vom letzten (geplanten) Termin bei der Ärztin...
In der letzten Woche sollten ja meine zwei nächsten Babytermine anstehen. Leider fiel meine Hebammenvorsorge wieder aufgrund einer Geburt aus. Ich hoffe, dass meine wirklich tolle Hebamme dann zur Geburt unseres Babys nicht mit einer anderen Geburt beschäftigt ist. Aber bei meiner Glückssträhne würde ich es auch nicht beschwören.
Der Termin wird morgen nachgeholt, sodass ich dann nächste Woche davon berichten kann.
Außerdem hatte ich meinen letzten planmäßigen Ultraschall bei meiner Ärztin. Leider musste ich auch dieses Mal fast 1,5 Stunden warten. Ich verstehe nicht, warum ich dann einen Termin hatte. Wenn so lange Wartezeiten entstehen, dann stimmt doch da etwas nicht. Und es war ja nicht das erste Mal, dass ich so lange warten muss. Vermutlich wäre das auch anders, wenn ich privat krankenversichert wäre. Mit Eintritt in den Behandlungsraum wurde mir umgehend ein Zuckertest von meiner Ärztin nahegelegt. Ich war erst einmal etwas verunsichert, warum sie mich damit so direkt überfällt. Aber dann wurde gleich der Schall gemacht und ich hatte etwas anderes zum Konzentrieren. Dem Baby geht es, wie erwartet, gut. Sie ist schön gewachsen und bewegt sich viel in Mamis großem Bauch. Noch sitzt sie in Beckenendlage, was mich aber nicht weiter beunruhigt, da sie noch einige Wochen Zeit hat sich zu drehen. Außerdem haben die Babys, die sich sehr früh in Schädellage drehen, häufiger mit Blockaden zu tun. Alle Werte des Schalles waren absolut zeit,- und normentsprechend (wir wachsen wieder ganz artig auf der 50igsten Perzentile, die mir die Liebste der Ärzte zu sein scheint).
Aber in so fortgeschrittener Schwangerschaft hat man ja keinen so guten Rundumblick mehr. Ich freue mich viel mehr darauf die kleine Maus dann in meinen Armen zu halten. Zur anschließenden Befundbesprechung legte sie mir noch einmal nahe einen Zuckertest vornehmen zu lassen. Ich fragte sie warum sie mir den empfehlen würde, ob sie eine Indikation für eine Schwangerschaftsdiabetes gefunden hätte. Sie verneinte und erklärte mir, dass den grundsätzlich alle schwangeren Frauen machen sollten (das ist ihre ganz persönliche Empfehlung). Ich habe ihr dann (wirklich verunsichert) erklärt, dass ich den Test vorerst nicht machen möchte, wenn es keinerlei Indikation geben würde. Sie meinte darauf, dass ich das ja selber verantworten müsste, wenn ich das Risiko eben eingehen wollte…
Und natürlich hat sie damit ins Schwarze getroffen. Sollte ich den Test doch machen? Er stellt ja an sich kein Risiko dar. Oder verlasse ich mich darauf, keine Untersuchungen ohne wirklichen Grund zu machen? Wie war das bei euch? Ich weiß, dass einige Frauen den Test rein vorsorglich vornehmen lassen und dabei auch ein Schwangerschaftszucker festgestellt wird.
Jedenfalls hat der Satz mit dem Risiko echt gewirkt. Weil ich mich in dieser Schwangerschaft dazu entschieden habe, nicht alle Automatismen in den Gynpraxen mitzunehmen, bin ich ständig gezwungen diese Haltung neu zu rechtfertigen.
Außerdem gab es noch ein zweites Thema beim Arztbesuch. Meine Ärztin stellte bei Durchsicht des Mutterpasses fest, dass ich einen negativen Rhesusfaktor habe, aber keine Prophylaxe durchgeführt wurde. Da es ja schon die 30igste SSW war (üblicherweise findet diese zwischen der 28. und 30. SSW statt), wollte sie mich sofort in das Labor im Nebenraum schicken um mich dort impfen zu lassen. Ich wusste noch ganz sicher, dass Frieda meine Blutgruppe hat und somit auch einen negativen Rhesusfaktor besitzt. Durch ihre Geburt konnte also kein Risiko entstehen. Der Antikörpersuchtest am Anfang dieser Schwangerschaft war auch negativ und wie sollte es denn bei intakter Schwangerschaft zu einer Mischung des (evtl. positiven, denn mein Mann hat einen positiven Rhesusfaktor) Blutes kommen?
