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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
22. Woche

Mats und das komisch krümelige Zeug

Am Strand haben die Hände gern den Sand “gegriffen“, seine Förmchen fanden dort aber noch keinen Einsatz. Stattdessen wurden sie zielgerichtet ergriffen und – na was schon? …zum Mund geführt...

Anfang der Woche hat uns Mats erstmal gezeigt, dass er jetzt auch seine Zehen in den Mund schieben kann. Der dicke Onkel hat sich da mehrmals glänzend angesabbert zur Schau gestellt, obwohl es eher noch zufällig passierte. Die Finger in den Mund zu stecken ist halt ganz großer Sport, die Füße mit den Händen festhalten und rumwedeln aber auch. So scheint es zwangsläufig, dass alles irgendwann in diesem kleinen Mäulchen landen muss. Ob einzeln oder zusammen, Hauptsache es kommt alles angelüllt wieder zum Vorschein. Hätte nie gedacht, dass es so viel Spaß machen kann solche Dinge zu beobachten, deshalb nicht nur großer Sport – sondern gaaanz grooßes Kino.

Dann kam der Mittwochmorgen, Athen und die Peloponnes-Halbinsel nicht mehr fern, wurde der Kurze noch einmal im Bett gestillt und schon ging’s zum Flughafen. Wir hatten vor, als eine der Ersten einzuchecken um einen der zwei Babyplätze in der ersten Reihe zu bekommen. Das haute hin, inklusive dass wir mit dem Kinderwagen bis zur Kabinentür fahren konnten und der dritte Platz in der Reihe auch noch frei blieb. Super. Im Duty-free-Bereich hatte Mats schon Hunger angezeigt, ließ sich aber noch ganz gut ablenken, was dann kurz vorm Start nicht mehr so gut funktionierte. Genauso hatten wir uns das erhofft, es lief dann auch perfekt.

Als der Flieger von der Startbahn abhob, hat Mats sich gierig angedockt und mit dem stetigen saugen und schlucken prima Druckausgleich betrieben. Kurz vor Erreichen der endgültigen Flughöhe beendete er die Mahlzeit und wir konnten ihn in das, inzwischen vor uns eingehängte, Babykörbchen legen. Er ratzte zufrieden und wir wünschten uns nur, dass es so entspannt weitergehen würde.
Auch die mehrstündige Autofahrt, mit Pausen und Fütterung, verlief nach Plan. An unserem Häuschen in der Südwestpeloponnes angekommen, wurde er erstmal aufgrund seiner tollen Tagesleistung ausgiebig gelobt und geherzt. Seine Antwort war nur ein breites Grinsen. Lächeln und ein Blick der sagen wollte: „HA! Das habt ihr nicht geglaubt, was?“ Neee, hatten wir echt nicht. Gehofft schon, aber dass es dann auch hinhaut – so konnte es weitergehen.

An unserem ersten echten Urlaubstag wollten wir dann zunächst mal einen Großeinkauf machen, doch bevor wir starten konnten gab’s noch ein paar Dinge zu erledigen. Unseren eigenen Mini-Strand erkunden z.B. – zuerst aber kam das gründliche eincremen mit Sonnenmilch und dabei die kleinen roten Punkte auf unseren Körpern zählen nicht vergessen. Natürlich war auch Mats nicht verschont geblieben, aber netterweise ließen die Mücken nur Miniflecken zurück von denen die wenigsten juckten – kein Vergleich zu den Biestern zuhause. Trotzdem haben wir für den Kleinen erstmal ein Moskitonetz auf den Einkaufszettel geschrieben. War nicht so einfach zu shoppen wie gedacht, so was benutzen die Griechen nämlich nicht. Und das vielfach angebotene Autan oder ähnliche Giftmischereien wollten wir unserem Mini-Mann nicht antun. So bekam er ein umgebautes Fensternetz für sein Gitter-Babybett und für unser Schlafzimmer was für die Steckdose – im wahrsten Sinne ein Verduftungsmittel.

So! Zwei Tage später war mir auch dieser Glaube genommen worden – sie juckten doch wahnsinnig! Allerdings war es, als wären es zwei verschiedene Arten die sich da an uns zu schaffen machten. Wir Großen hatten inzwischen zig von Mückenstichen dazubekommen, kratzen wollten wir aber nur an wenigen – da aber dann heftig. Das kleine Weißbrot interessierte sich so gar nicht für seine paar Pimpels, geschweige denn dass er sie aufkratzte – gottseidank.
Die Hitze machte ihm scheinbar wenig zu schaffen, natürlich wollte er öfters futtern, aber bei dem Schwitzfaktor – leicht nachvollziehbar.
Am Strand haben die Hände gern den Sand “gegriffen“, seine Förmchen fanden dort aber noch keinen Einsatz. Stattdessen wurden sie zielgerichtet ergriffen und – na was schon? …zum Mund geführt, klarer Fall. Auf dem Bauch liegend gibt’s momentan drei Möglichkeiten. Im Unterarmstütz den Kapitän spielen und Ausschau halten, wenn ihn die Kraft verlässt erst jammern, dann heulen oder drittens Arm- und Beinbewegungen ohne Ende. Wobei jetzt auch der Hintern dabei oft auf und nieder geht, Fortbewegung passiert aber noch kein Stückchen. Ich erahne langsam, wie das mit dem Krabbeln ausschauen wird. Wenn der Kurze da nur annähernd so viel Energie reinstecken wird – werden wir beide wohl oft auf Achse sein.

Ziemlich beeindruckend finde ich, mit welcher Hingabe und Konzentration er sich jetzt schon seit einigen Wochen alles anschaut. Meine Halskette z.B. betrachtet er jedes Mal aufs Neue mit einer Inbrunst, als hätte er sie noch nie zuvor gesehen. Und wenn wir auf der Veranda saßen und aufs wunderschöne aquamarinblaue Meer hinaus schauten, guckte er viel lieber die Jalousien unserer Hütte mit großer Ehrfurcht an, als wäre es das herausragende Werk eines alten Meisters.
Nicht vergessen zu erwähnen darf ich, dass er in Rückenlage seit dieser Woche gern das Klappmesser gibt. Beine rauf, Beine runter, mit festhalten oder ohne, egal – das Entscheidende ist, dass er sich immer wieder wie ein Päckchen zusammenkrümeln kann. Das Zehen-in-den-Mund-stecken ist zum Ende dieser Woche auch perfektioniert worden und wird ausgiebig praktiziert. Selbstredend kann er auch plappern wie ein Wasserfall, gerne mit Daumen und/oder dicken Zeh im Mund. Die Laute beinhalten fast immer ein “a“ und hören sich gerne an wie: „allo, lalla, aua, jiiaa, ähäh, heihei“.
So, das war des Urlaubs erster Teil, der zweite folgt sogleich.

Na ja, so war es geplant, diesen Bericht habe ich bereits im Urlaub geschrieben und der zweite Teil ist auch schon zur Hälfte fertig. Durch Abwesenheit glänzt aber noch die amerikanisch-griechische Hochzeit und die darf auf keinen Fall fehlen. Schon mal zum schmackhaft machen: Eigentlich müsste ich die 23.Woche in Englisch schreiben, mit ein paar eingestreuten griechischen Wörtern, dazu Unmengen Fotos von kleinen, griechischen Schweinereien anhängen und über die Tastatur schütte ich noch ein oder zwei Ouzo damit ihr auch alles nachschmecken könnt. Ach ja und passt auf beim anklicken des nächsten Essays, schön behutsam – nicht das aus dem Monitor soviel Sand rieselt …

bis dahin,

Eure Nicole






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