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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
31. Schwangerschaftswoche

Ultraschall, Zuckertest und Impfung

vom letzten (geplanten) Termin bei der Ärztin...

In der letzten Woche sollten ja meine zwei nächsten Babytermine anstehen. Leider fiel meine Hebammenvorsorge wieder aufgrund einer Geburt aus. Ich hoffe, dass meine wirklich tolle Hebamme dann zur Geburt unseres Babys nicht mit einer anderen Geburt beschäftigt ist. Aber bei meiner Glückssträhne würde ich es auch nicht beschwören.

Der Termin wird morgen nachgeholt, sodass ich dann nächste Woche davon berichten kann.

Außerdem hatte ich meinen letzten planmäßigen Ultraschall bei meiner Ärztin. Leider musste ich auch dieses Mal fast 1,5 Stunden warten. Ich verstehe nicht, warum ich dann einen Termin hatte. Wenn so lange Wartezeiten entstehen, dann stimmt doch da etwas nicht. Und es war ja nicht das erste Mal, dass ich so lange warten muss. Vermutlich wäre das auch anders, wenn ich privat krankenversichert wäre. Mit Eintritt in den Behandlungsraum wurde mir umgehend ein Zuckertest von meiner Ärztin nahegelegt. Ich war erst einmal etwas verunsichert, warum sie mich damit so direkt überfällt. Aber dann wurde gleich der Schall gemacht und ich hatte etwas anderes zum Konzentrieren. Dem Baby geht es, wie erwartet, gut. Sie ist schön gewachsen und bewegt sich viel in Mamis großem Bauch. Noch sitzt sie in Beckenendlage, was mich aber nicht weiter beunruhigt, da sie noch einige Wochen Zeit hat sich zu drehen. Außerdem haben die Babys, die sich sehr früh in Schädellage drehen, häufiger mit Blockaden zu tun. Alle Werte des Schalles waren absolut zeit,- und normentsprechend (wir wachsen wieder ganz artig auf der 50igsten Perzentile, die mir die Liebste der Ärzte zu sein scheint).
Aber in so fortgeschrittener Schwangerschaft hat man ja keinen so guten Rundumblick mehr. Ich freue mich viel mehr darauf die kleine Maus dann in meinen Armen zu halten. Zur anschließenden Befundbesprechung legte sie mir noch einmal nahe einen Zuckertest vornehmen zu lassen. Ich fragte sie warum sie mir den empfehlen würde, ob sie eine Indikation für eine Schwangerschaftsdiabetes gefunden hätte. Sie verneinte und erklärte mir, dass den grundsätzlich alle schwangeren Frauen machen sollten (das ist ihre ganz persönliche Empfehlung). Ich habe ihr dann (wirklich verunsichert) erklärt, dass ich den Test vorerst nicht machen möchte, wenn es keinerlei Indikation geben würde. Sie meinte darauf, dass ich das ja selber verantworten müsste, wenn ich das Risiko eben eingehen wollte…
Und natürlich hat sie damit ins Schwarze getroffen. Sollte ich den Test doch machen? Er stellt ja an sich kein Risiko dar. Oder verlasse ich mich darauf, keine Untersuchungen ohne wirklichen Grund zu machen? Wie war das bei euch? Ich weiß, dass einige Frauen den Test rein vorsorglich vornehmen lassen und dabei auch ein Schwangerschaftszucker festgestellt wird.

Jedenfalls hat der Satz mit dem Risiko echt gewirkt. Weil ich mich in dieser Schwangerschaft dazu entschieden habe, nicht alle Automatismen in den Gynpraxen mitzunehmen, bin ich ständig gezwungen diese Haltung neu zu rechtfertigen.

