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Baby-Tagebücher

Hautnah. Intensiv. Liebenswert. Folgt hier den Babytagebuch-Bloger:innen und erlebt regelmäßig, wenn frischgebackene Mütter und Väter ihr Leben mit euch teilen. Jede Woche lassen sie euch an ihrer neuen Lebenszeit mit Baby teilhaben und geben ganz persönliche Einblicke: Was hat der Sprössling diese Woche Tolles gelernt? Wie geht es den jungen Eltern mit dem kleinen Knirps? Welche Herausforderungen begegnen den Neu-Mamas und Neu-Papas mit ihrem Neugeborenen? In den Baby-Tagebüchern seid ihr live dabei, von ersten Arztbesuchen bis zu holprigen Gehversuchen. Ob liebenswert chaotisch oder rührend besinnlich: Immer erhaltet ihr einen unverfälschten, authentischen und persönlichen Einblick in das aufregende Leben einer Jungfamilie.
35. Woche

Gläschen oder selber kochen?

Ich muss zugeben, dass ich mit gutem Gewissen Gläschen füttere. Das für mich schlagkräftigste Argument ist, dass das Essen schadstoffarm ist und frei von dem ganzen Dreck wie künstliche Aroma- oder Konservierungsstoffe. Ich glaube und hoffe natürlich auch, dass die Kinderprodukte scharf überwacht werden. Wer kann mir versichern, dass die Möhren im Laden wirklich frisch und “sauber“ sind?

Diese Woche war geprägt vom Thema Essen und allem was dazugehört. Mats sitzt jetzt zu seinen und unseren Mahlzeiten immer im Hochstuhl. Die ersten Male hat er noch versucht sich mit den Füßen in den Stuhl zu krallen, aber jetzt lässt er sich schon recht bereitwillig in den Sitz rutschen. Auch das Anlegen des Ganzkörperlätzchens geht, in freudiger Erwartung, relativ unkompliziert vonstatten.

Ich muss zugeben, dass ich mit gutem Gewissen Gläschen füttere. Das für mich schlagkräftigste Argument ist, dass das Essen schadstoffarm ist und frei von dem ganzen Dreck wie künstliche Aroma- oder Konservierungsstoffe. Ich glaube und hoffe natürlich auch, dass die Kinderprodukte scharf überwacht werden. Wer kann mir versichern, dass die Möhren im Laden wirklich frisch und “sauber“ sind? Glänzend und wie aus dem Ei gepellt schaut doch heut fast alles aus, egal ob aus Costa Rica oder Deutschland. Und wie viel Nährstoffe sind denn drin in so einer unreif gepflückten Frucht, hat die überhaupt schon mal die Sonne gesehen? All diese Überlegungen, die Tatsache dass es nicht unbedingt günstiger ist selbst zu kochen, dazu meine eigene Bequemlichkeit lassen mich jeden Tag ohne Probleme für Mats ein Gläschen öffnen.

Auch wenn sich das vielleicht so lesen mag, ich werd nicht von Hipp oder Alete gesponsert – aber das ist meines Erachtens immer noch die beste Entscheidung. Apropos Markengläschen, die Tage flatterte ein Probenpäckchen ins Haus, was unter anderem 12 Heftchen und Zettelchen enthielt zu aktuellen Themen ab dem 8. Monat. Pflichtbewusst habe ich die ersten Flyer komplett durchgelesen, nach der Hälfte dann aber nur noch drüber gelesen und zum Schluss fast alles weggeschmissen. Eingehender hab ich mir den Ratgeber zur Ernährung angeschaut und war von dieser Werbeschrift echt angewidert. Ein einziges Rattenfänger-Blättchen für uns Eltern, was sich liest wie eine Speisekarte beim Italiener an der Ecke. Jetzt mal ehrlich, mein Sohn ist jetzt gute acht Monate alt, was soll das bitteschön, dass da auf dem 220(!) Gramm Gläschen ein Etikett pappt mit der Aufschrift “Tagliatelle mit Seefisch in Rahmbrokkoli“ ???
Natürlich gibt’s auch noch andere Menüs wie “Bunter Kartoffel-Auflauf“, “Spaghetti mit Tomaten und Mozzarella“ und für zwischendurch vielleicht “Kaiserschmarrn in Apfelmus“? Abends brauch ich dann nur noch zwischen viermal “Gute-Nacht-Brei“ und “Schlaf Gut! Milchbrei“ wählen. Hey! Da darf ich mich doch irgendwie verar…. fühlen, oder?!

Vielleicht bin ich aber auch nur genervt, weil ich im Laden immer wie blöd vor dieser riesigen Gläschenwand stehe und mich gleichzeitig erschlagen und hilflos fühle vor dieser Übermacht an Töpfchen von den zig verschiedenen Firmen. Doch selber kochen?
Also diesen Sermon musste ich mir jetzt mal kurz von der Seele schreiben, damit mein kleiner Süßer später auch weiß, mit was ich mich so alles rumschlagen durfte.

