...ein unter der Hitze leidender Ehemann und ein Auswahlkonflikt
Ein fröhliches Hallo an alle Leserinnen und Leser!
In einem meiner anfänglichen Wochenberichte habe ich die Frage gestellt, wann denn nun endlich der Frühling bzw. der Sommer bei uns einkehrt, weil ich immer so fror. Tja, die Frage ist nunmehr beantwortet. Der Sommer hat uns fest im Griff, und die heißen Temperaturen ebenfalls. Philipp geht es heute gar nicht gut - jedenfalls läuft er seit geraumer Zeit mit einem kalten Waschlappen auf dem Kopf herum, stöhnt über die drückende Hitze und leidet manchmal zurückhaltender, manchmal ein bisschen eindringlicher vor sich hin...;-). Ich komme bisher ganz gut mit dem Wetter klar. Um die Mittagszeit verziehe ich mich in den Schatten/ins Haus, denn ansonsten macht sich mein Kreislauf schon bemerkbar. Dazu trinke ich jede Menge Wasser, und wann immer möglich gibt es Eis ;-). Hunger habe ich nicht besonders viel und dementsprechend dürftig fallen meine Mahlzeiten derzeit aus. Aber ich denke, dass unsere Bauchbewohnerin sich schon holt, was sie braucht. Jedenfalls ist sie weiterhin aktiv und tritt munter vor sich hin. Da ich mittlerweile ihre Füße immer in der oberen Bauchhälfte spüre gehe ich davon aus, dass sie ihre zuletzt beim Frauenarzt bestätigte Schädellage beibehalten hat. Das finde ich schon mal prima!
Die vergangene Woche waren wir bei der World League Volleyball der Männer, Deutschland gegen Argentinien. Die Halle war trotz des schönen Wetters gut gefüllt, und der Moderator heizte den Zuschauern ordentlich ein. Klasse waren auch die dazu passenden musikalischen Einspieler, so dass das Spiel von einer tollen Stimmung begleitet wurde. Im Ergebnis schlug Deutschland Argentinien, und wir nahmen den erfolgreichen Ausgang des Spiels als Vorbote für das anstehende WM-Spiel in derselben Paarung. Dabei ahnten wir gar nicht, wie Recht wir behalten sollten…
Der Freitag wurde durch einen Frühstücksbesuch von einer Freundin eingeleitet und danach ging es ans Putzen, denn am Abend erwartete ich meinen Wochenendbesuch. Philipp und ich sind nicht so die Putzteufel, und Besucher sind daher immer eine gute Gelegenheit, sich der in unseren Augen unangenehmen Tätigkeit anzunehmen. Da mein Mann arbeiten war, traf es mich dieses Mal ganz allein. Ich wirbelte also den Tag über herum und war dann am Nachmittag ganz schön geschafft. Die Zeit reichte noch für ein kleines Nickerchen, ehe meine Kollegin eintrudelte. Nachdem sie das Gästezimmer in Beschlag genommen und sich alles angesehen hatte, genossen wir den lauen Sommerabend bei leckerem Essen und gutem Wein/Wasser ;-) auf der Terrasse. Dabei packten wir die schönen Mitbringsel aus, u. a. eine Käthe-Kruse-Wärmflasche für unseren Nachwuchs und zwei ausgesprochen interessante Bücher für mich mit den Titeln: „Babyjahre – Entwicklung und Erziehung in den ersten vier Jahren“ sowie „Das Stillbuch“, ein Klassiker aus den 80er Jahren und mittlerweile über 30 Mal aktualisiert.
Letzteres Buch werde ich mir als Erstes vornehmen, denn ich möchte unbedingt stillen. Meine Hebamme meinte, dass mein Körper deutliche Stillsignale von sich gäbe, denn ich habe bereits seit der 18. Woche Milcheinschuss, der sich durch getrocknete Vormilch auf meinen Brustwarzen zeigt. Meine Freundin, die Mitte Mai ihren Sohn entbunden hat, berichtete davon, dass sie sich den Stillprozess ganz einfach vorgestellt habe. In der Realität haben allerdings sowohl sie als auch ihr Baby das Stillen/Saugen erst erlernen müssen. Aber nach gut einem Monat habe es dann ganz gut geklappt.
Allmählich türmen sich meine Fragen und die Neugier wächst ins Unermessliche: Wann macht sich die Kleene auf den Weg, wie kriege ich die Geburt hin, wie wird sie aussehen, wie reagieren Philipp und ich auf das Kind, werden wir den Bedürfnissen des Kindes und der ganzen Verantwortung gerecht, kriege ich einen Babyblues, klappt das mit dem Stillen, wird sie viel schreien, schaffe ich es, das Kind in andere Hände zu geben (beispielsweise bei Besuchen in Form der Schwiegermutter ;-)), wie werde ich nach der Geburt aussehen, wann bin ich wieder ganz „in Form“…?
Ich habe bereits während des Schreibens der Wochenberichte so viele Fragen gestellt und dankenswerterweise zahlreiche Antworten/Einschätzungen von Euch bekommen. Aber im Grunde genommen können meine Fragen nicht beantwortet werden, da sie auf einen rein spekulativen Bereich abzielen. Nur die Realität wird es zeigen. Ich habe mir daher fest vorgenommen, zum Ende der Schwangerschaft meine Wochenberichte auf meine Fragen hin zu durchforsten, diese aufzuschreiben und sie dann im Rahmen des Geburts- und der Nachberichte abzuarbeiten und dann zur Abwechslung Antworten zu liefern;-).
Das Wochenende war voller Aktivitäten. Ich zeigte meiner Kollegin Potsdam und weiß nicht, wie viele etliche Kilometer wir gelaufen sind. Zudem schauten wir uns natürlich das WM-Viertelfinalspiel an (das war super, oder?), und ins Theater ging es auch noch.
Kommende Woche gibt es einen echten Auswahlkonflikt. Ich habe Philipp zu seinem Geburtstag (der ja schon ein Weilchen zurück liegt) Karten für den Kabarettisten Felix Theissen mit seinem Programm „Hi Dad! Hilfe. Endlich. Papa“ geschenkt. Und am selben Abend läuft das Halbfinale Deutschland gegen Spanien. Mal gucken, wie wir dieses Dilemma lösen… Dann habe ich einen Termin im Geburtshaus und lerne Hebamme Nr. 5 kennen. Zudem steht unser Geburtsvorbereitungs-Wochenend-Kurs an. Philipp hat heute schon gesagt, dass er den Kurs bei dem schönen Wetter abbrechen werde, wenn zu viel gelabert oder das Ganze eine Versammlung von Menschen werde, die komische/nervige Fragen stellen. Naja, heute ist nicht sein bester Tag, aber dennoch befürchte ich Schlimmes…;-). Ich werde berichten. Und da wir es nicht schlecht finden würden, wenn unsere Tochter tatsächlich ein WM-Baby wird, wünsche ich uns allen ein torreiches Halbfinale mit einer grandiosen deutschen Mannschaft!
Auf Wiederlesen,
Eure Nicci
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