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Tagebücher aus der Schwangerschaft

Eine neue wunderbare, aufregende und vielleicht auch lang erwartete Lebenszeit beginnt. Für unsere Tagebücher-Blogs haben wir immer 3-4 schwangere Frauen in unterschiedlicher Schwangerschaftsphase, die in freudiger Erwartung über jede Woche dieser spannenden Zeit schreiben, uns und die vielen tausend Follower:innen daran teilhaben lassen und damit unvergessliche Momente schaffen.
12. Schwangerschaftswoche

Tränen...

...der Freude

Ein erneutes fröhliches Hallo an alle Leserinnen und Leser!

Ich danke zunächst einmal für die netten Willkommenszeilen und Rückmeldungen! An meine Kommentatoren, die sich ebenfalls mit Endometriose herumschlagen: Neben positiven Gedanken und Hoffnung hat mir das Wissen geholfen, im Zweifelsfall einen Plan B zu haben (siehe erster Bericht). Und an meine Mitschreiberin Cathy: ich fiebere von Beginn an mit Dir und Deinem (tendenziell weiblichen ;-) Bauchbewohner.

Die erste Wochenhälfte verbrachte ich beruflich in Bayern, wo ich mir eine Haute-Couture-Schau der besonderen Art ansehen durfte. Das war ein ganz tolles Erlebnis! Ein netter Nebeneffekt der Dienstreise war ein Besuch bei Freunden, die im letzten August ihre ausgesprochen süße Tochter Alena bekommen haben. Wahnsinn, wie groß die Kleine in den nur fünf Monaten geworden ist und lustig, was man nicht alles tut, um ein Lächeln oder zufriedenes Glucksen zu ergattern.

Schön war auch die freudige Anteilnahme, als ich von unserem Bauchbewohner berichtete. Noch im Juli 2009 wurden mir bei unserem Besuch in den bayerischen Gefilden Prospekte von einem Hotel mitgegeben, das Moorkuren anbietet, die insbesondere bei unerfülltem Kinderwunsch helfen sollen. Ich hatte schon im Geiste das Thema „Mooranwendungen“ auf meiner To-Do-Liste notiert – und kann es nun glücklicherweise streichen ;-). Natürlich drehten sich die Gespräche zwischen Alenas Mama und mir auch um die Schwangerschaft. Wie erging es dir, hast du das auch gehabt usw.? Interessant war, dass schon Vieles nicht mehr präsent ist, obwohl die Schwangerschaft noch gar nicht allzu lange zurück liegt. Insofern bin ich ganz froh, dieses Tagebuch zu führen, weil ich mir gut vorstellen kann, dass man die unzähligen Eindrücke während der Schwangerschaft ziemlich schnell wieder vergisst. Eigentlich kein Wunder wenn man bedenkt, was nach der Schwangerschaft bzw. mit Geburt des Kindes alles so auf einen einstürzt….

Von Bayern aus ging es weiter nach Hessen, und mein Koffer war um einige Leihgaben reicher. Mit mir reisten u.a. ein Buch, das mir zukünftig alle 300 Fragen zur Schwangerschaft beantwortet und zwei Bauchbänder. Ich bin sehr gespannt, ab wann meine normalen Klamotten (Größe 36) anfangen werden zu zwacken. Bei Cathy ging’s ja schon die 14. Woche los. Und bei Euch?

Im Job habe ich meinen Zustand noch nicht offenbart, aber das werde ich bald ändern müssen. Schließlich muss einiges organisiert und für meine Auszeit Ersatz gefunden werden. Ich plane ein Jahr Elternzeit, wobei ich meine jetzigen Organisationsaufgaben das Jahr über weiterhin erledigen möchte. Das lässt sich größtenteils per Email und Telefon regeln und ich denke, dass die Kollegen darüber froh sein werden. Natürlich steckt auch Eigennutz hinter dieser Entscheidung, denn ich kann mir gar nicht vorstellen, „nur“ Mutter zu sein. Dafür macht mir mein Job zu viel Spaß. Aber mir ist auch klar, dass Vorstellung und letztendliche Realität nicht unbedingt kompatibel sein müssen. Wann habt Ihr denn wieder angefangen, nach der Geburt zu arbeiten? Job und Kind unter einen Hut zu kriegen wird sicherlich nicht einfach, aber auf Philipps Unterstützung kann ich voll zählen und ein Großelternpaar wohnt auch in der Nähe.

Von Hessen aus ging es wieder nach Potsdam und ich fieberte dem nächsten Frauenarzttermin entgegen. In der Praxis war aufgrund des anstehenden Praxisurlaubs die Hölle los, so dass ich meinen Mutterpass, auch wegen ein paar fehlender Laborergebnisse, erst nächste Woche erhalten werde. Dafür habe ich ein neues Bild von unserem Eumel bekommen. Mittlerweile schon 3,6 cm groß und zeitgerecht entwickelt, konnte ich „es“ beim Purzelbaumschlagen beobachten und dieses Mal auch ganz deutlich das bubbernde Herzchen sowie Arme, Beine und Füße sehen. Mein Arzt meinte während des Ultraschalls mehrfach, dass er sehr zufrieden sei. Worte, die ich nur allzu gerne höre ;-). Als Verhaltensanweisungen wurde mir u.a. aufgegeben, nicht schwerer als 10 kg zu heben und die nächsten zwei Wochen nicht zu fliegen. Beim ersten Punkt muss ich wirklich aufpassen, wenn ich an das ganze Gepäck denke, das ich immer nach Hessen mit mir herumschleppe. Beim letzteren Hinweis musste ich schmunzeln, da wir die ersten zwei Januarwochen bereits flugtechnisch mit unserem Eumel, wohlgemerkt nach dem „okay“ eines anderen Frauenarztes, unterwegs waren. In der Beziehung ist man sich anscheinend nicht einig, was man auch an den im Internet geführten Diskussionen sehen kann. Unsere nächsten Flüge stehen erst wieder Anfang März und Juni an.

