Die ersehnten Vorsorgen, Namensschwierigkeiten und ein schönes Familienwochenende
Bevor ich mich dem Tagesgeschäft "Bericht" widme, ein ganz herzliches Dankeschön für eure sehr liebevollen und intimen Kommentare. Ich habe mich gefreut und war sehr gerührt! Ich wünsche euch von Herzen alles Liebe und Gute! Danke!
Da ist es wieder, das Selbstvertrauen.
Nachdem ich meinen letzten Bericht geschrieben hatte, ging es mir schon deutlich besser und dann hatte ich ja am Dienstag meine Hebammenvorsorge. Und was soll ich sagen, es war herrlich! Der Termin hat mich so sehr in meiner Entscheidung bestätigt und vor allem wirklich noch einmal in der Wahl der Hebamme. Sie ist wirklich Klasse. Am Mittwoch stand dann der nächste Schall bei der Ärztin an und es war schön, so kurz hintereinander zwei „Vorsorgen“ zu haben. Ich konnte quasi aus nächster Nähe vergleichen und fühlte mich danach sehr in meiner Entscheidung bestärkt, die Vorsorgen ausschließlich durch meine Hebamme machen zu lassen. Aber von Anfang.
Also, der Termin bei der Hebamme fing schon schöner an als jeder Arztbesuch. Kein volles Wartezimmer, kein Warten, keine doofen Broschüren im Wartebereich über die vielen-vielen pädagogisch sinnvollen, ach was, dringend nötigen Kurse, die Schwangere Frau so braucht und erst wenn das Baby da ist… Ohje… Nein, bei meiner Hebamme war ich die Einzige und sie hatte eine ganze Stunde Zeit. Und die Gute, sie hat mich nicht auf die Waage zitiert. Danke! Sie hat viel gefragt, auch ob ich zugenommen hätte. Ich hab ihr erklärt, dass sich die Weihnachtsgans ganz sicher festgesessen hat, ich aber weder vermehrt Wasser eingelagert hätte und mich super fühlen würde. Da man mir ansieht, dass ich nicht übermäßig an Gewicht zugelegt habe, hat sie mir die Waage erlassen und gemeint, man müsse Frauen ja nicht nach den Feiertagen quälen. Untersucht hat sie übrigens den Urin, meinen Blutdruck (aber diesen als letztes und nicht gleich nach Ankunft in der Praxis, wie es die Ärzte meist handhaben, wo der eh etwas höher ist, wegen Aufregung, Treppen etc.) und meinen Bauch. Sie hat ihn abgetastet und die Herztöne des Babys abgehört. Genau gespürt wie hoch die Gebärmutter steht und dementsprechend, wie groß das Baby ist. Außerdem hat sie mir einen Grund geliefert für meine Schmerzen im Steißbein, welche ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht angesprochen hatte, da es nicht so dringend und häufig ist. Während sie mich nämlich abgetastet hat, stellte sie fest, dass die Symphyse sich schon deutlich gelockert hätte und meine Bänder im Becken weich seien. Sie erklärte mir, dass das Schmerzen im Steißbein machen könnte… Ansonsten haben wir vor allem ganz viel über die geplante Hausgeburt gesprochen. Dieses Mal, wer alles dabei sein soll. Ich habe ihr dann erzählt, dass ich eine ganz liebe Freundin gern dabei hätte. Sie ist nun per Zufall auch Hebamme, soll aber nicht in dieser Funktion anwesend sein. Ich hätte sie so gern dabei, weil sie mich gut kennt, sie weiß, was ich brauche, ihr Geburtssituationen nicht fremd sind und ich ihr einfach unendlich vertraue. In meinen Wünschen ist sie während der Geburt die Freundin an meiner Seite, die mich unterstützt und mir Mut macht. Meine Hebamme ist absolut einverstanden mit meinem Wunsch und auch meine Freundin hat schon zugestimmt, dass sie gern dabei sein würde. Wie schön!!!
Wir haben auch über meinen Mann bei der Geburt gesprochen. Für mich steht noch nicht fest ob ich ihn noch einmal dabei haben will. In erster Linie weil ich weiß, dass Frieda bei ihm am besten aufgehoben wäre. Und sollte alles ganz lange dauern, dann wüsste ich gern, dass der Papa bei ihr ist. Ja, auch wenn meine „Große“ schon bald 2 Jahre alt wird, gefällt mir der Gedanke sie über Nacht bei den Großeltern unterzubringen noch nicht. Ich kann mir das im Prinzip schon gut vorstellen, aber es ist so schön, sie in der Nacht bei uns zu haben.
Jedenfalls habe ich mit meiner Hebamme ausführlich besprochen was es bedeutet, evtl. ohne den Papa zu gebären. Ich hab ihr dann noch gestanden, dass ich mich vor peinlichen Momenten fürchte, von denen ich einfach nicht will, dass er mich so sieht. Sie wusste gleich was ich meine, hat sich kurz für ihre Ausdrucksweise vorweg entschuldigt und meinte dann ganz trocken „nach der Kacke kommt das Köpfchen“. Wahnsinn. Ich habe so gelacht, da war in nächster Zeit kein Beruhigen mehr. Neben dem herrlichen Spruch wusste sie aber auch, dass der Papa eh keine direkte Draufsicht braucht und solche „Dinge“ passieren, wenn die Wehen in sehr kurzen Abständen kommen und einen vollkommen einnehmen. Da achtet niemand mehr drauf und selbst ich würde es vermutlich nicht einmal bemerken. Prima. Neben dem großartigen Spruch, konnte sie mich sogar noch beruhigen. Versteht ihr jetzt, warum diese tolle Frau so gut zu mir passt?
