an, als auch die Plazenta geboren wurde. Meine Hebamme untersuchte sie dann und zeigte und erklärte uns alles. Was für ein riesiges Ding! Meine Güte, dass das alles in mich hinein gepasst haben soll… Unvorstellbar. Aber schön sieht so eine Plazenta aus. Sehr interessant. Wie ein weit verzweigter Ast. Jetzt war die Geburt vollständig. Ich hatte nur sehr wenig Blut verloren und fühlte mich fantastisch. Heidi sah allerdings inzwischen aus wie ein Boxer (man sieht es auch noch sehr deutlich auf Bild des letzten Berichtes). Ihre Augen waren komplett zugeschwollen, die Nase auch etwas, weil ich sie so schnell raus geschmissen hatte.

Ich habe einen kleinen Dammriss ersten Grades abbekommen, d.h. es ist nur etwas Haut gerissen. Er musste nicht mal genäht werden und ich habe es auch nicht gespürt. Ich selbst durfte dann den Zeitpunkt bestimmen, wann ich mein Baby meiner Hebamme zur U1 gab. Sie war 3.730 g schwer, 54 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 35 cm.

Um 7:30 Uhr wurde Frieda dann wach und Dennis holte sie und meine Mutter zu uns ins Schlafzimmer. Die Freude war so groß! „meine Heidi!“. Sie schaute mir dann auf den Bauch und stellte fest, dass das „Baby da jetzt rausgekommt“ sei. Meine Mutter hatte auch Tränen in den Augen. Sie und Frieda sind dann ins Auto gestiegen und meine Mutter hat sie mit zu sich draußen genommen um sie uns am Abend zurück zu bringen. Sie hatte einen ganzen Tag zum Entchen füttern, schaukeln, buddeln und plantschen. Während dessen hatten Anja und meine Hebamme sich zurückgezogen und den Papierkram erledigt. Danach kam noch der kleine Kreislaufcheck für mich und ich durfte mal auf die Toilette pieschern gehen. Und nein, ich bin nicht abgeschmiert. Das einzig Unangenehme (neben den Nachwehen, aua-aua) war, dass es sich direkt nach der Geburt anfühlt, als würden einem die Organe ins Nichts fallen, sobald man aufsteht.

In der Zwischenzeit wurde das gebrauchte Laken abgezogen und ich konnte zurück in MEIN EIGENES BETT zu meinem Baby steigen. Mir wurde dann noch ein Frühstück von Dennis ans Bett gebracht und heißer Fencheltee mit Traubensaft (ein ganz tolles Wochenbettgetränk, Traubenzucker für die Energie, etwas Wärmendes nach der Geburt und lecker ist es auch noch, kann ich nur empfehlen!). Meine Anja und die Hebamme verabschiedeten sich dann bald und wir wurden offiziell ins Wochenbett entlassen.

Ich war und blieb an diesem Tag total aufgekratzt und euphorisch, konnte nicht fassen, dass ich nicht nur meine Hausgeburt bekommen habe, sondern alles mehr als perfekt lief. Wir hatten eine ganz wunderschöne Geburt.

An einem warmen und sonnigen Sonntag, ganz in der Früh wurdest du zu Hause bei deiner Familie geboren, meine liebe kleine Heidi, die schon so viel Platz in unseren Herzen hat…

Heidi

Bild: privat



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Kommentare von Lesern:

Luise, Berlin24.07.2011 13:29

Ihr Lieben, ich bin überwältigt von euren herzlichen Worten. Vielen Dank dafür! Der Nachbericht folgt nächste Woche. Ich tue mich schwer mich für ein Thema zu entscheiden. Immerhin wird es der letzte Eintrag werden. Euch allen bis dahin viele Grüsse!

Luise

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Denise, Bobenheim-Roxheim21.07.2011 07:09

Wahnsinn. Ein wunderschöner Geburtsbericht. Da die Geburt meines 2. Kindes auch unmittelbar bevorsteht und wahrscheinlich ziemlich schnell geht (habe meine Große in 4 Stunden geboren), hat mir dein Bericht die Angst genommen, falls es hier auch plötzlich zuhause losgeht. Ich wollte zwar gerne zuhause entbinden, aber etwas Angst ist schon dabei und wirklich geplant ist es nicht (also keine Hebamme im Bereitschaftsdienst).