Außerdem gab es noch ein zweites Thema beim Arztbesuch. Meine Ärztin stellte bei Durchsicht des Mutterpasses fest, dass ich einen negativen Rhesusfaktor habe, aber keine Prophylaxe durchgeführt wurde. Da es ja schon die 30igste SSW war (üblicherweise findet diese zwischen der 28. und 30. SSW statt), wollte sie mich sofort in das Labor im Nebenraum schicken um mich dort impfen zu lassen. Ich wusste noch ganz sicher, dass Frieda meine Blutgruppe hat und somit auch einen negativen Rhesusfaktor besitzt. Durch ihre Geburt konnte also kein Risiko entstehen. Der Antikörpersuchtest am Anfang dieser Schwangerschaft war auch negativ und wie sollte es denn bei intakter Schwangerschaft zu einer Mischung des (evtl. positiven, denn mein Mann hat einen positiven Rhesusfaktor) Blutes kommen?
Ich hatte zum Glück zu dem Zeitpunkt noch sehr gegenwärtig, wie die Vererbung bei Blutgruppen stattfindet und das es jetzt, nachdem Frieda ebenfalls rhesusnegativ ist, keinen Grund gibt mich zusätzlich zu impfen. Ich habe meine Ärztin dann gebeten, mir ein Rezept für die Impfung mitzugeben, ich würde mich dann von meiner Hebamme impfen lassen. Ich habe erhofft, dass sie sich mit diesem Kompromiss nicht so bevormundet fühlt. Sie hat sicher ihre Gründe, warum sie mir das empfiehlt und ich habe mich schön zurückgehalten, ihr zu „erklären“ warum ich jetzt nicht gleich in den Nebenraum gehe und mich pieken lasse.

Ich habe kein Problem mit Impfungen und werde sie natürlich machen, wenn sie denn notwendig ist. Im Moment gibt es aber wirklich keinen Grund dazu. Eher nach der Geburt der zweiten Maus. Für den Fall, dass diese rhesuspositiv ist.

Für Ärzte, die Schwangerschaften nach Schema abarbeiten (sie schaffen es ja auch kaum anders), muss eine „Patientin“ wie ich sehr unangenehm sein. Denn auch wenn die Luise zurückhaltend und nett in der Praxis ist, hat sie schon eine ganze Menge Untersuchungen abgelehnt. Ich wurde auch gefragt, ob meine Hebamme jetzt regelmäßig ein CTG schreiben würde. Ich habe mal vorsichtshalber „ja“ gesagt, auch wenn es nicht stimmt. Ich hab einfach keine Lust, meiner Ärztin, die ich auch schätze, bei jeder Kleinigkeit begründen zu müssen, warum ich jetzt dieses und jenes nicht möchte.

Ich vermute mal, dass sich im CTG immer wieder auch mal Wehen zeigen würden. Zumindest bekomme ich sehr deutlich welche, wenn ich zu Fuß unterwegs bin. Nur macht mir das keine Sorgen. Hätte ich jetzt regelmäßige Kontraktionen während eines CTGs bei meiner Ärztin, würde sie mir Bettruhe verordnen. Und ich würde die Beine zusammen kneifen und hoffen, dass ich kein Frühchen bekomme. Meistens enden solche Geschichten dann mit einem „Spätchen“. Ohne richtig kräftige Geburtswehen, kommt kein Kind auf die Welt. Da könnte es so regelmäßig wehen wie es wollte, solang diese nicht muttermundswirksam sind, spielt das keine Rolle. Und manche Frauen haben schon recht zeitig immer wieder regelmäßige Kontraktionen und bei anderen geht es eben auf einen Schlag los.
Es ist ja auch nicht so, dass ich die Wehen ignorieren würde. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich einfach schlecht zu Fuß bin und wesentlich mehr Pausen brauche. Ich schaffe mein sonst übliches Arbeitspensum einfach nicht mehr. Und deshalb versuche ich etwas ruhiger zu treten und lege mich auch mal kurz hin, wenn der Bauch so hart wird.