Jedenfalls war sie sehr zufrieden mit mir und dem Baby und ich bin völlig beschwingt und sehr glücklich aus der Praxis gegangen und dachte nur bei mir, dass das unbedingt die Frau ist, die mich unter der Geburt begleiten soll. Vor allem aus diesem Grund habe ich mich ja für eine Hausgeburt entschieden. Diese Hebamme!
So, nun noch die Abhandlung bei der Ärztin. (Langes rumsitzen im Wartezimmer vorweg) Sie wollte doch glatt einen Tag nach der letzten Vorsorge noch einmal eine Vorsorge machen. Ich hab ihr dann sehr nett gesagt, dass das nicht notwendig sei. Einverstanden. Also nur schnell mal den Muttermund untersuchen und dann den Schall machen. Dennis war auch dabei. Bei dem Ultraschall in den 20igern, sieht man ja sehr viel auf dem Monitor. Um die 30igste Woche hingegen kann man ja nur noch Ausschnitte erhaschen. Jedenfalls war alles zur vollsten Zufriedenheit der Ärztin. Das Baby nimmt mit seinen Werten die „Lieblingsperzentile“ (50) der Ärzte ein und alles war völlig zeitgerecht. Außerdem haben wir natürlich Ausschau gehalten nach dem Geschlecht. Es hilft wahrscheinlich wenig, wenn ich verspreche, dass wir uns über beides gefreut hätten. Vor allem, nachdem mein Mann letzte Woche ernsthaft fragte „was machen wir denn bloß, wenn es ein Junge wird?“. Und so haben wir glücklich vernommen, dass wir wieder ein Mädchen bekommen werden. (Das hast du jut jemacht Schätzelein) Ich habe diesen Mann geheiratet, weil ich mir schon dachte, dass er bestimmt Mädchen macht. Überrascht hat mich diese Nachricht dann doch überhaupt nicht. Ich hatte in den vielen letzten Wochen doch ein deutliches Mädchengefühl, aber nachdem sich in Studien herausgestellt hat, dass das so zuverlässig ist wie Münze werfen, wollt ich mich nicht so festlegen.
Nun stehen wir vor der großen Qual einen passenden Namen zu finden, bis jetzt haben wir nichts entdecken können. Vielleicht hat jemand von euch eine Idee? Es sollte ein recht kurzer, deutscher und alter Name sein, den man in einem Zug mit Frieda rufen kann. (Ihr müsst euch vorstellen, dass wir zusammen im Wohnzimmer sitzen und abwechselnd rufen „Frieda und …, kommt sofort hierher. Nein, nicht gleich. Jetzt hab ich gesagt“. So probieren wir Namen aus und bleiben dabei möglichst nah an der Realität…) Wir haben eben auch ein wenig die Vorstellung, dass er zu einem aufgeweckten und lebhaften kleinen Mädchen passt. Und, er sollte nicht unter den häufigsten Namen zu finden sein. Achso, und weil das noch immer nicht genug ist, wäre es schön, wenn der Name nicht nur zu blondgelockten Mäusezähnen, sondern auch einer erwachsenen Frau gehören könnte. Na, bleibt noch ein Vorschlag? Wir wären wirklich dankbar für Ideen!
Ansonsten hatten wir ein richtig schönes Familienwochenende. Ehrlich gesagt, stresst mich der Gedanke oft, dass wir irgendwas Schönes machen sollten. Und meist nutze ich die Chance, dass Dennis da ist und arbeite z.B. für meine Stillgruppe. Dieses Wochenende waren wir Kekse essen und Kakao trinken. Während dessen saß das zappelige Kleinkind die ganze Zeit ruhig mit am Tisch und okkupierte den Keksteller völlig für sich. „Neiheeiiinn, Ida Kekse. Nein, PA-PA!“ –„ Frieda kann der Papa mal von dem Keks kosten?“ – Kopfschütteln. Das Kleinkind nahm also den Keksteller, der für alle gedacht war, allein in Beschlag, was bedeutete, dass sie die Kekse mit dem Mund vom Teller essen musste um mit den Händen die Feinde abzuhalten und es trotz dieser anstrengenden Aufgaben nicht verpasste, uns in regelmäßigen Abständen darauf hinzuweisen, dass der nächste Löffel Milchschaum aus unseren Getränken den Weg in ihren Mund antreten sollte. Nettes Kind. Wir hatten viel Spaß. Anbei noch Beweismaterial.
Am Sonntag haben wir uns dann in so eine Kinderspielhölle getraut. So ein riesiger Indoorspielplatz. Das ist ja wirklich fürchterlich, aber für unser Kind genau das Richtige. Sie hätte ganz sicher solange gehopst und getobt, bis sie vor Erschöpfung einfach ohnmächtig geworden wäre. Bevor das eintreten konnte, hat sie sich aber den Fuß umgeknickt, sodass wir einen guten Grund hatten, jetzt endlich los zu gehen und es wegen des Verlustes der 4000qm Spielfläche auch nur ein paar kleine Tränen gab. Wir werden wieder hingehen. Gerade bei dem Matschwetter bietet es sich ja an. Außerdem kann man sich da sicherlich herrlich mit allen möglichen Keimen anstecken, die gerade so fluktuieren. In der U-Bahn hat Frieda uns dann (natürlich vor anderen Fahrgästen, die sehr belustigt waren) darauf hingewiesen das sie unter ihrer Mütze einen Piepvogel hätte. Außerdem tippte sie dann auch dem Papa an die Stirn und stellte „Papa große Piepvogel“ fest. Ich redete mich schnell raus, mit „nee, Mami hat keinen Piepvogel, oder wenn denn nur einen ganz-ganz kleinen“. Sympathische Familie, was?
Wir hatten eine schöne Woche! Euch auch eine ebensolche. Bis zum nächsten Mal.
Luise
Bild: privat