Ich hatte zum Glück zu dem Zeitpunkt noch sehr gegenwärtig, wie die Vererbung bei Blutgruppen stattfindet und das es jetzt, nachdem Frieda ebenfalls rhesusnegativ ist, keinen Grund gibt mich zusätzlich zu impfen. Ich habe meine Ärztin dann gebeten, mir ein Rezept für die Impfung mitzugeben, ich würde mich dann von meiner Hebamme impfen lassen. Ich habe erhofft, dass sie sich mit diesem Kompromiss nicht so bevormundet fühlt. Sie hat sicher ihre Gründe, warum sie mir das empfiehlt und ich habe mich schön zurückgehalten, ihr zu „erklären“ warum ich jetzt nicht gleich in den Nebenraum gehe und mich pieken lasse.
Ich habe kein Problem mit Impfungen und werde sie natürlich machen, wenn sie denn notwendig ist. Im Moment gibt es aber wirklich keinen Grund dazu. Eher nach der Geburt der zweiten Maus. Für den Fall, dass diese rhesuspositiv ist.
Für Ärzte, die Schwangerschaften nach Schema abarbeiten (sie schaffen es ja auch kaum anders), muss eine „Patientin“ wie ich sehr unangenehm sein. Denn auch wenn die Luise zurückhaltend und nett in der Praxis ist, hat sie schon eine ganze Menge Untersuchungen abgelehnt. Ich wurde auch gefragt, ob meine Hebamme jetzt regelmäßig ein CTG schreiben würde. Ich habe mal vorsichtshalber „ja“ gesagt, auch wenn es nicht stimmt. Ich hab einfach keine Lust, meiner Ärztin, die ich auch schätze, bei jeder Kleinigkeit begründen zu müssen, warum ich jetzt dieses und jenes nicht möchte.
Ich vermute mal, dass sich im CTG immer wieder auch mal Wehen zeigen würden. Zumindest bekomme ich sehr deutlich welche, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Nur macht mir das keine Sorgen. Hätte ich jetzt regelmäßige Kontraktionen während eines CTGs bei meiner Ärztin, würde sie mir Bettruhe verordnen. Und ich würde die Beine zusammen kneifen und hoffen, dass ich kein Frühchen bekomme. Meistens enden solche Geschichten dann mit einem „Spätchen“. Ohne richtig kräftige Geburtswehen, kommt kein Kind auf die Welt. Da könnte es so regelmäßig wehen wie es wollte, solang diese nicht muttermundswirksam sind, spielt das keine Rolle. Und manche Frauen haben schon recht zeitig immer wieder regelmäßige Kontraktionen und bei anderen geht es eben auf einen Schlag los.
Es ist ja auch nicht so, dass ich die Wehen ignorieren würde. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich einfach schlecht zu Fuß bin und wesentlich mehr Pausen brauche. Ich schaffe mein sonst übliches Arbeitspensum einfach nicht mehr. Und deshalb versuche ich etwas ruhiger zu treten und lege mich auch mal kurz hin, wenn der Bauch so hart wird.
Ansonsten bin ich jetzt in eine Phase eingetreten, in welcher ich mir viele Gedanken um die Geburt mache. Die Gegenwart und Unterstützung meiner Hebamme langsam nötig habe und vor allem den dringenden Bedarf, über das noch Bevorstehende zu sprechen. Ich fange langsam aber sicher an, Nestpflege zu betreiben. So langsam soll sich alles einfügen und geordnet werden. Außerdem bin ich wirklich sehr launisch geworden und würde mich gern selbst pflegen und bemuttern lassen.
Auch meine Brüste haben nicht mitbekommen, dass ich noch schwanger bin. Ich habe schon in der ersten Schwangerschaft sehr stark reagiert. Auch dieses Mal sind sie wieder deutlich größer geworden. Außerdem bin ich schon einige Male aufgewacht und hatte nasse Flecken im Schlafanzug. Und weil das noch nicht reicht, hatte ich heute in der Praxis das typische „Milchspendereflexkribbeln“, als im Nebenraum Babys weinten. Also ich bin noch schwanger, aber meine Brust möchte stillen. Nun gut, wir werden das klären und ich bitte sie einfach noch um etwas Geduld. Nur hatte ich gehofft, mir die Stilleinlagen noch einige Zeit sparen zu können. Die waren während der Stillzeit mit Frieda ein sehr langer Begleiter, da ich wirklich abnormal viel Milch hatte. Und das ist, im Gegensatz zu dem was die Familie sagt („freu dich doch mal darüber“), echt ganz furchtbar belastend. Ich möchte euch die weiteren Details (oder auch Endprodukte meines Brustdrüsengewebes) jetzt ersparen. In der nächsten Woche dann in Folge ein Schwangerschaftstagebucheintrag.
Alles Liebe
Luise