Philipp hat die insgesamt drei Ultraschallbilder, die wir mittlerweile von unserem Bauchbewohner haben, abfotografiert und ausdrucken lassen. Unsere Eltern sollten die ersten Bilder von ihrem (für beide Elternpaare allerersten) heranwachsenden Enkelkind in einem Fotoalbum geschenkt bekommen. Zu diesem Zwecke hatte ich zwei blau-weiß-karierte (war mir irgendwie sympathischer als die Farbe rosa), mit einem Schlappohrhasen und dem Schriftzug „Unser Enkelkind“ versehene Alben besorgt, die Fotos mit ein paar Erläuterungen versehen hineingeklebt und alles als Geschenk verpackt. Als wir nun am Wochenende in Norddeutschland auf meine Eltern trafen, haben wir ihnen beiläufig das Geschenk in die Hand gedrückt und hatten viel Freude dabei, die Gesichter beim Auspacken zu beobachten. Meine Ma starrte ungläubig auf das Album und brach dann in Tränen aus, und mein Pa wechselte erst einmal kurz die Gesichtsfarbe. Köstlich! Danach gab es Gratulationen, auch von dem Rest der Familie, und alle freuten sich für und mit uns. Wir sind in der Vergangenheit mit unserem Kinderwunsch und den damit verbundenen Schwierigkeiten ganz offensiv umgegangen, so dass schon keiner mehr fragte, ob sich denn etwas tut. Insofern waren wirklich alle freudig überrascht und die Reaktionen waren wirklich nett!

Ich bin froh, dass die Heimlichtuerei nun zumindest auf meine Familie bezogen ein Ende hat und man ganz offen über die Schwangerschaft reden, etwaige Sorgen teilen und von dem Erlebten berichten kann. Nächstes Wochenende sind meine Schwiegereltern an der Reihe. Sie werden auf die gleiche Art und Weise überrascht, und ich bin schon auf deren Reaktionen gespannt. Zudem steht das Outing im Job und bei unseren besten Freunden an. Ich werde berichten und wünsche Euch bis dahin eine schöne Woche.

Alles Liebe von Nicci



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Kommentare von Lesern:

Gabriela, Berlin 02.02.2010 22:35

Liebe Nicci, Job und Kind... Das klingt in der Theorie ganz prima, aber hängt in der Praxis v.a. vom Kind ab. Ich habe mir nach drei Monaten ein kleines "Heimprojekt" zugelegt - Recherche, e-mail-Korrespondenz, Bericht schreiben etc. Es war nicht lustig. Kaum hatte ich mich gedanklich eingearbeitet, kamen schon wieder Schreie und Weinen. Und wenn ich Abgabetermine hatte, wurde es immer besonders schlimm. Trotz voller männlicher Unterstützung. Ich hätte ich ohne Arbeit echt unwohl gefühlt, aber mit war es auch kein Spaß... Und wenn man voll stillt, geht Arbeiten eigentlich sowieso nur von zu Hause. Diese Idee mit den Stillpausen, die einem gesetzlich zustehen, müssen irgendwelche Männer gehabt haben. ich habe das mal probiert, nach sieben Monaten, als ich wieder im Büro war: aber wer mag denn alle drei Stunden nach Hause fahren, um das Kind zu stillen?
Aber sei bloß nicht abgeschreckt: erst mal bist Du jetzt noch eine ganze Weile schwanger. Genieße die Zeit und das Arbeiten! Alles danach ist anstregender.

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Jana, Bayern02.02.2010 18:32

Liebe Nicci,
zum Thema Jobeinstieg nach der Geburt: Ich habe sehr positive Erfahrungen damit gemacht, direkt nach dem Mutterschutz wieder arbeiten zu gehen. Zwei Tage pro Woche war ich im Büro. Mir ist schon während des Mutterschutzes etwas die Decke auf den Kopf gefallen. Es tut auf jeden Falls sehr gut, neben der Mutterrolle irgend eine Art Ausgleich zu haben. Das muss natürlich nicht zwingend Arbeit sein, aber es ist eine effektive Methode.
Liebe Grüße, Jana

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Cathy, Bamberg01.02.2010 11:25

Hihi, die Gesichter kann ich mir bildlich vorstellen :) Ist ja bei uns auch noch nicht so lange her!
Bei uns sind die Fotoalben auch gut angekommen.

Der blanke Neid bei mir, Purzelbäume? Meins wirft sich nur hin und her. Wahrscheinlich haben wir deshalb auch bloß 3 Bildchen. Aber spätestens wenn es da ist, kann ich die Menge der Bilder steigern *grins*

Ich wünsche Dir und Eurem "Eumel" eine schöne Woche!
LG
Cathy

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