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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
2. Woche

Doppelt so alt schon!

Ich möchte dieses kleine, zarte Bündel Mensch ohne Ende beschützen. Ich glaub ich bin doch gefangen – in meiner Mutterliebe.

Doppelt so alt wie eben noch, eigentlich passiert nichts und doch lernt man jeden Tag zig neue Dinge dazu – ist alles schon ein bisschen komisch, ein bisschen sehr komisch.

Manchmal empfinde ich unsere neue Situation als total unwirklich. Nachmittags/Abends, wir sind in unserer Wohnküche, Mats liegt in seinem rollfähigen Stubenwagen, pennt und gibt keinen Ton von sich. Dann ist er in eine seiner wundervollen Tiefschlafphasen abgetaucht und es kommt mir so vor wie früher. So wie ganz früher, also auch ohne Bauch. Als wir noch total unabhängig und flexibel waren. Ich muss es so pathetisch formulieren, weil ich es wirklich genau so empfinde. Ich bin nicht gefangen, aber auch nicht mehr frei.

Seit ein paar Tagen hat er Bauchschmerzen nach dem Trinken, ganz normal ab der zweiten oder dritten Woche sagt die Hebamme und das er da durch muss. Aber ich sitz auf der Couch, streiche ihm über seinen kleinen Bauch, schau in sein schmerzverzerrtes Gesicht, höre das Schreien und denk mir nur, wie gern ich ihm doch diese Schmerzen abnehmen möchte. Ich will dieses Bauchweh haben!

Mats soll mich stattdessen mit seinen, jetzt immer weiter geöffneten, neugierigen Augen anschauen, mir eine seiner sechs bis acht Mimiken zeigen die er so drauf hat. Er soll mit seinen Winz-Händen völlig lässig weiterhin seine Geheimcodes anzeigen. Wir haben noch nicht rausbekommen ob Zeigefinger und Daumen rechts, sowie drei Finger links bedeutet: „Wir sehen uns um fünf.“ oder eher „Achtung! Hallo! Drei Milch bitte!“. Er soll seine furchtbar kleinen, winzigen, süßen Mini-Füße anziehen wie ein Frosch, so wie er es gerne macht und sich dabei seine neue Welt anschauen. Und was er bitte bitte nicht soll, ist sich wie ein Brett durchbiegen müssen vor Schmerzen.

Ich möchte dieses kleine, zarte Bündel Mensch ohne Ende beschützen, ihn am liebsten immerzu im Arm halten, an mich kuscheln, mit Küssen überschütten und ihm meine Liebe und Zuneigung zeigen. Ich glaub ich bin doch gefangen – in meiner Mutterliebe.

Zwischendurch habe ich echte Verlustängste, ich mein dieser Wurm ist grad mal seit knapp zwei Wochen für uns wirklich zu sehen und greifbar und schon ist er nicht mehr wegzudenken aus unserer Welt. Wäre er plötzlich nicht mehr da, wäre das eine Katastrophe. Wenn ich früher mal wieder nicht Bescheid gesagt hatte, dass ich bei Freunden “hängengeblieben“ war oder es auf der Fete viel später wurde als abgesprochen, hörte ich später manchmal den Satz: „Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht. Aber ach weißt Du - das bekommst Du alles wieder wenn Du mal eigene Kinder hast. “Der Mats ist jetzt 51 cm groß und er braucht nicht größer werden, ich hab’s bereits verstanden. Wenn ich bisher geglaubt habe zu wissen, was meine Mutter damals meinte – naja, aber jetzt, heute und hier weiß ich es wirklich ganz genau.

Ja und was gab es außer diesen schweren Gedanken sonst noch so? Nachdem wir ihn letzte Woche alle drei Stunden versucht haben zu wecken um ihn futtern zu lassen, damit er auch jaaa zunimmt – sind wir jetzt ganzlocker und lassen ihn schlafen. Wenn er dann wach wird hat er 3 bis 5 Stunden geschlafen und das schöne ist, wir können uns schon ein klein bisschen drauf verlassen, dass das mehrmals am Tag passiert. Die Nacht teilt sich regelmäßig in zwei Blöcke à ca. 4 Stunden auf, in dem einen schläft er in seinem Bettchen und ich in meinem, in dem anderen sitzen wir beide auf der Couch und erzählen uns stundenlang spannende Geschichten von der Milch. Also Hungergeschrei alle zwei Stunden, davon kann ich Gott sei Dank nicht berichten.

Wohl aber, dass wir inzwischen zwei unterschiedliche Arten des Schreiens ausmachen können. Es gibt das „naaaNaaNAAAA“, was nur bei Hunger ertönt und das „wuuaaääähhh“-Geschrei, welches bei allen anderen Gelegenheiten zum Zuge kommt. Beides ist für sich herzzerreißend und immer wieder erstaunlich was für ein kleiner Resonanzkörper diese lauten Töne herausbringt. Angeblich aber wird das schnell noch viel heftiger, na ja, wir werden sehen, ich meine hören und Ihr werdet es dann wohl lesen müssen – bis dahin,

Eure Nicole.



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