Kleinkinderunfälle und der Besuch des Weinfestes
Ein sonniges „Schland“ an alle Leserinnen und Leser!
Mit dem famosen Deutschlandspiel gegen England endete eine tolle Sommerwoche, aber schön der Reihe nach…
Zunächst ging es zum obligatorischen Frauenarztbesuch. Die Blutwerte waren alle in Ordnung, das CTG zeigte weiterhin keine Wehen und unsere Bauchbewohnerin hat mittlerweile ein Gewicht von 1.600 g und eine Größe von 42 cm erreicht. Laut Frauenarzt handelt es sich um ein eher zartes Kind. Ich habe daraufhin mal nachgesehen, was wir so bei unseren Geburten auf die Waage gebracht haben. Laut Mutterpass meiner Ma bin ich 16 Tage nach dem errechneten Geburtstermin mit einem Gewicht von 3.140 g zur Welt gekommen. Philipp dagegen wog bei seiner Geburt nur 2.550 g. Wir waren also beide keine Schwergewichte ;-). Ich bin vor allen Dingen gespannt, wann unsere Kleene auf die Welt kommen wird. Nach Aussage meiner Hebamme können sowohl die eigene Zykluslänge als auch der damalige eigene Geburtstermin Anhaltspunkte sein. Wenn es danach geht, dann wird das nix mit einer Geburt im August. Was habt ihr denn so für Erfahrungen mit Euren errechneten Geburtsterminen gemacht? Mal sehen, was die nächste Untersuchung im Geburtshaus so ergibt. Ich gehe ab jetzt im zweiwöchigen Wechsel zum Frauenarzt und zur Hebamme.
Eben noch beim Frauenarzt gewesen ging es am Nachmittag mit dem Schwangerenyoga in Potsdam weiter. Auch hier wird Kundalini-Yoga angeboten. In Hessen hatte ich mangels Teilnehmer vornehmlich Privatstunden, so dass meine Yogalehrerin und ich uns auf andere Art und Weise austauschen konnten, als das normal üblich ist. In Potsdam waren wir in überschaubarer Runde zu Dritt. Dabei war eine nette 25jährige Schwangere, die im September ihr erstes Kind erwartet. Wir vertrieben uns die Wartezeit vor der Einheit mit einem Plausch und danach ebenfalls. Da es sich bei der Yogastunde um eine sog. offene Stunde handelt, variiert der Teilnehmerkreis von Mal zu Mal. Insofern bleibt es auch bei den nächsten Malen spannend, wer da so auftaucht.
Mittwoch stand ganz unter dem Zeichen der WM. Wir waren bei Freunden zum Fußballgucken eingeladen, hatten unsere Bierkönig-Fußball-T-Shirts angezogen (meins sieht an mir lustig aus, denn die Aufschrift „Bierkönig“ spannt sich quer über meinen Babybauch, der wie ein Fußball hervorragt), waren natürlich mit Tröten ausgestattet und der Tisch stand voller WM-Köstlichkeiten. Beim 1:0 gegen Ghana gab es ohrenbetäubenden Lärm, der meine Bauchbewohnerin ganz aufgeregt werden ließ. Jedenfalls strampelte sie, was das Zeug hielt. Und jeder ist der Meinung: das wird ein WM-Baby! :-)
Ich berichtete in einem meiner letzten Wochenberichte von unserem Besuch beim Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder, und schon gab es zwei Vorfälle im Freundeskreis. Zunächst erfuhren wir, dass der zweijährige Sohn von Freunden Pizza mit Mozzarella gegessen und sich an den Fäden ziehenden Käse verschluckt hatte. Das Kind lief schon ganz blau an, und die Mutter reagierte instinktiv richtig. Sie hängte das Kind über das Knie senkrecht nach unten und wandte die Schulterklopfmethode an, so dass der Fremdkörper sich lösen konnte. Unser eineinhalbjähriges Patenkind hatte dagegen nichts Besseres zu tun, als den blauen, für die Spülmaschine