Wünsche dir und deiner Familie alles Gute

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Laura, Berlin20.07.2011 18:48

Wow,
herzlichen Glückwunsch!
Toll, dass es bei dir so schön gewesen ist. und du hast das auch wunderschön geschrieben. Deine Kleine ist absolut niedlich!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute

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Stefanie, Berlin19.07.2011 15:48

Der wohl schönste Geburtsbericht, von dem ich je gehört habe! Und was für ein süßes Kind!
Ich bin total bewegt von Deiner Geschichte, danke, dass Du Deine Schwangerschaft und Geburt mit uns geteilt hast. Viele Grüße ebenfalls aus Berlin

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Marta, Niederdorfelden13.07.2011 10:01

Hallo Luise,
irgendwie habe ich es verpasst und erst jetzt gelesen, dass Deine Kleine da ist. Die 9 Monate vergehen doch so schnell...Ich wünsche Euch alles Gute!

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ouarda /marokkanerin02.07.2011 01:53

ich habe dein bericht grade gelesen und finds voll schön das alles so schnell fertig und unkommpiliziert bei dir war.hoffe bei mir wird auch so sein.
ich bekomme mein kind erst im dezember.

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Claudia, Neustadt24.06.2011 08:22

@Claudia Nr. 3
Danke der Nachfrage! Ja, ich bin die ehemalige Tagebuchschreiberin und es gibt freudige Nachrichten.
Hatte nicht daran gedacht, dies vielleicht in meinem Tagebuch zu veröffentlichen...
Das werde ich jetzt mal in meinen Kommentaren tun, nachdem wohl doch Interesse besteht!

LG
Claudia

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anne, hamburg @ claudia nr. 323.06.2011 15:12

hallo,

diese bedenken haben irgendwie alle mit denen ich über hausgeburt rede.
1. ist die zeit in der du sehr sehr laut bist recht kurz,meist sind ja die presswehen die lautesten und die gehen ja recht schnell vorbei.
2. wir haben im haus allen bescheid gesagt, dass wir zu hause entbinden wollen und das es lauter werden könnte, es solle sich keiner sorgen, ich werde nicht abgestochen.
meine hebamme hat erzählt,dass schon mal die polizei vor der tür stand, weil verängstigte mieter sie gerufen haben.
manche hebammen hängen auch ein schild an die wohnungstür. ACHTUNG HAUSGEBURT!

und komischerweise habe auch ich sehr laut gebrüllt (mein freund meinte er hat ein fieben im ohr) aber im haus will keiner was gehört haben. naja. soviel dazu von mir.
hausgeburt ole!
anne.

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Claudia Nr.3, Berlin23.06.2011 13:45

@ Claudia aus Neustadt:
(sorry, gehört ja eigentlich nicht hierher)

Bist du die ehemalige Tagebuchschreiberin? Falls ja, freut es mich sehr, dass es nun geklappt hat. Gib doch mal ne kurze Info, ich schaue hin & wieder in dein Tagebuch in der Hoffnung es gibt freudige Nachrichten...

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Claudia Nr.3, Berlin23.06.2011 13:42

Liebe Luise,

auch von mir die herzlichsten Glückwünsche! Hast du toll gemacht.
So eine Hausgeburt reizt mich ja prinzipiell auch, aber wie habt ihr das mit den Nachbarn gemacht??? Kurze Info, könnte demnächst mal etwas lauter werden?
Ich habe bei meinem ersten Sohn im Krankenhaus so gebrüllt, wie ich es selber nie gedacht hätte brüllen zu können. Ich fürchte, ich würde sehr verkrampfen während der Geburt aus Sorge ich schreie die ganze Nachbarschaft zusammen... Wie war das denn bei dir, hattest du da auch Bedenken?

LG Claudia

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Claudia, Neustadt22.06.2011 19:23

Jetzt habe ich Deinen Bericht gelesen und ich weine und weine und weine!
Ich werde zwar keine Hausgeburt haben (mein ET ist in 3 Wochen) aber die Gefühle die Du hier beschreibst, genau diese Gefühle werde ich bei der Geburt meiner Tochter haben - zumindest ist dies meine Vorstellung und wenn ich daran denke, dann kommen mir die Tränen!

Herzlichen Glückwunsch liebe Luise!
Hast Du ganz toll gemacht und Eure Heidi habt Ihr ganz toll hinbekommen!
Alles Gute für Euch vier!

