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Tagebücher aus der Schwangerschaft von Luise

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.

25. Schwangerschaftswoche

Halber Bericht -

Luise ist krank

Ein Glück habe ich letzte Woche schon was geschrieben, da mich eure Kommentare so inspiriert haben. Jetzt geht nix mehr. Liege mit Verdacht auf echte Grippe flach. Mir geht’s einfach unterirdisch schlecht und ich warte, dass es endlich besser wird. Also euch einfach schöne Grüße und bleibt gesund! Nächste Woche dann wieder richtige Luise und Familie.

Bevor ich das so unkorrigiert und ungelesen abschicke, noch meinen herzlichsten Glückwunsch an Stefanie und Tobias! Ich wünsche euch von Herzen ein gutes "ankommen" und zusammenwachsen. Genießt die Zeit, lernt euch kennen, lasst euch nicht verunsichern. Ihr seid jetzt die Wunscheltern von eurer ganz hübschen kleinen Emilia! Euch alles-alles Gute!!!

Da ich bei euch mit meinem letzten Beitrag Kritik und Gedanken los getreten habe, möchte ich wenigstens kurz dazu Stellung nehmen. Steffi, die Dinge die Du angesprochen hast, sind mir durchaus bewusst. Ich und mein Mann haben großes Glück, ein gesundes Kind zu haben und bis jetzt eine weitere stabile Schwangerschaft zu erleben. Das wissen wir durchaus zu schätzen. Die Problematiken, die mit dem Kinder bekommen und haben verbunden sind, sind mir wirklich nicht fremd. Wie ich schon einmal erwähnt habe, arbeite ich nebenbei in einer Hebammenpraxis und habe nur aufgrund der Ausbildung dazu sehr viel darüber gelernt und lernen müssen. Worüber ich hier spreche ist immer nur eine Sichtweise. Aufgrund der vielen-vielen Möglichkeiten und Wege die der Kinderwunsch so nimmt, kann ich gar nicht auf jeden eingehen. Das ist auch nicht mein Ziel. Denn es ist mein Schwangerschaftstagebuch und ich bin sehr froh, dass ich mich noch nicht persönlich mit dem Verlust einer Schwangerschaft auseinandersetzen musste. Es wird in allem was ich schreibe, immer jemanden treffen, vielleicht sogar auf sehr unangenehme Weise. Das gehört leider dazu, wenn so viele dieses Tagebuch lesen. Ich denke nicht, dass ich damit jemanden angreife, denn ich betone dabei, dass es sich um EINE – meine Erfahrung handelt. Trotzdem ich das gerne raus hängen lasse, habe ich natürlich nicht die Weisheit mit Löffeln gefressen und kann und möchte es bei so vielen Lesern und so vielen unterschiedlichen Standpunkten nicht jedem Recht machen.

Gabriela, über deine Gedanken habe ich mich sehr gefreut. Du lädst mich dazu ein, mir nicht etwas für den nächsten Beitrag aus den Fingern zu saugen. Ich glaube nicht, dass sich dieser Weg studieren – austoben-reisen-Freiheit- Berufsleben und dann erst Kinder und feste Partnerschaft – so sehr verändert hat. Vielleicht nur eine Tendenz. Ich habe viele Freunde und Studenten um mich herum, die Kinder während der Ausbildung bekommen. Allerdings bekommen gerade hier in Prenzlauer Berg die meisten Mütter ihr erstes Kind auch erst nach Mitte 30 (so viel zu deiner späten Elternschaft, Anita ). Ich freue mich ehrlich gesagt, dass ich mit meinem Geschnatter jemanden zum Nachdenken anregen kann. Also altmodisch bin ich in gewisser Weise schon, aber auch ziemlich cool. Ich möchte da genauer darauf eingehen. Das, was andere erst im Studium toben und ausprobieren, habe ich erledigt, bevor ich mit meinem Mann zusammen gekommen bin. Was das betrifft, war ich schon immer etwas frühreif, neugierig und vor allem kein Kostverächter. Ich habe das schon mal geschrieben, dass ich eine große Affinität zu den schönen Dingen des Lebens hege. Vor allem zu Dingen, die man essen kann. Also Männer und tolle Nahrungsmittel. Die Geschichte wie ich mit meinem Mann zusammengekommen bin, ist eine, wie ich finde, sehr romantische. Wir kannten uns schon einige Jahre und mein Mann war von Anfang an in mich verliebt. Ich war da noch mitten in dieser Phase des „Verkostens“ und bin sehr froh, dass ich ihn damals nicht wollte. Mit meinem Temperament hätte aus uns damals nichts werden können. Ich fand ihn schon immer sehr attraktiv (trotz damaligem Mathematik und Physikleistungskurs), aber eben auch noch recht wenig selbstbewusst und damit eher langweilig.