Und jetzt schreib ich auch noch fix auf, was er denn momentan so jeden Tag isst, damit er gar nicht erst fragen braucht: „Mensch Mama, wenn alles so schlimm war … haste mir dann überhaupt was zu Essen gegeben oder hab ich immer an ’nem Ast geknabbert?“
Also Mats isst mittags immer Möhren und Kartoffeln und abends Hirsebrei mit Apfel oder Birnenmuss.

Wir essen noch nicht gleichzeitig, aber er hockt jetzt mit uns Großen am Tisch und findet es scheinbar ganz toll mehr oder weniger mit uns auf Augenhöhe zu sitzen. Es bedarf dann nur noch einer kleinen Beschäftigung, außer mit den flachen Händen auf die Tischplatte zu hauen, um ihn vollends zufrieden zu machen.
Ein Stück Brezn oder Brötchen zaubern ein ziemlich zufriedenes Grinsen auf sein Gesicht.

Daran kann man ewig rumlüllen, wenn’s hart genug ist, lässt sich damit schön laut auf den Tisch klopfen und so ein kleiner, matschiger Teigklumpen klebt einfach wunderbar unterm Gaumen fest. Allerdings hat Christian ihn schon ermahnt, er soll weder im Mund noch unterm Tisch kleine Lebensmitteldepots anlegen. Mats sieht das aber nicht so eng und verteilt das Brötchen in Minimaldosen über seinen kompletten Aktionsradius: auf seinen Tischbereich, über alle Ebenen des Hochstuhls, in den Haaren und natürlich im Gesicht sowie an den Händen. Diese kleinen Spucke-Brot-Krümel sind zwischen den Fingern besonders schwer zu entfernen und kleben überall wie Kleister. Ich habe ziemlich schnell gelernt, nach den Mahlzeiten alles nass abzuwischen.

Heute hat er die erste Nudel seines Lebens in der Hand gehalten, eine Tortiglioni. Statt mit Ehrfurcht, ist er mit Eifer daran gegangen auch sie zu zerkleinern – eine erfolgreiche Fortsetzung der Wahnsinnssauerei die er mit sehr wenig Lebensmitteln anstellen kann.
Ich erahne langsam, was da noch alles für schöne Stillleben kreiert werden, wenn er erstmal selber isst. Grins.

Er residiert ja jetzt täglich auf seinem Thron, trotzdem ist das nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich prognostiziere mal, ein Sesselpupser wird der Mats später wohl nicht.
Seine Fütterung, wie auch uns zuzuschauen läuft anfangs ziemlich relaxt ab, aber es dauert nicht lang und er möchte sich wieder herauswinden aus dem Stuhl. Bewegung oder auf den Arm nehmen können dann nur die gute Laune retten. Ich bin heute mal kurz außerhalb seines Gesichtsfeldes gewesen, da gab es ad hoc Geschrei: „ Du kannst mich doch hier nicht alleine sitzen lassen?!!! Bäääh.“

Sitzen ist nicht seins. Er hockt jetzt schon recht sicher, wenn wir ihn mal auf den Boden setzen, aber er selbst hat keinerlei Interesse sich auf seinen Hintern zu begeben. Manchmal lässt es sich nicht ändern, dass er wegen der Stehversuche auf den Windelpopo plumpst, aber ihn da mal, z. B. auch per Foto, zu erwischen ist eine äußerst seltene Angelegenheit.
Häufig liegt er dagegen unterm Küchentisch. Zum einen macht es wohl einfach Spaß, sich zwischen den Stuhl- und Tischbeinen durchzuquetschen, ist ja quasi ein ganzer Wald voll. Zum anderen, kann unser kleiner Fratz dann unheimlich schnell reagieren, wenn die Spülmaschinentür runtergeht. Sich an der ausgeklappten Tür hochziehen, stehen bleiben und alles untersuchen, inklusive benutztem Geschirr, ist momentan der Hit.

Ja und nächste Woche schauen wir uns mal an, wie man woanders isst. Wir gehen auf große Fahrt in die Heimat und ich bin schon ganz gespannt wie das läuft, denn Mats ist sooo viel mobiler geworden seit der letzten Reise.

Deshalb gibt’s erst übernächste Woche wieder die neuesten Mats-Nachrichten,
bis dahin, liebe Grüße, Nicole

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Kommentare von Lesern:

Juli, Berlin09.10.2008 14:30

Das muss man aber wohl beachten, wenn man nur aus Gläschen zufüttert: http://www.test.de/themen/kinder-familie/test/-Babymenues/1708221/1708221/1713547/?campaign=themen-topbox-alle-test-1

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