LG
Claudia

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anne, hamburg22.06.2011 14:03

liebe luise,

allerherzlichste glückwünsche!!!!!!!!!!!!!
toll! gemacht!
ich habe alle deine berichte gelesen und heute habe ich mich entschlossen auch mal was zu schreiben. wir waren nämlich parallel schwanger. auch ich habe mein 2. kind bekommen, aber mit 29 jahren.
naja.
meine tochter ist drei und wurde im krankenhaus geboren und ende april kam dann unser sohn bei kerzenschein bei uns zu hause auf die welt.
meine gedanken und bedenken waren deinen immer sehr nahe. auch ich habe mir die hausgeburt sehr gewünscht und auch er lag kurz vor der geburt noch mal anders rum. die geburt ging auch rasend schnell und ich fand es so schön mit meinen schmerzen in meiner vertrauten umgebung sein zu können, nicht irgendwo hingehen zu müssen. umgeben von mir sehr vertrauten menschen. in ruhe und rücksichtnahme auf meine bedürfnisse dieses kind gebären zu können. es war ein schmerzhaftes aber wunderschönes erlebniss. nach der geburt einfach in sein eigenes bett fallen können mit dem süßen kleinen wurm.toll. wenn besuch kommt und fragt wo wir entbunden haben zeigen wir einfach auf die dielen vor unserem bett. ich wünsch euch alles gute, viele grüße nach berlin
anne.

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Gabriela, Berlin 21.06.2011 22:10

Liebe Luise, auch von mir natürlich herzlichen Glückwunsch zur Geburt. Bist Du nicht wahnsinnig stolz, dass Du diese Geburt so geschafft hast, wie Du sie gewünscht, geplant und erhofft hattest. Und das gegen so manche Widerstände anderer. An so was wächst man um ein ganzes Stück im Leben, denke ich.
Ich wünsche euch allen Vieren einen schönen Sommer (der derzeitige Wechsel zwischen Hitze und Dauerregen wird ja nicht wochenlang bleiben) und freue mich natürlich auch auf Deinen Nachbericht!

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Eva, Düsseldorf21.06.2011 20:28

Liebe Luise,
Dein Geburtsbericht bewegt mich sehr. Wunderbar, wie selbstverständlich alles geklappt hat. Bei meinen beiden Kindern waren die Geburten, was die Wehen angeht, vergleichbar, direkt alle 5 Minuten und volle Kanone. Meine Tochter (Nr. 2) war dann auch nach 3 Stunden da (mein Sohn hatte 7 Stunden gebraucht). Leider habe ich mich nicht getraut, zu Hause zu entbinden, obwohl es bei beiden wohl problemlos möglich gewesen wäre. Daher war unser Geburtserlebnis zwar beide Male schön, aber nicht so perfekt wie Deins. Besser, als dass Du als Mutter Dir Dein Baby selber auf die Brust legen kannst, kann es ja kaum laufen. In "unserer" Geburtsklinik war leider die Routine, Kind raus, abnabeln, kurz zu Mama, sauber machen, anziehen und so schnell wie möglich raus aus dem Kreißsaal. Du hattest bei Deiner "Abrechnung":-) mit uns Kommentatoren vermutet, dass ich mich mit dem Stillen ganz gut auskenne. Ich bilde mich gerade diesbezüglich (und in Schwangerschaft, Geburt und Rückbildung allgemein) fort und hoffe, beruflich dabei Fuß zu fassen - aus Leidenschaft.
Wie gut, dass Du den Mut zur selbstbestimmten Geburt hattest trotz oder gerade wegen schlechter Erfahrungen bei Frieda.
Ich wünsche Euch alles alles Gute und bin schon traurig, dass jetzt nur noch Dein Nachbericht folgen wird...
Eva

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Nicole, München21.06.2011 20:12

Herzlichen Glückwunsch zur Traumgeburt ;) Alles Gute für euch vier ;)

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Claudia, Berlin21.06.2011 12:55

Liebe Luise!
Wenn auch unbekannterweise, gratuliere ich dir sehr herzlich zu deinem tollen Töchter-Gespann und freue mich, dass diese Geburt so unkompliziert und vor allem schön für dich verlief!
Sonnige Grüße, Claudia

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Tanja, Hutzfeld21.06.2011 11:25

Ein sehr schöner Geburtsbericht. Ich wünsche euch sehr viel spaß mit euren beiden Mäusen.

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Julia, Hamburg21.06.2011 10:08

Oh wie schön!!!. Bei mir ging es auch so schnell und es war auch noch das erste Kind. Nur dass ich in der Klinik war und alle ein bisschen mehr Panik gemacht haben, wegen der Herztöne und Dammschnitt und so. Eine echte Motivation es vielleicht beim nächsten Mal zu Hause zu probieren! Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Eurer Tochter und alles alles Gute

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