Irgendwann haben wir uns dann nach einigen Jahren wiedergesehen. Und vor mir stand kein Abiturient mehr, sondern ein selbstbewusster, noch schönerer, sehr kluger und nahezu naiv liebevoller Mensch. Ich habe mich wahnsinnig in ihn verliebt. Sofort. Nach dem ich jahrelang gewütet habe, habe ich ganz plötzlich gewusst, dass er es ist. Von heute auf morgen wusste ich, dass ich diesen Mann eher heiraten würde, als das wir uns wieder trennen. Und zu meinem großen Glück, hatte er die gleiche Idee. Es ist schön, dass mal wieder zu erzählen. Es erinnert mich daran, was wir eigentlich Wunderbares haben. Wir beide wollten ab diesem Moment nichts anderes als zusammen sein. Und trotzdem ich eigentlich sehr vorsichtig mit solchen richtigen Liebessachen war, wollte ich mich genauso darauf einlassen wie er. Er hat sich da so Kopfüber rein gestürzt und ich hab keine zwei Wochen Widerstand leisten können. Wir sind schon nach kurzer Zeit zusammen gezogen, haben geheiratet und vergrößern jetzt unsere Familie.

Mein Mann ist ein Familienmensch. Er liebt es einfach mit seinen „Mädels“ zusammen zu sein. Und ja, manchmal fürchte ich mich davor, dass dieser Familienmensch einen Rappel bekommt und das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben und eines Morgens einfach nicht mehr da ist.

Aber ich hätte etwas verpasst, wenn ich das hier nicht versuchen würde! Ich liebe ihn wirklich sehr. Und weiß auch noch genau warum ich ihn geheiratet habe und würde das auch jederzeit wieder tun. Er und wir sind ein zu Hause. Wir haben noch hoffentlich viel Zeit gemeinsam zu toben und uns auch als Paar wieder näher zu sein. Jetzt sind wir mehr Eltern als Paar, aber ich denke, dass das eine sehr sinnvolle Investition, unserer möglichst sehr langen gemeinsamen Zeit, ist. Was sind schon die paar Jahre, im Verhältnis zu den Jahrzehnten die wir noch haben?

Jetzt noch der praktische Aspekt deiner Frage. Ich kann mein Studium nicht in der Regelstudienzeit durchziehen. Ich habe mich eben jetzt für diese Familiennummer entschieden und möchte die dann nicht abkürzen. Ich habe in diesem Semester ein Praktikum absolviert und nur zwei Scheine gemacht. Das war auch schon an der Grenze des Machbaren. Ab dem nächsten Semester plane ich zu urlauben. Wenn die zweite Maus dann in der Kita ist, dann werde ich mich wieder rein stürzen. Ich habe halt ein Ziel vor Augen und bleibe deshalb dran. Möchte das aber nicht auf Kosten der Kinder durchtreten. Es fiel mir aber auch schwer zu wissen, dass ich jetzt schon wieder aussteigen muss, wo ich doch gerade so gut vorangekommen bin. Einen Vorteil sehe ich aber dabei. Ich habe einige Freundinnen (die meisten sind deutlich älter als ich), die ganz große und tolle Karieren vor den Kindern gemacht haben. Jetzt, da sie auch Mütter sind, können sie häufig nicht mehr in der gleichen Position und Verantwortung in ihren Beruf zurück. Da sind die Kinder leider Karrierekiller. Sie müssen auf ein Stück von dem verzichten, was sie sich jahrelang mühevoll aufgebaut haben. Ich finde das sehr schade für sie und habe manches Mal gedacht, dass ich alles, was ich mir erarbeite, mit meinen Kindern stattfinden wird. Ich muss nicht wieder auf etwas verzichten, wofür ich vorher so hart gearbeitet habe. Mein Weg dauert länger und ist unterbrochen. Aber ich glaube eh, dass Kinder selten so richtig perfekt passen.



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Kommentare von Lesern:

Lara, Bönen06.02.2011 20:20

Oh nein, du bist krank... das ist aber nicht gut, vorallem wenn du dann auch noch die echte Grippe hast. Ich wünsche, dass du wieder gesund wirst und das deine Schwngerschaft weiterhin so problemlos verläuft und das kleine mädchen keinen schaden davon trägt :)

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Patricia, Düsseldorf04.02.2011 22:56

Wie schön du immer wieder schreibst, toll. Ja ,ich habe mich in so mancher Zeile wiedererkannt. Ich habe auch früh ''verkostet'' und nur so war ich auch relativ früh bereit ein Kind zubekommen...und vorallem meinen Mann zu schätzen und zu lieben. Ohne das davor-wüßte ich heute nicht welch großes Glück uns wiederfahren ist. Schön das es dir auch so geht. Ich wünsche Dir gute Besserung und-bitte so weitermachen!!!

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