Ansonsten bin ich jetzt in eine Phase eingetreten, in welcher ich mir viele Gedanken um die Geburt mache. Die Gegenwart und Unterstützung meiner Hebamme langsam nötig habe und vor allem den dringenden Bedarf, über das noch Bevorstehende zu sprechen. Ich fange langsam aber sicher an, Nestpflege zu betreiben. So langsam soll sich alles einfügen und geordnet werden. Außerdem bin ich wirklich sehr launisch geworden und würde mich gern selbst pflegen und bemuttern lassen.
Auch meine Brüste haben nicht mitbekommen, dass ich noch schwanger bin. Ich habe schon in der ersten Schwangerschaft sehr stark reagiert. Auch dieses Mal sind sie wieder deutlich größer geworden. Außerdem bin ich schon einige Male aufgewacht und hatte nasse Flecken im Schlafanzug. Und weil das noch nicht reicht, hatte ich heute in der Praxis das typische „Milchspendereflexkribbeln“, als im Nebenraum Babys weinten. Also ich bin noch schwanger, aber meine Brust möchte stillen. Nun gut, wir werden das klären und ich bitte sie einfach noch um etwas Geduld. Nur hatte ich gehofft, mir die Stilleinlagen noch einige Zeit sparen zu können. Die waren während der Stillzeit mit Frieda ein sehr langer Begleiter, da ich wirklich abnormal viel Milch hatte. Und das ist, im Gegensatz zu dem was die Familie sagt („freu dich doch mal darüber“), echt ganz furchtbar belastend. Ich möchte euch die weiteren Details (oder auch Endprodukte meines Brustdrüsengewebes) jetzt ersparen. In der nächsten Woche dann in Folge ein Schwangerschaftstagebucheintrag.

Alles Liebe
Luise



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Kommentare von Lesern:

Claudia, Dresden21.03.2011 20:15

Ich habe mich strikt geweigert, das Glucosezeuch zu trinken. Da wir einen die gesunde Ernährung in der Schwangerschaft nahe gelegt und dann die Nummer :( Rausgeredet habe ich mich, dass mir von so viel Süßen sehr, sehr übel wird. Und siehe da, es gibt eine bessere Lösung. Und zwar wird Blut abgenommen und durch einen umfangreicheren, wahrscheinlichen Labortest kann man die Zuckerspitzen der letzten Wochen nachweisen. Quasi ein LangzeitEKG Deines Zuckerspiegels. Prima Sache!!!
Lass Dich nich verunsieren :) Und alles Liebe!!!

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Eva, Düsseldorf17.03.2011 19:38

@ Gabriela: Ich glaube, den von der Kasse bezahlten und um die 25. SSW vorgesehenen Diabetes-Test gibt es erst seit 2008 oder so (bei meiner ersten Schwangerschaft 2007 gab's ihn noch nicht und bei meiner zweiten 2009 schon). Ist nicht kompliziert, man muss einen Glucose-Saft trinken und nach einer Stunde wird der Blutzuckerspiegel gemessen (wenn ich mich recht erinnere:-) ) Tut also nicht weh und hilft, Schwangerschaftsdiabetes rechzeitig zu entdecken.
Viele Grüße, Eva

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Gabriela, Berlin 17.03.2011 09:14

Liebe Luise,
meine Schwangerschaft ist zwar schon ein paar Jahre her, aber soo lange auch nocht nicht und ich kann mich absolut nicht an einen Diabetes-Test erinnern. Meine Frauenärztin war da wohl eher so, wie Du es gerne hättest. Es gab drei Mal Ultraschall, am Ende der Schwangerschaft auch CTGs, aber das war´s. Ich glaube aber, es ist nicht so gut, einer Ärztin etwas zu erzählen, was nicht stimmt. Das kann für ein Vertrauensverhältnis nicht wirklich gut sein. Und eine Artzpraxis, wo man zwei Monate vor der Geburt mit Termin noch 1,5 Stunden warten muss, würde ich auf jeden Fall bei der nächsten Schwangerschaft nicht wieder wählen. Das alles nur, weil Du explizit danach gefragt hast. Ich glaub ja, Du bist selbstbewusst genug, um zu wissen,was Du willst.

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Yvonne, Berlin16.03.2011 11:37

Hallo Luise,
ich bin auch Rhesusfaktor negativ und muss dir dringend raten, diese Antikörperspritze zu machen, da ja dein ungeborenes Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit Rhesusfaktor positiv ist (sind ja die meisten Menschen). Wenn es jetzt in dieser Schwangerschaft zu inneren Blutungen kommt, die unbemerkt bleiben (was nicht sehr unwahscheinlich ist) dann vermischen sich ja die Blutgruppen und der Körper bildet dann Antikörper gegen den negativen Rhesusfaktor. So haben es mir meine Ärzte erklärt und ich bin auch absolute Gegenerin von übertriebenen Untersuchungen etc.. Aber bei dieser Rhesusfaktorunverträglichkeit muss man echt total aufpassen - informier dich da nochmal!
Grüße aus Berlin