gedachten Klarspüler zu trinken. Die Verschlusstechnik ist dieselbe wie bei der kleinen hohen C-Flasche, aus der er neuerdings trinken kann. Und die Farbe blau scheint auch ihren Reiz ausgeübt zu haben. Zudem stand die Flasche so günstig auf dem Küchentisch, dass er so gerade herankam. Jedenfalls hörte die Mutter, die nur eben die Waschmaschine im Bad anstellen wollte, den Kleinen husten und als sie nachsah, nahm er gerade noch einen ordentlichen Zug aus der Flasche. Entschäumer wie Lefax oder Simplex waren nicht im Haus, das Kind schrie und übergab sich alsbald und die Mutter rief umgehend den Notruf. Der Krankenwagen war wenige Minuten später zur Stelle und brachte Kind/Mutter ins Krankenhaus. Der kleine Mann kam zur Beobachtung auf die Intensivstation, hatte aber anscheinend alles erbrochen, so dass er nach einigen Stunden wieder nach Hause konnte. Was für eine Aufregung! Jetzt haben wir zwar den Kurs besucht und sind aus theoretischer Sicht fit. Spannend wird es allerdings, ob man im Ernstfall die Nerven behält und auch entsprechend agiert. Bei Philipp kann ich mir das gut vorstellen. Bei mir habe ich da so meine Zweifel…;-).
Am Ende der Woche war ich seit längerem mal wieder bei der Schwangerschaftsgymnastik. Der Kurs gehört ja nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung, war aber ganz okay. Danach holte mich Philipp ab und wir besuchten ein Weinfest. Das lauschige Sommerwetter machte den Besuch zu einem schönen Erlebnis. Philipp verköstigte hier und da Weine, ich ließ mir eisgekühlten Traubensaft schmecken und gemeinsam teilten wir kulinarische Köstlichkeiten. Dabei wurde man immer wieder auf die Schwangerschaft angesprochen, sei es von den Winzern, die von ihren Enkelkindern berichteten, oder von einem Frauenpaar, die von den Geburten ihrer Kinder erzählten, oder einer jungen Mutter, die ihr sieben Wochen altes Baby in der Manduca trug oder einer Bedienung im Ausschank, selber in der 29. Woche schwanger. Ich habe das Gefühl: je größer der Bauch, desto mehr nimmt die Anteilnahme zu. Und so beschriebene Erlebnisse, dass einem wildfremde Menschen den Bauch tätscheln, hatte ich bis dato noch nicht. Selbst Freunde fragen, wenn sie den Bauch anfassen wollen. Das machen sie übrigens ganz gerne, denn Madame revanchiert sich in der Regel mit von außen spürbaren Tritten.
Am Sonntag fieberten wir auf das Deutschlandspiel hin und wurden nicht enttäuscht. Ein klasse Spiel bei bester Stimmung. Den während des Spiels um uns Erwachsene herumwuselnden Kindern waren wir in den Torsituationen allerdings nicht ganz geheuer. Die meisten kuschelten sich verschreckt an ihre Mütter, während die (vornehmlich) Väter ausgelassen vor dem Fernseher herumhopsten und laut grölten ;-).
Kommende Woche stehen der Wochenendbesuch einer Kollegin und der Besuch des Klavierstimmers an, damit ich endlich auf einem wohlklingenden Klavier für meine Bauchbewohnerin spielen und singen kann (ich habe das Gefühl, dass sie es mag, wenn ich für sie singe). Außerdem haben wir Karten für die World League im Volleyball. Zudem soll das schöne Wetter anhalten, so dass ich die Gartenarbeit fortsetzen kann. Langeweile droht also erst einmal nicht. Ich wünsche Euch eine ebenfalls ereignisreiche Woche und verabschiede mich mit einem
Auf Wiederlesen,
Eure Nicci