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Annika, Mannheim16.03.2011 11:35

Es ist leichtsinnig und - entschuldige - typisch für junge werdenden Mütter, die Vorsorgeuntersuchung einschließlich der Tests nicht wahrzunehmen. Es gibt immer wieder Totgeburten auf Grund plazentarer Fehlfunktionen, die nicht erkannt werden, weil die Schwangeren nicht sorgfältig genug sind. Nur so als Beispiel. Ich habe für eine solche Vorgehensweise überhaupt kein Verständnis.

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Meike, Kassel16.03.2011 09:53

Also, ich bin Privatpatientin und musste auch öfter lange bei der Gynäkologin warten. Ausserdem hatte ich gegen Ende der Schwangerschaft das Gefühl, dass es meine Ärztin mit den CTGs etwas übertreibt, gerade weil ich privat versichert bin. Zuckertest und Toxoplasmose-Untersuchung habe ich gemacht, Ultraschall sowieso, aber keine der anderen Untersuchungen. Zum Glück hat das aber zu keinen Diskussionen geführt. Ich glaube aber auch, dass sich die Ärzte absichern wollen, damit es nicht nachher heisst, warum haben wir diese oder jene Untersuchung nicht gemacht.

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Tabea, Schweiz15.03.2011 23:30

Hallo,

ich lebe in der Schweiz. Hier bekommt man nicht mal einen Mutterpass und es ist ganz normal, dass kein CTG geschrieben wird, solange man nicht über den Termin hinaus ist. Ich muss sagen, dass ich am Anfang der SS sehr skeptisch war und etwas verunsichert. Im Nachhinein gesehen, war diese SS einiges entspannter was die Arztbesuche angeht, wie meine erste SS, bei der ich noch in Deutschland gelebt habe.

Alles Gute weiterhin !
Tabea

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Sonja, Düsseldorf15.03.2011 18:19

Hallo,

beim ersten Kind habe ich den Zuckertest machen lassen, bei Nr. 2 nicht, 1. weil bei Nr. 1 die Werte Super waren und 2. keinerlei Anzeichen von Diabetes vorhanden waren und meine Hebamme dies auch nicht nötig fand.
Beim ersten Kind habe ich mich Stunden am CTG zu Tode gelangweilt, bin öfter dort vergessen worden etc., diesmal habe ich nur beim Arzt welche schreiben lassen und einmal bei der Hebamme.
Der Glucosetoleranztest ist nicht 100%ig sicher, auch das CTG ist immer nur eine Momentaufnahme, laut meiner Hebamme wird in anderen Ländern (Großbriannien) nicht so viel CTG geschrieben, da die Aussagekraft begrenzt ist.
Wenn Risikofaktoren da sind, sieht die Sache ja ganz anders aus, aber Luise hat ja bereits ein Kind und wohl auch ein ganz gutes Körpergefühl. Frühgeburten hält ein Glucosetoleranztest nicht auf. Und auch CTG nur begrenzt. Man kann sich auch in vermeintlicher Sicherheit wiegen und dann Zeichen des Körpers ignorieren, da ja laut Arzt alles OK ist. Oder man macht sich die ganze Schwangerschaft über verrückt, was heute so oft der Fall ist.
Dier Luise alles Gute weiterhin!!!

VG, Sonja

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Manuela, Bonn15.03.2011 15:18

Liebe Luise,

Ich lese gerne Dein Tagebuch, doch frage ich mich schon, warum auf die Sicherheit von Untersuchungen zu verzichten, die ja eindeutig keine Risiken bringen, wie z.B. CTG oder Zuckertest. Meine erste Tochter war eine späte Frühgeburt, die mit harmlosen Untersuchungen (von denen ich damals nichts wusste) hätte vermieden werden können. Solche Sachen passieren also, und nicht immer nur den anderen. Meine zweite Tochter wurde lezten Monat genau zum Termin geboren. Ich war halt einige Male mehr beim Arzt, aber das war es mir wert.

Alles Gute weiter hin,

Manuela

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